Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
In den letzten Tagen habe ich viele Beiträge über Einschlafrituale und sonstige Erziehungsfragen gelesen, bei denen oft auch Unsicherheit mitschwang.
-Wie mache ich es richtig?
-Verwöhne ich mein Kind, wenn ich nach meinem Gefühl handele?
-Wie oft darf ich nachts stillen, ohne dass es "unnormal" ist?
-Darf mein Kind mit bei uns im Bett schlafen?
-Wie oft darf ich mein Kind tagsüber auf den Arm nehmen, ohne dass es eine verwöhnte, ständig auf den Arm wollende Nervensäge wird?
Fragen über Fragen und immer wissen es die ANDEREN besser!
Wo fängt für euch verwöhnen an?
Für mich fängt Verwöhnen an, wo meine eigene Freiheit und die meiner Mitmenschen aufhört zu existieren.
Wo ich meine eigenen Bedürfnisse so stark zurückschrauben müsste, dass mir das Muttersein schwerfallen würde. Und wo ICH kein gutes Gefühl bei einer Sache habe und nicht weil es mir andere einreden wollen.
Andererseits ist es aber auch schwierig, das Wort Verwöhnen zu begreifen, denn schliesslich passiert es ja meist mit uns, ohne dass wir es ahnen. Gemein und hinterhältig läßt es sich zwischen uns nieder. Und ich merke erst, dass ich Martha verwöhne, wenn es fast zu spät ist.
Liebe Grüße
Barbara und Martha
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
Und was genau bedeuted der letzte Satz - ich merke erst, dass ich Martha verwöhne, wenn es fast zu spät ist???
Ich würde Dir ja gerne antworten, denn ich verstehe viel vom Verwöhnen, aber erstmal klär mich bitte auf!
Liebe Grüße
Monika
Erklärung letzter Satz für Monika!
*grins* garkein Buch habe ich gelesen *seufz* dazu komme ich doch garnicht so oft, wie es hier scheint.
mit dem letzten Satz will ich sagen, dass ich es wahrscheinlich selten merke, wenn ich Martha verwöhne.
So wie ich bei anderen Eltern denke: Jetzt wird das Kind aber verwöhnt!
Ist wohl Einstellungssache.
Für mich ist Verwöhnen was anderes als für jemand anderen.
Aber es ist doch so, dass sich Gewohnheiten einschleichen wie z.B. das nächtliche Stillen, gegen das ich mich innerlich gesträubt habe, dem ich aber Martha zuliebe nachgegeben habe. Bis ich in den sauren Apfel beissen musste und ihr das wieder abgewöhnt habe.
Verwöhnen, Angewöhnen, Abgewöhnen, komische Worte finde ich, sehr emotional beladen und bei jedem mit verschieden Bedeutungen, was?
So, jetzt gehe ich aber mal ins Bettchen
Bis morgen
Liebe Grüße
Barbara
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
ich frage mich ständig das gleiche, nur bin ich schon dahinter gekommen, dass mich das Ganze nur deshalb beschäftigt, weil - wie Du schon sagst - alle anderen alles besser wissen, nur ich als Mutter scheinbar keinen Dunst von "Kindersachen" habe. Schon seltsam! Da frage ich mcih also permanent, ob ich denn wirklich alles so mache, wie "man" das machen muss (oder wie es mir alle einreden). Ich gebe zu, dass ich gerne den ganzen Tag mit Simon "auf den Kopf haue", ohne dass großartig was im Haushalt passiert - das kann man ja nachholen -, ich bringe ihn gerne abends ins Bett und bleibe neben ihm liegen, bis er schläft. Ich stille ihn immer noch gerne (klar isst er tagsüber normal), vielleicht mehr für mich als für ihn...neeee, er mag das schon noch recht gerne! Und vieles mehr, was ich gerne mit und für ihn tu. Du hast recht mit Deinen Einschränkungen und auch ich hab manchmal das Gefühl, alles sei zuviel des Guten. Wahrscheinlich verwöhne ich ihn auch in mancherlei Hinsicht. Mich stört eben nur sehr, dass sich dauernd andere in meinen Umgang mit meinem Kind einmischen, denn schließlich muss ich es ja mal ausbaden, wenn ich einen verzogenen Bengel zu Hause habe. Aber im Moment müsste ich eigentlich dauernd GEGEN mein Gefühl arbeiten, wenn ich auf meine Umwelt hören würde. Also, ich glaub, es ist besser, sich damit wohlzufühlen, wie man sein Kind aufzieht und nicht ständig zu versuchen, mit irgendwelchen Konventionen konform zu gehen.
LG,
Inez
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
Da bin ich aber nicht ganz einverstanden, dass du die einzige bist, "die es ausbaden muss, wenn sie einen verzogenen Bengel zu Hause hat."
Ich möchte hier keine grossen Töne spucken, aber in meinem Beruf als Lehrerin hatte ich schon bei einigen Kindern das Gefühl, dass da schon ganz früh etwas gewaltig daneben ging.
Allerdings bin ich jetzt selber Mutter geworden und kann gut verstehen, dass das mit dem Verwöhnen manchmal eine richtiger Hochseilakt ist.
LG Maria mit Janine (10MT.)
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
ja, da hast Du wohl recht. Mein Mann ist auch Lehrer und ich wäre es wohl auch, wenn mir nicht ein anderer Job über den Weg gelaufen wäre (ich hab also keine Lehrerfahrung, nur mein Examen). Ich muss zugeben, dass ich nicht soooo weit gedacht habe. Trotzdem, ich glaub, dass ich ihn noch nicht komplett verhunzt habe, und manche Dinge versteht er jetzt einfach noch nicht. Auch ich lege keinen gesteigerten Wert auf ein verzogenes Kind, aber bei Sprüchen wie "Der muss halt jetzt mal schreien" oder "Lass ihn einfach schreien, bis er davon eingeschlafen ist", stellen sich mir die Haare auf.
Liebe Grüße,
Inez
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
Lg Danah
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
für mich fängt verwöhnen da an, wo ich Dinge für mein Kind tue, die es eigentlich selbst tun kann: z.B. meiner achtjährigen (die übrigens auch Martha heißt ;-)) die Schuhe zubinde oder ähnliches.
Ich finde nicht, dass man Kinder mit zuviel Liebe, zu lange stillen oder kuscheln im Elternbett verwöhnen kann...
Lieben Gruß
Heike (die sich auch hier reingeschlichen hat, obwohl Lina noch laaange nicht krabbelt)
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
Interessante Frage. Ich denke, oftmals wird viel Schmusen, Kuscheln und Herumtragen, sowie sofortiges Reagieren auf Schreien etc. als "Verwöhnen" gesehen, zumindest im Säuglingsforum habe ich das immer wieder so gelesen. Das ist es für mich nicht (die Vorteile von viel Körperkontakt sind ja auch ganz klar erwiesen), und von daher denke ich persönlich, dass es fast nicht möglich ist, ein Kind im 1. Lebensjahr zu verwöhnen.
Deine Definition macht Sinn. Wenn ich meine eigenen Bedürfnisse so stark zurückschrauben würde, dass ich effektiv nur noch für mein Kind leben würde, dann wäre es verwöhnt.
Oftmals kommt auch Faulheit und Gleichgültigkeit ins Spiel, denke ich. Ein Kind, das alles darf und alles hat, weil seine Eltern zu faul sind, Alternativen zu suchen und anzubieten und sich mit ihm zu beschäftigen, ist irgendwie auch verwöhnt (zumindest materiell), gleichzeitig aber auch vernachlässigt.
Ich glaube nicht, dass ich Nicholas schon gross verwöhnt habe (siehe oben, 1. Abschnitt), aber ich denke, es gibt einige Leute in unserem Umfeld, die das wahrscheinlich anders sehen... :-)
LG, JJ
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
ihr seid hier alle recht häufig vertreten und stellt fragen, genau wie ich, wenn man das macht, dann muss man natürlich auch mit kritik, denkanstössen oder anderen meinungen leben können. wer das nicht mag sondern alles so macht wie er es für richtig hält, der braucht ja nicht hier sein, oder?
liebe grüße zenobia
ps: beim mitlesen der letzten monate wars hier eher ruhig, plötzlich ist der teufel los, gell? :-))))
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
das mit dem Besuchen kommt mir bekannt vor...
Ich halte es da flexibel: Kind im auge behalten, und wenn es zB erkennbares Altpapier zerreißt, machen lassen. Und hinterher aufräumen helfen. Wenn allerdings fremde Schränke inspiziert werden sollen, ist das eindeutig NEIN, es sei denn, der/die Gastgeber/in erlaubt es. Dann muss er/sie allerdings auch die Folgen tragen *gg*. Bei Leuten, die selber kleine Kinder haben, bin ich da allerdings etwas lässiger, weil ich mal davon ausgehe, dass die eigenen Kinder auch in der Wohnung rumwuseln dürfen und die Eltern daran gewöhnt sind. Ich persönlich reagiere auch empfindlich, wenn "fremde" Kinder bei uns alle Schränke und Schubladen aufmachen oder gleich die Blumenerde durchwühlen, und die Eltern sagen nichts. Widerspruch oder sind die anderen Eltern noch lässiger als ich??
LG Karen
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
Ich bin der Überzeugung dass ich Naomi bis jetzt nicht verwöhnt habe. Sie ist glücklich und kann sich schon mal alleine Beschäftigen und liebt es mit mir den Haushalt zu machen. Staubsaugen und Geschirrspühler ausräumen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen. Ich stille sie immer noch morgens und Abends und wenn sie einen schweren Tag hat auch tagsüber. Ich finde verwöhnen ist es vor allem wenn die kleinen über die Eltern bestimmen (100% ig) und sich alles nur nach ihnen richtet auch wenn sie schon älter sind so wie Naomi 9 Monate. Am Anfang habe ich meine ganzes Leben voll für Naomi umgekrempelt aber jetzt finde ich einen Einkaufsbummel in den Supermarkt schon zumutbar. So muss sie langsam lernen dass jeder Wünsche und Bedürfnisse hat und man nicht immer sofort das bekommen kann (Materiell oder auch Zeit geschenkt) was und wenn man es will. So muss mein Kind auch mal eine Minute warten bis ich mit dem Essen fertig bin und ich habe aufgehöhrt ihr immer ne Reiswaffel oder sonstwas in den Mund zu stecken nur damit ich ruhe habe. So ich hoffe dies war jetzt nicht zuviel durcheinander.
Ich habe zum Glück niemand der mir dreinredet und ich mache es so wie ich es für richtig halte. Es ist ja schliesslich unser Kind und ich möchte Naomi so erziehen dass sie in einer Gesellschaft leben kann, ihre Meinung vertreten will und dies auch macht, aber trotzdem Rücksicht nehmen kann. Ich hoffe dies gelingt uns als Eltern und auf jeden Fall mache ich mein Bestes.
Gruss
Karin
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
So seh ich das halt. Liebe Grüße Livy
Re: Umfrage:Wo fängt für euch Verwöhnen an?
wenn mein Sohn sich zum x-ten Mal auf die Nase legt, weil er gerade versucht zu laufen, heißt Verwöhnen, ihn jedesmal hochzunehmen: "Och, armes Kerlchen, hast dir weh getan?" und ein Reisenbohei um die Sache zu machen. Wenn selbiger Sohn etwas vom Tisch angeln möchte, an das er mit einiger Anstrengung selbst drankommt, heißt Verwöhnen, ihm die Sache in die Hand zu geben. Wenn ich merke, dass er nicht drankommt, schiebe ich sie ein bisschen näher zu ihm hin, das isses aber dann auch. Verwöhnen hat meiner Meinung nach auch mit zu wenig Vertrauen in das Kind zu tun. Dem Kind alles abnehmen und alles machen, was es möchte, nur weil es sonst unzufrieden sein KÖNNTE (!!!), heißt für mich Verwöhnen. Und das kann ziemlich ärgerlich werden, wenn wir unseren Kindern nicht zutrauen, auch mal selber mit Frust umzugehen. Dazu gehört auch, des Nachts nicht gleich bei Fuß zu stehen (möglichst schon mit gefüllter Milchflasche bzw. stillfertiger Brust), wenn Kindelein sich muckt. Lassen wir die Kinder ruhig mal merken, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist, mittlerweile sind sie wohl in dem Alter, dass sie sowas mal abkönnen. Was nicht heißen soll, dass wir ihnen bei den kleinen und großen Kinderkatastrophen nicht beistehen...
LG Karen
Positives und negatives Verwöhnen!!!
ich habe meinen Mann auf Deine Frage hin angesprochen und wir hatten eine heisse Sonntagsmorgenfrühstücksdiskussion!
Hier die Ergebnisse!
Es gibt ein positives Verwöhnen, wenn ich zum Beispiel mein Kind mit in die Stadt nehme und dann mit ihr die schönste heisse Schokolade trinken gehe und ein Riesenkuchen esse und anschliessend noch 3 Runden auf dem Karussell und dannach noch ein Spielzeug kaufe. So einen richtigen Superdupertag mit dem Junior.
Oder wenn ich alles liegen und stehen lasse um den ganzen Tag mit meinen Kindern zu basteln und spielen und fernzusehen!
Und es gibat neg. Verwöhnen. Wenn ein Kind alles hat, eigenes Fernsehen, Himmelbett, das teuerste Spielzeug, dann ist es noch lange nicht verwöhnt. Dann können sich seine Eltern nur alles leisten...wenn aber dieses Kind, das wirklich alles hat, was es sich nur wünschen kann, es nicht schafft, bei den Freunden glücklich zu sein, nur weil ihm dort der Fernseher, das Himmelbett, das teuere Spielzeug fehlt, dann ist es verwöhnt. Kann dieses Kind glücklich auf einer Reismatte einschlafen, dann gönnen wir ihm den Reichtum!!!
Bekommt ein Kind alles, was es will und kann ein Nein nicht akzeptieren, dann ist es verwöhnt.
Gehe ich mit meinen Kindern einkaufen, dann dürfen sie sich ein Teil aussuchen, aber auch nur ein Teil. Wollen sie etwas anderes, dann können sie tauschen. Und ist das Ausgesuchte zu teuer, dann greife ich auch ein.
Liebe Grüße
Monika
Danke für eure Antworten! Recht habt ihr alle!
Ich merke, wir fahren doch alle so ziemlich auf der gleichen Welle. Klar, es gibt auch positives Verwöhnen, da bin ich jedoch gar nicht gleich drauf gekommen, weil es hier im forum ja hauptsächlich um neg. Verwöhnen ging. Ich meinte auch eher das neg. Verwöhnen, bei dem alle Bekannten und Verwandten immer auf die Barrikaden gehen und es besser wissen. Wieso spricht eigentlich niemals jemand vom pos. Verwöhnen unserer Kinder? Komisch.
Na ja, eine Frage habe ich jedoch noch: Viele haben geschrieben, dass ihr kind noch zu klein sei zum Verwöhnen. Ab wann denkt ihr denn, ist es alt genug? Ist mit Punkt 1. Geburtstag schluss? Wird ab da dann alles anders gemacht? Das kann ich mir nicht vorstellen! ;-))
Liebe Grüße
Barbara und Martha (die gerade verwöhnt im Tragetuch ein Nickerchen macht *grins*)
Re: Danke für eure Antworten! Recht habt ihr alle!
Die kleinen Geister haben eine gehörige Macht über einen, provokative Frage, hätte Martha ihren Schlaf jetzt auch im Bett gemacht? und wenn sie Stress gemacht hätte, hättestDu sie dann ins Tuch zurückgenommen? Wenn Ja, dann ist das ein Fall des neg. Verwöhnens.
Die Sache mit dem pos. Verwöhnen kommt übrigens von meinem Mann.
Liebe Grüße
Monika
Re: Danke für eure Antworten! Recht habt ihr alle!
Ich glaube, Martha mit der Übermüdung ins Bett zu packen, hätte nichts gebracht, ausser, dass ich dauernd die Treppe raufgerannt wäre um sie zu beruhigen. Nee nee, da ist mir das Tragetuch doch lieber. Das habe ich für meine eigenen Nerven gemacht. Schliesslich habe ich auch ihre ganzen Schlafenszeiten für den heutigen Tag versaut *gg* weil mit einer Freundin zum essen verabredet war. Wollte mich noch mal so richtig "verwöhnen" lassen *grins*.
Ansonsten schläft sie schon in ihrem eigenen Bett und das hat sie auch begriffen, wie das bei Mama läuft.
Liebe Grüße
Barbara (die es immer noch seltsam findet, dass das Wort Verwöhnen entweder so absolut positiv oder total negativ verwendet wird, je nachdem ob es um einen selbst (verwöhnen lassen) oder um andere Personen (meine Güte ist das Kind verwöhnt) geht)
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