Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
Ich les immer wieder in verschiedenen Foren, dass Mamas ihre Kinder als "bockig" oder "zickig" beschreiben. Will das Kind die Flasche nicht, "zickt es rum". Weint es, wenn man ihm etwas weg nimmt, was es nicht haben darf, ist es "bockig", etc.
Ich möchte mal den Anstoss geben, dies von einer anderen Seite aus zu sehen: Die erste Ausdrucksform, wie Babys ihren eigenen Willen zeigen können, ist weinen oder schreien. Wenn sie das endlich gelernt haben, möchten sie das natürlich auch anwenden. Ich stell mir immer vor, wie froh Nico sein muss, endlich, endlich zeigen zu können, was er will!!!!!! Und darauf sollte ich nicht eingehen? Das nicht als wichtig und wertvoll erachten? Sondern als Bockigkeit und bösen Willen oder Tyrannei betrachten????
Ich meine nicht, dass man ihm immer seinen Willen lässt, manchmal geht`s eben nicht anders, sondern mir geht`s darum, wie man darüber DENKT.
Gerade in der heutigen Zeit finde ich es wichtig, dass Kinder lernen "Nein" zu sagen. So oft hört man, dass Kinder vergewaltigt werden oder ähnliches; da ist man doch froh, wenn das eigene Kind eine selbstbewusste und starke Persönlichkeit hat und sich zu nichts drängen lässt, oder? Ich denke, diese Persönlichkeit sollte auch als Baby schon akzeptiert und gefördert werden.
Danke fürs Zulesen, ich bin gespannt auf eure Gedanken dazu. LG Janet
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
Ich bezeichne meine kleine nicht als "bockig" od. "zickig", sie hat einfach ab und zu mal unmotivierte motz phasen. Diese kann ich sehr gut vom normalen "das passt mir nicht", "ich brauch zuwendung", "hab hunger" usw. unterscheiden. ;-)))
Das sie was aus bösartigkeit oder tyrannei macht bezweifle ich sehr, denn nicht einmal erwachsene menschen machen oft etwas aus bewusster böswilligkeit, wie soll denn ein baby/kind das machen!!!!
Ich finde das beste was man machen kann ist auf sein kind zu hören, auch jetzt schon, denn nicht nur mit sprache kann man sich mitteilen. Man sollte auch die gefühle eines kindes immer ernst nehmen und es nie als kinderei ab tun oder belächeln. Dann bekommt man auch selbstbewusste erwachsene!!!!
LG Ariane&Giftschnägg Miya
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
da kann ich Dir nur recht geben.
Ich möchte es sogar eher fördern, dass Charlotte immer zum Ausdruck gibt, was sie möchte und was sie nicht möchte.
Ich denke, wir müssen unsere Kinder heute viel mehr Selbstbewußtsein unnd Durchsetzungsvermögen mitgeben, als noch zu unsere Zeit.
Und natürlich hat sie dazu am Anfang nur die Möglichkeiten des Schreiens oder Nölens. Dass es dabei nicht immer nach ihrem Willen gehen kann, ist klar und gehört zum Lernprozeß dazu. Denn man muß auch Situationen annehmen können, wenn man auch mal anderer Meinung ist.
Ist bei einem Baby vielleicht noch etwas philosophisch, aber ich meine damit eher meine oder unsere Grundeinstellung als Eltern und die spiegelt sich natürlich auch schon jetzt im Umgang mit ihr wider.
Liebe Grüße
Marion
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
ich schau hier zwar nicht oft rein, will aber trotzdem gern meinen Senf dazugeben. Ich sehe das nämlich genauso wie du :-) Auch wenn Moritz klein ist, ist er für mich schon seit Anfang an ein Mensch mit Bedürfnissen. Und die stimmen nicht unbedingt immer mit meinen überein. Das muß frau als Mama, glaube ich, akzeptieren. Ich denke da immer, daß ich mich bereits anpassen kann, weil ich das gelernt habe. Moritz kanns noch nicht und muß es erst lernen.
Habe heute grade wieder im Supermarkt erlebt, wie eine Mama ihren Kleinen im Buggy durch die Gegend geschoben hat. Der Kleine hatte nix zu tun und dem war einfach grottenlangweilig. Und da hat er sich dann gegen seinen Gurt gewehrt. Dann kamen von Mutti zwei scharfe Worte, eine Flasche und sie war wieder mit Klamottenwühlen beschäftigt. Wen wundert da der Aufstand. Mir würde das auch nicht passen, so abgefertigt zu werden.
Wenn ich beim Arzt bin, wundern sich die Leute im Wartezimmer immer über mein braves Kind, wenn ich über eine Stunde mit ihm da rumsitze. Ich schiebe ihn eben nicht ab und blättere die ausgefranste Illustrierte. Ich erzähle mit ihm, zeig ihm was Neues usw. Moritz ist wirklich sehr selten bockig. Vielleicht wird beim Zweiten alles anders, kann sein. Ich bin aber überzeugt, daß auch die Einstellung dem Kind gegenüber eine Rolle spielt.
... So und jetzt zerfetzt mich wegen meines Eigenlobs, ist aber wirklich so, ich wundere mich manchmal selbst.
Liebe Grüße,
Vroni
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
mich aber lieber nicht näher dazu äußern, denn sonst
bekomme ich noch eins über die rübe...... verzeiht
meine feigheit und faulheit. lg nana
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
Ich möchte schon deutlich verbal zum Ausdruck bringen, in welcher Stimmungslage sich mein Kind befindet. Wie bitte sollte ich es sonst zum Ausdruck bringen?
Marie zeigt mit ihren 9 Monaten auch schon bockiges Verhalten. Wenn ich das zur Sprache bringe, dann ist es doch nicht "negativ" gemeint, sondern eine Umschreibung ihres Verhaltens. Genauso gehts, wenn Madam zickt.
Nur ich reagiere natürlich anders bei den verschiedenen Verhaltensformen. Bockt sie, weil ich die Blumen vor ihren kleinen Fingerchen rette, dann lenke ich sie ab. Zickt sie, weil sie keine Lust hat, mit dem Spielzeug zu spielen, welches ich ihr anbiete, lasse ich sie in Ruhe. Weint sie, aus Herzschmerz, tröste ich sie. Ist sie überdreht, kuscheln wir. Man könnte das immer so fortführen.
Wichtig ist mir einfach beim Posting, dass die Mitleser auch wissen, wie Marie drauf war.
Ich finde es also nicht wild, wenn Mamas berichten, dass ihr Zwerge wieder besonders zickig oder bockig waren. LG Maries
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
du sprichst mir aus der seele.
wenn meine lütte schreit, dann hat sie auch irgend etwas. ihre einzuge ausdrucksform bis jetzt. wie kann ich da böse oder genervt sein? sie kann mir nachts nicht sagen: mama, ich hab böse geträumt, darf ich zu euch ins bett" oder "der brei schmeckt ja grottenschlecht" oder "mir ist öde, langweilig, müde, hibbelig" etc.
so viele mütter beziehen das dann auf sich und wie oft hab ich schon gelesen, dass diese babys dann angeschrien, geschüttelt, unsanft behandelt werden und danach tut es einem ja sooo leid.
gut, ich hab ein mega dickes fell, aber ich versuche auch immer mich in meine tochter (soweit es denn geht) hinein zu versetzen.
auch wenn sie etwas gar nicht mag, zwinge ich sie nicht, genau aus den gründen, die du genannt hast. das fängt schon mit dem schmatzigen kuss von tante soundso an.
ach, man könnte ein ganzes buch über diese thematik schreiben ;o)
gruß, ariane
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
LG Melle
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
Liebe Grüße,
David (11 Monate)
Re: Gedankenaustausch - Sorry, seehr lang!
Wie schon fast alle meine Vorschreiberinnen, möchte ich mich Dir anschließen. Was mich an diesen Begriffen aber noch zusätzlich stört, ist, daß sie die gesamte PERSON betiteln! Das Kind IST zickig oder bockig. Das stimmt aber ja nicht wirklich. Das derzeitige Verhalten, also das, was das Kind macht (verweigern) ist es ja, was nicht gefällt. Eine Bekannte von mir sagt einem Kind direkt in´s Gesicht "Du bist eine Zicke", wenn ihr das Verhalten nicht paßt. Außer, daß es einfach auch beleidigend ist, stempelt es das gesamte Kind in dem Moment ab. Dabei geht es ja nur um eine momentane Verhaltensweise.
Es gibt allerdings Verhaltensweisen, die ich nicht tolerieren kann, z.B. mutwilliges Beißen oder Schlagen als Ausdruck des Willens (das konnte Mausi z.B. recht früh), und das würde ich dann natürich nicht fördern wollen, auch wenn es vielleicht noch so positiv sein mag, daß sie diese Möglichkeit der Willensäußerung gefunden hat. Verstehst Du, was ich meine?
Und dann hat mein Freund noch einen mittlerweile 7jährigen Sohn. Dieses Kind hat das ausgeprägteste Selbstbewußtsein, das mir je in dem Alter begegnet ist. Einerseits schön. Die Kehrseite der Medaille ist, daß er sich, bis er 6 Jahre alt war, als "Bestimmer" in der Familie angesehen hat (Zitat auf Nachfrage). Ob man dem Kind damit einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln... Eine starke Persönlichkeit muß auch Grenzen akzeptieren und mit Frust umgehen lernen. Puhhh, schwer...
LG, Kelly
@ Kelly -- "Nachfrage" ;o))
"Bestimmer der Familie" ... nicht schlecht !
bin von Natur aus ein neugieriger Mensch ... ;o)) Mich würd ja BRENNEND das "Original-Zitat" des Sohnes Deines Freundes interessieren !
Liebe Grüße
Bine
Re: @ Kelly -- "Nachfrage" ;o))
Es ging eigentlich nur um eine Lapalie wie Zimmer aufräumen oder Schuhe anziehen, weil wir loswollten (weiß es nicht mehr genau). Jedenfalls meinte der kleine Kerl ziemlich sauer und lautstark zu seinem Papa: "Du hast mir gar nichts zu bestimmen, Du bist hier nicht der Bestimmer." Als mein Freund ihn daraufhin fragte, wer denn "der Bestimmer" sei, antwortete der Kleine voller Überzeugung "Ich bin der Bestimmer hier". (Da war er fast 6...)
LG, Kelly
Sieh es mal so.....
ich denke, daß das Problem zum einen mal wieder am Medium Internet liegt, in dem die Nuancen der Sprache nur begrenzt rüberkommen. Auch ich verwende die Worte "zickig und bockig", allerdings immer mit einem liebevollen Unterton, da ich diese Gefühlsäußerungen deutlich von Wut, Trauer, Schmerz, Lanmgeweile usw. bei unserer Tochter abgrenzen kann und eigentlich stolz darauf bin, daß sie ihren eigenen Kopf hat, den sie in solchen Situationen durchsetzen möchte. Deshalb ist Bockigkeit etwas gaaanz anderes als Tyrannei o.ä. Ich denke, daß hier viele diesem Begriff ähnlich wie ich verwenden. Es ist ein Verhalten, daß zeitlich begrenzt nervig bis amüsant ist, aber von den wenigsten als negativer Punkt an Kindesseele abgestempelt wird, den es abzustellen gilt. Ein bockiges Kind erfordert viel Geduld und solange die Mütter (und Väter) ein Forum als Ventil benutzen können und ihr Kind auch mal als Zicke bezeichnen und trotzdem gelassen und liebvoll mit ihren Kindern in der Situation umgehen, ist mir das allemal lieber, als Eltern, die immer so tun, als wäre an ihrem Kind nie etwas anstrengend und nervenaufreibend.
Du solltest also meiner Meinung nach die Worte nicht auf die Goldwaage legen, bzw. die Möglichkeit der positiven Interpretation miteinbeziehen, wenn Du etwas liest.
So ist Bockigkeit immer damit verbunden, daß Dinge wieder und wieder hinterfragt werden und nicht sofort akzeptiert werden. Erst wenn die Argumente richtig gut sind, wird akzeptiert. So gesehen finde ich es schon fast bedenklich, wenn ein Kind nicht bockig ist, denn damit entgehen ihm genau die Eigenschaften, die Du für die heutige Kindergeneration proklamierst.
Vielleicht mal ei n Denkanstoß!
LG Teddy
sehe ich auch so
treffend formuliert. kann dir nur zustimmen. viele grüsse.
Re: Das trifft es genau!!!
LG
Sabine mit der gelegentlich zickigen, bockigen, nervigen, zum-in-die-Ecke-stellen-schlechtgelaunten aber immer heißgeliebten Katharina!
Danke für eure Reaktionen!!!
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