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fremdbestimmt durch´s Kind (1)

Ich hab eigentlich ein ähnliches Problem wie Anja. Fynn ist zur Zeit einfach nur total unerträglich. Bei ihm ist das leider keine Phase, weil er eigentlich immer schwierig ist, aber zur Zeit ist das ganze noch einen Tick krasser als sonst. Er macht eigentlich schon morgens die Augen auf und meckert. Kurz nach dem Aufstehen gibt´s wegen irgendwas den ersten Schreianfall, für sich alleine gespielt hat er in den gut zwei Jahren eigentlich noch nie - er kann sich auf nix länger konzentrieren, der Tag ist dann ausgefüllt von Heulerei, Gemecker und vor allen Dingen von seiner diktatorischen Ader: "Mama, nicht da hinsetzen! Mama, nicht Zeitung lesen! Mama, nicht Fynn angucken!" Ich weiss nicht, wann ich das letzte mal alleine in einem Raum war. Er ist den ganzen Tag an meiner Seite, quengelt, kommandiert oder kommentiert einfach nur alles was ich mache. Da er schon ziemlich fliessend spricht, ist das also Dauerbeschallung den ganzen Tag. Die Nächte hat er eigentlich noch nie wirklich durchgeschlafen, zur Zeit haben wir mal wieder eine Phase, wo er bis zu fünfmal die Nacht wach wird. Und zur Zeit haben wir auch wieder die Phase, dass mein Mann nachts nicht ins Zimmer kommen und ihm den Schnuller geben darf. Wir wechseln uns in solch anstrengenden Nächten ja eigentlich ab, aber wenn mein Mann reinkommt, kriegt unser Sohn einen Schreianfall und kriegt sich nicht mehr ein - bis ich dann eben komme, und dann ist ruckzuck Ruhe - naja, zumindest bis zum nächsten mal...
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Re: fremdbestimmt durch´s Kind (2)

...mein Mann und ich haben uns eigentlich halbwegs damit abgefunden, dass Fynn ein schwieriges Kind ist, aber solche Zeiten sind einfach nur total zermürbend. Ich hab manchmal wirklich den Eindruck, dass wir durch Fynn total fremdbestimmt und dominiert werden. Ich selbe sehe eigentlich zu, dass ich sehr konsequent im Umgang mit ihm bin, weil er einfach sehr willensstark ist und seine Grenzen regelrecht einfordert. Zwischendurch habe ich dann aber echt so Moment in denen ich mich frage, ob wir nicht einfach alles falsch mit ihm machen, eben weil er dann zu so einem kleinen, allesbestimmenden Giftzwerg mutiert. Und irgendwann am Ende eines Tages oder auch nachts ist es dann mit meiner Konsequenz auch vorbei, weil mir dann einfach die Kraft dazu fehlt.
Es wäre nett, wenn Ihr mir vielleicht antworten könntet, wie Ihr in den beschriebenen Situationen mit Euren Kindern umgeht bzw. mir schreibt, ob´s solche Situationen in dieser massiven Form überhaupt bei Euch gibt. LG Miriam

Re: fremdbestimmt durch´s Kind (2)

Hallo Miriam,
hmmm, fremdbestimmt ist man nur, wenn man das mit sich machen läßt. Die Sache nachts zum Beispiel, wenn er Deinen Mann nicht will, dann nicht, dann kommt eben keiner. Warum den Schnuller geben? Kann er sich den nicht selbst nehmen?
Wenn er sagt, Du sollst nicht Zeitung lesen, hörst Du dann auf damit? Auf keinen Fall und wenn er nur noch nervt, zeig ihm, wo sein Zimmer ist, dann soll er da mal spielen, wenn er von allein nicht da bleibt, dann mach ein Türgitter vor. Ganz ehrlich, ist ja schön und gut, wenn man versucht, dem Kind alles recht zu machen, aber manchmal ist es einfach nötig, seine eigenen Grenzen aufzuzeigen und die konsequent durchzusetzen.
Die Wutanfälle würde ich ihn auch im Zimmer ausleben lassen, wenn er dann fertig ist, darf er wieder herkommen.
Yannick ist auch ein schwieriger Zeitgenosse, aber ich denke, man muß die Kinder dann nur zu nehmen wissen. Klar bin ich manchmal am Rande eines eigenen Wutanfalls, aber mittlerweile ist Yannick bewusst, daß ich eine Grenze habe, die er nicht überschreiten darf.
Gestern hat er nur Mist gemacht und ist letztendlich im Zimmer gelandet für ein paar Minuten, Türgitter vor und ich hab schnell in Ruhe meine Bettwäsche zusammengelegt, obwohl Yannick gebrüllt hat, wenn ich bei jeder Krokodilsträne sofort hinlaufen würde, hätte ich ja viel zu tun...
LG
Nicky

Re: fremdbestimmt durch´s Kind (2)

hallo,
ich seh das so wie Nicky. Wenn ich mal wieder lascher bin und Ellinor einen auf Prinzessin auf der Erbse incl. Kommandoton macht, dann werde ich wieder strenger und konsequenter. Ich mag diese Rolle gar nicht, aber dadurch, dass sie dann auchnwieder entspannter ist, zeigt mir, dass das der richtige Weg ist.
Rede Dir nicht ein, dass Du ein schwieriges Kind hast! Das ist selbsterfüllende Prophezeiung...
Ich würde an Deiner Stelle, die Zügel mal ein bisschen anziehen. Und evtl. wäre ein Erziehungsratgeber zum Stöbern auch nicht schlecht. Manchmal ist es eben gut zu wissen, warum Kinder wie reagieren und dass man nicht allein da steht.
LG Ariane

Türgitter?

Bei einem Zweijährigen? David kletter da schon lange sehr fllüssig drüber ... aber glücklicherweise bleibt er nprmalerweise auch so in seinem Zimmer und respektiert die Türgitter vor Küche und Büro ...
Viele Grüße,
Christine

Re: Türgitter?

Hi Christine,
wozu rüberklettern, Yannick baut das Ding gleich aus LOL Aber er weiß, daß bei mir dann Schicht ist und bleibt im Zimmer, bis ich das Türgitter wieder weg nehme. Ich denke, das ist alles eine Sache von konsequent die Meinung vertreten.
LG
Nicky

Re: fremdbestimmt durch´s Kind (2)

Ich kann mich eigentlich Nicky nur anschließen. Mach Deinem Sohn nicht alles recht. Wenn er Deinen Mann nachts nicht will, kann der ihm höchstens noch erklären, dass Mama ganz doll müde ist und schläft und deswegen der Papa kommt. Und wenn er dann immernoch bockt, lasst ihn... Er muß ja mal lernen, dass nicht alles nach seiner Nase geht und dass er mit Wutanfällen auch nicht das bekommt, was er will. Wenn Du meinst, mal zehn Minuten Zeitung lesen zu wollen, dann tue es. Sag ihm, dass Du jetzt gerne mal zehn Minuten für Dich hättest und danach wieder mit ihm spielst oder sonstwas. Er muß nunmal lernen, dass er nicht der Boss ist und Du springst, wenn er brüllt. Denn zur Fremdbestimmung gehören immer zwei - einer der bestimmt und versucht, zu dominieren und einer der sich dominieren lässt...Und zur Not hilft nur - siehe Nickys Beitrag - eine Auszeit in seinem Zimmer ;o))
Bei Emily ist es zum Glück nicht so krass wie bei Euch. Sie weiß z.Bsp. dass Mama samstags nach dem Frühstück eine halbe Stunde Zeitung liest (mein Mann arbeitet), so dass sie sich in der Zeit mal selber beschäftigen muß. Es hat zwar eine Weile gedauert und war auch ein kleines Machtspiel, weil sie es nicht einsehen wollte, aber ich bin konsequent geblieben und nun klappt es. Und wenn sie rumzickt und um sich haut, weil sie z.Bsp. rein soll und nicht will, dann lasse ich sie auch mal eine viertel Stunde auf dem Fußboden rumrollen ohne sie zu beachten. Sie kriegt sich auch wieder ein ;o)) LG Jeanine

Re: fremdbestimmt durch´s Kind (2)

Nein, ich bin doch immer wieder froh, daß meine Kinder vergleichsweise problemlos sind. Aber ich denke, Konsequenz brauchst Du wirklich. Bestimmen kann Fynn nur, wenn Du ihn bestimmen läßt. Nachst ist es bei uns so, daß die Kinder erst mal im Kinderzimmer schlafen, aber dann jederzeit zu uns kommen und in unserem Bett weiterschlafen dürfen wenn sie wollen. Das klappt dann auch problemlos - allerdings bin da normalerweise auch ich gefragt, d.h. sie kommen auf meine Seite. Und wenn sie irgendwas anstellen, rumschmeißen, sich zanken oder so, schicke ich einen oder beide ins Kinderzimmer - das klappt inzwischen auch sehr gut. Bei mir ist es so, daß ich, wenn ich genervt bzw. am Ende meiner Kräfte bin, normalerweise noch weniger durchgehen lasse - allerdings werde ich dann leider oft auch ungerecht und störe mich an Sachen, die eigentlich normal sind. Allderdings sage ich dann auch schon mal, daß es mir nicht gut geht (Du putte Mama bist?) und sioe bitte nicht so laut sein sollen oder mithelfen sollen beim anziehen oder worum es auch immer gerade geht.
Viele Grüße,
Christine

Re: Ignoranz üben?

Hallo Miriam,
irgendwie erinnert mich dein Problem an das, was mein Mann mit Saskia hat. Er glaubt auch, dass er konsequent ist, aber letztlich muss Saskia nur lange genug lieb tun, nörgeln, rumschreien, hauen, "traubig sein" oder ähnliches, dann steht er doch auf... z.B. möchte er in Ruhe am PC sitzen, sie will auf seinen Schoß. Ich mach mich noch zum Blödmann und erkläre ihr, Papa will arbeiten, spiel alleine. Sie hängt an ihm, zerrt rum, heult, ist "traubig" (das wirkt wohl am besten), und schon sitzt sie nach einem Zehnminutendebakel doch auf seinem Schoß. Sie weiß GENAU, welche Riegel sie umlegen muss und grinst dann sofort, wenn sie gewonnen hat.
Genauso ist es abends, wenn Papa sie ins Bett bringt, liest er ihr dreihundertdrölfzig Geschichten vor, dann braucht sie noch uuunbedingt jene Puppe, das Bettzeug ist vertuddelt, das Licht aus blablabla, er wird dauernd gerufen (daran hat mich das Schnullerproblem erinnert).
Ich war jetzt zwei Tage abends allein, habe Saskia gesagt, dass sie nur EINE Geschichte bekommt, habe noch eine zweite ausnahmsweise vorgelesen, sie gefragt, ob sie noch was braucht, auf ihr "nein" gesagt, dass Mama jetzt geht. Und am ersten Tag ihr Rufen ignoriert, weil ich schon am Diktator-Tonfall gehört hab, eigentlich könnte sie auch selbst aufstehen und sich holen, was sie will. Gestern Abend gabs eine Geschichte, ein "Tschüß Mama" und aus.
>>2

Re: Ignoranz üben? 2

Wenn sie mit mir spielen will und ich habe keine Zeit (Zeitung lesen, Essen kochen, arbeiten, whatever), dann erklär ich ihr, warum ich grad nicht kann und dass ich später wieder mit ihr spielen kann, sie aber grad mal nicht dran ist. Bei mir akzeptiert sie das mittlerweile zu schätzungsweise 80% und spielt dann eben allein, singt was, hilft mir oder so. Oder aber sie versucht die Papamasche mit Zupfen, Brüllen etc. etc. - da ich aber nun wirklich schon weiß, dass mich das höllisch nervt, blocke ich es gleich am Anfang ab. Egal wo ich bin, ich bringe eine Tür zwischen uns. Beim Bad geh ich raus, anderswo fliegt sie raus, passierts im Garten, setz ich sie rein. Tür zu und Gebrüll ignorieren. Kommt sie brüllend wieder oder brüllt sie wieder, wenn ich nachgucke, geht die Tür wieder zu. Es dauert höchstens 3, 4 Minuten, dann sagt Saskia von selbst "ich bin wieder lieb", lacht und hat sich eingekriegt.
ALLE ANDEREN METHODEN haben bei meiner Tochter vollkommen versagt, es hilft nur weg mit dem Brüllwürfel und dann Ohren zuhalten und so zu tun, als sei sie wie immer.
Weiß nicht, ob meine Erfahrungen da überhaupt helfen?
Nachts würde ich EINMAL gehen, wenn er den Papa rausschmeißt und Mama will, hat er halt Pech. Entweder Papa oder gar nicht. Saskia brüllt auch immer nach Papa, weil sie weiß, dass der weichherziger ist als ich. Aber wenn ich sowas mitkriege, schreite ich sofort ein, Eltern gegeneinander ausspielen darf einfach nicht sein...
Liebe Grüße,
Nicole

Re: fremdbestimmt durch´s Kind (2)

Hallo Miriam
Das höhrt sich schon krass und fremdbestimmt an. Ich verstehe dich aber auch, meine grosse ist da zum Glück total anders aber die kleine hat das auch gut raus, meint es jedenfalls. Zum Glück ist sie die kleinere, und ich habe ja ncoh die Grosse um die ich mich kümmern muss, also kann ich sie gar nicht in dem Masse beachten dass sie was zu bestimmen hätte! Nachts geht mein Mann, wenn das nicht reicht, dann muss sie brüllen. Ich bin da konsequent, ich war schon oft so am Anschlag dass es nicht anders ging. Momentan menit sie mir dauernd am T-Shirt rumzuzerren, sie will im Supermarkt meine Handtasche ausräumen und gestillt werden. Ich springe da nicht rauf, lasse sie brüllen wenn es sein muss. Wenn sie zu Hause losbrüllt, dann sage ich ihr dass das ok ist, sie das aber nicht hier machen muss, bringe sie in einen anderen Raum und verlasse den dann. Oft aber darf sie auch bestimmen, sie darf viel aussuchen, darf viel machen was sie will wenn es ok ist, dafür muss sie dann wenn es drauf an kommt auch folgen. Auch ich habe sie als schwieriges Kind empfunden, doch sie hat einfach nur den Willen ihres Vaters geerbt und der ist gar nicht so schlecht! Also sie ist ok so wie sie ist und nicht schwierig, ich bin ihr höchstens nicht gewachsen doch das ist mein problem.
Wie wäre es denn mit einer Familientherapie, vielleicht kann euch ein Fachmann bestimmte Tips geben die ganz einfach sind die man aber wissen muss!
Gruss
Karin

Re: fremdbestimmt durch´s Kind (2)

Hallo Miri!
Ich weiß nicht, ich kann schwer vergleichen, aber Nina kann auch extrem ätzend sein ("Ich bin eine Bestimmerin und eine Spassbremse!" *grins*). Ich denke oftmals, da sind wir Schreibabymütter im Vorteil, wir sind das gewöhnt. Die Panik, wenn sie nicht aufhören zu schreien und diese Lautstärke, die in unseren Ohren schrillt, seit die Kinder auf der Welt sind, nach ihrer Geburt hat Nina mehrere Stunden am Stück geschrieen und zwar jeden Tag. Nach der konnte man fast die Uhr stellen.
Mich bringt ihr Gekeife nicht mehr so schnell aus der Ruhe.
Und so regnet es seinen Lauf, bis es wieder aufhört.
Fremdbestimmt....es gibt immer wieder Phasen, wo ich mich mit ihr so fühle, von Anfang an. Schließlich ist und bleibt mein Kind eine ungewollte Schwangerschaft......aber auch bei einem geplanten Kind finde ich Zeiten, in denen man solche Gefühle hat, natürlich, logisch und normal.
Ich lass Nina links liegen, wenn sie so ist. Stecke meine Grenzen. Wenn ich alleine im Zimmer sein muss, will....weil mir sonst der Geduldsfaden reißt, dann mache ich die Tür zu.
Ich versuche immer authentisch zu sein, 1:1 zu sagen, was ich auch tu. Kann aber ganz schlecht beschreiben, wie ich erziehe, bin da ganz Bauchmensch geworden.
Und jetzt beim Umzug habe ich einmal mehr festgestellt: Unruhe, keine Kontinuität, das ist Gift, dann holt sie wieder das Schreibaby raus und wird unausstehlich.
Weiß nicht, ob Dir das hilft, aber ein bisschen was wollt ich Dir schreiben. LG tin

Re: fremdbestimmt durch´s Kind (2)

Hi Tini
Das mit dem Schreibaby trifft voll zu! Man wird einfach abgehärtet, schaltet ab, macht zu! Geht mir genau gleich, auch mit dem Rhytmus durcheinander ist bei meinen beiden Gift, desswegen geniessen wir die Urlaube am liebsten zu Hause. Ich habe manchmal fast ein schlechtes Gewissen weil mich Delia's Geweine nicht mehr wirklich trifft, schon manchmal erschreckend, und dabei war sie ein absolutes Wunschkind.
Gruss
Karin

Danke an alle!

Danke allen, die mir so nett geantwortet haben! Wahrscheinlich habt Ihr wirklich recht: bis zu einem gewissen Punkt bin ich zwar konsequent, aber an irgendeiner Stelle lass ich´s dann wohl doch irgendwie schludern. Was bei uns nicht zutrifft, ist der Zusammenhang zwischen Schreikind und größerer Geduld. Fynn war nämlich auch ein Schreikind, aber ich bin dadurch keine Spur geduldiger oder abgehärteter geworden. Das ist ja das Problem: ich taper dann lieber nachts mal schnell in Fynns Zimmer, wenn er nach mir schreit, als wenn ich Gefahr laufe, dass er während des Schreiens so richtig wach wird und sich dann stundenlang dranhält. Aber wahrscheinlich muss ich da wirklich ein paar Nächte durch und es aushalten, damit er es endlich mal schnallt. Sowas wie Zeitung lesen oder so unterbreche ich natürlich nicht, wenn er den Diktator raushängen lässt, aber er nervt dann natürlich trotzdem weiter, so dass ich dann von meinem konsequenten Weiterlesen auch nix mehr habe. :-( Ich denke, wir werden´s jetzt auch mal viel öfter mit "ins Zimmer schicken" oder "alleine im Zimmer toben lassen" probieren. Ich halte Euch auf dem Laufenden! :-) LG Miriam
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