Suchen Menü

Wie kann ich auf das Thema Beerdigung vorbereiten?

Hallo,
die Uroma ist gestorben und meine Tochter kann sich sehr gut an sie erinnern und hat sie auch noch einen Tag vor ihrem Ableben im Krankenhaus besucht. Aber ich habe noch nie mit ihr über Tod oder Gott und Himmel gesprochen. Außerdem ist sie auch noch nie mit diesem Thema in Berührung gekommen!
Auf jeden Fall kommt sie mit zur Beerdigung, nur: wird neben der Urne ein Bild von Uroma stehen - so daß ich mir jetzt riesige Gedanken mache, wie ich das Thema angehen soll. Sie wird sicher beim Anblick des Bildes von Uroma sprechen und vielleicht sagen "zur Uroma ins Krankenhaus gehen" oder so.
Habt ihr da schon Erfahrung und könnt mir Tipps geben??? Gibt es ein Bilderbuch oder Geschichten, ich kann ja nicht einfach sagen "wir gehen nachher zur Uroma ins Krankenhaus"!!
Hilfe, Hilfe
Danke
LG
Petra & Bea (geb. Dez 2002)
Bisherige Antworten

Re: Wie kann ich auf das Thema Beerdigung vorbereiten?

das kommt ganz darauf an, ob Ihr vorhabt eure Kinder christlich zu erziehen. Wenn ja, dann ist es relativ einfach.. Zumindest hat Sophia "Sterben" und "vom Himmel aus, auf uns aufpassen" etc. völlig als normal akzeptiert und es bringt sie nicht durcheinander. Es beschäftigt sie immer wieder, aber sie ist nicht verstört. Sprich offen mit ihr (ohne Details wie was in der Urne drin ist, etc.), dass Menschen, wenn sie alt oder sehr schwer krank sind, sterben. Wie gesagt, bei uns hat das gut geklappt und ab und zu winkt Sophia ihrer Uroma im Himmel (sie hat sie allerdings leider nicht mehr gekannt).
LG
Antonia

Re: Wie kann ich auf das Thema Beerdigung vorbereiten?

Hallo Petra! Leider habe ich diesen Beitrag erst jetzt gelesen, ist die Beerdigung denn schon vorbei? Ich unterstütze das, was Antonia Dir geschrieben habe und kann nur noch eins betonen: so natürlich wie möglich damit umgehen. Kinder können - wenn ich's richtig in Erinnerung habe - bis zum 8. Lebensjahr nicht wirklich zwischen Leben und Tod unterscheiden. Sie realisieren den Tod als solches nicht. Ich habe das kleine Schwesterchen von meiner großen Tochter im 7. SSM verloren und immer wenn schöner Sternenhimmel ist, sag' ich zu ihr: schau, die Sterne, da oben ist auch Dein Schwesterchen und winkt Dir zu und passt auf Dich auf. So denke ich, hat Tod nie etwas schreckliches, sondern etwas schönes. Und auch für mich ist die Kleine nicht tot, sondern nur im jenseits. Es ist schade, dass der Tod bei uns so tabuisiert wird. Früher hat man die Toten zu Hause aufgebahrt und alle sind gekommen und haben sie angeschaut und sich gebührend verabschiedet. Uns dagegen läuft bei diesem Gedanken ein Schauer über den Rücken. Das ist das Problem.
Würd' mich sehr interessieren, wie es Euch dann ergangen ist.
Schöne Grüße von Mariann!

Re: Wie kann ich auf das Thema Beerdigung vorbereiten?

Hallo Mariann,
nein, die Beerdigung ist erst noch nächste Woche.
Inzwischen habe ich ihr erzählt, daß Uroma nicht mehr im Krankenhaus ist und wir sie nicht mehr besuchen können. Als ich ihr aber erzählte, daß sie im Himmel sei, hat sie mich etwas erstaunt angeschaut und nicht nachgefragt.
Eine andere Mutter erzählte mir, daß ich ruhig auch das Wort gestorben anklingen lassen soll und sie erwähnte ein Buch - den Titel habe ich aber noch nicht. Da geht es wohl um einen Vogel, der begraben wurde.
Auf jeden Fall bin ich jetzt etwas "lockere" und werde das Thema bis zur Beerdigung auf jeden Fall noch einmal mit ihr aufgreifen.
LG
Petra

Re: Wie kann ich auf das Thema Beerdigung vorberei

Hallo Petra,
wir haben fest gestellt, dass Robert sehr gut mit dem Thema Tod umgehen kann. Er war 2 als mein Schwiegervater nach, wie heißt es so schön, kurzer schwerer Krankheit gestorben ist (Dez.2003). Wir haben viel mit ihm geredet und er hat seinen toten Opa gesehen. Er war nicht mir bei der Beerdigung und wir merken immer wieder wie sehr es ihm fehlt. Denn er hat kaum einen Bezug zum Grab sondern will lieber in die Friedhofskapelle gehen.
Obwohl er erst 2 war, erzählt er immer wieder davon. Er hat keinerlei Ängste sondern weiß ganz genau, dass Opas Körper im Grab und seine Seele im Himmel ist.
Ich denke, du wirst Bea deinen Umgang mit dem Tod vermitteln. Wenn du damit offensiv umgehst wird Bea das verstehen und akzeptieren.
Viel Kraft für die Beerdingung und die Trauerarbeit.
Liebe Grüße,
Britta mit Robert (11/01) und Lisa (01/04)

Re: Wie kann ich auf das Thema Beerdigung vorberei

Hallo - habe oben gerade ein ähnliches Thema gepostet und das hier jetzt gesehen.
Meint ihr wirklich, man sollte das Kind mit auf die Beerdigung nehmen? Meine Schwiemu wird sehr weinen und ich sicher auch...ist das denn gut?
LG Bettina

Re: Wie kann ich auf das Thema Beerdigung vorberei

Hallo Bettina,
also wir hatten ja jetzt am Donnerstag die Beerdigung und ich muß sagen, daß ich wirklich sehr froh bin, daß Bea mit ihren fast 3 Jahren mitgekommen ist.
Sie hat natürlich voll die traurige Stimmung mitbekommen und ich habe halt auch geweint. Aber ich habe ihr einfach gesagt, daß ich traurig bin und Opa eben auch. Sie hat mir sogar ihr Kuscheltuch gereicht - total süß.
Ich habe mir einfach viel zu viele Gedanken gemacht. Ich habe während der Trauerfeier einfach nur meinen Gemütszustand erklärt und das reichte völlig aus. Ich denke für die Zukunft war es einfach wichtig, daß sie unseren Abschied von der Uroma mitbekommen hat. Sie hat es wahrscheinlich noch garnicht realisiert, daß die Uroma gestorben ist, aber sie hat eben die Beerdigung miterlebt und später kommen vielleicht mal Fragen - und dann können wir darüber sprechen. Und an Bruchstücke wird sie sich sicher noch erinnern. Aber eben nicht mir Schrecken oder so.
Also wie gesagt, weinen ist nicht schlimm - entweder erklärst du es ihr, oder eben die Person, die das Kind auf dem Arm oder Schoß hat. Mein Mann wollte auch erst ganz an den Rand mit ihr - aber sie gehört zu uns und mitten rein. Und es war alles kein Problem. Bevor wir zum Friedhof sind, habe ich ihr erklärt, daß ich wahrscheinlich weinen werde, weil ich sehr traurig bin. Sie verbindet weinen auch nicht mehr mit Schmerz - wie sie es getan hat, als sie jünger war. Außerdem habe ich ihr noch erzählt, daß dies hier ein Friedhof ist. Außerdem daß Uroma gestorben und im Himmel ist und wir sie nicht mehr besuchen können.
Also ich würde es immer so machen. Einfach erklären und das Kind beobachten. Du kennst dein Kind am Besten und kannst am Besten darauf eingehen.
LG
Petra
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen