mal euere Meinung bitte: bilde ich mir das ein?
wuerd gern wissen wie ihr das seht. Ich kann das jetzt schlecht ausdruecken, aber vielleicht versteht ihr mich ja doch. Ich bin ja nicht so wirklich am Puls der Zeit ;-) aber hin und wieder schickt mir meine Mutter ein paar Zeitschriften und ich les im Internet. JEDES Mal ist irgend ein kinderfeindlicher Artikel dabei. Ganz egal worums geht, Kindergartenplaetze, Wiedereinstieg in den Beruf fuer Muetter, Alleinerziehende, sogar die Kreditberechnungen fuer den Hausbau...wer steigt am schlechtesten aus? Die Familie mit 3 Kindern. Ja logisch. Meist ist ja alles sooo objektiv.
Versteht mich nicht falsch, mir ist schon klar, dass es all diese Probleme gibt, aber muss wirklich immer davon die Rede sein? Gibts echt nichts positives ueber Kinder zu sagen?
Und: hab ich die rosarote Brille auf? Mein Leben ist mit Kind nur besser geworden, kann nicht sagen, dass ich Probleme mit der Betreuung, mit meiner Selbstverwirklichung oder mit der Karriere haette. Und in meinem Freundeskreis hab ich auch eher das Gefuehl, dass es denen mit Kindern besser geht als den Singelfrauen oder denen mit den staendig wechselnden Freunden.
Was meint ihr, mir kommt vor es gibt eine ganz boese Propaganda gegen Kinder.
lg bila
Re: mal euere Meinung bitte: bilde ich mir das ein
kommt drauf an. also mich hat die kindergarten-situation hier schon sehr genervt und ich war dankbar für jeden entsprechenden artikel. wobei es mir nicht darum geht, mein kind wegen karriere fremdbetreuen zu lassen, sondern weil ich merke, dass es carolin gut tun wird und es meines erachtens nach einfach zum sozialisationsprozess gehört.
allerdings gehöre ich (noch) zu den privilegierten, die nicht arbeiten müssen. würde mein mann nicht genug verdienen, hätte ich hier ohne verwandschaft, enorme probleme, auch zu arbeiten. denn: wohin mit den kindern? und dann noch nen arbeitgeber finden, der meine eingeschränkten arbeitszeiten und zahlreiche fehltage (wenn die kids kränkeln) akzeptiert. an die situation, alleinerziehend zu sein, mag ich gar nicht denken...
andererseits bin ich niemand, der nach noch mehr subventionen schreit. denn ich denke prinzipiell, jeder ist seines glückes schmied und muss sein leben allein, mit seinen mitteln meistern. mir wird generell zu viel nach dem staat gerufen, und viele meinen, ihnen stehen staatliche leistungen (wie rente zu) - egal, wie gesellschaftliche strukturen sich verändern.
ich würde nicht sagen, dass mein leben als solches besser geworden ist: es war schon immer schön und ausgefüllt, wobei der sinn mit den kindern in jedem fall gestiegen ist.
viele grüsse,
sep
Re: mal euere Meinung bitte - sehr lang, sorry
Ich bin derzeit zum zweiten Mal schwanger und habe wie auch bei der ersten Schwangerschaft immer vorgehabt, zumindest teilzeit wieder einzusteigen. Teilzeit vor allem deshalb, weil es mir ohne ausreichende Betreuungsmöglichkeit vor Ort leider unmöglich ist, mehr als 20 Stunden incl. Telearbeit zu leisten. Dafür kann ich aber nichts! Keine städtische Kinderkrippe vor Ort, nur eine vollkommen überfüllte und schlechte private, Kindergartenplätze nur mit Ach und Krach (weil dieses Jahr hier ein neuer eröffnet wurde). Ich habe mich privat um Platz für Saskia bemüht (was mich netto über 250 ? im Monat gekostet hat bei 2 Tagen die Woche Betreuung, soviel muss man auch erst mal verdienen, damit sich das alles überhaupt lohnt...)
Und kaum wussten meine Chefs, dass ich schwanger bin, wurde ich abgeschrieben. Beim ersten Kind habe ich ja noch Vollzeit gearbeitet, da wurde ich regelrecht gemobbt, mir wurden dauernd Aufgaben übertragen, von denen ich nichts verstand, Programmierungen z.B. (ich habe Industriekauffrau gelernt und BWL studiert, halte mich also durchaus für qualifiziert in meinem Job, nur bin ich eben kein Programmierer!). Als ich um Weiterbildung bat, wurde mir vorgehalten, ich könne ja wohl in meiner Freizeit sowas tun und solle mich nicht so anstellen, und Kurse bekäme ich nicht mehr, das lohne sich nicht (!). Ich fing sogar an, nebenbei zu studieren, was nur belächelt wurde... Damals war übrigens eigentlich schon längst abgesprochen, dass ich nur ein halbes Jahr pausieren möchte! Als ich 6 Wochen nach der Geburt meine alten Kollegen besuchte, saß an meinem Platz schon jemand anders.
In meiner Abwesenheit wurde ich in eine andere Abteilung verschoben, auch recht. Doch der Job, den ich da machen sollte, wurde kurz vor Wiedereintritt extern vergeben, so dass ich zwar wieder anfangen konnte, man aber nichts mehr zu tun für mich hatte. Und das ging über ein Jahr so - man stelle sich vor, ich bin eine gut bezahlte Kraft (höchste Gehaltsstufe "ohne Verantwortung"), die Däumchen dreht, während die Kollegen routieren. Aber niemand hat sich die Zeit genommen, mir Aufgaben zu suchen, mir etwas zu erklären - lohnt sich ja nicht für die paar Stunden. Ich habe es sogar schriftlich (!!! kam per Mail) von meinem direkten Vorgesetzten, dass ich die offiziell zu Hause verbrachte Arbeitszeit abfeiern dürfe. Weißt du, wie schäbig man sich da vorkommt? Ich habe mich bis zum Boss des Bosses meines Bosses durchgefragt, ob man nicht eine Aufgabe für mich finden könne. Die Zeit habe ich mir vertrieben mit Handlangertätigkeiten, Excel-Adressdateien ausfiltern, eine HTML-Hilfefunktion für ein Tool schreiben, englische Mails korrekturlesen, Anträge gescheit formulieren, kopieren gehen. Jedesmal überlegte ich, wofür ich eigentlich studiert habe.
Die Entscheidung, ein zweites Kind in die Welt zu setzen zu diesem Zeitpunkt war eigentlich neben dem Punkt, dass ich eigentlich immer gern zwei Kinder wollte, definitiv, dass mein Chef in Rente gehen wird (im November) und ich alle Hoffnungen auf seinen Nachfolger gesetzt hatte, der mir aber bei Arbeitsantritt gleich sagte, nein, für mich hätte er auch nichts zu tun. Kaum wusste ich, dass ich wieder schwanger war, schickte man mich nach Hause - ich brauche nicht zwei Tage ins Büro, einer reiche doch auch aus. Das wurde mit mir nicht abgestimmt, das wurde mir mitgeteilt, man habe das so beschlossen. Seitdem habe ich die Tage gezählt. Und dennoch verkündet, dass ich wiederkommen werde (komme mir vor wie ein lästiges Stück Dreck), denn wie gesagt, das Gehalt ist nach wie vor okay - danke, dass mein Unternehmen, warum auch immer, Mitglied bei der IG Metall ist, sonst wäre ich wohl längst gefeuert, obwohl ich nach wie vor gewillt bin, viel zu arbeiten, viel zu lernen und auch Verantwortung zu übernehmen!
Seitdem schaue ich mich nach Alternativen um. Ich müsste nicht unbedingt arbeiten, gottseidank. Aber bisher hagelt es nur Absagen. Kleinkind und schwanger, da wird gar nicht erst weitergelesen. Im Moment spiele ich mit dem Gedanken mich selbstständig zu machen.
In puncto Selbstverwirklichung bzw. in puncto Gefühl, nicht vollkommen abgeschrieben zu sein, hat sich mein Leben seit Saskias Geburt krass verändert. Das heißt nicht, dass ich die Uhr gern zurückdrehen würde, ich möchte meine Tochter um nichts in der Welt wieder hergeben. Aber es gelingt mir nun mal nicht, so ganz mein eigenes Leben abzuschreiben.
Finanziell stünden wir mit zwei Kindern (geboren vor Dezember 2001) besser dar, denn das Landratsamt Starnberg hat uns einen Kreditzuschuss zum Hausbau nicht bewilligt, weil wir zu viel Geld verdient haben. Damals, klar, Berechnungsgrundlage double income no kids - Saskia war ja grad so geboren. Nun fällt mein Job leider nicht mehr in diese Kategorie, und wir müssen uns ganz schön anstrengen, Hausfinanzierung und Lebensstandard zu halten. Auch deshalb arbeite ich.
Dazu kommt, dass meine sozialen Kontakte den Bach runtergegangen sind. Ich habe das Gefühl, ich bin in meinem Offline-Umfeld in einer Art Zoo gefangen, um mich herum nur noch Muttis, die sich über Windelinhalte ihrer Kinder unterhalten können. Von der Tagespolitik haben sie keine Ahnung, wählen gehen sie nicht, Wirtschaft interessiert sie nicht, ins Internet gehen sie nicht, weil das Zeitverschwendung ist und so weiter und so weiter. Ich bin heilfroh, dass es wenigstens online einen Ausgleich gibt!
Nun aber genug davon ;-)
LG Nicole, heute in Ausheul-Laune scheint's, sorry
Re: mal euere Meinung bitte - sehr lang, sorry
wow, da hast du echt was mitgemacht, danke dass dus aufgeschrieben hast. Und da bin ich ja wieder mal froh nicht in D. leben zu muessen. Nicht dass ich es grad genial finde, dass bei uns grad das KH zugesperrt hat :-(
Sag, was hast du vor mit Selbstaendigkeit? Meinereine hat an der Uni gearbeitet, koennte auch wieder zurueck, mag aber derzeit keine StudentInnen mehr sehen.
lg bila
Re: mal euere Meinung bitte: bilde ich mir das ein
also das liegt wahrscheinlich an Deinen günsitgen Bedingungen. In meinem Fall wachsen mir die Probleme über den Kopf und das Wasser steht uns bis zu den Augenbrauen. Wir sind sozusagen schon längst abgesoffen.
Trotzdem...schöner ist es auf jeden Fall. Aber ich glaube man muss selber Kinder haben um zu verstehen wie schön doch Probleme sein können:o) Ist schwer in Worte zu fassen.
Ohne David hatte ich wenig Probleme und war unglücklich,
mit David habe ich viele Probleme und bin glücklich
LG Sabine
Re: mal euere Meinung bitte: bilde ich mir das ein
das hast du schoen gesagt. Ich meinte ja auch wirklich nicht, dass es mit Kindern keine Probleme gibt, ist mir durchaus klar, dass es mir supergut geht... ich finde nur, das was du sagst stimmt doch auch, oder? Kann man Glueck wirklich in Kindergartenplaetzen und Einkommenstatistiken messen? Und gehoeren Kinder nicht irgendwie dazu? Klar, meine allerliebsten Freundinnen wollen mich hauen, wenn ich sowas sag, ich weiss schon wie das klingt, aber muss das Leben mit Kindern wirklich immer so schlimm rueberkommen?
Ist doch traurig.
Alles Liebe fuer dich und ich hoffe du strampelst dich und David baldmoeglichst aus eueren finanziellen Engpaessen.
lg bila
Re: mal euere Meinung bitte: bilde ich mir das ein?
Es IST nun einmal Fakt, daß die meisten Paare mit Kind(ern) weniger Geld zur Verfügung haben, selbst, wenn die Frau ebenfalls (voll) berufstätig ist - das Geld wird durch mehr Personen geteilt, Urlaub ist teurer, Auto wird größer, Wohnung wird größer, man braucht mehr Klamotten, Lebensmittel etc.
Es ist ebenfalls Fakt, daß Frauen mit Kindern schlechtere Karrierechancen haben und häufig von ihren Firmen abgeschrieben werden (siehe Nicole) oder sich schwer tun, erst mal einen Job zu finden. Und in der Regel ist es halt immer noch die Frau, die zurücksteckt.
Daß es einem vielleicht völlig egal ist (solange das Geld noch zum Leben reicht) ist halt schwer in Zahlen zu fassen. Liebe, Glück und Gefühle lassen sich nun mal nicht messen, und daß sich die Prioritäten verschieben ist auch schwer in Zahlen zu fassen (Shoppen gehen versus Spielplatzbesuch).
Ich würde solche Artikel aber nicht gleich als "kinderfeindlich" bezeichnen - vielleicht zu einseitig, aufs materielle reduziert. Aber damit lässt sich halt Auflage machen, vor allem von einer gewissen Art Medien. Ich könnte mich da auch manchmal aufregen, aber im Prinzip: was juckts mich. Ich weiß, daß es uns gut geht, so wie es ist, und daß können mir die nicht wegreden. Und viele Probleme (Alleinerziehende, Familien mit drei und mehr Kindern, schlecht bezahlte Jobs, Arbeitslosigkeit) sind nicht wegzudiskutieren.
LG, Beate
Re: mal euere Meinung bitte: bilde ich mir das ein?
ich kann nur sagen mir geht es wie dir. Wir haben jetzt zwei Kidner: Robin 2,5 Jahre und Lina 10 Wochen. Mit ihr ist es sogar noch schöner. Sie ist ein richtiger Sonnenschein. Es ist nur wenig anstrengender, als nur mit einem Kind. Robin ist auch schon zwei Tage in der Woche im Kindergarten, da kann ich dann was mit Lina unternehmen.
Tschüß Steffi
Re: mal euere Meinung bitte: bilde ich mir das ein?
Das ist aber nur die eine Seite.
Die andere Seite ist doch, daß einem Kinder so viel geben können, welcher Shoppingbummel kann ein schokoverschmiertes Grinsen übertreffen? Welche Beförderung ist besser als ein so aufrichtiges Bussi eines Kindes?
Trotz aller beruflicher Widrigkeiten und finanzieller Nachteile, unsere Entscheidung für Kinder war die beste, die wir jemals getroffen haben.
LG, Birgit
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