Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
gestern ist von meiner bessten Freundin der Vater gestorben.
Sie hat zwei kleine Kinder, 5 und 2,5 Jahre alt.
Jetzt ist für sie, und auch für mich die Frage, wie geht man mit der Trauer bei so kleinen Kindern um?
Nimmt man sie mit auf die Beerdigung? Bringen sie mit ihrer unbefangen Art vielleicht die ganze Beerdigung von stumpfsinnigem Trübsinn ab, oder stören sie? Oder beeinflußt die traurige Beerdigungsgesellschaft die Kinder so, daß sie nicht mehr unbefangen mit dem Tod umgehen können?
Hat einer von Euch Erfahrungen mit Beerdigungen und Trauerarbeit bei Kindern?
Liebe Grüße
BiBe, Mimi und Ruben
Re: Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
ich kann Dir nur von meiner Erfahrung als junges Mädel berichten. Als meine Oma vor ca. 20 Jahren starb, ich war so um die 12 bis 15 (?)Jahre, da haben unsere Eltern uns nicht mit auf die Beerdigung genommen. Als Argument brachten sie, daß wir unsere Oma so in Erinnerung behalten sollten, wie wir sie erlebt haben, also in guten Erinnerungen. Ich denke, es wird für die Kinder Deiner Freundin das Beste sein, wenn sie ihren Opa so in ihrer Erinnerung behalten, wie sie ihn erlebt haben. Mit dem Gang zur Beerdigung würde vielleicht das innerliche Bild einen Kratzer bekommen. Denke ich.
In stiller Anteilnahme
dribbelchen & Johanna
Re: Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
ja das ist die eine Seite, aber ich habe auch schon von einigen gehört, daß die Kinder dann traurig waren (oder als Erwachsene traurig waren), daß sie sich nicht richtig 'verabschieden' konnten. Und eben auch nicht verstehen, daß aufeinmal der Opa nicht wiederkommt.
Ich wüßte es für mein Kinder nicht. Und sie auch nicht.
Liebe Grüße
BiBe, Mimi + Ruben
Oh je,
Re: Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
Ich denke aber auch, daß die Kleinen es wohl auch nicht verstehen würden, was da so abgeht. Vielleicht das Kind, was 5 ist, aber das Kleine bestimmt nicht.
Ich sag zu Selma immer wenn wir ein Bild vom bereits verstorbenen Opa, der Oma und dem Uropa sehen, daß sie im Himmel sind. Sie versteht nicht, was ich sage, aber so klingt es für mich nicht so hart, als wenn ich nur sage, sie sind tot... Weißt Du, wie ich meine?
LG
Romy
Re: Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
das ist in der Tat ein schwieriges Thema! Selbst musste ich zum Glück diese Erfahrung nicht machen, jedenfalls nicht in Bezug auf Tod! Ich denke mir jedoch, dass das Sterben einfach zum Leben gehört und auch eine Art Verabschieden (wenn auch eine endgültige) bedeutet. So bin ich der Meinung, dass man den Tod den Kindern nicht "verheimlichen " sollte, wie sollte man den Kleinen erklären, dass der Opa jetzt von heute auf morgen gar nicht mehr kommt? Ich denke, dass das Kind mit 5 das sicherlich ein wenig verstehen würde, das kleinere natürlich nicht! Als damals mein Mann die Familie verlassen hat (da war meine Kleine 1,5 und mein Sohn ein Säugling) da hat sie das "Verlassenwerden" schon ganz gut mitbekommen, sie hat immer geplappert wo denn Papi sei? Ich dachte damals nicht, dass sie das versteht, aber sie hat wohl den Verlust mitbekommen und ich fand es besser, es zu zu erklären. Jetzt ist natürlich der Tod für ein Kind in der Form gar nicht erklärbar, doch die Geschichte mit Opi ist im Himmel bei den Engeln ..... sehe ich als *sanfte Erklärung* an und die Kinder können es dann vielleicht besser für sich erklären, als wenn plötzlich der Opa gar nicht mehr kommt! Na ja, es bleibt ein schwieriges Thema, keine Frage! Mein Beileid auch an dieser STelle,
liebste Grüße
Pat
Re: Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
Emily war im letzten Jahr zweimal mit uns auf einer Beerdigung und es hat auch gut geklappt. Sie ist allerdings auch erst anderthalb und hat natürlich noch nicht verstanden worum es ging. Meine Oma ist kurz vor Weihnachten gestorben und ich habe Emily erzählt, dass die Uroma (Emily hat sie regelmäßig gesehen) nicht mehr bei uns sondern jetzt im Himmel ist und auf sie aufpasst. Immer wenn wir nun ihr Fotoalbum angucken und ein Bild mit meiner Oma kommt zeigt Emily jetzt nach oben *sosüß*. Ich würde mein Kind wieder mitnehmen auch wenn es schon größer ist, vor allem wenn es um nahstehender Personen geht. Ich denke man kann ihnen ganz gut erklären (vor allem der 5-jährigen) worum es geht. Und der Tod gehört ja nunmal zum Leben. LG Anja
Re: Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
Ich wünsche Deiner Freundin viel kraft für die nächste Zeit . LG Glasi
Re: Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
Re: Umgang mit Trauer.... habt ihr Erfahrungen?
also als meine Nichte 6 Jahre alt war, ist eine ihrer kleinen Freundinnen an Krebs gestorben. Die ganze Klasse war mit auf der Beerdigung, und es hat den Kindern wirklich gut getan. So konnten sie sich von ihr richtig verabschieden und haben gelernt, auch mit dem Tod zu leben. Zwar redet meine Nichte manchmal immer noch von ihrer Freundin (das ist jetzt ca. 1 Jahr her), aber sie versteht, dass sie nicht mehr da ist, sondern im Himmel.
Auf jeden Fall würde ich die 5-jährige mitnehmen, 2 1/2 Jahre ist (meiner Meinung nach) zu früh für solch ein Ereignis, das kann noch kein Kind verstehen.
Noch was zum Thema stören: Vor einem Jahr ist meine Tante gestorben und wir waren mit Marvin bei ihrer Beerdigung da wir für die Zeit keinen Babysitter gefunden hatten. Alle fanden Marvin störend weil er zwischendurch auch mal geschrien hat, nur mein Onkel fand es toll, da Marvin ein wenig Leben in die traurige Gesellschaft gebracht hat. Man kann es also niemandem rechtmachen.
LG Christina
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