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Zweisprachigkeit

Hat irgentjemand von den 'zweisprachigen' Muttis vielleicht schon positive Erfahrung gesammelt? Hatte vielleicht jemand Zweifel, die jetzt ausgeräumt sind, oder noch bestehen? Hat jemand aufgegeben?
Würde mich mal interessieren, da wir es bei unserem 5-jährigen nie bereut haben und jetzt bei unserem Kleinen die gleiche 'Aha'-Erlebnisse haben.
LG
Uta
Bisherige Antworten

Re: Zweisprachigkeit

Hi Uta, Sophia spricht gut fuer ihr Alter und das in beiden Sprachen. Zweifel haben wir ueberhaupt keine, sie soll sich schliesslich mit ihren Grosseltern unterhalten koennen! Bei uns ist die Zweisprachigkeit natuerlich gegeben, mein Mann ist Russe. Er spricht auch gut deutsch, aber das reicht ja, wenn Sophia das von mir hoert. Zu Hause unterhalten wir uns seit Jahren nur auf russisch und zur Unterstuetzung haben wir uns noch ein russisches Au Pair Maedchen geholt. (Die inzwischen auch schon ganz gut deutsch spricht ;-))
Erfahrungsaustausch gibt es auch ueber eine yahoo-Gruppe, namens Bi-Lingua-Minis, falls Du Lust hast...
LG, Baerbel
P.S.: Welche zweite Sprache sprecht Ihr denn?

schon gefunden...

... polnisch!
Kannst Du das denn auch?
Wir haben uebrigens die gleiche Stadtmusikanten-Krabbeldecke!
LG, Baerbel

Re: Zweisprachigkeit

Hallo Baerbel,
das ist ja interessant: Ihr teilt Euch nicht die Sprache - also Du deutsch und Dein Mann russisch? Das klappt? Wir sind da sehr fundamentalistisch:) und ich spreche nur deutsch und Irek nur polnisch, wenn wir direkt mit einem Kind sprechen. Familiensprache ist bei uns allerdings auch die nicht deutsche Sprache, weil wir denken, dass sie die deutsche noch genug 'auf der Strasse' lernen.
Kann den Sophia die Sprachen gut trennen?
Hast Du auch schon erlebt, dass Sophia Idiome 1:1 in die andere Sprache übersetzt, was ich bei meinen immer am niedlichsten finde..:-)
LG
Uta

Re: Zweisprachigkeit

Hi Uta, nein, d.h. doch, wir machen es genauso!
"Zu Hause russisch" gilt fuer alle, ausser ich mit Sophia, die spreche ich immer deutsch an. Und beim Spazierengehen haben wir frueher konsequent deutsch gesprochen, da spricht mein Mann jetzt trotzdem russisch mit Sophia. Also auch OPOL (one-person-one-language), nur dass Sophia beides trotzdem auch von beiden hoert.
Momentan finde ich es supersuess, wenn Sophia mit sich selbst in Russisch spricht, weil es ja doch fuer mich muehsam gelernte Fremdsprache ist. Und sie benutzt manchmal fuer deutsche Woerter den russischen Plural ;-)
Ja, es ist schon suess, und ich bin auch ganz froh, dass mein Kind dieses Glueck eines auslaendischen Vaters hat -- abesehen vom Spass, den ich dadurch habe ;-)
LG, Baerbel

Re: Zweisprachigkeit

Hi ihr 2 :-)
wir verzeichnen schon seit ca. 3 Monaten sehr positiven Erfahrungen mit der Zweisprachigkeit. Denn seit dem kann er aktiv zwischen den beiden Sprachen umschalten. Davor kam es sehr oft vor, dass er seinen Papa auf Türkisch angesprochen hat. Nun lernt er beide Sprachen gleich schnell. Das witzige ist, dass er das 'R' nicht rollen kann. Das klingt ziemlich ulkig. Ich dachte ja, dass das durch seine deutschen Gene kommt, aber lt. meinen Eltern konnte ich wohl das 'R' auch nicht rollen und es wurde mir wohl mühsam antrainiert. Ich beobachte bei ihm, wenn er ein Wort in einer Sprache als schwierig einstuft, dass er das Wort in der anderen Sprache benutzt. Ganz witzig ist auch, dass er manchmal vor sich her brabbelt "Papa, runter. Anne, in" etc. d.h. er weist jedes Wort dem jeweiligen Elternpaar zu.
Mein Mann und ich hatten keinerlei Zweifel, dass es so gut laufen wird. Aber unsere Umgebung, insbesondere die Deutsche hatte sehr große Zweifel. Ständig wurde seine zürückhaltende Art auf die Zweisprachigkeit zurückgeführt. Am Anfang - als er nur Türkisch sprach - war es so, dass er mit Deutschen gar nicht sprach, weil er wusste, dass sie ihn nicht verstehen. Das hat sich jetzt gelegt. Ich merke auch, dass er oft getestet wird, ob er Deutsch tatsächlich versteht. Naja, egal :-)
Wir verfolgen ausschließlich die OPOL-Methode. Unsere Familiensprache ist Deutsch.
Was ich interessant finde, ist, dass Frauen eher bereit sind, die fremde Sprache ihrer Männer zu erlernen, als umgekehrt. Ich kenne noch ganz viele andere Mischehen, wo das auch so ist. Kennt ihr welche, wo der Mann Deutscher ist und die Sprache seiner Frau erlernt hat?
Gruß++
Laubfrosch.

Re: Zweisprachigkeit

Hi Anne (Mama auf türkisch?)
Ich kenne zwar solche Männer, aber die haben die Sprache auch nur durch Aufenthalt in dem entsprechendem Land gelernt. Ansonsten muss ich Dir Recht geben: Ich kenne kaum eine Frau, die es nicht wenigstens unermütlich versucht:-)
Das es gut laufen wird, habe ich Dir ja schon früher vorhergesagt:-) Es kann eigentlich nicht schief gehen, sofern das Kind nicht eh schon Sprachprobleme hat. Den Rückstand zu anderen holt es ganz schnell auf.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie selektiv die Kleinen vorgehen. Unser Kleiner (27 Monate) kann wenig, sehr wenig sprechen. Aber er schafft es - wie Deiner - zu mir deutlich 'Nein' zu sagen, und zu meinem Mann 'Nie'. Als ob dass das Normalste der Welt wäre - sogar bei geringem Wortschatz.
Bei meinen habe ich eher Angst, dass Polnisch zu kurz kommt. Dabei sind sie schon oft in Polen. Aber was soll das erst werden, wenn sie deutsch lesen und schreiben lernen. Werdet ihr Eure Kleinen auf eine spezielle Schule schicken?
Ich würde ja gerne, dass meine zwei wirklich zwischen zwei Welten aufwachsen, also nicht nur die Sprache des Vaters lernen, sondern auch den kulturellen Hintergrund, Geschichte ect..
LG
Uta

Re: Zweisprachigkeit

Hallo nochmal, Thema Schule bzw. schreiben und lesen: ich hab einen guten Tipp (aus eben dieser Mailingliste), da hat eine Mutter ihren Toechtern schon *vor* der Schule das Lesen und Schreiben in der anderen Sprache beigebracht. Auch Russisch in Deutschland, wie bei uns. Sie meint, da ist die Motivation noch sehr gross fuer die Kinder, *ueberhaupt* Lesen zu lernen. NAchher in der Schule geht es mehr darum, da mitzukommen und dann waere das in der anderen Sprache eine extra Belastung. Aber mit fuenf sind die meisten Kinder schon soweit, dass sie das packen (und in anderen Laendern ist es ja durchaus auch ueblich, dass die Kinder lesen koennen, bevor sie eingeschult werden). Hier wird das zwar nicht wirklcih gerne gesehen, aber bei Sophia haben wir das auch so geplant, zumal das ja auch andere Buchstaben sind und ich nicht glaube, dass wir damit was verkehrt machen koennen und dem zukuenftigen Lehrer den Wind aus den Segeln nehmen.
Ja, ansonsten waere eine zweisprachie Schule natuerlich auch was Feines...
LG, Baerbel

Re: Zweisprachigkeit

Das ist ein guter Tip. Ich glaube in diesem Alter lernen die Kinder die Buchstaben - mit ein bisschen Ergeiz - spielerisch. Mein Ältester ist jetzt fünf und Buchstaben konnte er auch schon früher. Er hat einfach immer die Autokennzeichen gefragt. Inzwische schafft er auch einzelne Worte zu lesen (er 'sieht' das Wort) - und das alles mehr oder weniger von alleine, wie bestimmt auch andere in seinem Alter.
Ich werde meinem Mann mal ein bisschen Druck machen, dass er sich mit Polnisch ein bissel Gedanken macht:-)
LG
Uta

Re: Zweisprachigkeit

Hallo nochmal :-)
ich habe die 5. - 8. Klasse der türkischen Schule besucht. Damals war sie 1 x in der Woche 5 Std. lang am Nachmitag. Meines Wissens nach, gibt es hier keinen Türkisch Unterricht ab der 1. Klasse. Neulich habe ich von einer Europa-Schule gehört, aber ob da Türkisch unterrichtet wird, weiß ich nicht. Außerdem gibt es in diesem Kaff warscheinlich eh keine solche Schule. Mal sehen, bis dahin sind es ja noch ein paar Jährchen ;-)
Gruß++
Laubfrosch, die jetzt aber wirklich ins Bett geht und *müde* ist.

Re: Zweisprachigkeit

Hallo Laubfrosch,
das klingt ja gut bei Euch und ich glaube ueberhaupt nicht, dass durch Zweisprachigkeit irgendwelche Nachteile in der Entwicklung des Kindes entstehen koennen!
Im uebrigen glaube ich, dass irgendwelche Skepsis der Umgebung nur dann auftritt, wenn es sich um "wenig attraktive Sprachen" (wie unsere drei hier zum Beispiel) handelt. Wenn das Kind einen franzoesischen oder britischen Papa/Mama hat, ja, was ein Glueck, dann kann es gleich so was Nuetzliches lernen! Na, egal, anderes Thema ;-)
Ich kenne ein Paar, wo die Frau Russin ist, der Mann Deutscher. Er kann ein paar Woerter, aber die haben sich auch hier in D kennengelernt. Mein Mann hat angefangen deutsch zu lernen, als wir noch in Russland waren, allerdings war es klar, dass in D die Berufsaussichten fuer ihn besser werden.
Ich kenn sonst nicht so viele -- ich frag mal in meiner zweisprachigen Mailing-Liste, interessante Frage!
LG, Baerbel

Re: Zweisprachigkeit

Hallo Bärbel,
Du musst das andersherum betrachten: Unsere Kleinen lernen eine attraktive Sprache - nämlich Deutsch. Im Heimatland Deines Mannes kann diese Sprache eine 'Zukunftsinvestition' sein. Wer weiss denn, wo unsere Kinder mal leben wollen, jetzt, wo die Grenzen langsam schwinden und ein Wohnortwechsel einfach wird..
Ausserdem beherrschen ja unsere Kinder nicht nur eine zusätzliche 'Fremdsprache', sondern haben _zwei_ Muttersprachen. Sie verbinden ja nicht nur das sprachliche Können mit der Sprache, sondern auch Gefühle und Emotionen.
das kann man nicht 'erlernen', das muss wachsen vom 1. Lebensjahr an. Sie sind in zwie Kulturen zu Hause...
LG
und Do Swidania:-)
Uta

Re: Zweisprachigkeit

Hallo ihr 2,
Uta, du sagst es! Aber so kann nur ein Mensch denken, der sich mit der Materie beschäftigt hat und selbst "betroffen" ist.
Ansonsten zählen die Argumente wie, "Überforderung des Kindes", "Lasst es doch erst mal eine Sprache völlig beherrschen?", etc.
Der Punkt, den du, Uta, ansprichst ist sehr wichtig. "Sie verbinden ja nicht nur das sprachliche Können mit der Sprache, sondern auch Gefühle und Emotionen. das kann man nicht 'erlernen', das muss wachsen vom 1. Lebensjahr an. Sie sind in zwie Kulturen zu Hause..." Wie machen eure Männer das? Machen sie es eurer Meinung nach gut? Müsst ihr sie anleiten, weil ihr euch über den großen Schatz, den ihr eurem Kind mit so einer Doppel-Kultur-Erziehung geben könntet, bewusster seid? Wenn ich mir überlege, wenn mein Mann Türke wäre und ich Deutsche, hätte Demian keine guten Karten, die Sprache, Kultur und Emotionen zu erlernen - er ist in Sachen Erziehung recht teilnahmslos.
Gruß++
Laubfrosch.

Re: Zweisprachigkeit

Hi, ja, Uta, ich gebe Dir auch vollkommen recht! Ich wollte das ironisch geschrieben haben, ich bin sowas von froh, dass Sophia diese Moeglichkeit hat und finde es sowas von egal, ob ein Kind als zweite Kultur hinterindisch hat oder englisch (wobei mir ein "echtes" hinterindisch mit ebensolchem Elternteil und Kulturhintergrund tausendmal besser gefaellt, als ein ehrgeiziges deutsches Elternpaar, was kuenstlich dem Kind etwas "sinnvolles" bieten will...).
Wo sie mal wohnen wird? Soo oft fahren wir leider nicht nach Russland und die Schwiegereltern wohnen in der Ukraine, zwar im russischsprechenden Teil, aber das fernsehen da ist ukrainisch und mein Mann hat da nie selbst gewohnt und fuehlt sich nicht wohl dort -- wir haben also keine rechte Heimat da.
Ansonsten macht er es wirklich gut, wir haben ein bisschen "Konkurrenz" und gerade sprachlich macht er sehr viel mit Sophia, Finger zaehlen, Farben, gross-klein, usw., was gerade "dran" ist, ich denk manchmal, es ist schon wie Schule ;-)
Und dann haben wir noch das Au Pair Maedchen, was Sophia Gedichte beibringt und so. Ich halte mich ein bisschen zurueck mit solchen Sachen; wir sind zu Hause eigentlich fast russisch (und ich glaube, Laubfrosch, Du hast recht, ein deutscher Mann in D koennte sich wahrscheinlich im eigenen Haus nicht so einer anderen Kultur "unterordnen", wie ich es tue -- zugegebenermassen "fliehe" ich manchmal und brauche einen langen Schnack auf deutsch mit der Nachbarin, aber fuer Sophia finde ich es toll!)
LG, Baerbel

Re: Zweisprachigkeit

Hallo Bärbel,
dass durch die Zweisprachtigkeit Nachteile entstehen können glaube ich auch nicht. Allerdings muss man da als Eltern schon auf der Hut sein. Ich kenne das ja durch meine eigene Entwicklung.
Das mit der "weniger attraktiven Sprache" kenne ich *arrgh* Ja, das ist der Hauptgrund, weswegen die Umgebung skeptisch reagiert. Na und? JEDE Sprache, ist es Wert gelernt zu werden. Anders wäre es, wenn die Gegebenheiten in der Familie derart sind, dass die Erlernung entweder viel zu schwer ist - weil Mutter/ Vater die zu erlernende Sprache auch nicht korrekt beherrschen - oder die Pflege der Sprache und Kultur unmöglich ist.
Komisch, sind wir die einzigen 3, die zweisprachig erziehen?
Gruß++
Laubfrosch.
PS.: Teil uns doch mal bitte mit, was deine Mailing-Liste zu meiner Frage sagt.
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