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Wie haltet ihr es mit der Religion?

Hallo
ein eher schweres Thema für mich. Ich bin da so furchtbar unschlüssig. Also ich bin katholisch, war aber seid Jahren nicht mehr in der Kirche und habe eigentlich mit David noch nie über Gott geredet. Oder Götter und glauben im Allgemeinen. Ich weiss einfach nicht. Ich bin nicht sicher, ich könnte mir vorstellen das es so etwas gibt. Aber nicht so wie es in der Bibel steht da das ja alles furchtbar alte, hundert mal übersetzte Bücher sind. Also selbst wenn es gewisse Personen wirklich gab. Da ist bestimmt viel dichterische Freiheit dabei. Ich will ihm keine Märchen erzählen. Zumal ich eh nicht weiss wieviel ich davon glaube. Aber meine Mutter erzählt halt ständig vom Jesus Kindleid, Gott im Himmel usw. und David sagt dann"hä". Ich mag das nicht. Meine Mutter und meine Oma sind eigentlich total religiös. Wenn ich denen sage das David nicht unbedingt zur Kommunion geht finden die einfach nur das ich spinne. Meine Mutter hat auch gesagt das sie David morgends in die Kirche mitnehmen will (vermutlich wenn ich schlafe). Das kann ich ja nun überhaupt nicht haben das sie ihm das ganze so hintenrum aufdrängt weil sie eben rein gar nichts hinterfragt und alles wort für wort als Tatsache hinstellt (Ketzer wer behauptet, Jesus könnte evtl. am 23. oder 25. DEZ geboren sein...).
Aber was mache ich? Glauben gehört ja schon zum Leben dazu, viele Leute tun das. Also selbst wer nicht daran glaubt muss es ja erklären können. Aber wie? Wie handhabt ihr das? Wie geht ihr mit Anforderunge der Umwelt um?
LG Sabine
Bisherige Antworten

hhhmmmmm....

...also erst einmal: Fabian ist nicht getauft. Mein Mann ist evangelisch und möchte, dass Fabian kath. getauft wird. Und ich bin kath. und möchte, dass Fabian ev. getauft wird. Also lassen wir Fabian entscheiden, wenn er älter ist.
Weihnachten waren wir mit ihm im Gottesdienst, den er aber verpennt hat *g* Sollte er uns mal bzgl. Gott o. ä. fragen, werde ich ihm nach bestem Wissen und Gewissen Rede und Antwort stehen.... Aber wirklich an die Bibel werde ich mich kaum halten --> ich denke, es gibt schon eine "Macht", die einiges beobachtet und in die Hand nimmt. Aber was genau das ist, weiss ich halt auch nicht.
Zum Glück sind meine Mama und Schwiegermama nicht so religiös, dass sie es von hinten rum an Fabian rantragen würden *phew*
Habe also leider keinen ultimativen Tipp für Dich!
Schönen Abend und lG,
Carola *:o)
PS: Wie sieht das denn im KiGa aus? Da wird doch bestimmt auch was Gott oder beten oder so erzählt, nicht?!

Re: hhhmmmmm....

Hallo
ja, also ich glaube schon. Aber ich habe noch nicht gefragt. Ich weiss dass das Thema "Glauben" usw. nur nebensächlich Diskutiert wird weil Kleinkinder eben andere Sachen lustiger finden. Ab und zu ist es wohl schon Thema. Andererseits ist es ja aber Schade wenn er der einzige wäre der nicht weiss was Gott ist, und die Erzieherinnen es ihm erst sagen müssen. Aber wenn er mich fragt weiss ich einfach nicht was ich antworten soll. Ich habe ja nichts gegen Religion, Gott und auch nicht gegen den katholischen Glauben. Nur ich kann einfach nicht an alles glauben
LG Sabine

Hauptsache keine Wertung

hi sabine, cedric hat eine weihnachtsgeschichte als buch, die ich sehr schön finde. seit er also 2,5 jahre alt ist hat er zumindest schonmal "was davon gehört"...das wird sich nun im kath. kiga fortsetzen. ich würde es wertneutral rüberbringen, es geht ja auch nicht nur um gott oder kein gott, sondern auch andere religionen, dass er auch ein vorurteilsfreies weltbild und menschenbild bekommt.
also generell würde ich das thema religion im allgemeinen mit ihm besprechen sofern es er versteht ("wenn man an einen gott glaubt und dabei bestimmte regeln befolgt nennt man das religion. menschen gleicher religion beten zu ihrem gott usw.)
ob du nun glaubst oder nicht spielt einfach keine rolle. religion gibt es, deine mutter ist gläubig und eine bezugsperson. bring ihm bei, dass menschen die an gott glauben in ihm eine art "macht der güte/liebe" sehen, verteufel es nicht. sag ihm eben auch, dass du das nicht glaubst. ob er es irgendwann glaubt ist dann seine sache, aber tiefsinnigere fragen werden sicher erst in 3-4 jahren kommen.
weißt du wie ich das meine?
lg zeno

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Hallo Sabine,
da ich sowieso in Kirche und Gemeinde beheimatet bin, hab ich´s da einfacher. Finn wächst dort hinein, wir gehen regelmäßig (alle zwei Wochen ca.) in die Kirche, und zwar schon seit er drei Wochen alt ist (mit einigen Pausen zwischendrin wegen ungehörigen Benehmens :-). Abends beten wir schon seit er noch ganz klein ist ein Abendgebet und ich würde sagen, dass ihm das alles äußerst gut bekommt. mittlerweile ist es sogar schon so schlimm, dass wir an keiner Kirche vorbeigehen können, ohne dass er hineinhüpfen und mal eben gucken und singen will.
Ich glaube aber, dass das auch damit zusammenhängt, weil es mir eben auch so damit geht, dass es mir wichtig ist. Wäre es mir selbst nicht wichtig, würde ich da auch nicht soviel mit ihm machen.
Ich denke, ich würde ihm einfach sagen, dass es eben Menschen gibt, die daran glauben und denen das wichtig ist. Vielleicht würde ich ihm daneben doch auch vermitteln wollen, dass es jemanden gibt, der immer auf ihn aufpasst, auch wenn er ihn nicht sieht. Ganz einfach, weil ich diese Vorstellung sehr beruhigend und schön für Kinder finde.Ihm aber etwas vermitteln zu wollen, woran du selbst nicht glaubst, das wird denke ich nicht gehen.
Bei meinen Geschwistern und mir war es übrigens so, dass meine Eltern Religion (O-Ton) scheiße und überflüssig fanden, unsere Urgroßtante, bei der wir die Hälfte unserer Kindheit verbrachten, aber an jedem Wochenende in die Kirche schleppte (auch sehr katholisch). Zwei absolute Extreme also. Heute ist es so, dass wir alle uns das herausgesucht haben, was für uns richtig war: Ich bin dabei geblieben (wenn auch mittlerweile evangelisch), meine Geschwister haben der Kirche so ziemlich den Rücken gekehrt.
Ich glaube also nicht, dass es ihm schadet, wenn Deine Mutter mit ihm in die Kirche geht. Letztlich wird er sich ohnehin so entscheiden, wie er möchte, wenn er alt genug dafür ist.
LG, JULI

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Ich bin selbst auch katholisch, aber nicht gläubig. Ich erzähle Leon nix von Gott, Jesus & Co. und meine Eltern etc. auch nicht, weil sie wissen wie ich bzw. wie wir zu dem Thema stehen.
Ich möchte Leon allerdings -wenn er alt genug ist zu verstehen und sich selbst ein Urteil zu bilden- wertfrei erklären um was es jeweils in den versch. Religionen geht, soweit ich sie erklären kann. Ob und was er dann davon glaubt, soll er selbst entscheiden.
Ähem, mit Lynn verfahren wir natürlich genauso.
Zu den üblichen christlichen Festen wie Weihnachten und Ostern sagen wir auch nix religiöses. Nix von wegen Jesus´ Geburt, Auferstehung und all dem Kram.
Ich hoffe, wenn er mal danach fragt, dass er dann alt genug ist um meine Erklärungen dazu zu verstehen.
Leon kommt nächstes Jahr in einen konfessionellen Kindergarten. Mit voller Absicht, denn ich denke da bekommen die Kinder zu den jeweiligen Anlässen (Weihnachten....) kindgerecht und verstehenswert erklärt um was es geht.
Ich versuche ihn nicht zu beeinflussen wenn er sich seine Meinung dazu bildet, denke aber dass mein eigener "Unglaube" schon mit einfliessen wird.
Fazit: ich bin nicht gläubig, erzähle Leon nix dahingehend, habe aber auch nix dagegen wenn er selbst einmal entscheidet das alles glauben zu wollen.
LG Mel

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Ich selber bin ungetauft und nie in der Kirche gewesen, Ralf ist katholisch, aber in keinster Weise praktizierend.
Also spielt Religion (damit meine ich hauptsächlich die Kirchenversion)gar keine Rolle in unserem Alltag. Lina ist auch noch zu klein, um Fragen dahingehend zu stellen.
Trotzdem gehört Religion(und nicht nur die christliche)zur Allgemeinbildung...nur wenn man weiß, worum es sich handelt, kann man wählen und entscheiden.
Das bedeutet, wenn jemand anderer (Lina Oma z.B, die kirchlich sehr aktiv ist)Lina mit in die Kirche nehmen möchte oder ihr von dem katholischen/christlichen Glauben erzählt, so werde ich mich da keineswegs gegenstellen.
Von uns wird sie darüber kaum etwas erfahren können...woher sonst, als von Gläubigen soll sie dann davon erfahren ?
Religion, auch wenn sie von uns nicht praktiziert wird und teilweise in Frage gestellt wird, wird trotzdem niemals ein Tabuthema sein.
Ich würde jedoch nicht zulassen, daß Lina Dinge (Ansichten?) erfährt, die "Unfug" sind...Fegefeuer, in den Himmel kommen, wenn man brav war, seine Sünden durch ein paar Vater uns reinwaschen etc. ...so wie ich auch nicht zulasse würde, daß über Glauben gespottet wird.
Sollte jemand sie an den Glauben heranführen und sie das für sich nützlich finden, so würde ich das immer zulassen. Dabei spielt es keine Rolle, um welchen Glauben es sich handelt...Christ, Moslem oder Buddist...für mich alles nicht denkbar, aber für Lina vielleicht ?!
Das soll irgendqwann ihre Entscheidung sein.
LG Bronte

Re: Zusatz: Anforderungen Umwelt

Wir haben es "einfach"...meine Familie ist nicht praktizierend gläubig, Ralf Familie nicht missionarisch katholisch.
Hamburg ist evangelisch-lutherisch und sehr sehr freidenkend. Hier kann man volle Pulle mitmachen, wenn man es aber nicht will, ist das auch ok.
In einem katholisch geprägten Dorf sicherlich eine ganz andere Ausgangssituation.
LG Bronte

Re: Zusatz: Anforderungen Umwelt

Hallo
wie man´s nimmt. Hier ist ein arger Umbruch. Also wir sind zu 98% katholisch.Zumindest früher. Hier ist alles ultra konservativ. Allerdings nur bei den Leuten bis 50. Meine Mutter erzählt von ihrer Kindheit wie aus dem vorletzten jahrhundert.
Allerdings hat sich das alles stark gewandelt. Die jungen Leute sind "normal". Sie haben normale Berufe, normale Ansichten und normale Kleider. DIe älteren eben wie vor 200jahren. Also ich denke David wird es mit seiner Vieleicht-evtl-oder-doch-nicht Heiden Mutter nicht so schwer haben. Wie gesagt, die jungen sind ganz anders.
Oh, und ich wohne nicht auf dem Dorf. Hähähä---das Kaff nennt sich Stadtteil und ist seit 30jahren kein Dorf mehr, auch wenn man nix davon merkt:o)
LG Sabine

Re: *grins*

Das "Dorf" bezog sich auch nicht auf Deinen Wohnort, sondern auf die Differenz evang. Großstadt zu streng katholisch/evangelischem Dorf/Kleinstadt.
LG Bronte

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Da ich bzw. wir absolut ungläubig sind (ich halte die Bibel für nette Märchen, auf einer Ebene mit den griechischen Göttersagen & Co. - mir konnte noch niemand plausibel machen, warum das eine wahr sein soll und das andere nicht), werden wir unsere Kinder auch so erziehen - das sind Geschichten, die manche Leute glauben und andere (wir) eben nicht. Er wird zwar in einen evangelischen Kindergarten gehen und dort die ganzen Storys mitbekommen, aber wir werden das zuhause dann eben entsprechend kommentieren. Soweit die Theorie.
Weihnachten und Ostern sind bei uns Familienfeste - die typischen Symbole (Osterhase und -eier, Christbaum) sind sowieso eher heidnische als christliche Symbole und eine Krippe wird nicht aufgebaut. Schöne, besinnliche Feiern kann ich auch ohne religiösen Hintergrund begehen.
Meine Eltern haben da zwar auch ein wenig zu schlucken dran, aber da müssen sie durch. Die Schwiegereltern sehen das deutlich lockerer, mein Partner ist nicht getauft.
Hintenrum fände ich ja ganz fies!
LG, Beate

Ich als angehende Religionslehrerin...

...habe darüber natürlich auch schon viel nachgedacht, auch in Seminaren im Gespräch mit anderen.
Ich persönlich definiere das Wort Glauben so: Glaube ist etwas in was ich vertraue, obwohl ich nicht sicher weiß, dass es das gibt, oder das mein Glaube erwidert wird. Ich selber glaube zB. an die Liebe, an die Menschen denen ich nahe stehe, an mich selber, an das Gute in jedem Menschen (auch wenns doof klingt) und an einige andere Sachen. Und ich glaube dass es da jemanden gibt, der uns in schweren Zeiten Kraft gibt, der manchmal seine Hände im Spiel hat und der auf uns acht gibt. Gott eben.
Für mich hängt das aber nicht automatisch mit der Bibel oder der Kirche zusammen. Ich gehe Weihnachten in die Kirche, bin konfirmiert und auch Pia ist getauft. Aber die Institution an sich überzeugt mich in der heutigen Zeit nicht mehr und hat auch mit meinem Glauben wenig zu tun.
Ich werde weder in meinem Religionsunterricht noch in der Erziehung versuchen die Kinder zu missionieren. Ich möchte ihnen zeigen was Glaube sein kann, Geschichten erzählen und dabei auch ein wenig die Bibel näherbringen (es gibt ganz tolle neue Kinderbibeln). Ich möchte mit ihnen sprechen über ihre Gefühle, Erfahrungen und Gedanken und sie begleiten und unterstützen auf ihrem Weg zu ihrem eigenen Glauben. Denn vor allem ist es wichtig dass sie begreifen dass Glaube eine sehr individuelle Sache ist.
Noch fragt Pia nicht und ich denke mit 2 1/4 ist sie auch noch ein bissel jung. Aber wenn das Thema aufkommt werde ich versuchen immer offen und ehrlich mit ihr über meine Empfindungen und meine Art von Glauben zu sprechen.
LG
Marie

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Hallo Sabine,
mein Mann und ich sind schon lange aus der Kirche ausgetreten, unsere beiden Kleinen sind nicht getauft (der grosse schon noch, da war ich noch in der Kirche). Hier zu Hause wird nichts von Gott usw. erzählt, aber Max kommt in 4 Wochen in einen evangelischen Kindergarten. Dort gibt es 1x im Monat einen Kindergottesdienst und die entsprechenden Feiertage werden natürlich auch ausführlich besprochen. Ich hoffe, dass er da einen Grundstock mitbekommt und sich dann selber entscheiden kann, ob er sich dafür interessiert oder nicht.
LG Uta

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Hi Sabine!
Mein Mann und ich sind beide neuapostolisch, Nico auch. Jule wird demnächst auch neuap. getauft werden. Wir gehen jeden Sonntag zur Kirche, mein Mann auch mittwochs abends. Wir sind sehr in das Gemeindeleben eingebunden: Mein Mann dirigiert den Kirchenchor in unserer Gemeinde, ich leite den Kinderchor.
Wir glauben beide an Gott und versuchen in seinem Sinn zu leben. Manche Ansichten unserer Kirche sind auch nicht so unser Ding, es gibt viele sehr konservative Priester, die uns nicht zusagen. Wir sind beide offener und "moderner" eingestellt als viele andere Gemeindemitglieder. Trotzdem bleiben wir in dieser Gemeinschaft, denn für uns wäre es keine Lösung, die Religion einfach beiseite zu schieben. Wir denken eher, dass man selbst mitarbeiten muss, damit sich was bewegt. Und so nach und nach bewegt sich etwas, aber leider sehr langsam.
Nico wird von uns an den Glauben herangeführt, eben so wie wir das verstehen. Er liebt seine Kinderbibel und kennt einige Geschichten daraus (Weihnachtsgeschichte, Schöpfungsgeschichte, Arche Noah etc.). Wir beten vor dem Essen und abends, aber meist interessiert Nico das nicht wirklich. Wir üben da aber keinen Zwang aus, da fände ich schlimm. Wenn er eben nicht mitbeten will, dann beten wir allein, aber er soll zumindest leise sein :-).
Nico wird in einen evangelischen Kindergarten hier im Dorf gehen. Die Kiga-Kids gestalten auch ab und zu Gottesdienste in der ev. Kirche hier im Ort. Ich möchte auf jeden Fall, dass Nico das auch mitmacht.
LG Janet

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

hallo sabine,
ich kann nicht an gott glauben. leider. denn im grunde ist religion ein guter trost in schlechten zeiten. bin auch katholisch getauft, aber nach diversen schlechten erfahrungen und ausgiebiger auseinandersetzung mit dem thema aus der kirche ausgetreten. naja, und dann bin ich ja auch atheistin - würde also nicht wirklich sinn machen ;-).
da mein mann auch atheist ist, sind wir der meinung, es wäre verlogen, unsere kinder taufen zu lassen. trotzdem: demnächst wird eine kinderbibel angeschafft und darin gelesen. ich will versuchen, ihr religion altersgerecht nahezubringen. anfangs wird sie die bibel wie ihr märchenbuch verstehen, das ist ok. wenn sie soweit ist, will ich ihr auch sagen, dass wir eltern nicht an gott glauben, es aber andere gibt, die dies tun und sie für sich entscheiden muss. in der schule soll sie einen religionsunterricht besuchen (toll wäre ein ökumenischer oder ein guter ethikunterricht). religion sehe ich als teil unserer kultur und das wissen darüber gehört für mich zur allgemeinbildung. daher werden wir den kinder so viel davon mitgeben, wie wir können. zur taufe/konfirmation oder kommunion muss sie sich in gegebenem alter dann aber selbst entscheiden.
achja: in den kindergottesdienst würde ich mit ihr auch durchaus gehen, wenn sie interesse daran zeigt (z.b. weil freundinnen von ihr das machen). ansonsten lasse ich mich in dieser hinsicht nicht von meiner umwelt beeinflussen. auch wenn wir diverse male auf taufe angesprochen wurden - jene, die uns drängen wollten, wollten dies - verlogenerweise - nur des fests und der "tradition" ("das gehört einfach dazu!") wegen.
viele grüsse,
sep

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

ps. ich stelle es mir so vor, wie philosophie-unterricht: dort erfährst du ja auch von den diversen theorien. die eine liegt dir näher und du beschäftigst dich eventuell intensiver damit. die andere bleibt fremd.

Märchen.........

Hallo Sep,
wie ich oben schrieb, bin ich durchaus gläubig und auch einigermaßen praktizierender Christ. Den Vergleich mit den Märchen, den Du angesprochen hast, finde ich aber dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb sehr gut. Märchen haben meiner Meinung nach doch immer sehr viel Wahres in sich, da muß man nicht einmal tiefenpsychologisch drüber nachdenken, um darin ganz ursprüngliche und dem Menschen wohl schon seit Jahrtausenden innewohnende Wünsche, Ängste und Sehnsüchte zu entdecken. Nicht umsonst sind sie bis heute noch nicht aus der Mode gekommen. Ich finde, dass es sich mit der Religion genauso verhält. Von daher interpretiere ich den oft ein bißchen mit einem Lächeln gesagten Spruch "in der Bibel stehen ja "nur" Märchen" genau umgekehrt: Die Bibel ist für mich genauso "wahr" wie eben diese uralten Geschichten und Sagen. Genauso wie Dornröschen sicher nicht hundert Jahre geschlafen hat, wird die "Jungfrau" Maria eine ebensolche gewesen sein, als sie ihren Sohn gebar. Nur ist das alles eben auch nicht das WEsentliche dabei. Viel wichtiger ist doch das, was dahinter steckt. Auch was Symbolik und mystische Momente angeht, steht die Bibel den Gebrüdern Grimm, wie ich finde, in nichts nach.
LG; JULI

@juli

hallo juli,
so wie du habe ich das alte testament auch immer verstanden. darum habe ich überhaupt kein problem, meinen kindern die "geschichte" der arche noah oder kain und abel vorzulesen.
und das neue testament sehe ich als verbindung von historie mit "märchenhaften" elementen (z.b. die wandlung von wasser in wein, etc.), die mehr symbolik sind denn fakt.
viele grüsse,
sep

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Hallo Sabine!
Ich erinnere mich gerne daran, wie schön ich es als Kind fand, niemals ganz alleine zu sein, denn Gott war ja immer da, jemand, an den ich mich wenden konnte.
Dieses Gefühl würde ich Lia gerne zukommen lassen.
Ansonsten bin ich nicht sehr religiös, und Kirche und Bibel haben keine große Bedeutung für mich.
Derzeit sind wir, was Religion angeht, auf diesem Stand:
Ich erzähle ihr abends, daß Gott die Welt gemacht hat, Himmel & Erde, Blumen und Tiere und Menschen, und daß, weil er das alles gemacht hat, in jedem von den Dingen ein kleines bißchen von ihm selbst ist, deswegen ist er überall um uns herum und Lia kann überall und jederzeit zu ihm sprechen, und er hört ihr zu, auch wenn sie ihn nicht sehen kann.
Und ich erzähle ihr, daß Gott versucht, auf alles von ihm Geschaffene aufzupassen.
Dann wird ein kurzes Gebet gesprochen, ein Danke für die schönen Dinge des Tages, die passiert sind (Tagesrückblick) und ein Bitte für den nächsten Tag und noch ein Bitte, wen Gott beschützen möge.
Lia möchte jeden Abend "Geschichte von Gott" hören und beten.:-)
Ich glaube, daß man "Glauben" nur erfahren/fühlen kann. Daher macht die Sache "es soll später selbst entscheiden, wenn es von diversen Religionen gehört hat" für mich nicht viel Sinn. Selten mag das mal klappen, aber es ist vielleicht ein bißchen wie mit Fremdsprachen: Später mit dem Kopf gelernt ist nicht dasselbe wie von Kindheit an "erfahren"....
LG, Kelly

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Nun, für meine Kinder sollten Weihnachten und Ostern auf jeden Fall mehr sein als ein Geschenk- Event, ebenso möchte ich solche Feiertage durchaus mit der Familie auch als Feiertag begehen und nicht als wir-wollen-da-auch-was-feiern-weil-alle-anderen-feiern.
Mein Mann und ich waren katholisch, sind aber aus diversen Gründen aus der Kirche ausgetreten, aber wir sind Christen. Unsere Kinder sind katholisch getauft.
Da wir auf dem Land wohnen, gehen hier auch fast alle dörflichen Aktivitäten von der Kirche aus. Das fängt mit der Krabbelgruppe an, Spielgruppe, Freizeitaktivitäten...etc.. Natürlich kann man da sagen, daß wir da uns unserer Umwelt beugen, das ist soweit richtig, nur es brächte in meinen Augen rein gar nichts dies nicht zu tun, außer daß wir ein großes Stück einsamer hier wären. Nachdem auch keiner penetrant auf Hallelujasepp macht, bricht uns auch kein Zacken aus der Krone da mitzumachen.
LG, Birgit

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

Hallo Sabine, ich habe einen "gewissen Glauben", nein ich kann nicht so tief religiös sein wie ich es oftmals bei anderen Leuten erlebe, jedoch beneide ich die manchmal, die mehr oder weniger uneingeschränkt glauben können. Für mich gehören Zweifel und Fragen zum Glauben dazu, natürlich darf man kritisch mit dem Glauben umgehen. Jedoch fühle auch ich mich kaum in der Lage, meinem Kind den Glauben nahezubringen, ja es gibt Kinderbibeln, ja man kann den Kindern vieles erzählen (und nenn mir ein spannendereres Abenteuerbuch wie das alte Testament...), aber ich finde da auch keinen Anfang. Umso dankbarer wäre ich , wenn mir andere Leute (so wie bei Dir deine Eltern) dabei helfen würden. Ich möchte meinem Kind nicht von Anfang an vermitteln, dass es den Glauben nicht braucht - von daher wird meine Tochter definitv in einen kirchl. KiGa gehen (in einen kath. obwohl wir ev sind) und wer weiß, vielleicht bekomme auch ich da neue Impulse. Ich denke einfach , ich habe nicht das Recht, meinem Kind den Glauben vorzuenthalten. Später, ok VIEL später wird sich das Kind (evtl auch erst im Jugendalter oder Erwachsenenalter) selbst entscheiden, bis dahin möchte ich es aber in seinen Gedanken nicht hemmen. Für mich gehört zwar Taufe, Kommunion, Konfirmation nicht zwingend zum Glauben, es ist aber eine gute Möglichkeit bei der Entscheidungshilfe. Meine Tochter ist nicht getauft, aber gerne sollte sie später zum Konfirmandenunterricht gehen, sie kann dann selber noch entscheiden ob sie es möchte, die Taufe kann man immer durchführen lassen. Streiten läßt sich wohl über die Art und Weise WIE Deine Eltern David den Glauben nahebringen, sieh es doch als Experiment, ich denke nicht dass ein paar Gottesdienstbesuche schaden. LG Susanne.
P.S. Anforderungen der Umwelt - äh die interessieren mich schlichtweg nicht, interessieren mich in anderen Erziehungsfragen ja auch nicht!

Re: Wie haltet ihr es mit der Religion?

hallo! Ich bin durchaus unreligiös und war lange Zeit auch nicht am
Weihnachetn feiern. Als Kind hatte ich eine sehr religiöse tagesmutter
und es hat imr sehr gefallen, auch das Gebete bei meiner Oma. Meine
Eltern hingegen sind eher heidnisch. jetzt, seit den Kindern bemühe ich
mich, ihnen die religion durch andere nahe zu bringen. ich selbst kann
es einfach nicht, aber ich ließ die beiden taufen und an Weihnachten
gehe ich auch in die Kirche mit ihnen, weil ich das einfach sonst ein
wenig unkonsequent fände... man muss sich übrigens auch als
Nichtgläubiger nicht mit Geburtsdaten von jesus aufhalten (meines
Wissens wurde er im februar geboren), man kann ihn ja trotz allem als
einen religionsstifter sehen, was er denke ich schon war. Ob Gottes Sohn
und ob in dieser Fom ist für mich nicht entscheidend, die Bibel vertritt im
NT m. E. trotz allem auch durchaus tugendhafte Werte. Alles für bahre
Münze zu nehmen ist für mich nicht die Lösung, aber ich habe nichts
dagegen, wenn meine Kinder von jemandem mit in die Kirche genommen
werden. Das muss aber jeder für sich entscheiden, wir haben hier einen
ganz tollen Pfarrer, der einem das ganze sehr erleichtert Lg BEa
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