Suchen Menü

Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo,
ich hatte ja vor einigen Tagen wegen meiner Oma gepostet. Es hat nicht mehr gereicht - wir wollten morgen fahren, aber sie ist heute abend gestorben. Gestern hatte sich die Situation plötzlich dramatisch verschlechtert und alle Medikamente wurden abgesetzt, nur noch Schmerzlinderung.
Für meine Oma war es so sicher am Besten, ich knabbere ein wenig, weil ich sie nicht mehr gesehen habe. Allerdings waren wir in diesem Jahr schon mehrmals dort, zuletzt Pfingsten.
Jetzt stehe ich aber vor dem Problem, wie ich es Patrick erklären soll. Ich habe ihm die letzten Tage schon erzählt, daß die Uri sehr schwer krank ist und ins KKH mußte. Das war auch okay für ihn. Aber wie erkläre ich ihm, daß sie tot ist? Wir glauben nicht an Gott und die Erklärung "die Uroma ist im Himmel" kommt mir völlig falsch vor - ich glaube das nämlich nicht. Für mich gibts kein Leben nach dem Tod. Aber was für ein Bild vom Tod könnte ich ihm statt dessen vermitteln? Ich bin da im Moment völlig ratlos.
LG, Beate
Bisherige Antworten

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo Beate,
als Tom seiner Oma ihre Haarspange reichen wollte und ich sagte: "Nein Tom, deine Oma ist tot." ist er stehengeblieben und schien es verstanden zu haben.
Zu einem vertrockneten Regenwurm auf der Straße sagt Tom jetzt: "Der Wurm ist tot." ...
Ich habe nie etwas erklärt...
LG Uta

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Es tut mir Leid, das Ihr es nicht mehr rechtzeitig zu Deiner Oma geschafft habt! Und ich kann Dir sehr gut nachfühlen, wie es Dir geht, denn mein heißgeliebter Opa war auch so krank. Und als ich ihn besuchen wollte, hielten mich mein Eltern davon ab, damit ich ihn in Erinnerung behalten konnte, wie ich ihn kannte und nicht so, wie er zuletzt aussah... (Jetzt laufen mir doch glatt die Tränen übers Gesicht - dabei ist das schon 14 Jahre her!)
Meiner Nichte wurde erklärt, das ihr (Groß-)Onkel jetzt im Himmel ist. Das hat sie so akzeptieren können, weil es für sie sicht- und greifbar ist. Außerdem ist der Himmel (fast)immer schön anzusehen. Also war das für sie nicht erschreckend! Als die Oma dann mal eine Maus gefangen hat (die dann natürlich tot war), meinte Anna-Lena nur, die Maus ist jetzt bei Onkel Werner im Himmel. Da können die sich jetzt unterhalten. Ich denke, das der Himmel nicht grundsätzlich eine kirchliche Erklärung ist! Und allemal besser als die Wahrheit ist das GANZ SICHER!!! Eine andere / bessere Idee habe ich leider auch nicht.
LG Anja

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Liebe Beate, das mit Deiner Oma tut mir sehr leid... Ich kann bei so etwas Tiefem immer schlecht Worte finden, weil ich denke, sie sind so weit weg.... Patrick kannst Du sagen (wenn das für Dich o.k. ist), dass Die Uroma jetzt an einem gaaanz schönen Ort ist, wo es sonnig ist und sie (vielleicht) mit (Schutzengeln -glaubst Du denn an so etwas?) zusammen ist.. Dass sie sehr alt war und sehr müde, dass sie aber immer sehen kann,wie er wächst und wie gut es ihm geht und dass sie in Gedanken immer bei ihm ist.
Ich tu mich arg schwer, denn ich glaube an Gott (wenn auch nicht an Wiedergeburt oder so), aber "unsere" Schutzengel haben sich schon so oft gezeigt, dass ich da einen Bezug zu habe..
Tut mir leid, wenn das schwer rüber kommt, aber ich denke, mit Bildern (schönen Bildern!) kann man Kindern sehr helfen!
LG Carmen

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo Beate, erstmal herzliches Beileid von uns. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es für dich ist, deine Oma nicht mehr gesehen zu haben. Bei mir war es ähnlich vor knapp 2,5 Jahren. Ich wünsche dir viel Kraft.
Nun zu deiner Frage. Letztes Jahr ist leider der Vater meines Freundes gestorben und wir standen auch vor dem Problem wie wir es Jan erklären. Jan war natürlich jünger als Patrick und somit hatten wir es etwas leichter. Wir glauben auch nicht an Gott, aber uns erschien es am Einfachsten Jan zu erklären, dass der Opa jetzt im Himmel ist und von dort auf uns aufpasst und uns zuschaut. Ich denke, auch Patrick ist noch zu klein um richtig zu verstehen, was Tod bedeutet. Es würde ihn nur verwirren, vielleicht ängstigen. Der Tod ist viel zu abstrakt. LG, Annette, die keine große Hilfe ist...

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

hallo,
erstmal herzliches beileid!!
Vor 7 monaten starb ganz plötzlich mein vater. Total verheult erklärte ich benni (damals fast 2 jahre), dass opa jetzt tot sei und am friedhof eingegraben wird. Nachdem ich aber an gott glaube, habe ich ihm noch gesagt, dass opa jetzt im himmel auf ihn aufpassen wird.
Ich erklärte ihm aber schon vorher, dass am friedhof "lauter tote leute" liegen, die man dann nie wieder sehen wird.
Ich denke er hat verstanden, dass er opa nie wieder sehen wird und fragt auch nicht danach. Wenn wir vor dem grab meines vaters stehen, sagt er: "Da ist der opa drin"
Manchmal sagt er auch:" Jetzt habe ich nur noch einen opa, der andere ist tot"...
Ich glaube schon, dass kinder das begreifen.
Ach ja, am begräbnis nahm benni damals nicht teil.
lg
claudia

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Als meine Mutter Anfang April verstarb war Sohnemann dabei, als der Bestatter zum Gespräch kam. Er fragte dann, wo ist Oma Alice jetzt, wenn sie tod ist? Wir sagten ihm, sie wäre jetzt ein heller Stern am Nachthimmel.
Das nimmt er gut an und sagt manchmal, Oma Alice besuchen geht nicht, aber Stern qucken geht.
LG, Anke
PS: Zur Beerdigung haben wir ihn nicht mitgenommen. Denn ich war als Kleinkind bei der Beerdigung meines Opas dabei und fand es einfach nur schrecklich einen Menschen in einer Kiste einzugraben.........
PS 2: Wir haben auf dem Trödel vor 3 Wochen Kinder-Bücher gekauft, eines handelt von einem Hasen dessen Oma gestorben ist. Sie ist ein Stern geworden. Sohnemann mag dieses Buch sehr und sagt, wie bei Oma Alice

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo Anke,
wie heisst dieses Buch? Die Oma meines Mannes, also Elenas Uroma liegt im Moment auch im KKH. Sie wird nicht mehr nach Hause kommen... Ich überlege auch schon, was ich ihr dann sage. Vielleicht finde ich ja bei Ebay das Buch.
Lieben Dank im voraus, Alex!

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hi Alex!
Das Buch heißt "Liplaps Wunsch" ist aus dem englischen übersetzt. Vielleicht bekommst du es auch in einer Leihbücherei.
LG, Anke

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hi Beate,
Mein Beileid! aber schön, daß Du Dich noch auf den Weg machen wolltest.
Ich hab meinem Kind den Tod eines enfernten Verwandten schon erst versucht mit : er lebt nicht mehr, ist gestorben - zu verknappen.
Sie wollte aber mehr wissen und ich habe den "Himmel" bemüht.
Da der Mann Ottis Vater war bestand sie darauf, daß er im Ottihimmel ist.
Dann ging es noch um "unseren" Himmel etc.
Ich glaube auch nicht an den Himmel, aber meine Sichtweise ist zu kompliziert ( wenn auch nicht so trostlos wie Deine *g*) aber wir beide wissen im Prinzip nichts genaues darüber - weswegen die Blümchenhimmelnummer mit Engel genauso "korrekt" ist wie die jeweilige persönliche und nur vermeintlich exakte "Vorschau".
LG Gala

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Das tut mir leid mit deiner Oma! An was ich glaube weiß ich nicht so genau, vielleicht an den Himmel. Ich finde die Vorstellung einfach nur schön und deshalb habe ich Leon z.B. erzählt als der Hund einer Freundin (sorry, ist jetzt nicht so der tolle Vergleich, aber einen anderen Todesfall hatten wir noch nicht) gestorben ist, das er schon alt war und nun im Himmel ist. Das hat er fast kommentarlos hingenommen. Gibts bei euch den Weihnachtsmann oder das Christkind? Daran glaubst du doch auch nicht, machst es aber für das Kind.
Wahrscheinlich bin ich keine große Hilfe, hoffe hier gibt es noch ein paar mit besseren Tipps.
Dir wünsche ich Kraft für die kommenden Tage.
LG Melle

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo,
das tut mir leid, dass deine Oma von euch gehen musste. Aber sicher, wie du es auch siehst, wurde ihr ein langes, würdeloses Leiden erspart.
Ja, wenn ihr an GARNICHTS glaubt, das nach dem Tod kommt, stelle ich es mir auch schwierig vor, das einem Kind zu erklären. Der Himmel oder die Idee mit dem Stern ist auch nichts für euch?
Vielleicht hilft es, zu erklären, dass man die Oma jetzt nicht mehr sehen und anfassen kann, aber dass sie immer noch in bestimmten Dingen weiterlebt, nämlich in eurer Erinnerung. Wenn man diese Erinnerung auch mit dem Kind gemeinsam wachhält, vielleicht immer mal wieder überlegt, wie die Uri das jetzt gefunden hätte oder dass Uri auch Äpfel so gern mochte - so in der Art, wann immer etwas im Alltag passt. Und dass Uri so viele Schmerzen hatte, dass es für sie besser ist, ein Stern zu sein und von oben runterzuschauen. Ich persönlich glaube an ein Leben nach dem Tod und ich stelle es mir schrecklich vor, einen geliebten Menschen zu verlieren, ohne Hoffnung darauf, dass es für ihn in irgendeiner Form weitergeht.
Ein schönes Bilderbuch dazu ist "Leb wohl, lieber Dachs". Da geht es auch darum, dass die Freunde vom Dachs ihn so in Erinnerung behalten, wie sie ihn geliebt haben.
Ich weiß aber nicht, ob es das noch im Handel gibt.
Alles Gute!
Astrid

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo,das tut mir leid für dich,habe ähnliches erlebt.Ich selber weiß auch nicht woran ich da so glauben soll. Wir haben Sophie aber trotzdem gesagt das die Uroma jetzt oben im Himmel auf einer Wolke sitzt und auf sie aufpasst.Ich finde es für sie ok da sie gut mit der Erklärung klarkommt.Das hat mir einfach erst mal gereicht.Als allerdings vor kurzem ein Kind aus unserer Spielgruppe tödlich (Sturz aus dem Fenster) verunglückt ist hab ich gekniffen und einfach behauptet das er dort nicht mehr wohnt und umgezogen ist.Ich habs nicht übers Herz gebracht ihr da die Wahrheit zu sagen weil ich Angst hab das sie dann denkt das sie auch in den Himmel muß oder so.So wars eben eine ganz alte Oma die sehr krank war,aber beim Freund aus der Spielgruppe...ich weiß nicht obs richtig war,aber ich konnte nicht anders. LG Sandra

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo Beate,
zunächst erstmal herzliches Beileid zum Verlust deiner Oma.
Nun zum Thema. Ich denke, du solltest Patrick den Tod so erklären wie du ihn dir auch erklärst. Wenn du mit dem "Uroma ist im Himmel" nichts anfangen kannst, würde ich es ihm auch so nicht sagen. Denn deine Oma wird ja (wahrscheinlich) nicht der einzige Todesfall in seinem Leben bleiben, und du mußt dann ja bei deinen Erklärungen bleiben.
Mein Schwiegervater ist letztes Jahr gestorben und wir haben die Variante mit dem Himmel gewählt ("die Seele von Opa ist im Himmel und der Körper ist im Grab"). Diese Erklärung ist für Robert nachvollziehbar und er erzählt es auch jedesmal wenn wir zum Friedhof gehen.
Tja, damit war ich bestimmt keine wirkliche Hilfe. Ich wünsche dir für die nächsten Tage viel Kraft und wenn ihr Patrick in die Trauer mit einbezieht wird es auch verstehen.
LG,
Britta

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo Beate!
Mein Beileid....
Ich glaube auch nicht, und habe trotzdem den Himmel bemüht. Ich hatte nun schon zwei Todesfälle, seit Nina da ist (bei meinem Vater fragte sie nicht, bei ihrer Omaanni schon eher).
Ich hab einfach nicht gewusst, was ich sonst sagen soll.
Sie hat aber auch nicht weiter nachgefragt, obwohl sie zu beiden Beisetzungen mitgehen musste, leider....
Ich konnte nicht anders, mir kommt mein eigener Glaube (Man stirbt halt und dann ist man tot und man lebt nur weiter in den Herzen seiner Lieben als Gedanke - meine Oma hat das übrigens auch geglaubt) ein bisschen trostlos vor für so ein kleines Kind....
Ich weiß auch nicht, ich bin ein richtiger Bauchmensch geworden durch das Kind...LG tine

Re: Wie einem 3jährigen den Tod erklären?

Hallo Beate
Mein herzliches Beileid, ich hatte so für dich gehofft das du dich verabschieden kannst.
Wie du deinem Sohn den Tod erklären kannst weiß ich auch nicht, ich war noch nicht in der Situation. Aber ich denke wenn du es ihm rein "biologisch" erklärst ist es für ihn zu abstrakt, die Idee mit dem Stern am Abendhimmel ist ganz schön und hat ja mit "Leben nach dem Tod" nix zu tun.
LG
Antje

Mein Vater ist vor 3 Wochen gestorben und

wir haben der Kleinen (2 1/2) erklärt, daß der Opa durch die lange Krankheit (Lungenkrebs) ganz erschöpft und müde war, weil er gar nicht mehr richtig schlafen konnte, deshalb darf er sich jetzt in seinem neuen "Bett mit Dach" für immer ausruhen.Und alle, die ihn lieb hatten, kamen in die Kirche, um sich von ihm zu verabschieden und ihm Gute Nacht zu wünschen. Aber nachts fliegt er manchmal zu den Sternen, um nach ihr zu sehen und sich an ihr zu freuen.
Damit man ihn nicht vergißt, bekommt er ein schönes Denkmal. Dort werden seine guten Gedanken, Träume und Wünsche eingepflanzt (die Urne, mein Vater wurde verbrannt), und jedesmal, wenn jemand das Grab besucht, um sich an ihn zu erinnern, bekommt er einen Gedanken, Traum oder Wunsch geschenkt.
Die Kleine hat es verstanden u. akzeptiert, hat in der Kirche am Sarg noch "Schlaf Opa schlaf" gesungen, vermißt ihn zwar, freut sich aber auch, daß der Opa keine Schmerzen mehr hat.
LG,
Gitte
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen