Da bin ich wieder. Hallo Leute, ich möchte mich gaaaaaaaaaaaaanz herzlich bei allen bedanken. Ob nun Sachspenden, Geldspenden oder einfach die, die an uns gedacht haben. Vielen lieben Dank. Das kann ich gar nicht wieder gut machen. Danke denjenigen die, die Spenden organisiert haben und ins Leben gerufen haben. Vielen Dank auch von allen an die ich Sachen verteilen konnte. Ihr glaubt ja nicht wie alles hier gebraucht wurde. Es geht wieder aufwärts in Freital, ihr habt auch dazu beigetragen. Vielen lieben Dank. Vielen Dank an Diana und Justin die das ganz ins Leben gerufen hat und mich fast zu Tränen gerührt hat mit ihrem Besuch. Man es war ganz einzigartig. Die ist wirklich ganz, ganz lieb. Ich kann Euch sagen so etwas möchte ich nicht noch mal mitmachen. In der Nacht von 12.08.02 zum 13.08.02 hat meine Mutti hier bei uns geschlafen.(weil bei ihr schon der Strom weg war). Mein Freund Thomas war seit 15.00Uhr im Feuerwehr Dauereinsatz wegen Regenfällen (Keller auspumpen) die ich so noch nicht erlebt habe. Gegen 19.00 Uhr kam Thomas und meinte ich sollte doch mal einen Korb mit dem Nötigsten für Marius zusammen packen. Es sähe ganz schlecht für Freital aus. Gesagt getan. Immer wieder dann aus dem Bett aufgestanden mit dem Schirm raus gegangen und das Wasser kam immer Näher zu uns. Die Haupstrasse war schon ein reißender Fluss die alles mit sich nahm was ihr in den Weg kam. Gegen Mitternacht fiel dann auch bei uns der Strom aus. Gegen 1.15Uhr kam Thomas und meinte raus hier es ist schlimmer als erwartet. Ich habe Marius und meine Mutti geweckt und wir wurden evakuiert. Schnell noch die Katze geschnappt und los ging es. Wir konnten zu Bekannten (die wir mittels in der Nacht rausgeklingelt hatten). Zum Glück das wir weg waren, unser Haus war am nächsten Morgen eine Insel. Keiner konnte das Haus verlassen. Ringsherum Wasser. Und wir wohnen wirklich weit weg vom Fluss (im Normalzustand). Dienstag haben wir in Angst und Schrecken um unsere Männer gelebt. Keine Verbindung. Nicht ging. Und geht teilweise bis heute noch nicht. Die Männer waren am Ende bis Freitag im Dauereinsatz. Habe Thomas gar nicht wieder erkannt. Nicht rasiert und nicht geschlafen. Am Mittwoch sind wir zu Fuß (Marius in der Rückentrage) mal nach Freital gelaufen. Schlimm sah es aus. Überall Schlamm und in den meisten Kellern stand noch das Wasser. Teilweise waren Häuser weg , Autos lagen überall herum. Kaum hatten wir Marius in sein Bettchen gelegt, kam Thomas angerannt. Raus die Talsperre ist gebrochen in 7 min ist eine wahnsinnige Flutwelle hier. Nichts mitnehmen alles liegen lassen, nur raus. Marius geweckt so wie er war meiner Mutti in die Hand gedrückt, Tür zu und los. Mutti mit Kind weg. Einfach losgerannt auf einen Berg. Ich habe nur geheult. Zum Glück kam Entwarnung. Meine Familie habe ich auch wieder gefunden. Hatte sich doch ein Bürger einen Spaß gemacht. Blöder Spaß. Soviel Angst hatte ich noch nie in meinem Leben. Und so viele Menschen habe ich noch nie um ihr Leben rennen sehen. Die Zeit um meiner Mutti ihrer Wohnung anzusehen hatten wir gar nicht. Wir sind auf den Schreck hin gleich wieder in unser Notquartier. Am Donnerstag hatten wir dann die Bescherung. Da sich keiner um die Wohnung kümmern konnte, waren die Möbel alles nass und konnten nur noch entsorgt werden. Genau wie E- Herd und Waschmaschine etc. Der Fußboden(einschl. Holzdielen) musste komplett raus und die Tapete ab. Und nun sind wir wieder am sauber machen und Trockner stehen in der Wohnung. Zu Weihnachten soll alles wieder gut sein. Viele Bekannte von uns haben alles verloren, weil das Wasser als Flutwelle kam. In Dresden und weitere Städte die konnten ihr Hab und Gut noch teilweise retten, weil das Wasser langsam anstieg. Bei uns kam es durchgeschossen und hat nur Unheil hinterlassen. Bei uns im Haus hat es eine Stufe vor unser Wohnung halt gemacht das Wasser. Bloß gut. Nicht auszudenken wenn unsere Wohnung noch weg gewesen wäre. Aber auch der Keller war bei uns (wie bei fast allen in Freital) komplett unter Wasser. Ich hatte vieles im Keller gelagert, deshalb hat es uns auch ganz schön betroffen. Die Aufräumarbeiten gehen vorwärts. Nur Läden habe wir keine mehr in Freital. Selbst unser großes Einkaufszentrum ist weg. Tankstellen hat es einfach mal so weggespült. Telefon geht wieder ( endlich wieder Internet). Fernsehen funktioniert nicht und die Warmwasserversorgung teilweise nicht. Ich konnte immer das Essen für Marius in der Feuerwehr warm machen. Zum Glück. Wasser sollte man ja jetzt immer abkochen. Die Kläranlagen sind ja auch kaputt. Leute ich kann gar nicht alles aufzählen was alles noch passiert ist. Auf alle Fälle sind alle runter mit den Nerven und völlig gereizt. Auch die Paar Tage Ostsee bei Thomas` seiner Schwester konnten das nicht wett machen. Kaum zu Hause hat einen der Dreck und die Unordnung wieder ein. Ich weiß nicht wann das wieder normal sein soll hier. Ich kann nur froh sein, das Marius so gut mitgespielt hat. Den konnte ich auf den Hof mit dem Kiwa stellen , manchmal bis zu 3 Stunden hat er mit sich selber gespielt. Ich musste ja mit anpacken. Abends war er immer total verdreckt. Aber all das hat ihm gar nichts ausgemacht. Wir waren heut bei der U 6 . Alles Tipp topp. Er ist 8760 Gramm schwer, 76 cm groß und KU 47 cm. Und das aller Größte trotz Dreck und jeder Menge Müll, läuft unser kleiner Mann seit heute ganz alleine. Er tippelt den ganzen Tag friedlich vor sich hin. Ich bin so stolz auf unsere kleine tapfere Maus. Musste schon viel mit machen vor seinem 1. Geburtstag. Nicht desto trotz wollen wir seinen Geburtstag nächste Woche feiern. Irgend ein sauberes Plätzchen wird sich schon finden. Also das soll`s erst mal gewesen sein. Sicher habe ich einiges vergessen. Aber man kann sich noch gar nicht richtig sammeln. Wenn ihr Fragen habt immer her damit bin seit heute wieder am Netz. Vielen lieben Dank noch mal an alle. Ihr seit mir hoffentlich nicht Böse wenn ich mich nicht bei jedem persönlich bedanken kann. Die Zeit habe ich einfach im Moment noch nicht. Es ist immer noch viel zu tun.
Fotos sind im Profil. Bis bald und noch mal vielen Dank.
Manja mit Marius und der ganzen Familie