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Projekt: Geschwisterchen

hallo ihr lieben,
danke für die wiederaufnahme hier im forum. wen es interessiert: wir hatten gestern hausbesuch von unserer SB (sachbearbeiterin :-)) vom jugendamt (nach dem erfolgten umzug ins haus). also zunächst mal ist sie super zufrieden, wie jessica sich macht. dann ist sie ganz begeistert von dem vielen platz und den zwei leerstehenden kinderzimmern (naja nicht wirklich leer, aber nicht bestimmungsgemäß eingerichtet halt). sie hat jessica ab und an mal getestet, so nach dem motto, wo ist der papa, gib das mal der mama, kommst du zu mir auf den arm etc.. alle tests hat jessica mit bravour überstanden und sie sagte immer wieder, dass sie sich super toll entwickelt hätte.
zum für uns wichtigen thema geschwisterchen sagte sie, dass sie sich einen bruder oder ein schwester für jessi super gut vorstellen können. allerdings sollen wir uns mit einer endgültigen bewerbung bis mind. märz 2005 zeit lassen (dann ist jessica ein jahr in unserer familie und 1 1/2 jahre alt). vorstellen könnte sie sich ein leibl. geschwisterchen für jessi, aber darauf ist sie nicht fixiert (zum glück für uns). vorstellen kann sie sich für uns ein weiteres pflegekind, damit nicht jessica irgendwann in die identitätskrise kommt, dass sie nicht adoptiert ist, ihr geschwisterchen aber schon.
im moment ist wohl eine wahre babywelle und es werden hauptsächlich babies vermittelt *staun*. für uns käme das ebenfalls nur in betracht, da die natürliche geschwisterfolge eingehalten werden soll. es sei denn, dass wir erst in zwei/drei jahren ein kind vermittelt bekommen, denn dann würde das entsprechend an jessica's alter angepasst werden.
unsere sb fragte im laufe des gesprächs, ob ich mir die tätigkeit einer tagesmutter vorstellen könne oder ob ich bereit sei, als kurzzeit- bzw. bereitschaftspflegestelle zur verfügung zu stehen *hilfe*. wir haben dann erstmal gesagt, dass wir uns das mal gründlich überlegen müssen. ich weiß nicht, ob ich das könnte. sie erzählte beispielsweise, dass sie gestern einen wenige tage alten säugling unterbringen musste, der von seinen leib. eltern so stark misshandelt wurde, dass er einen schädelbruch erlitten hat *heul*. ist das nicht schrecklich? und könnte man nach ein paar tagen/wochen den kleinen menschen wieder hergeben? verliebt man sich nicht schon allein aufgrund seiner schlimmen geschichte in ihn?
unsere sb schlug uns vor, dass wir das mit der bereitschaftspflege ja auch als vorbereitung für ein geschwisterchen machen könnten. so könne man dann sehen, ob jessica mit einem weiteren kind in der familie klar kommt oder nicht. wobei mir das echte bauchschmerzen bereitet, weil es sich bei jessi ja um ein kind mit zwei bindungsabbrüchen handelt (einmal zur leibl. mutter und einmal zur kurzzeitpflegemutter, bei der sie 4 monate war). kann man ihr einen weiteren bindungsabbruch in dem alter schon zumuten? ist sie nicht viel zu klein um das zu verstehen?
irgendwie hatte ich mir antworten heute erhofft, nicht mehr fragen *hilfe* .
am 13. januar werden wir den besuchskontakt mit der leibl. mutter haben. unsere sb sagte, die bitte jessica sehen zu dürfen, wäre typisch für alle leibl. eltern in der vorweihnachtszeit. plötzlich erinnern sie sich wieder, dass sie kinder haben.
schlimm, schlimm....
liebe und immer noch nachdenkliche grüße nicci
Bisherige Antworten

Re: Projekt: Geschwisterchen

Hallo Nicci, man darf echt nicht darüber nachdenken, wie schlimm es manchen (vielen) Kindern auf der Welt geht. :-( Also so eine Kurzzeitpflege wäre nix für mich, ich würde da glaube immer voll mein Herz reinhängen ... :-) Sag mal, habt ihr Jessica richtig adoptiert oder seid ihr nur die Pflegeeltern? Also kann man sie euch wieder "wegnehmen"? Das ist doch bestimmt schlimm, oder? Eine Bekannte meiner Arbeitskollegin hat nämlich auch 4 Pflegekinder. Der Jüngste ist gerade mal 1 Jahr alt und seine noch sehr junge Mutter ist im Knast und wollte bis jetzt nichts von ihrem Kind wissen. Aber nun auf einmal will sie ihn wohl wiederhaben. Ich finde das total furchtbar, vor allen Dingen für den Kleinen, der kennt ja seine "Mutter" überhaupt nicht. Und wer weiß, wie lange sie sich um ihn kümmert und dann wird er wieder umhergeschoben. :-(
So, jetzt habe ich dich ganz schön zugeschrieben ... ;-) Liebe Grüße, Yvonne mit Lilli *01.06.04 nach 1. ICSI

Re: Projekt: Geschwisterchen

guten abend yvonne,
schreib ruhig :-). ich lese gerne *lach*.
ja, wir sind "nur" die pflegeeltern. allerdings brauchen wir keine angst haben, dass man uns jessica eines tages wieder wegnimmt. der leibl. vater lebt nicht mehr (ist schon vor ihrer geburt gestorben) und die leibl. mutter ist psychisch so krank, dass sie nie genesen wird und ihr kind niemals zurückbekommen wird. andernfalls hätten wir sie auch nicht zu uns nehmen können, denn wir haben keine eigenen leiblichen kinder und es hätte uns ja das herz gebrochen, an einem jahr oder so die kleine maus wieder abzugeben!
das mit der bekannten deiner arbeitskollegin finde ich ja einen hammer! es ist immer wieder schwer zu verstehen, wenn ein jugendamt tatsächlich darauf eingeht und das kind zurückführt. und sollte das tatsächlich der fall sein, dann hoffe ich um des kindes willen, dass eine lange rückführung gemacht wird, dass sich das kind wieder schritt für schritt an die mutter gewöhnen kann!
man darf nicht drüber nachdenken, wieviel elend es auf dieser welt gibt ...... :-(.
liebe grüße nicci mit jessica, jetzt endlich am schlafen :-)

Re: Projekt: Geschwisterchen

Hallo Nicci, na das beruhigt mich ja sehr, dass man euch Jessica nicht mehr wegnehmen kann!! Da zerbricht es mir ja beim Darübernachdenken schon das Herz! :-) Und Jessica richtig adoptieren geht wohl nicht oder könnt ihr das immer noch? Liebe Grüße, Yvonne

Re: Projekt: Geschwisterchen

hallo yvonne,
im moment ist es so, dass die leibl. mutter von jessi ihre zustimmung zur adoption verweigert. das gericht konnte ihr zwar alle rechte absprechen, aber ihr vorschreiben, das kind zur adoption frei zu geben, dass konnten sie nicht. und das sie jessica nicht freiwillig abgegeben hat, ist sie entsprechend schlecht auf das jugendamt zu sprechen. und mit der freigabe würde sie ja dem jugendamt einen gefallen geben (dann müssten die kein pflegegeld an uns bezahlen). davon ist sie aber weit entfernt.
aber uns ist das eig. egal, denn wir wissen, dass sie bei uns bleibt und spätestens mit 17/18 jahren können wir sie auch ohne zustimmung der mutter adoptieren.
also lange rede kurzer sinn: die zeit wirds bringen :-).
liebe grüße nicci, die sich freut, dass sie wieder so nett aufgenommen wurde hier im forum

Re: Projekt: Geschwisterchen

Hi Nicci!
Also erstmal: Biittteee hör nicht wieder auf zu posten hier!! Ich finde das was Du schreibst soooo interessant und Eure Geschichte sooo klasse!! Du mußt uns unbedingt auf dem Laufenden halten!
Für mich wäre sowas ja auch in Frage gekommen, wenn die ICSI für unsere Jessica nicht geklappt hätte, aber mein Mann war nicht so begeistert von einer Adoption. Nun ja, hat sich ja erledigt bei uns. Trotzdem finde ich es immer interessant, solche Geschichten zu kennen.
Warum könnt Ihr denn eigentlich Jessica nicht adoptieren, wenn die Mutter sie nicht mehr wieder bekommt? Oder muß sie da ihr Einverständnis geben? Kennt Ihr die Mutter? Ich bin ja gespannt, wie das Treffen verläuft. Vergiß blos nicht, davon zu erzählen, ja!?
Hmm, zu Deinen "Konflikten" denke ich, daß gerade Jessica in ihrem Alter und mit den beiden Bindungsabbrüchen, die sie schon hatte, nicht versteht, warum da hin und wieder ein Kind kommt und wieder geht. Das würde ich frühestens dann in Erwägung ziehen, wenn man ihr das erklären kann. Also erst in einigen Jahren.
Aber so ein Geschwisterchen an sich würde ihr doch sicher nicht schaden. Ich denke, davon profitert jedes Kind.
Viel Spaß noch mit Eurer Süßen und schönen Abend!
Micha & die Mädels (Jessica + Vanessa)

Re: Projekt: Geschwisterchen

hallo micha,
ich werde mich bemühen und nicht wieder in der versenkung verschwinden :-). am anfang war es unheimlich schwierig von null auf hundert mama zu sein. wir hatten ja keine große vorbereitungszeit (ideal wären 9monate gewesen *lach*) und deswegen hat uns das am anfang alles überrollt. es war am anfang ziemlich schwieig für mich zu akzeptieren, dass ich plötzlich nicht mehr arbeiten gehen kann, dass die im büro ohne mich auskommen *hilfe* und dass ich zuhause dann auch noch den haushalt schmeißen soll *lach*. und """nebenbei""" dann auch noch ein kind versorgen, dass mich braucht. aber es hat sich alles so schön eingespielt und jessi ist wirklich ein traumhaftes kind.
wie ich yvonne grad schon schrieb, können wir jessi zur zeit noch nicht adoptieren, weil die leibl. mutter dafür die zustimmung geben müsste und das zur zeit nicht tut. wir haben jessica's mum im juni kennen gelernt. sie ist eine junge, naive, nicht unsympathische frau, die einem aufgrund ihrer lebensumstände einfach nur leid tut. der erste besuchskontakt war für uns ziemlich schwierig (emotional), aber dem nächsten besuch im jan. sehen wir jetzt ganz gelassen entgegen.
wir haben das ganze we dazu genutzt viel über das angebot zur bereitsschaftspflege gesprochen und sind erstmal überein gekommen, dass es für uns noch zu früh ist, sowas in angriff zu nehmen! wie du schon sagst ist jessi in einem alter, in dem sie es absolut nicht verstehen würde, dass kinder kommen und gehen. die bindungsabbrüche mit ihren früheren bezugspersonen reichen erstmal aus!!! außerdem möchten wir ein kind, das auf dauer bei uns bleibt. ich denke, dass wir später mal immer noch bereitschaftspflege machen könnten. aber erstmal wohl nicht!
liebe grüße nicci mit jesscia, die grad vom papa gefüttert wird :-)
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