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Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

Vor drei Tagen gab es bei uns Megazoff, denn ich kann einfach nicht mehr. Haushalt, Kind, Hund - und dazu ein immer noch ungewohntes Umfeld für mich (statt Büro ganztags). Mir wächst alles über den Kopf, zumal ich seit Monaten eine "Zahngeschichte" laufen habe und Silvester auch noch einen Hexenschuss bekam. Dem Nervenzusammenbruch nahe, haben wir nun beschlossen, alle Aufgaben 2/3 ich und 1/3 mein Mann zu teilen, abends nur noch Brot (statt kochen) zu essen... und kaum sehe ich einen Lichtstreif am Horizont, setzt bei Saskia gestern Nachmittag die nächste Brüll-und-Kreisch-Phase ein. Schon wieder ein Wachstumsschub?
Wie macht ihr das denn, alles unter einen Hut zu bringen? Seit gestern bin ich wieder damit beschäftigt, permanent Saskia zu beruhigen (meine Nacht startete um halb eins und war um halb vier wieder zu Ende - ich habe Schlafmangel ohne Ende!). Der Haushalt liegt brach, mein armer Hund kommt nicht recht raus... ich bin schon richtig verzweifelt und fühle mich irgendwie als der Totalversager, weil ich nichts schaffe.
Hat jemand einen Tipp? Oder wie besiege ich das bohrende schlechte Gewissen?
Nicole, totmüde
Bisherige Antworten

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

Hallo Totmüde!
das ist alles wirklich schwierig. Find ich auch. Es hilft nix: man muss einfach lockerer werden.
Ich war die gesamte Schwangerschaft über zu Hause und das in einer fremden Stadt. Kannst dir ja vorstellen, wie hoch mein Anspruch auf ein "schönes" Zuhause war. Der Umlernprozess läuft auf Hochtouren.
Mein Freund putzt das Badezimmer, bringt den Müll raus und das Altglas- und papier. Macht er wann er will, und ich ärgere mich nicht mehr, wenns drei Wochen dauert. Abwaschen tut er auch. Ich muss halt mit den Bergen Geschirr in der Zwischenzeit leben. Da werden die Stapeltechniken verfeinert. Ich weiss aber, es wird gemacht. Vormittags versuch ich Wäsche zu waschen und zu legen, grob aufzuräumen.Danach wird nichts mehr gemacht. Einmal spazieren gehen mit anschließenden Minieinkauf. Abends koche ich. Die großen Putzaktionen mach ich am Wochenende, aber nur an einem Tag. Da passt Jörg dann auf die Kleine auf und ich muss mich nicht zerreissen.
Wen interessiert es schon, ob es unordentlich ist? Nur einen selbst. Und da kann man dran arbeiten. Denk an das Wort: ErziehungsURLAUB!! Das Kind hat nichts von dir, wenn du gestresst bist. Bleibt halt was liegen.
Halt durch und leg die Beine hoch ;)
LG Sabine

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

hi nicole!
das ganze kommt mir echt bekannt vor und es stimmt, das einzige, was dir wirklich helfen wird, ist, deine einstellung zu ändern und wirklich mal "5 gerade sein zu lassen"
ich weiss aus erfahrung, dass das nicht si einfach ist, aber versuchs einfach mal!
hast du vielleicht jemanden in deiner nähe, der dir mal helfen kann?
beui uns siehts auch aus teilweise, wie kraut und rüben aber hauptsache, ich mache mir da nicht mehr den megastress; du und dein kind sind ja wichtiger!
ich drück dir die daumen, dass es klappt!
*knuddels*
LG
Katrin

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

Liebe Nicole,
erstmal gute Besserung ! Es gibt wirklich kaum was besch... als krank zu sein und ein quengelndes Kind rumschleppen zu müssen !
Aber im Ernst - wer macht Dir eigentlich das schlechte Gewissen ? Bist Du selbst unzufrieden, weil es nicht so läuft, wie Du es Dir vorgestellt hast oder guckt Dich jemand schräg an, weil Du es *angeblich* nicht in den Griff bekommst ? Welche Position bezieht denn Dein Mann dazu ? Er sieht ja wohl, daß es Dir nicht gut geht ? Mir ist es auch immer wieder rätselhaft, wie man das Leben mit zwei Kindern bewältigen soll, wo man bei einem schon zu nix kommt - ich habe jetzt seit knapp sechs Monaten unter der Woche kein warmes Mittagessen mehr bekommen, weil ich einfach nicht weiß, wie ich es schaffen soll, mir was zu kochen...!
Ein bißchen hilft mir beim Haushalt ein fester Plan - genau wie ich vorher bei der Arbeit gewisse Routinetätigkeiten immer zur selben Zeit erledigt habe, versuche ich das jetzt auch mit dem Alltagskram - Paul wird dabei integriert, am Anfang gab`s immer ein Mördergebrüll, wenn er in der Wippe mit mir die Runde durch die Wohnung gemacht hat, aber mittlerweile weiß er, daß nach der Küche das Bad das Schlafzimmer etc. drankommen und es geht - ich glaube, daß ihm die Routine auch ganz gut tut.
Aber das wichtigste bleibt trotzdem Dein Mann - ich halte da auch nichts vom Aufrechnen 1/3 zu 2/3 - was am abend übrig ist, macht er ! Oder er nimmt das Kind und Du machst es ! Es kann doch nicht sein, daß er Feierabend hat...

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

..und Du einen 24h Stunden -Job machst ? Oder hab ich Dich da falsch verstanden ? Auch nachts - klar, er muß am nächsten Morgen zur Arbeit, Du bist ja im Urlaub und kannst den ganzen Tag pennen *grummel*.
Das hat Dich jetzt vermutlich auch nicht weitergebracht, aber trotzdem...
Liebe Grüße und gute Besserung beim * zahnen*
Claudia

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

Wenn es Dir nicht gelingt, Dich einfach in eine 'LMAA'-Stimmung zu versetzen und alles liegenzulassen (ist mir nie gelungen!!), dann tröstet Dich vielleicht der Gedanke, dass es unter Garantie besser wird!!! Lass Deine Kleine nur etwas grösser werden. Jetzt bleibt Dir nur eins: Augen zu und durch. Noch ein halbes Jahr, dann ist es - versprochen!!! - geschafft.
Uta

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

Du bist nicht allein,
mir gings am Anfang nicht anders. Ich träumte vom Perfekten Haushalt ect. Pustekuchen, Chaos wo man nur hinsah. (In meinen Augen. Mein Mann fand alles o.K.) man kam zu nichts. Die Wäsche, Kochen, Küche wieder aufräumen und dann noch einen Mann der alles noch so lässig sah und natürlich unsere Maus die meinen Tatendrang natürlich mit Gebrüll unterbrach. Ich nicht mehr wußte wo ich überhaupt anfangen sollte und nichts zu ende brachte. Wie schaftten das die Mütter früher??? Ohne Waschmaschine ect. 5 oder mehr Kinder und immer gestärkte Leibchen. Der totalen Verzweiflung nahe meinen Mann beschimpfend er würde mich nicht unterstützen (Er tat es, ich sah aber den Wald vor lauter Bäumen nicht) totale Erschöpfung, kam nicht zum Essen und Trinken. Folge: totaler Eisenmangel mit allen Symtomen bis zum zusammenklappen. Habe Therapie gemacht, aber nur 5 Termine. Das hat mir geholfen. Schei.. Haushalt. Zuerst kommt mein Sohn. Er hat nichts von mir wenn ich so fertig bin. Mit der 9. Woche das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" angewand und mit einem guten Rythmus ging es uns allen Besser. Na und nu klappts. Zwar nicht perfekt, aber wer will das auch?
Hauptsache uns geht es gut.
Viele liebe Grüße
Ramona

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

Immerhin finden wir noch Zeit uns an den Computer zu setzen. Ist doch tröstlich, oder??
Gruß mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Söhnchen schläft und ich hätte jetzt eigentlich Zeit die Küche zu machen, aber will ich das jetzt???? NÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ
Tschau

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

Hallo Nicole, ich kann Dich da gut verstehen! Wobei ich noch das Glueck habe, dass Sophia nachts schlaeft und ich tagsueber wieder arbeite -- allerdings zu Hause und manchmal bin ich sauer, weil ich glaube, dass mein Mann denkt, ich schaffe alles trotzdem so nebenbei. Ok, habe einmal die Woche eine Putzfrau und die kocht auch fuer mich, so viel bleibt wirklich nicht. Waesche, Geschirr, aufraeumen und eben Sophia. Letztere ist am Wichtigsten und frueher ging es auch, dass wir nur am Wochenende gemeinsam aufgeraeumt haben -- also pfeif ich manchmal drauf. Versuch das doch mal! Und dann hilft es, das meiste auf den Abend zu schieben und dann den lieben Mann zu fragen: Willst Du lieber mit der Tochter spielen oder Geschirr abwaschen? Wenn ich Sophia abends abgeben kann, freu ich mich fast auf ein bisschen Haushalt. Ach und bei uns hilft ein Spaziergang gegen Gebruell und Unzufriedenheit (beiderseits), das waere doch hundetechnisch bei Euch auch praktisch.
Also, solange es Deinem Kind gut geht brauchst Du kein schlechtes Gewissen zu haben! Und solange Dein Mann Dich nicht als Versagerin sieht, wieso solltest Du das tun? (Und wenn er das tut, dann lass ihn mal ein Wochenende lang ALLES machen, der ist da sicher auch nicht fuer geboren!)
Liebe Gruesse und alles Gute, Baerbel

Kann Dich soooo gut verstehen ...

Hi Nicole,
schade, daß ich Dich nicht einfach mal in den Arm nehmen kann, denn danach wär mir jetzt ! Fühl Dich also quasi "virtuell geknuddelt" ! Ich kann Dich soooooooogut verstehen, denn ich war auch schon sehr oft an diesem Punkt ... und gerade wenns einem selbst nicht gutgeht, dann "spinnt" auch noch die liebe Tochter -- auch DAS kenne ich nur zu gut (war über Weihnachten + Silvester supererkältet + Lena bekam die ersten Zähne -- nein, nicht EINEN, das hätte wohl schon genug wehgetan, sondern gleich 2 auf einmal !!!). Und genau dann wächst einem auch der Sch... Haushalt über den Kopf.
Ganz ehrlich: keine Ahnung, was ich Dir raten soll !!! Ich kann Dir nur sagen, was MIR hilft -- die Tatsache, daß Lena jeden 2. Samstag über Nacht (bis Sonntag also) bei meinen Eltern ist. War am Anfang suuuuuuperschwer für mich (für Lena ists das PARADIES auf Erden !!), aber mittlerweile freue ich mich auf diese Samstage. Dann mache ich so richtig "klar Schiff" in allen Ecken und man kann anschließend "vom Fußboden essen" :o)) Und abends belohnen wir uns dann mit schick essen gehen, Kino o.ä. D.h. den "Kleinkram" (spülen, aufräumen etc.) muß ich zusehen, daß ichs so irgendwie erledige. Aber wenn ichs mal nicht so recht schaffe, dann denke ich "Auch egal, machste es eben am nächsten Putz-Samstag". Und notfalls bleibts bis dahin liegen, fertig, peng !! Ich war noch nie die Super-Hausfrau, aber bei uns isses ordentlich + man muß sich nicht schämen, wenn man spontan Besuch bekommt. /Teil 2

Kann Dich soooo gut verstehen /Teil 2

Bei uns wirds zukünftig noch ne ganze Ecke heftiger, denn mein Mann fängt ab März an, neben dem Job auch noch zu studieren -- und dann habe ich 3x unter der Woche + 1x am Wochenende "keinen Mann mehr" -- mal ganz abgesehen von den Zeiten, in denen er dann für die Klausuren lernen muß etc.
Bin dann also quasi "alleinerziehend" und hab noch keine Ahnung, wie ich das alles machen soll.
Vermutlich wird Mitte März ein VÖLLIG VERZWEIFELTES Posting hier im Forum stehen ..... :o((
Du siehst also: mir gehts genauso wie Dir ! Tja, so is das immer: für andere hat man die Super-Ratschläge und selbst dreht man am Rädchen !!!
Wünsche Dir alles Liebe + daß Saskia
sich bald wieder "einkriegt"
Liebe Grüße
Bine

Re: Zeitmanagement oder verflixt und zugenäht

Hallo Nicole,
Du kannst einem echt leid tun. Mir ging es übrigens genauso. Vor der Geburt war ich Vollzeit berufstätig und da ich eine Frühgeburt hatte, blieben mir noch nicht einmal die 6 Wochen Mutterschutz zum Vorbereiten auf die neue Situation. In der ersten Zeit war es auch sehr chaotisch bei uns, da meine Tochter als Frühchen sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Auch fehlte mir die geistige Herausforderung durch den Beruf und ich hatte das Gefühl total zu verblöden. Als Milena dann 7 Monate alt war ging ich wieder arbeiten. Zuerst nur stundenweise und mittlerweile halbtags. Aber ich habe auch Glück, meine Schwiegereltern wohnen im gleichen Haus und Milena ist so mit ihnen vertraut, daß sie dort nicht fremdelt. Komischerweise läuft alles viel besser seit ich arbeite und ich bin viel entspannter. Morgens arbeite ich, mittags beschäftige ich mich mit Milena und abends wird der Haushalt zusammen mit meinem Mann erledigt. Ich habe die Erfahrung gemacht, je nervöser ich selber bin, desto quengeliger ist mein Kind. Und ein halber Tag bei Oma und Opa wirkt bei uns beiden Wunder.
Liebe Grüße
Natalie

vielen Dank

für eure unterstützenden Worte :o) ich werde mal an meinem schlechten Gewissen arbeiten, vielleicht nützt es ja was ;o) Nicole
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