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Hallo!

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Re: Hallo!

Hupps, das war zu schnell...
Ich wollte gern ein paar Fragen loswerden, weiß nicht, ob ich hier richtig bin.
Meine beste Freundin wartet schon so lange auf ein Kind und hat nun erfahren, dass ihr Mann kaum verwertbares Material zur Verfügung hat, sprich, auf dem üblichen Wege keine Kinder zeugen kann. In der KiWuPraxis hat man ihnen heute gesagt, dass für sie IVF, wahrscheinlich aber ICSI in Frage kommt. Ich kann damit leider gar nicht viel anfangen und mag sie aber auch nicht ständig löchern, es geht ihr schlecht genug. Man hat ihr gesagt, dass die Möglichkeit, ein nicht gesundes Kind bzw. Mehrlinge zu gebären bei ICSI größer ist, als bei IVF. Könnt ihr mir helfen, das zu verstehen? Meine Freundin hat große Angst vor der ganzen Prozedur, vor der enormen psychischen und physischen Belastung, die mehrere Versuche bedeuten würden, immer vor dem Hintergrund, dass es eventuell gar nicht klappt. Ich kann das verstehen, weiß aber auch, dass ich nicht wirklich mitreden kann, weil ich mit meiner Schwangerschaft ein so großes Glück hatte. Sie ist Patentante meines Sohnes und wir stehen uns eigentlich sehr, sehr nah. Ich möchte unsere Freundschaft keinesfalls gefährden und wüßte gern, wie ich wirklich für sie da sein kann. Könnt ihr mir sagen, was euch geholfen hat in einer vergleichbaren Situation? Was dagegen total daneben war?? Ich eiere nur noch rum, wenn wir telefonieren oder uns sehen, weil ich ihr nicht wehtun und nicht das falsche sagen will. SO bin ich ihr aber alles andere als eine Hilfe.
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand den einen oder anderen Tipp geben kann.
LG Natascha

Re: Hallo!

Hi Natascha,
also es ist toll, daß Du Deiner Freundin beistehen willst. Das allein ist schon ein schönes Gefühl für sie. Sag es ihr und sag ihr auch, daß Du (noch) nicht weißt wie, aber immer für sie und ihre Probleme und Gesprächswünsche offen bist.
Ob sie es dann nutzt? Kommt auf so viele Dinge an.
Zur ICSI: als Mehrlinge können je nach Anzahl der zurückgegebenen Eizellen schon 'leichter' passieren, als normal, aber daraufhin wird man sie beraten. Und je nach Alter und dem restlichen Krankheitsverlauf kann man ja auch z.B. nur eine Eizelle zurück nehmen. Dann ist das Risiko auf Zwillinge genauso groß wie normal ;-)
Die Behauptung es würden mehr kranke Kinder geboren bei einer ICSI ist nicht haltbar. Fakt ist, daß mehr 'ältere' Paar eine ICSI benötigen und daher sowieso das Riskio eines kranken Kindes (bes. das Downsyndrom ist alterabhängig) größer ist. Das ist häufig bei den Statistiken nicht berücksichtigt worden. Darüber würde ich mir wirklich keine Gedanken machen. Es gibt genug anderes, was es zu bedenken gibt ;-)
Was Du sonst tun kannst: wenn sie sich zu einer ICSI entschließt und Du darüber (auch zeitlich) Bescheid weißt, dann lenke sie in der Warteschleife (Embryotransfer bis SST in der Praxis) ab. Mach Termine mit ihr, Essengehen, Kino etc. Das könnte helfen. Ansonsten frag sie, sprich mit ihr. Jeder ist ja verschieden, manche wollen viel drüber sprechen, manche gar nicht. Das mußt Du erst mal wissen.
Viel Glück für Deine Freundin
BiBe + IVF Mimi und Spontan Ruben

Re: Hallo!

Hallo BiBe,
ich danke dir für deine lange Antwort. Ich habe mir früher nie so ausführlich Gedanken darüber gemacht, was es für eine Frau bedeuten kann, wenn sie womöglich keine Kinder bekommen kann oder wenn sie sich von der Vorstellung verabschieden muss, ein Kind durch den reinen Akt der (körperlichen) Liebe zu bekommen.
Jetzt ertappe ich mich dabei, wie ich vorher überlege, ob ich erzählen soll, dass eine gemeinsame Freundin ungeplant zum dritten Mal schwanger ist oder dass mein Sohn den ersten Zahn bekommt, etc. Ich will nichts verletzendes sagen und trete dabei besonders oft in Fettnäpfchen :-(
Deine Antwort hat mir jedenfalls schon sehr geholfen, ich versuche einfach weiter, für sie da zu sein und werde eventuell hier noch mal das eine oder andere nachfragen, wenn ich darf.
Liebe Grüße, Natascha

Re: Hallo!

Zu Deinen beiden Beispielen: erzähl es!
Wenn Du es weißt, daß eine gemeinsame Freundin ss ist, dann sag es. Sonst verstrickt man sich in abenteuerlichen Ausflüchten und das wird sehr unglaubwürdig. Und Deine Freundin fühlt sich 'ausgeschlossen'. Also erzählen, aber nicht breittreten, wenn es Deine Freundin nicht will.
Und mit den Zähnen und anderen Neuigkeiten bei Deinem Sohn: erzähl es! Aber kurz. Egal bei welchen Freunden die (noch) keine Kinder haben sind die Kinderthemen nicht soooo interessant. Auch wenn man das als Mutter nachher kaum noch versteht ;-) Verschweigen würde ich sowas nicht. Denn das sind Dinge die Dir wichtig sind. Sonst fehlt die Autentizität!
Liebe Grüße
BiBe
Ach ja zu dem Stress, wenn nicht klappt: das ist bei jeder Frau anders. Mich hat die gesamt psychische Seite der Behandlung überhaupt nicht gekratzt. Zumindest ist es mir nicht bewußt geworden ;-)

Re: Hallo!

Hallo Natascha,
ich kann mich BiBe nur anschließen. Wir hatten bei Alina eine ICSI. Das es mehr "nicht gesunde Kinder" gibt simmt nicht!! Mehrlinge das kann schon eher passieren. Aber ist das sooo schlimm??
So und nun aber mal zu Dir ;-) Stehe ihr in der Zeit immer bei. Sei ihr eine Freundin, mit der sie immer reden kann, lenke sie ein bißchen ab während der Behandlung. Spreche ihr Mut zu...
In meinem Profil habe ich genau beschrieben wann was war. Da kannst Du mal schauen wie eine ICSI vor sich geht und wie lange es sich hinzieht. Ich drücke alle Däumchen für Deine Freundin!!!
Liebe Grüße
Andrea mit ICSI-Alina *24.07.2004 und Wunder-Svenja *25.08.2005

Re: Hallo!

Hallo Andrea,
vielen Dank für deine Antwort. Dein Profil ist klasse, ich hatte es schon mal gelesen, weil wir ja im selben Forum sind. Ich hatte mir deine Auflistung abgeschrieben, wann man in welcher Ss-Woche ist etc., ich kann mir das nämlich auch nie merken :-)
Dein genauer Bericht über Alinas "Entstehungsgeschichte" ist für mich sehr hilfreich.
Zu deiner Frage, ob Mehrlinge schlimm wären: Für mich überhaupt nicht, ich würde mir wohl auch nicht so viel Gedanken darüber machen, ob das Kind gesund ist oder eventuell eine Behinderung hat. Ich denke, dass Kinder bekommen ja nicht wie einkaufen ist, irgendwie muss man eh nehmen, was kommt. Aber ich hab da auch gut reden...
Ich denke, es ist nur ein Punkt in der langen Liste von Unsicherheiten und Ängsten.
Eine große Sorge ist sicherlich, dass es eben nicht beim ersten Versuch klappt (wenn überhaupt), sondern die Anspannung mit abwechselnd Hoffnung, Enttäuschung, womöglich Resignation immer wieder von vorn losgeht. Vermutlich mobilisiert frau viel mehr Kräfte, als sie es sich vorher vorstellen kann, ich würde es ihr wünschen.
Liebe Grüße, Natascha
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