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Acrylamid-in Babygläschen hier die Ergebnisse

Tatsächliche stammen die Rohstoffe für Säuglingsnahrung heute meist aus biologischem Anbau. Und auch sonst wird kaum ein Lebensmittel so gründlich überprüft, wie Säuglingsnahrung. Eigentlich müsste Babynahrung auch frei sein von krebsauslösendem Acrylamid, denn sie wird in geschlossenen Anlagen gekocht. Hohe Temperaturen, bei denen Acrylamid entstehen kann, wie beim Frittieren von Pommes sollten eigentlich hier nicht auftreten. Aber ein Mitarbeiter eines großen Kindernahrungsherstellers hat uns berichtet, dass auch kommerzieller Babybrei teilweise große Mengen Acrylamid enthalten soll und dass man das den Kunden verschweigt.
Das wollen wir nachprüfen. Wir lassen beim renommierten und akkreditierten NAFU-Labor in Berlin Gemüse- und Kartoffelbrei für 4 bis 12-monatige Babys und Babykekse analysieren:
Selbst gekochte Nahrung, wie so ein Kartoffelbrei gilt als frei von Acrylamid. Das zeigten jedenfalls frühere Untersuchungen verschiedener Labors. Bei den von uns jetzt gekauften Fertigprodukten gab es dagegen erhebliche Unterschiede:
Nur niedrig belastet waren Alete Rahmkartoffeln mit Blumenkohl. Wenig höher lagen Alete Kartoffeln mit Huhn, Bioland Mischgemüse, Grano Vita bestes Mischgemüse und Sunval Blumenkohl mit Kartoffeln. Babys, die mit so einem Brei gefüttert werden, nehmen nur einen Bruchteil der Menge von Acrylamid auf, die Erwachsene täglich zu sich nehmen.
Etwas höher lagen die Werte bei der untersuchten Packung Hipp Bio-Gemüsegarten und bei Hipp vegetarisches Menü. Deutlich darüber lagen Hipp Tomaten und Kartoffeln mit Bio-Hühnchen und Milasan Karotten mit Kartoffeln und der Spitzenreiter Bebivita Gemüse mit Hühnchen enthielt fast 9 mal soviel Acrylamid, wie das am niedrigsten belastete Produkt.
Bei Keksen, aus denen man Brei machen kann, war Milupa nur gering belastet, in Hipp Babys erster Keks war schon 4 mal soviel und in LIGA Kindernahrung 7 mal soviel Acrylamid.
Aus wenig Keks wird aber viel Brei, denn der Keks wird mit Wasser oder Milch verdünnt. So bekommt das Baby nur vergleichsweise wenig von dem Gift.
Schon kleine Babys nehmen alles in den Mund und brauchen immer etwas zum kauen. So geht auch der Umsatz an Kinderkeksen und Zwieback in dreistellige Millionenbeträge.
Mit Abstand am niedrigsten belastet war Bioland Zwieback, den Greenpeace beim NAFU-Labor analysieren ließ. Sechs mal mehr Acrylamid fand das Labor in Hipp-Märchenkeks, noch mehr in Alete-Kinderkeks - ebenfalls im Auftrag von Greenpeace untersucht - und den Spitzenwert erreichte Milupa Kindervollkornkeks.
Der war doppelt so stark belastet wie viele Fritten und fast 20-Mal so stark, wie der untersuchte Bio-Zwieback.
Im Institut für Arbeits- und Umweltmedizin der Uni Erlangen hat man herausgefunden: Schon das Blut von Erwachsenen enthält viel mehr Acrylamid, als Wissenschaftler noch vor kurzem befürchtet hatten. Das Gift wird an rote Blutkörperchen gebunden und ebenso an die Erbsubstanz, wo es auch beim Menschen Krebs auslösen kann.
Prof. Dr. Jürgen Angerer von der Uni Erlangen zu Plusminus: "Wir wissen heute, dass das Acrylamid zu den am stärksten krebsauslösenden Mitteln gehört, die in Lebensmitteln gefunden werden. Das Problem wird dadurch zusätzlich verstärkt, dass Acrylamid diejenige Substanz ist, die wir in Lebensmitteln in den höchsten Konzentrationen heute finden. Das heißt: das Acrylamid ist in Zusammenhang mit Lebensmitteln heute sicherlich die gefährlichste Substanz, die wir heute kennen."
Wenn ein Baby jeden Tag mit belastetem Brei und Keksen gefüttert wird, hat es noch mehr Acrylamid im Körper als die meisten Erwachsenen. Denn Babys wiegen weniger und nehmen im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht viel mehr Nahrung zu sich als Erwachsene und das Krebsrisiko nimmt mit der Konzentration von Acrylamid im Körper zu. Prof. Karl Ernst von Mühlendahl aus Osnabrück ist Sprecher der Umweltkommission der Deutschen Kinderärzte. Er rät den Eltern zur Vorsicht: "Kinder haben einen sich entwickelnden Organismus, der besonders störanfällig ist; und wir wissen von Acrylamid, dass es krebserzeugend ist und das es das Erbgut schädigt. Das sind vier Argumente, die ganz klar dafür sprechen: Vermeiden wo man kann. Es gilt ein Minimierungsgebot und wenn es geht, sollte man Nahrungsmittel von denen man weiß dass Acrylamid drin ist, ersetzen durch andere, wo keins drin ist."
Wir haben auch die Hersteller um Stellungnahme gebeten: Griesson De Beukelaer schrieb uns, dass das von uns getestete "Produkt Liga Keks nicht mehr vertrieben wird."
Milupa teilte uns mit, dass bei dem von uns untersuchten belasteten Keksen "unterschiedliche Analysenergebnisse auftreten". Die Firma forscht um "eine Verringerung der Acrylamidgehalte in den in Frage kommenden Produkten... erreichen." Und auch bei Hipp, so ließ man uns wissen, sucht man jetzt verstärkt nach Möglichkeiten die Acrylamid-Belastung in Babygläschen und Babykeksen so schnell wie möglich zu verringern.
hier noch mal nach zu lesen und die einzelnen ergebnisse :-(
http://www3.mdr.de/plusminus/4_101202.html
Bisherige Antworten

Re: Acrylamid-in Babygläschen hier die Ergebnisse

Hi,
habe die Sendung auch gesehen und war geschockt, obwohl unsere Mara nichts aus der Liste bekommt. Wie viele Eltern müssen jetzt erfahren, das ihr Vertrauen in die Gläschennahrung nicht gerechtfertigt ist. Und wir haben in Deutschland immer noch Gesetze, die es den Bundesinstituten verbieten, Namen von Firmen zu nennen, die solchen Müll herstellen. Skandalös!
Mike
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