keinen Appetit
Hat jemand Ratschläge wie man den Appetit des kleinen Menschens verbessern kann? Früher hat man z.B. Lebertran gegeben. Ist das noch aktuell oder gibt es vielleicht etwas anderes? Lebertran ist ja irgendwie ekelhaft.
Bereits vielen Dank für die Antworten.
Re: keinen Appetit
Ich kann nur von uns sprechen. Ich würde die Milch grösstenteils streichen, denn dein Sohn ist ja kein Kalb. Ich weiss nicht ob er dann mehr isst, aber Milch sättigt ja und die ist bei den einen sehr beliebt und bei den anderen sehr umstritten. Sicher ist aber dass sie satt macht und es ist so einfach eine Flasche zu trinken, essen und kauen ist viel anstrengender. Oder trinkt er die Milch aus der Tasse, wenn nicht würde ich das mal einführen, vielleicht nützt es ja.
Gruss
Karin
Re: Kalb
> Ich würde die Milch grösstenteils streichen, denn dein Sohn ist ja kein Kalb.
Die Säugezeit eines Kalbes dauert ca. 3-6 Monate, die natürliche Säugezeit des Menschen: 2-7 Jahre.
LG Uta mit den 950 Kühen
Re: Kalb
Das höhre ich so zum ersten Mal. Ich dachte nach einem Jahr sind Säuglinge Kleinkinder und somit aus dem grössten Säuglingsalter raus. Was versteht man unter natürlicher Sägezeit? Muss ich meinen Kindern bis 7 Jahre ne Flasche zum säugen geben, nimmt mich echt wunder wie das verstanden wird. Sicher bist du aber auch der Meinung dass man von Milch satt wird und sich dann nicht wundern muss wenn das Kind nichts mehr isst am Tisch, ob dies gut oder schlecht ist soll jeder für sich entscheiden.
Lieben Gruss
Karin
p.s aber das mit den 950 Kühen verstehe ich nicht;)
Re: Kalb
erstmal die Erklärung wegen der 950 Kühe: Ich betreue eine Herde mit 95 Kühen+Nachzucht und deshalb kann ich es nicht unkommentiert lassen, wenn Bemerkungen über Kälber oder Kühe fallen. ;-)
Um das mit der natürlichen Säugezeit zu erläutern, kopiere ich dir einen netten Abstilltext unten ran.
Die WHO emphiehlt ja auch mind. 2 Jahre zu stillen.
> Muss ich meinen Kindern bis 7 Jahre ne Flasche zum säugen geben, ..?
Wieso pickst du dir gleich die längste Zeitdauer raus??
Wenn ich schreibe, dass ein Mensch 50 - 130 Jahre alt wird, rennst du dann auch gleich los, um dir was verschreiben zu lassen, dass du ja keine 150 wirst? *bissel übertriebener vergleich*
> Sicher bist du aber auch der Meinung dass man von Milch satt wird und sich dann nicht wundern muss wenn das Kind nichts mehr isst am Tisch
Ich sehe das andersrum:
Das Kind trinkt viel Milch, weil es wenig isst.
(Und nicht: Es isst wenig, weil es viel Milch trinkt.)
LG Uta
Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?
Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum
erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von
Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht
wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste
Immunisation und hilft seinem
Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie
sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es
deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum
nicht die Zeit im Krankenhaus
nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben
vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die
kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte
Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und
haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen,
wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden
haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe
eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls
irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage
haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem
bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig
sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls
in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko
erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du
irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du
deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat
es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von
allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung
betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen
Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens
sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch,
einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger
stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an
Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode
der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht
zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und
wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit
der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst
vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies,
die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in
diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch
einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst
du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der
Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun
vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele
gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen
gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es
ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass
es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die
Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu
stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby
sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit
natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig
versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm
sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom
Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein
gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt
genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo,
das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den
USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren
stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich
darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse
deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt
hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig
abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu
trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern:
Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im
zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches
Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn,
die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde,
aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende
Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit
gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre
Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres
Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen
dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen
eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen,
Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen,
erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das
du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen
wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind
bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung
dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer
das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer
Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es
dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
(Heike Moll-Breunig, frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997)
Vertippser
Re: Kalb
intressant das mit den Kühen! Nun ja ich finde stillen auch sehr wichtig und schön und habe desshalb meinen beiden Kindern das abstillen selber überlassen. Naomi hat sich mit 16 Monaten abgestillt, mein Verdacht dass ihr die Milch während der SS nicht mehr wirklich schmeckte. Danach hat sie normal am Familientisch gegessen, wie dies auch Delia, welche noch gestillt wird, auch macht. Vor allem in Afrika, wo ja die Kuhmilch viel gesünder ist als die mehrheitlich einseitige Erwachsenenkost, ist es wichtig dass man so lange wie möglich stillt.
Meine Abneigung gegen übermässigen Milchkonsum kommt zum einen daher dass mein Neffe nach dem Konsum von Kuhmilch, extremste Asthmaanfälle hat und auch Delia sie nicht wirlich verträgt, zum anderen weil ich generell eine einseitige Ernährung nicht beführworten kann, egal mit was.
Ich kenne persöhnlich nur ein Junge der sich auch mit 3 Jahren fast ausschliesslich von Milch ernährt hat, er war einfach Kaufaul und bequem. Als ihm die Mutter den Milchkonsum von 1,2 Liter im Tag! halbierte, ass er plötzlich am Tisch normal mit.
Doch ich möchte noch einmal betonen, dass ich niemandem vorschreiben will wovon er sich oder seine Kinder zu ernähren hat.
Ach ja und noch zum davon rennen und sich was verschreiben lassen, ich weiss nicht mal wann ich das letzte mal beim Arzt war, also da bist du bei mir an der falschen adresse, ich stehe mehr auf Hausmittel.
Lieben Gruss
Karin
Re: keinen Appetit
ähhh??? na wenn er meint.....
Vielleicht mit ihm den Tisch decken, die Milch im Kühlschrank lassen, allen eine Tasse Tee hinstellen und ihn alles in die Hand nehmen lassen und "untersuchen" lassen....
LG, Anke
Re: keinen Appetit
was die Milch angeht würde ich sie mal nur auf morgens reduzieren....meine Tochter isst auch sehr wenig aber ich denke mal,solange das Gewicht stimmt,ist alles o.k....die Zwerge sind da eben sehr eigen und lassen sich zu nix zwingen!
Gruss
Anja
Ich habe als Kind rohes Eigelb
Tom hat bis 19. Monat noch sehr oft und viel gestillt.
Tom isst immer mit uns am Tisch, was wir auch essen.
Oft isst er nur Kloß ohne Soße oder Soße ohne Fleisch oder Fleisch ohne Gemüse oder Ei ohne Eigelb oder... *lol*
Kennst du "Mein Kind will nicht essen" von Dr. Carlos Gonzales? Ich häng dir mal einen Text darüber ran (ist eigentlich fürs stillen gedacht, aber auch allgemein).
LG Uta
Mein Kind will nicht essen
Vortrag von Dr. Carlos Gonzales auf der
LLL-Europa-Konferenz 2000 in Nottingham
zusammengefasst von Denise Both, IBCLC
Dr. Carlos Gonzales ist Kinderarzt in Barcelona. In den letzten
zwölf Jahren hat er Vorträge bei zahlreichen La Leche Liga-Konferenzen
gehalten. Er gründete ACPAM (eine katalanische Stillorganisation),
organisiert Stillkurse für medizinisches Fachpersonal in ganz Spanien,
übersetzte Veröffentlichungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins
spanische und ist Mitglied des Medizinischen Beirates von
LLLInternational. Dr. Gonzales ist Vater von drei gestillten Kindern. 1999
hat Dr. Gonzales sein Buch "Mi nino no me come" (Mein Kind will nicht
essen) veröffentlicht und mit diesem Thema beschäftigte sich auch sein
Vortrag in Nottingham. "Mein Kind isst nicht(s)" - das ist einer der
Sätze, mit denen Kinderärzte fast täglich in ihrer Praxis konfrontiert
werden. Besorgte Mütter berichten entsetzt, wie wenig ihre Kinder essen
und schildern mit welchen Tricks sie versuchen, Nahrung in ihr Baby oder
Kleinkind hineinzuzwingen. Der Kampf ums Essen spielt sich täglich ab und
letztlich gibt es nur Verlierer.
Dr. Gonzales erklärte in seinem Vortrag, dass er nun nicht ein
Patentrezept liefern mag, mit dem erreicht wird, dass das Kind isst,
sondern er will erklären, warum das Kind nicht isst. Zunächst einmal gibt
es drei Gründe, warum ein Kind nicht isst: es gibt nichts zu essen, das
Kind hat keinen Hunger oder das Kind ist krank. Der erste Grund ist in
unserer Gesellschaft meist auszuschliessen. Ein gesundes Kind isst in der
Regel wenn es hungrig ist, allerdings nicht immer das, was die Mutter
möchte und schon gar nicht so viel wie es nach den Vorstellungen der
Mutter essen müsste. Verwunderlich ist dabei, dass die Kinder noch nicht
verhungert sind, obwohl sie laut Aussage der Mütter "nichts" essen.
Gestillte Babys lehnen oft feste Nahrung über einen langen Zeitraum ab,
nicht selten bis zum Alter von acht Monaten oder gar einem Jahr. Die
Mutter verzweifelt und das Kind leidet, weil ständig versucht wird, es zum
Essen zu überreden oder gar zu zwingen.
Wie kommt es nun dazu, dass (anscheinend) immer mehr Kinder die
Nahrungsaufnahme verweigern? Und ist es notwendig ein Kind zum Essen zu
zwingen? Dr. Gonzales vergleicht, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby
feste Nahrung erhalten beziehungsweise wie lange es ausschliesslich
gestillt werden sollte, im Verlaufe der letzten 100 Jahre verändert haben.
Dann hat er das "Phänomen" der nicht essenden Kinder sowie die Sorge der
Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen, anhand der diesbezüglich in
Kinderpflegebüchern auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen
erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht erstaunlichen) Zusammenhang
gefunden: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in spanischen Büchern zur
Säuglingspflege eine Zeit von zwölf Monaten mit ausschliesslicher
Muttermilchernährung empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein
Hinweis in diesen Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht
essen will. Je weiter das Jahrhundert fortschreitet, um so jünger sollen
die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher sein und: um
so mehr Ratschlage gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das nicht essen
will. Wird zu Beginn der dreissiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses
Thema eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen
zu finden, was mit einem die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten)
verweigernden Kind zu tun sei und die Seitenzahlen zu diesem Thema werden
von Jahr zu Jahr mehr.
Wie viel Nahrung braucht ein Kind? Der
Nahrungsbedarf eines Kindes hängt ab von seiner Körpergrösse, seiner
Aktivität und vom Wachstum des Kindes. Allerdings ist es nicht so, dass
das Kind wächst, wenn es isst, sondern umgekehrt, das Kind isst, wenn es
wächst. Der Nahrungsbedarf des Kindes lässt sich daher nicht pauschal
bestimmen. Am ehesten gelingt dies, wenn das Kind sich in einer
Wachstumsphase befindet, dann lässt sich eine Relation zwischen Gewicht
des Kindes und erforderlicher Nahrungsmenge herstellen.
Ein Kind im Alter zwischen einem und vier Jahren benötigt etwa 1000 bis
1100 kcal pro Tag (das entspricht etwa 102 kcal pro Tag und kg
Körpergewicht). Nun gibt Dr. Gonzales an, was ein "nicht essendes Kind"
täglich nebenbei zu sich nimmt: 1/2 l Milch (335 kcal), einen Becher
Joghurt mit Früchten (141 kcal), einen Schokoriegel (275 kcal) und 150 ml
Apfelsaft (85 kcal). Zusammen ergibt das bereits eine Kalorienaufnahme von
836 kcal. Wie soll das Kind dann noch zwei komplette weitere Mahlzeiten
essen können, wenn es seinen Kalorienbedarf bereits zu gut 80 Prozent
quasi "nebenbei" gedeckt hat? Wie lange kann ein Baby ausschliesslich mit
Muttermilch ernährt werden? Die derzeit verbreiteste Empfehlung lautet,
dass ein Baby mit sechs Monaten zusätzliche Beikost ergänzend zur
Muttermilch benötigt. Nun gibt es aber bekanntermassen viele gestillte
Kinder, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Beikost akzeptieren.
Dr. Gonzales hat deshalb eine Aufstellung gemacht,
wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf
Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen
zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen
Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist,
das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie
viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen
beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif
geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet,
die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch
Sicherheitszuschläge enthalten. Babys benötigen auch weniger Eisen, als
meist angegeben wird. Dabei lässt sich beobachten, dass die meisten Kinder
instinktiv das essen, was bei einem Mehrbedarf an Eisen sinnvoll ist.
Babys sind Skeptiker, wenn sie neue Lebensmittel essen sollen. Dieses
Misstrauen ist ein Schutzmechanismus, der das Kind davor bewahren soll,
etwas zu essen, was ihm nicht bekommt. Bevorzugt isst ein Baby das, was
auch seine Mutter isst, denn dieser Geschmack ist ihm durch die
Muttermilch vertraut. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass ein Baby
gekochte Karotten ablehnt, wenn die Mutter nie gekochte Karotten isst. Die
meisten Babys mögen kein Gemüse, aber sie essen gerne Bananen, Nudeln und
Süssigkeiten.
Ein Vergleich der Kaloriendichte ergibt, dass Babys Nahrungsmittel mit
einer grösseren Kaloriendichte bevorzugen und Muttermilch liefert mehr
Kalorien als Gemüse und die meisten Nahrungsmittel, aus denen Mahlzeiten
für Babys hergestellt werden. Um die gleiche Menge an Kalorien, wie sie in
100 ml Muttermilch enthalten sind, durch den Verzehr von Karotten
aufzunehmen, müsste das Kind fast 400 g gekochte Karotten essen! Daraus
lässt sich ein Zusammenhang zwischen Unterernährung und Nicht-Stillen
erklären: da der Magen des Babys klein ist, benötigt es hochkalorische
Kost. Gemüse kann nicht in so grossen Mengen gegessen werden, wie es
notwendig wäre, um das Kind mit genügend Kalorien zu versorgen. Laut Dr.
Gonzales weiss das Kind ganz genau, was und wann es essen muss.
Deshalb lautete sein Schlusssatz, den er den
Zuhörern mit nach Hause gab: Zwingen Sie ein Kind niemals zum Essen.
NIEMALS!
Re: Ich habe als Kind rohes Eigelb
auf diesen Bericht wollte ich auch eben verweisen ;-) Denn es ist für mich erst mal ersichtlich, dass mit so viel Milch am Tag die Kalorien gedeckt sind und somit nicht/wenig gegessen werden kann.
Gruß++
Laubfrosch.
Re: keinen Appetit
bei Simon war das Eßverhalten und der Appetit längere Zeit auch stark schwankend.
Ich würde auch mal versuchen, die Milch zu reduzieren, außerdem feste Essenszeiten einzuhalten. Bei uns wurde der Appetit aufs Mittagessen schlagartig besser, als ich Simon nach dem Frühstück nichts mehr zwischendurch gegeben habe und die Zeit etwas nach hinten verlegt habe.
Außerdem habe ich ihm Multi-Sanostol gegeben, als er extrem schlecht gegessen hat, wegen der Nährstoffe. Wirkt auch appetitanregend und schadet lt. Kinderarzt nicht.
LG, Tina
Re: keinen Appetit
Kinder sind da ganz unterschiedlich.
Mein Großer hatte das in dem Alter auch, vor allem, wenn er erkältet war, gab's nichts anderes als Milch. Was habe ich mir Sorgen gemacht, unnötig.
Mein Rat: Irgendwann hört er auf mit der Milch, laßt sie ihm, er wird schon von sich aus Bescheid sagen, und so lange er sie verträgt?
Sprich auch mal mit der Kinderärztin.
Ich habe ihm immer Sanostol gegeben und die Milupino Kindermilch (da sollen auch Vitamine drin sein) gegeben (die braucht man nicht anmischen, die ist fertig.)
LG Arielle., deren jüngerer Sohn am liebsten mit 6 Monaten schon Schnitzel gefuttert hätte.
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