nabend sep,
völlig richtig !!!
das hätte ich genauso gemacht .
aber die eltern direkt ansprechen ??? ne ich glaube , ich nicht , da ich eh schüchtern bin .
vg
nicky

Also die Eltern würde ich glaube ich nicht ansprechen. Aber dem Kind die Meinung sagen und dann vielleicht zum Elternteil Blickkontakt herstellen ob und wie der dann reagiert. Es muss halt nur gerechtfertigt sein. Letztens hat doch eine Mutter auf dem Spielplatz Leon total zur Sau gemacht weil der ihr armes Mädchen verprügelt hat (in wirklichkeit hat er halt ein paar mal versucht sie zu hauen da sie auf der heißbegehrten Wippe saß). Die hat garnicht gewartet ob ich eingreife sondern hat direkt Leon angeschrien (da fing ihre Tochter dann auch erst zu weinen an). Ich sagte dann nur mit meinem Kind könne ich selber schimpfen. Hinterher erzählte sie noch allen die es nicht hören wollten das "der da" brutal mit blinder Gewalt auf ihre Tochter losgegangen sei. Da habe ich aber zurückgeranzt, seien schließlich alles nur Kinder. Aber ich schweife aus :-) Ich hätte dich ja gerne mal in Äktschen gesehen ;-)))) Mit Beschimpfungen würde ich mich aber zurückhalten.
So!
LG Melle

Ich wollte gerade darauf hinweisen, dass man als Eleternteil noch oft genug in die umgekehrte Situation kommt, als ich Deinen Brief las:)
Grundsätzlich geht es mir so, dass ich meine Kinder immer als die Unschuldigen betrachte und mir einrede, dass die es nicht so gemeint haben und die anderen Kinder wesentlich härter beurteile. Um dann nicht in Versuchung zu geraten, andere zu beschimpfen oder meine Kinder beschimpfen zu lassen, gebe ich meinen Jungs immer den Rat, selber aktiv zu werden: also mit dem Störenfried zu reden, sich zu wehren oder selbst zu dessen Eltern zu gehen. Ist besser so. In den meisten aller Fälle tragen es die Kinder sowieso unter sich aus. Und dass da mal irgentwas weh tut ist meiner Meinung nach bei Kindern normal. Ich verbuche das alles unter Spieltrieb, der ausgelebt werden muss:)
LG
Uta

hallo uta,
kinder können solche "kämpfe" natürlich unter sich austragen, so lange sie etwa im gleichen alter sind, bzw. die aggression sich in normalen grenzen (spieltrieb) bewegt. aber wenn ein fünfjähriger lange und anhaltend sämtliche kinder und deren eltern mit aggressivem verhalten provoziert und immer weiter geht, um zu testen, wann sie reagieren, denke ich, man muss als erwachsener einfach handeln. zumal man dann seinem eigenen kind auch eine lösungsmöglichkeit des konflikts zeigt.
hier ging es nicht um ein gleichaltriges kind, das caro das spielzeug aus der hand reissen wollte (da hätt ich nichts gesagt). hier hat ein kind, das in dem alter sehr wohl etwas rücksichtsvoller und sozialer sein kann, ganz bewusst ärger schüren wollen. übrigens würde ich auch einschreiten, wenn meine kinder sich komplett rücksichtslos benehmen würden und ich merke, andere kinder sind viel zu schüchtern, um sich zu wehren. würde caro schlagen oder ähnliches, wäre ich sicher die erste, die sie zur seite nehmen würde, wenn sie damit andere kinder ängstigt. und was die beschimpfung angeht: das war sicher sehr emotional von mir, aber ich bin hunderprozent sicher, jeder hätte diesem aggressiven wicht die meinung sagen wollen. zudem hatte er bereits auf die rüge eines anderen vaters mit einem frechen grinsen reagiert. mich indes hat er dann wenigstens ernst genommen - und das empfand ich zugegebenermassen schon als erfolg.
lg,
sep

Hallo September,
weisst Du, ich geh da so heran, dass mein Kind irgentwann auch mal alleine mit grösseren Kindern sein wird. Wenn meine beiden draussen spielen, dann bin ich auch nicht dabei, um einzugreifen, wenn die Grösseren Ärger machen. Deswegen würde ich immer mein Kind anhalten, sich dagegen zu wehren. Sei es durch weggehen, oder verbale Äusserungen oder sich an Erwachsene wenden - oder im Extremfall - es mit gleicher Münze zurückzugeben (z.B. Eimer wieder wegnehmen). Ich denke nicht, dass die Schüchternheit abgelegt wird, wenn ich eingreife. Natürlich hat alles eine Grenzen. Aber solange keine körperliche Gefahr besteht, halte ich meine Kinder an, sich selbst zu wehren.
Ich bin nicht der Meinung, dass lasche Eltern oder extrem freche Kinder ein Problem sind.
Ich zitiere mal: 'Manche Erwachsene mit ihren aufgesetzten Friedensparolen, die nur diskutieren wollten, haben ihre Kinder "zugelabert" und dabei übersehen, dass Kinder altersgemäß raufen und rangeln müssen, damit sie lernen, mit dem ganz normalen Aggressionstrieb umzugehen. Kinder müssen ihre Kräfte messen, allein schon damit sie erfahren, was Schmerz ist und was Fairplay ist. Natürlich müssen Kinder auch lernen, sich mit Worten auseinander zu setzen. Konflikte gehören zu unserem Leben dazu, wir werden uns immer an anderen reiben.' (Aus einem Polizeivortrag zur Gewaltprävention)
Ich jedenfalls habe die Erfahrung gemacht, dass ein Fünfjähriger auf keinen Fall die Erfahrung oder soziale Kompetenz hat, kleine Mädchen nicht mehr zu ärgern.
Und ich glaube - so unter uns Frauen - es wird mit unehmendem Alter eher schlimmer:)
LG
Uta

Hallo Uta,
wie willst Du Dein Kind lehren, sich zu wehren, wenn Du ihm nicht erst einmal vormachst, wie das geht? Einfach zu ihm hingehen und sagen "Wehr Dich!" halte ich für den falschen Weg. Kinder lernen im allgemeinen durch Vorbilder. Ich will mein Kind keineswegs zulabern. Ich will ihm zeigen, daß man den kleinen Unfriedensstiftern auch mal die Meinung sagen kann. Und das tu ich nicht, wenn ich einfach wegsehe und mir denke "Naja, mein Kind wird sich schon irgendwann selber wehren."
Außerdem merkt der 5-Jährige sehr wohl durch ein Eingreifen Dritter (wer auch immer, Eltern der angegriffenen Kinder oder andere), daß auch Außenstehende sein Tun und Handeln bewerten und kommentieren können. Er merkt, daß es niemandem egal ist, was er tut. Und das halte ich auch für wichtig. Vielleicht hat ein 5-Jähriger noch nicht die Erfahrung, ein kleines Mädchen in Ruhe zu lassen. Aber in dem Moment, wo ich ihm mal sage, was ich davon halte, hat er eine Erfahrung mehr.
Liebe Grüße,
Vroni

Hallo Vroni.
Du hast vollkommen Recht.
Ich war ja auch nicht dabei. Letztendlich kann ich nur von meinen Erfahrungen mit 5- und 2-jährigen berichten. Ich selber habe bemerkt, dass ich meinem Kleinen mehr helfe, wenn er lernt sich zu wehren. Der Grosse muss natürlich auch begreifen, dass er etwas falsch macht, und dass er durch freundliches Fragen weiter kommt. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es am wenigsten bringt, wenn man es einfach verbietet und versucht die Aggressionen zu unterdrücken. Und mein zweijähriger lernt ganz schnell, seine 'Schwäche' auszuspielen, in dem er extrem empfindlich reagiert und auf Mama hofft.
Klar ist ein Fünfjähriger stärker. Aber es kam ja in diesem Fall auch nicht zu einem körperlichen Angriff. Und es wird noch so oft vorkommen, dass ein Älterer einen Jüngeren (oder Gleichaltrige) ärgert. Es gehört leider zum Leben dazu. Die Toleranzschwelle sollte da sehr hoch sein, da man - meiner Meinung nach - sich nicht durch so etwas kleine Tyrannen heranzieht. Raufen, toben, Streiche spielen - ja auch mit Wasser spritzen und sich ums Spielzeug 'kloppen' - gehört zum 'Kind-sein' dazu - auch mit 5 Jahren noch:)
Aber wie gesagt, ich war ja nicht mit dabei und kann es nur aus meinen eigenen Erfahrungen beurteilen.
LG
Uta

Hallo sep,
Boah, bei sowas reißt mir auch immer die Hutschnur!
Ich hätte vermutlich früher etwas gesagt (beim wilden Gespritze und Wasserstrahl ins Gesicht), dann aber zunächst etwas neutraler ("Seid rücksichtsvoller, hier sind kleine Kinder!"). Beim nächsten Mal dann eher etwas heftiger (vermutlich hätte ich danach mit Bademeister und Rausschmiß gedroht *grins*).
Wir hatten neulich so 'nen Fall auf dem Spielplatz: Wir (3 Mamis aus der Krabbelgruppe sitzen mit unseren Kleinen im Karussell und drehen schön gemächlich. Steigen 2 ca. 4-5-jährige ein und fangen an, das Karussell wie wild zu drehen (wohlgemerkt, wir waren zuerst drin). Wir beschließen daraufhin, auszusteigen, damit sie wild weiterfahren können. Gerade als eine andere Mami mit Kind aussteigen will, drehen sie schon wieder wie wild am Rad.
Als wir die Knirpse dann angepflaumt haben, sie sollen halt mal Rücksicht nehmen und nicht so wild sein, schüttelt die Mutter entnervt den Kopf und meint: Das sind doch auch Kinder. Wir dann zurückgemosert, dass sie dennoch auf Kleinere Rücksicht nehmen sollen und etwas Geduld haben. Sie dann: warten sie mal bis Ihre in das Alter kommen und sie sowas zu hören kriegen. Boah, nee!
Später stand ich dann aber schadenfroh daneben, als die Mutter zum Aufbruch gerufen hat und sich an das immer noch wild drehende Karussell mit hysterischem, genervten Gemotze gehängt hat, um ihre Kinder heim zu zerren :-) Scheint Erziehung ja super im Griff zu haben...
LG,
Tanja

Hallo sep,
du hast genau richtig gehandelt. Wir hatten bisher nur einen Vorfall mit so einem "Rotzlöffel". Es war beim KA im Wartezimmer, Dinah sass auf einem Bobbycar, kam ein kleiner Junge (ca. 3) und haute Dinah voll eine runter. Der Vater ist zwar eingesprungen, allerdings hat seine Reaktion mich dann zu einer "netten" Diskussion mit ihm über Kindererziehung veranlasst. Erhat dem Bengel nämlich eine runtergehauen und gemeint "Du sollst doch keine Kinder schlagen". Soviel dazu.
LG jula