Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
Ich muß Euch von meinem schrecklichen Tag erzählen. Ich würde sagen, nach Jessica`s Verbrühungen damals, der Schlimmste meines Lebens.
Stefan klagt seit Längerem ab und zu über Schmerzen in der Brust. Nachdem sich das gehäuft hatte in letzter Zeit hab ich sein "das ist schon nix" nicht mehr akzeptiert und ihm einen Termin in der Kardiologie gemacht. Dort wurde er vor 1 Woche durchgecheckt und es wurde nichts gefunden. Zur Sicherheit sollte er heute im Deutschen Herzzentrum noch ein Herz-CT (?) machen. Danach wollte er arbeiten gehen, abends die Kinder übernehmen und ich in die Nachtschicht...
Aber es kam anders.
Gegen Mittag bekam ich einen Anruf, mein Mann völlig fertig. Die sagten, eine Arterie des Herzens mache immer wieder dicht, er kann jederzeit einen Herzinfarkt haben, ein Wunder, daß er noch keinen gehabt hat. Sie haben ihn sofort stationär aufgenommen um weitere Untersuchungen zu machen. Heute nachmittag wurde also gleich noch ein Herzkatheter gelegt um die Durchlässigkeit der Arterien zu testen und diese wieder zu weiten.
In der Zwischenzeit habe ich seine Sachen zusammengepackt fürs KH und meine, falls ich in MÜnchen bleiben sollte, und die der Kinder, denn meine "Ex-Schwägerin" hat sich zum Glück sofort bereit erklärt, sie zu nehmen solange es nötig ist. Ich stand zu dem Zeitpunkt regelrecht unter Schock.
Auf der Fahrt in die Stadt ging mir dann alles durch den Kopf. Was das bedeutet. Die Gefahr stürzte auf mich ein, in der er und damit auch wir gelebt haben. Ich könnte bereits Witwe sein, sah mich an seinem Grab stehen, die Kinder allein großziehen, rechnete aus, wie lange das Geld der Lebensversicherung reichen würde, überlegte, ob ich im Haus bleiben würde...
Die nicht ganz so schlimme Variante (aber schlimm genug): Unter diesen Umständen kann Stefan seinen geliebten Beruf, vor allem den Hundeführer, völlig vergessen. Kein Schichtdienst, keine Hundeausbildung. Einen Schreibtischjob kann er sich suchen. Das, was er haßt...
Und immer das Schwert über uns, wenn so eine Herzerkrankung vorliegt. Ich hab die ganze Fahrt geweint. Nebenbei meine Nachtschicht abgesagt, vergeblich versucht, die Kinder nichts merken zu lassen (haha).
Nun ja, im KH angekommen, war er gerade kurz vor dem Katheter legen. Mir wurde gesagt, ich solle mal nen Kaffee trinken gehen, das könne jetzt 30 - 90 Minuten dauern, je nachdem, wie schlimm es ist. Mir war schlecht vor Angst und wegen der Ungewissheit.
Nach 30 Minuten (ein gutes Zeichen!) war er fertig, und die Diagnose - Ihr werdet es nicht glauben - NICHTS. Die Herzkranzgefäße und Arterien seien Jungfräulich, nicht die Kleinste Unregelmäßigkeit, keinerlei Ablagerungen, keine Verengungen. Super EKG. Alles perfekt in Ordnung.
HÄÄÄÄHHH???????????
Angeblich war beim CT mit dem Kontrastmittel was nicht in Ordnung und so die Fehldiagnose verursacht worden. Das kann ja mal passieren und ist doch toll, daß alles ok ist.
Ja, das ist toll, das ist der Wahnsinn und superklasse und zum (weiter-)weinen schön.
Ich bin noch bei ihm geblieben und jetzt mit den Mädels heim gefahren. Ich habe Kopfschmerzen und ein ganz eigenartiges Gefühl im Bauch. Und langsam werde ich wütend.
Stumpft man so dermaßen ab als Arzt?? Daß man nicht mehr mitdenkt, was so eine Diagnose für den Patienten und die Angehörigen bedeutet, ausgesprochen ohne daß sie überhaupt gesichert ist?? Diese Professorin da drin hat ihm (und damit uns allen) dermaßen Angst gemacht, als er nur fragte, ob diese Untersuchung evtl. auch nächste Woche gemacht werden könnte. Er könne aus der Tür gehen und einen Herzinfarkt haben. Sogar für`s umparken vom Auto (stand auf einem Zeit-Parkplatz direkt vor dem KH) ließ sie sich die "eigene Verantwortung" von ihm unterschreiben!
Spinnt die? Kann man da nicht ein Mindestmaß an Fingerspitzengefühl aufbringen und sagen "so und so könnte das sein, das sollten wir heute noch testen, um es auszuschließen" oder sowas? Das macht man doch dann auch, aber ohne gleich so eine Angst zu haben!
Ich hätte gute Lust, da einen Brief hin zu schreiben. Aber ich will das abschließen, hinter mir lassen, aufatmen und froh sein, daß mein Mann (soweit) gesund ist.
Was die Schmerzen in der Brust angeht: Jetzt ist der Orthopäde dran um die Wirbelsäule zu testen und es kann auch einfach nur vom Stress kommen.
Mädels, ich bin fertig für heute. Auf dem Heimweg hat uns das schlimmste Gewitter aller Zeiten verfolgt, auf dem Weg lagen 5 (!) ganze Bäume und Tausende Baum-Teile auf und neben der Straße...
Mir reichts für heute, ich geh ins Bett.
Gute Nacht und danke Euch für Eure offenen Ohren ;-).
Micha
herrje!!!
ich kann verstehen, daß Du total außer Dir bist. Die Sorge um den Mann muß einfach schlimm sein. Wenn's um's Herz geht, gehen ja die Alarmglocken; ich kenne das ja leider nur zu gut... :-(
Aber, liebe Micha, sei nicht sauer auf die Ärzte! Hey, es sah alles nach einem Defekt aus und somit sind die supervorsichtig!!! Beim kleinsten Verdacht gehen die halt auf Nr. Sicher und das ist gut so. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn sie wischiwaschi mit 'nem Verdacht umgehen würden. Klar, es ist Mist, daß Dir solche Angst gemacht wurde, ABER das war erst mal das, was man vorerst als Diagnose hatte, was vorerst Fakt war! Stell Dir vor, A.D. wäre damals nicht in die Uniklinik verlegt worden - es war bloß ein Verdacht!!!...
Micha, will sagen, ich kann Dich so gut verstehen. Du mußt wahnsinnige Ängste ausgestanden haben! Versuche aber, es so zu sehen, daß die Ärzte einfach vorsichtig waren und alles getan haben, um zu sehen, was evtl. mit Stefan los ist. Sei nicht sauer, weil sie Dir Angst gemacht haben! Es ist nicht ihr Job, mit Absicht Angst zu verbreiten, sie haben einen Verdacht, äußern den und handeln dann entsprechend...
Ich wünsch' Dir jetzt erst mal eine gute Nacht, erhole Dich gut.
GGGLG Claudia
Axel hatte auch schon mal Herz-Beschwerden, immer einen Druck auf der Brust. Bei ihm war's Stress, der sich so halt sein Ventil gesucht hat.
au backe!
na, das war dann wohl ein Tag, den man gerne aus dem Kalender streicht *knuddel*
Und ja, Ärzte können sooooo unsensibel sein. Dass man mit der Zeit in seinem Beruf abstumpft, ist klar - wenn man jedes Schicksal an sich ran lassen würde, wäre man selbst bald ein Wrack. Aber dennoch kann man sich die Sensibilität bewahren.
Meine Schwägerin hat in ihrer ersten SS ähnlich feinfühliges erlebt. Kind hatte lt. US irgendwas am Herzen. Sofort Fein-US, Fruchtwasserpunktion (24. SSW!), 2 Wochen bangen, es war sogar schon die Rede von einer OP im Mutterleib, weil sonst das Kind nicht lebensfähig und so weiter... Und dann kam *aprilapril*: "Oh sorry, da hat das Kind 'nur' ein Hämatom, weil Sie wohl mal ungünstig gelegen haben und irgendwas in den Bauch drückte" *ätschebätsche*
Ich drücke die Daumen und hoffe mit euch, dass es "nur" ein eingeklemmter Nerv im Rücken ist (das kann auch ganz fiese Schmerzen in der Herzgegend auslösen - wie ich selbst schon erleben musste) und Stefan doch noch Hundeführer wird! *daumendrück*
LG Susanne
Oh mein Gott
ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Zunächst mal nehm ich dich beser einfach mal in den Arm (((Micha))).
Du hast einen fürchterlichen Tag hinter dich bringen müssen, aber letztlich hat sich Gottseidank die Diagnose nicht bestätigt. Ich kann mir gut vorstellen, wie aufgebracht du über diese Fehldiagnose bist. Blöde Ärzte aber auch! Manchmal ist so ein Schockerlebnis ja das Richtige, um sich mal wieder seines "Lebens" bewusst zu sein, aber gebrauchen kann man das nicht grad!
Versucht diesen Freitag so schnell wie möglich zu vergessen. Ich drücke die Daumen, dass die Ursache für die Schmerzen in der Brust deines GöGa schnell gefunden werden und ihr diesen Tag wirklich hinter euch lassen könnt.
Ganz herzliche Grüße unbekannterweise an deinen Mann.
Liebe Grüße
Nicci & Familie
Uff ....
LG Glasi *auch an Glasi gg *
Re: Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
oh je, mir ist jetzt gleich ganz anders geworden als ich angefangen habe Deinen Beitrag zu lesen. So sehr habe ich mich für Euch gefreut, dass Ihr jetzt dann ein Hundebaby für Deinen Mann bekommt.
Umso mehr freue ich mich jetzt nach Beendigung Deines Beitrags. Ich bin so unsagbar froh, dass sich alles zum Guten gewendet hat und sich der erste Arzt getäuscht hat. Ich finde es wie Du ziemlich geschmacklos, einem Laien sowas hinzuknallen, wenn es gar nicht sicher ist.
Ich hoffe Ihr erholt Euch von dem Schock und es wird alles wieder gut.
Ich drücke Euch fest die Daumen.
Liebe Grüße
Bettina
Re: Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
mensch das sind ja Sachen....ohje ich kann gut verstehen, das da in Deinem Kopf einiges los war.
Aber freu Dich jetzt einfach, daß es ein Fehlalarm war und ärgere Dich nicht über die Ärzte. Sie könnten bestimmt feinfühliger sein. Aber - wie Claudia schon schrieb - sie sahen den Ernstfall eben durch die erste Untersuchung gegeben und wenn es so gewesen wäre, und Dein Mann einfach sein Auto umparkt und dann..... es ist schon richtig, daß sie den Verdacht auch geäußert haben. Wie gesagt, vielleicht hätte man es etwas vorsichtiger fromulieren können.
Kopf hoch. Erholt Euch und ihr könnt Euch doch auf den Hund freuen!!
BiBe
Re: Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
Mann mir ist richtig schlecht geworden, als ich dein Posting gelesen habe!!! Das kann ja wohl wirklich alles nicht ganz wahr sein, ja sind denn diese Ärzte noch zu retten??? Kaum vorzustellen, was Du da durchgemacht hast in dieser Zeit...
Ich ruf Dich heute gleich an, wenn wir aus LA wieder da sind, jetzt entspann Dich erst mal wieder, gottlob ist ja mit Stefan alles in Ordnung!
Laß Dich mal drücken, ganz viele liebe Grüße
Palomino
Re: Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
Da hast du ja gestern ein Wechselbad der Gefühle mitmachen müssen! *malindenarmnehm*
Ich denke, für die Ärzte ist sowas oft nichts besonderes mehr, da sie es täglich mind 1x diagnostizieren müssen! Viele benutzen nur den Kopf und nicht mehr das Herz - vielleicht um auch sich selber zu schützen!
Ich hoffe ihr hattet eine gute nacht! ist dein Mann schon wieder aus dem KH daheim oder musste er "drin bleiben"?
Ein schönes Wochenende mit deinen Lieben,
Sandra
Re: Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
erhol dich erst mal von dem Schrecken. Gott sei Dank ist alles in Ordnung mit Stefan. Da sieht man, wie schnell sich das geordnete Leben ändern kann.
Die Ärzte kann ich allerdings gut verstehen und hoffe, dass dein Groll nicht zu groß ist. Falls etwas mit dem Herzen gewesen wäre, hat die Ärztin vollkommen recht damit, Stefan von einem Moment auf den andern "still zu legen". Denn stell dir mal vor, auf dem weg zum Parkplatz wäre etwas passiert. Manchmal ist solch (in deinen Augen vielleicht übertriebene) Vorsicht doch das Beste.
Und ich bin immer der Meinung, dass man lieber von Anfang an ehrlich mit dem Patienten sein soll, als ihm nach und nach von seinen Problemen zu erzählen.
Wir hatten damals doch auch so einen Schrecken bekommen. Bei Jana wurde doch bei der U2 ein Herzgeräusch festgestellt. Daraufhin wurde sie sofort in die Kinderkardiologie gebracht (war Gott sei Dank in der gleichen Uni-Klinik wie die Geburtsstation) und mir wurde erzählt, was es alles auf sich haben könnte. Als sich die schlimmsten Diagnosen nicht bestätigt hatten, war ich wirklich froh und konnte wieder einigermaßen lachen. Hätte man mir allerdings vorher gesagt, dass da bestimmt nichts wäre und man den Herzultraschall nur zur Kontrolle machen würde, wäre ich den Ärzten an den Hals gesprungen, nämlich deswegen, weil ich als erwachsener und verantwortungsvoller Mensch gerne wissen will, was mit meiner Tochter los ist.
Also erhol dich gut von dem Schrecken und denk daran, die Ärztin hat es nur gut gemeint.
LG Christina
Re: Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
Soweit ich quergelesen habe, kann ich mich den Anderen auch nur anschließen was die Ärztin angeht. Sie hat absolut richtig gehandelt und keinen Aufschub geduldet. Stell Dir vor, Stefan wäre wirklich beim Auto-umparken zusammengebrochen...... WAS hättest Du ihr DANN erzählt. Nein, lieber so und dann Entwarnung geben, als es zu lax nehmen.
Oh mann und dann noch so ne Horrorfahrt nach Hause, wo man nervlich sowieso am Ende ist. Aber zum Glück bist Du gut zu Hause angekommen. Ganz fester Drücker aus Hamburg, Nadja
Dich auch mal drücken will
mir ist ja richtig schlecht geworden, als ich Dein Beitrag gelesen habe. Da sieht man mal wie schnell so etwas gehen kann. Man ist auf sowas überhaupt nicht vorbereitet.
Ich selber habe so etwas noch nie erleben müssen, aber trotzdem führt mir soetwas immer wieder vor Augen, daß es ganz schnell vorbei sein kann.
Umso erleichterter bin ich nun, als ich dann laß, daß bei Stefan "nur" eine Fehldiagnose festgestellt wurde. Sicher könnte man nun von den Ärzten wenigstens ein "Entschuldigung" erwarten. Aber wie viele vor mir schon schrieben, lieber auf Nr. Sicher gehen, als nacher beim Auto umparken zusammen zu klappen.
Streiche den Tag aus dem Kalender und schau nach vorn, Micha. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, daß bei Stefan sicher nur wa harmloses ist und er bald seinen Hundefüherschein machen kann.
Liebe Grüße
dribbelchen
Re: Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
das ist ja ein ding, da würde ich wohl auch platzen, da gehen einem ja wirklich die schlimmsten gedanken durch den kopf. zum glück hat es sich nicht bestätigt. laß dich drücken und diesem scheißgewitter hab ich ein scheißwochende zu verdanken, siehe beitrag oben.
janine
Re: Und plötzlich kann alles anders sein... :-(
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