Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Ellinor hat zu Weihnachten das Horror-Buch schlechthin bekommen: "Der Struwwelpeter".
Mir jagen jetzt noch unangenehme Schauer über den Rücken, wenn ich - als Kind genuckelt - an die mit einer Riesen-Schere abgeschnittenen, blutigen Fingerstümpfe vom Daumenlutscher Konrad denke....oder an den Suppenkasper...der immer weniger und weniger wurde bis er am Ende fast aussah wie eins dieser eigenartig dürren Insekten.
Das Buch steht ganz weit weg im Regal und wird mir hier nicht angeschaut.
Aber steh ich da allein auf weiter Flur?
Letztens auf einem Kindergeburtstag erzählte mir eine Mutter, dass ihre Tochter sich jetzt - dank Struwwelpeter - die Haare bürsten lässt, ein anderes Kind nuckelt kaum noch am Daumen, weil ja sonst die Schere....(Und erzählt auch noch meiner Tochter davon, mannooo).
Boah, ich finde das so abartig antiquiert, durch Angstmacherei, die Kinder von irgendwelchem Unfug und "schlimmen Dingen" abzuhalten....
Und doch steht es anscheinend bei vielen im Bücherschrank, denn es hat ja einen Lerneffekt. Nur fraglich, welchen.
Mich interessiert Eure Meinung dazu, wer liest mit seinen Kids den Struwwelpeter, wer nicht und vor allem: warum?
LG Ariane
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Aber ich werde es auch nicht lesen, ist mir auch zu brutal. Ebenso, wie einige Märchen.
LG
Ike
Die pädagogische Wirkung von Märchen
vielleicht interessiert er dich ja auch als "Märchengegnerin" :-)
lg zeno
Ursprünglich sind Märchen nicht für Kinder, sondern für Erwachsene verfaßt worden. In der Anmerkung am Schluß der beiden Bände, der ersten Ausgabe der Grimmschen Märchen von 1812 und 1815, steht, daß diese eher für Wissenschaftler und am Volksgut interessierte Laien, als für Kinder aufgeschrieben wurden. Jacob Grimm schreibt in einem Brief an Achim von Armin: "Das Märchenbuch ist mir daher gar nicht für Kinder geschrieben, aber es kommt ihnen recht erwünscht, und das freut mich sehr." Wilhelm Grimm veränderte dann bereits die zweite Auflage von 1819 in diesem Sinne (mehr kindgerecht bzw. "kindertümlich") und verstärkte diese Züge in den weiteren Auflagen. Er folgte damit einer Tradition der Aufklärung, die erstmals Kindern eine spezielle Art von Literatur, darunter auch Märchen, zuwies. So läßt sich dann auch der Titel "Kinder- und Hausmärchen" erklären, den schon die erste Auflage trägt.
In der Vorrede zur zweiten Auflage heißt es: "Darum geht innerlich durch diese Dichtung jene Reinheit, um deretwillen uns Kinder so wunderbar und selig erscheinen: sie haben gleichsam dieselben blaulichweißen makellosen glänzenden Augen...". Die Brüder Grimm stellen hier eine besondere Affinität (Neigung) der Kinder zum Märchen fest, und aus diesem Grunde wollten sie mit ihren Märchen nicht nur der Poesie und Mythologie einen Dienst erweisen, sondern sie sollten auch als "Erziehungsbuch" dienen. Diese pädagogische Absicht ist jedoch seitdem sehr umstritten. Einer pädagogischen Bedeutung von Märchen kann man entgegenhalten, daß diese unwahr sind und ein erhebliches Potential von Grausamkeiten enthalten. Ich möchte mich nun etwas eingehender mit dem Problem der Grausamkeiten im Volksmärchen beschäftigen.
Da gibt es die Aussetzung und die zum mindesten geplante Ermordung von Kindern, ihre Mißhandlung und Verstümmelung, grausame Strafen für die Bösewichter, schreckliche Todesarten, usw. Nach dem zweiten Weltkrieg ließ z.B. die britische Militärregierung den Druck der Grimmschen Märchen verbieten, weil sie einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Grausamkeiten dort und den Greueltaten in den Konzentrationslagern zu sehen glaubte. Vergleicht man aber die Grimmschen Märchen mit anderen nicht-deutschen Märchen, so kann man feststellen, daß diese ebensolche Grausamkeiten enthalten. Es stellt sich dennoch die Frage, ob Märchen aus diesem Grunde überhaupt für Kinder geeignet sind. Man könnte vermuten, daß die Grausamkeiten keine Gefahr wären, da sie nur genannt, niemals aber geschildert werden. Außer bei "Aschenputtel" fließt in keinem Märchen der Gebrüder Grimm Blut. Bei "Aschenputtel" allerdings verrät das aus den Schuhen der Schwestern herausquellende Blut, daß der Prinz die falsche Braut mit sich führt. Das Blut ist also hier Handlungselement, ohne das die rechte Braut nicht gefunden werden kann. Doch im allgemeinen sind Verletzungen und Verstümmelungen im Märchen nicht von Blut und Schmerzen begleitet.
Die grausamen Strafen finden teilweise Entsprechungen in den Rechtsbräuchen des Mittelalters, die allerdings im Märchen noch ins extreme gesteigert sind. Man kann die Grausamkeiten also als eine Widerspiegelung grausamer Wirklichkeit sehen. Sie gehen fast immer von einem harten persönlichen oder gesellschaftlichen Konflikt aus und zeigen dessen Beseitigung. Demnach sollte man Märchen aber erst in den höheren Klassenstufen behandeln. Man könnte auch versuchen die Grausamkeiten durch Änderung des Textes zu eliminieren. "Gereinigte" Märchen jedoch, wie sie verschiedentlich versucht worden sind, haben sich nicht durch- setzen können und scheinen auch nicht die Faszination für Kinder zu besitzen, die noch immer von Märchen im allgemeinen und von den Kinder- und Hausmärchen im besonderen ausgeht.
Eine befriedigende Antwort auf das Problem der Grausamkeiten in Märchen ist noch nicht gefunden. Empirische Untersuchungen haben ergeben, daß sich Erwachsene noch ziemlich genau an die im Märchen genannten Grausamkeiten erinnern. Ist dies jedoch schon ein Beweis dafür, daß sie diese als Kind wirklich so empfunden und ein seelisches Trauma dadurch erlitten haben? Damit ist nur bewiesen, daß frühkindliche Eindrücke erstaunlich lange im Gedächtnis haften.
In seinem Buch: "Kinder brauchen Märchen" vertritt Bruno Bettelheim die These, daß die Todesstrafe, die der böse Gegenspieler im Märchen erleidet, nicht schädlich, sondern geradezu notwendig für die psychische Stabilität des Kindes sei. Das kindliche Weltbild braucht nach Bettelheim die Zuordnung zu Gut und Böse und die Ausmerzung des Bösen, um das Chaos in seinem Innern zu ordnen und persönliche Sicherheit zu gewinnen. Das Kind projiziert demnach seine inneren Ängste auf die negativen Figuren, welche dann durch die Kräfte des Guten, mit denen es sich identifizieren kann vernichtet werden. Voraussetzung für die positive Wirkung von Märchen auf die Verarbeitung von Aggressionen und Ängsten des Kindes ist allerdings die Fiktionalität des Textes, also das erdachte Gebilde. Diese ist durch den abstrakten und verfremdenden Stil des Märchens gegeben und dem Kinde durchschaubar. Schon vier- oder fünfjährige Kinder erkennen diese Fiktionalität, während sie nicht dazu in der Lage sind, wenn Geschichten in ihrer Wirklichkeit spielen. Das ästhetische Gebilde des Märchens ermöglicht gleichermaßen Identifikation wie Abstand.
In empirischen Untersuchungen wurde außerdem festgestellt, daß nicht alle Inhalte, die der Erwachsene als grausam begreift, auch vom Kinde als bedrängend empfunden werden. Märchen mit besonders grausamen Strafen am Schluß wie "Aschenputtel" oder "Schneewittchen" fanden Kinder eines zweiten Schuljahres besonders schön, während "Der Wolf und die sieben Geißlein" und "Rumpelstilzchen" bei ihnen Angstgefühle auslösten. Man kann schlußfolgern, daß Grausamkeiten im Märchen dem Vorschulkind sowie dem Kind der ersten Schuljahre keinen seelischen Schaden zufügen, solange sie nicht ausgemalt oder dargestellt werden. Sie allerdings zum Gegenstand des Unterrichts zu machen, um daran z.B. die Historizität der Texte zu verdeutlichen, halte ich zumindest für die Primarstufe für bedenklich. Bei der Behandlung von Märchen sollte man Texte, die ausgesprochen unheimlich und angstmachend sind nicht wählen, sondern lieber Glücksmärchen mit gutem Ausgang oder Schwankmärchen.
Aus pädagogischer Sicht werden außerdem Märchen oft abgelehnt, da in ihnen ein Mittel gesehen wird, Kinder zu Gehorsam, Anpassung, Weltfremdheit und Passivität zu erziehen. Ein weiters Argument gegen Märchen ist, daß Kinder in ihnen mißhandelt und ausgebeutet werden. Das Kind sei hier das letzte Opfer von Herrschaft und Repression, indem die Eltern den Druck der Gesellschaft auf das Kind übertragen. In den Grimmschen Märchen könne man eigentlich nur von einem bedrückenden Leben der Kinderfiguren sprechen. Eine besondere Kritik erfährt das Rollenverständnis der Frauen und Mädchen: man glaubt, den Kindern werde hier ein Vorbild der Demut, des Gehorsams und der Passivität vermittelt. Die Autorität der Eltern, insbesondere des Vaters bleibe unangetastet.
Tatsächlich ist in manchen Märchen der biedermeierliche, nach damaliger Auffassung kindertümliche Stil und die Betonung des 'Lieben' und 'Braven' anzutreffen. Eine Verallgemeinerung halte ich jedoch nicht für zutreffend. Außerdem sind Märchenhelden nur selten passiv. Sie lösen sich von Heimat und Elternhaus, gehen auf Wanderschaft und bestehen schwierige Abenteuer. Die von den Märchen entworfene Welt ist kein Schlaraffenland, sondern ein Reich der Aufgaben, des Handelns, des Geschehens. Märchenhelden sind, wie in "Das tapfere Schneiderlein" trotz ihrer meist schlechten Ausgangsposition mutig und optimistisch. Selbst die Tiere ergeben sich nicht in ihr Schicksal. Als Beispiel kann hier das Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten" genannt werden. Auch die Frauen und Mädchen sind keineswegs so passiv, wie häufig behauptet wird. Zwar können sie nicht gegen Riesen und Drachen kämpfen, aber sie sind klug, listig und ausdauernd. In vielen Märchen wie z.B. "Aschenputtel" oder "Schneewittchen" handeln nur die weiblichen Figuren, sowohl böse als auch gute, das männliche Geschlecht erscheint nur als machtloser Vater oder am Schluß in Gestalt des Prinzen. In "Die Schneekönigin" oder "Hänsel und Gretel" übernehmen Mädchen sogar die Rettung des Jungen. Man könnte das sogar emanzipatorisch nennen - ein Zeichen besonderer Passivität ist es jedenfalls nicht.
Der oft unterstellte erzieherische Effekt im Märchen durch die Darstellung der Familie als primärer sozialer Bezugsraum mit hirarchischem Aufbau ist keineswegs gegeben. Tatsächlich enthalten z.B. die Grimmschen Märchen eigentlich nirgends die Darstellung einer intakten Familie. In den meisten Fällen werden Konflikte innerhalb der Familie zum Anlaß genommen, daß das Kind oder der junge Mensch diese verläßt. Indem gezeigt wird, wie die Kinder das Elternhaus verlassen und ihren eigenen Weg gehen, kann auch keinesfalls von einer Ausrichtung der Kinder zur Übernahme der elterlichen Funktionen ausgegangen werden. Natürlich gibt es auch Beispiele von Gehorsam, der belohnt wird (z.B."Der Froschkönig"). Hier handelt es sich aber nicht um die Vermittlung von Tugenden wie z.B. Artigkeit, sondern um vernünftige pädagogische Grundsätze. Als Beweis für die autoritäre Gesellschaftsstruktur des Märchens werden oft Maxime wie Bescheidenheit und Dankbarkeit, Freigebigkeit und Opferbereitschaft genannt. Diese Maxime sind jedoch nicht unbedingt negativ zu bewerten. Es gibt auch genug Beispiele, in denen das Gebot übertreten wird, etwa die verbotene Tür geöffnet wird.
In erster Linie ist durch die Auswahl der Texte durch den Lehrer die Möglichkeit gegeben, bestimmte Akzente zu setzen. Es fragt sich natürlich, ob man Märchen überhaupt und die Kinder- und Hausmärchen insbesondere als "Erziehungsbuch" auffassen soll, welches Vorbilder und pädagogische Lehren vermittelt. Eine Übertragbarkeit des Märchengeschehens auf die eigenen Erfahrungen des Kindes ist nur sehr bedingt gegeben, dazu ist die Welt, in der sie spielen, zu fern und ihr Stil zu abstrakt. Ihre Wirkung liegt auf einem anderen Gebiet. Walter Killy hat sie so beschrieben: "In der 'Gattung Grimm' ist der ganze Mensch angesprochen wie in keinem literarischen Zeugnis sonst. Alle Rationalisierungsversuche sind nur ein nachträglicher Versuch, das zu begreifen, was vordem die Märchenerzähler und bis heute die Kinder in den Märchen fanden: eine ganze Welt."
Ich möchte nun noch etwas zum sogenannten Märchenalter sagen. Das Märchenalter war von Charlotte Bühler nach ihrer bereits 1917 durchgeführten Untersuchung etwa vom vierten bis zum achten Lebensjahr festgelegt worden. Die Struktur und die Aussageweise des Märchens entsprechen demnach der Psyche des Kindes in diesem Alter. Man muß jedoch hierbei beachten, daß das Kind seine Märchenkenntnisse und seine Märchenlektüre ja erst durch die Vermittlung Erwachsener erhalten hat. Bühlers Untersuchungen bestätigen also nur eine gewisse Neigung des Kindes zu Märchen in einem bestimmten Lebensalter. Der Begriff des Märchenalters hat allerdings dazu beigetragen, Märchen einem bestimmten Kindesalter zuzuordnen und sie damit zum Unterrichtsgegenstand der Primarstufe zu machen. Im Grunde liegt dem Begriff des Märchenalters das phylogenetische Gesetz zugrunde, das die Reformpädagogik zu Beginn unseres Jahrhunderts von der biologischen und psychologischen Entwicklung auf die literarische übertrug. Nach diesem Gesetz entspräche das frühe Kindesalter dem magischen Zeitalter der Völker, in dem die Märchen entstanden sind. Danach folgte nach dieser Auffassung das "Sagenalter", während Charlotte Bühler danach das "Robinsonalter" ansetzt. Eine solche Zuordnung bestimmter Texte zu bestimmten Altersstufen, bei denen Entsprechungen zwischen entwicklungsgeschichtlichen Stufen und literarischen Gattungen vorgenommen werden, ist aber nicht möglich, da literarische Gattungen nicht biologischen, sondern historischen Gesetzen unterworfen sind.
Dennoch läßt sich nicht leugnen, daß Kinder von Märchen fasziniert sind und daß das besondere Gründe haben muß. Dies ist damit zu erklären, daß Märchen gewisse Strukturelemente aufweisen, die dem kindlichen Rezipienten entgegenkommen. Das sind die Bildhaltigkeit, die Beweglichkeit und der Abwechslungsreichtum seiner Handlung, seine magischen Bestandteile und die Überdeutlichkeit seiner Archetypen. Abgesehen von dem Wesen und der Struktur des Märchens ist die Affinität des Kindes zum Märchen auch durch die psychischen Bedürfnisse des Kindes erklärbar. Märchen helfen dem Kinde bei der Ausbildung seiner Phantasie, sie vermitteln in bildhafter Weise Welt und geben Modelle der Lebensbewältigung. Den unbewußten Ängsten des Kindes wird in symbolischer Form Gestalt verliehen. Indem die bösen Gestalten im Märchen überwunden werden, erfährt das Kind, daß existenzbedrohende Kräfte besiegt werden können. Dabei ist es wichtig, daß der Märchenheld ein gewöhnlicher Mensch ist, häufig sogar ein zurückgesetztes Kind, mit dem es sich identifizieren kann.
@zeno: WOW!...Hast du eine Doktorarbeit in...
Wie kann man nur so schnell die passende Textstelle finden *applaus, applaus*.
Entspricht jedenfalls genau meinem Gefühl - Märchen sind o.k. und vielleicht sogar wichtig, aber eben noch nicht für 2-3jährige...
LG, MEritxell (die Märchen als Kind auch gut fand und als ERwachsene immer noch gerne liest - oder wie sonst sollte man Bücher wie Harry Potter nennen?)
Kicher....
Harry Potter ist für mich auch eine Art Märchen und zum Teil ja auch nicht unbedingt "kindgerecht", viel Böses, Mord und Co.
LG zeno
Re: @zeno: WOW!...Hast du eine Doktorarbeit in...
anke die harry potter genauso verschlingt wie aschenputtel das heute noch mein lieblingsmärchen ist
interessant
viele grüsse,
sep *befürworterin mit allen gängigen märchenbüchern von hauff bis andersen im schrank*
Re: Die pädagogische Wirkung von Märchen
Und mir ist auch egal, was Fachleute wie Bettelheim schreiben, mit der fies-belehrenden Art eines Struwwelpeter kann ich nichts anfangen. Genausowenig wie mit zB dem Regenbogenfisch. Finde ich furchtbar.
LG
Ike
Seh ich auch so
ich hab so ein altes Märchenbuch und wenn ich dann schon lese, dass der Prinz "das Rapunzel erblickte, sie für gut/schön befand und sie zur Frau nehmen wollte"...also neee, was werden da bitte für Werte vermittelt?! *kreisch* Mädchen haben süß und artig zu sein, dann gibts auch den passenden Prinzen?! *kotz* Dann lieber Pipi Lammschrumpf (O-Ton Elli).
Oder mein Lieblingsmärchen "Die kleine Meerjungfrau" wird mit dem Tod "belohnt" und wird zu Meerschaum, nur weil sie sich in der falschen Kerl verliebt hat, bzw. der Typ zu dusselig war :o)...och nööö.
Natürlich muss auch Horror dabei sein, das brauchen Kinder, aber bitte zeitgemäß.
Regenbogenfisch...ja, hübsch, haben wir auch nicht *lol*.
LG Ariane
Es gibt mittlerweile so nette Kinderbücher und moderne Märchen.
also die kleine meerjungfrau ist ja nun...
war jedenfalls mal wieder eine sehr interessante diskussion.
liebe grüsse,
sep
meerjungfrau
lg ariane
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Aber schon bei: Konrad, sprach die Mama, ich geh aus und Du bleibst da, schaudert es mich. Hier stehe ich aber alleine auf weiter Flur und meine Schwiemu hält mich eher für irre.
vlG Susanne, die den pädagogischen Wert des Buches für mehr als fraglich hält
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
LG Katrin
Max und Moritz
Also Max und Moritz....
Natürlich ist das aus heutiger Sicht nicht ganz kindgerecht, aber ich habe bisher nur Begeisterung feststellen können beim Kind.....
LG zeno
Cedrics Lieblingsvers:
Max und Moritz, gar nicht träge,
Sägen heimlich mit der Säge,
Ritzeratze! voller Tücke,
In die Brücke eine Lücke.
....habe ich auch geliebt....
LG, Meritxell
sagt nix gegen meinen geliebten...
ich habe hier ein gaaaanz dickes buch mit fast all seinen "erzählungen" und den entsprechenden illustrationen. von meinem dad geerbt. das buch habe ich schon als kind geliebt und kann diverse texte immer noch auswendig. in der tat sind die geschichten nicht harmlos, aber als kind hatte ich damit kein problem.
viele grüsse,
sep *busch-fan*
...drei Tage war der Frosch so krank, jetzt....
Lg, Merit
jedes legt noch schnell ein Ei,
schaffen wir das heute abend noch?
jo, wir schaffen das....
fritze kriegt den ersten schlag...
oder (immer wieder gern gelesen aus "die fromme helene"):
"... und hilflos und mit angstgewimmer
verkohlt dies fromme frauenzimmer."
"... gott sei dank! nun ists vorbei
mit der übeltäterei!"
in diesem sinne,
gute nacht!
sep
Okay okay...
Re: Okay okay...
Jeder, der selbst schon einmal versucht hat ein Gedicht zu verfassen, das sich ordentlich reimt und einen Rhythmus hat, muss Busch (nicht Bush!! ;)) anbeten. Der war einfach genial, wie z.B. schon an dem weiter oben zitierten Ausschnitt mit der Brücke zu sehen (war lange Zeit auch mein Lieblingsausschnitt :)).
Lieben Gruß
Alethia (Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen, die anstatt durch weise Lehren sich zum Guten zu bekehren, oftmals noch darüber lachten und sich heimlich lustig machten ... ;))
liegt hier vor mir...
ein paar Auszüge: Verbrannt ist alles ganz+gar, das arme Kind mit Haut+Haar. Ein Häuflein Asche bleibt allein - und beide Schuh, so hübsch und fein *grusel*
Der Niklas wurde bös und wild; du siehst es hier auf diesem Bild *schauder*
Weh! Jetzt geht es klipp+klapp; mit der Scher die Daumen ab! Mit der großen, scharfen Scher! Ei!! Da schreit der Konrad sehr! *aua*
Tja, also ich hab es Lena noch nie vorgelesen + noch nie drüber nachgedacht (steht da noch aus meiner Kindheit...) aber du hast schon Recht. Ist etwas beängstigend. Ob ich es ihr mal vorlese?! Weiss noch nicht. Momentan haben wir andere Highlights: Raupe Nimmersatt (die sie schon auswendig mitspricht); Der kleine Teddy soll schlafen gehen; Im Kindergarten; usw.
Tja, Struwwelpeter: Stephen King für Kids *höhö*
LG hexle
Boah....
ich hasse das Buch!!!!
Neulich habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass es die Geschichten dazu auch im TV gibt *grusel* schon als Kind fand ich Struwelpeter einfach nur schrecklich und Kilian wird (sofern ich es verhindern kann) nie auch nur in die Nähe dieses Buches o.ö. kommen. LG Sabine
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
welcher gutmeinende Großelternteil hat Euch denn das geschenkt??? Bei uns zuhause gab`s den Struwwelpeter nicht (aber meine Mutter war auch eine "moderne" Grundschullehrerin); ich habe das Buch das erste Mal bei meiner Oma "entdeckt", da war ich aber wohl schon aus dem DAumenlutschalter raus - kann mich nur entsinnen, dass es mich nicht besonders beeindruckt hat, kann aber auch sein, dass die anwesenden ERwachsenen den Inhalt "entschärft" haben a la "sind nur Märchen, kann in Wirklichkeit nicht passieren". Ich würde den Struwwelpeter jedenfalls jetzt und in den nächsten 3 Jahren mit Finja NICHT lesen, schon gar nicht, um "Lerneffekte" zu bewirken...
Prinzipiell glaube ich aber, dass Kinder fiktive "Grausamkeiten" schon verarbeiten können, denk mal an Grimms Märchen, die sind auch nicht grade zartbeseitet.
Upps, Alarm oben im KiZi...
LG, Andrea
Märchen (vor allen Grimms) soll man, habe
LG Katrin
nix Großeltern...
Ok, sicher gehört das irgendwie zu den Klassikern, aber so wie einige hier auch schreiben, ab einem gewissen Alter mag es ok sein, wenn man erklären kann, dass es Fiktion ist...
LG Ariane
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Da sind wir wohl die große Ausnahme-Leon liebt sein"Peterbuch",vor allem Kunrad-Daumelutserbub:-)Sein Lieblingsspruch:Leon macht Nuggi-Daume wie der Kunrad als.In seinem Bekanntenkreis kennt er nämlich niemanden,der Daumenlutscht.Auch beliebt ist die Geschichte vom Warze-Moor:-).Und auswendig sagt er die Geschichten auch schon lange auf.Ich finds nicht schlimm,vorallem werden da ja auch Themen wie Mißhandlung und Ausländerfeindlichkeit behandelt-versteht Leon natürlich noch nicht.Und die anderen Sachen spielen wir eben ein bißchen herunter:-)
LG Petra
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
hört sich megabrutal an .....aber z.b. max und moritz machen auch nicht gerade "gute dinge" und das finde ich wiederum nicht so schlimm.
zum thema märchen folgt noch ein extrabeitrag an ike.
lg zeno
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
der struwwelpeter gehört für mich in den bücherschrank. aus allgemeinbildungsgründen :-). allerdings ist er nicht für (kleine) kinder geeignet, und ich würde ihn meinen kindern auch nicht vorlesen.
der struwwelpeter ist in jedem fall grausig. aber dann müsste man sooo viele andere bücher, die zum deutschen kulturgut gehören, ja auch verbieten. z.b. diverse geschichten von wilhelm busch. ich habe als (schul-)kind so ziemlich alles lesen dürfen und hatte nie angst vor busch & den struwwelpeter-figuren. allerdings war ich da ja auch schon älter und konnte abstrahieren. gar nicht nachvollziehen kann ich jedoch, dass man diese geschichten als erziehungsmittel anwendet - furchtbar!
viele grüsse,
sep
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Pädagogen gesabbel von mir...
Du musst das alles im Zusammenhang sehen. Die damaligen Erziehungsideale waren eben andere als heute, und damals war es eben wichtig einen echten "Untertan" (verweis auf Heinrich mann) zu erziehen. Das wurde dann eben auch durch Drohen und Angst machen erreicht. Das passt nicht mehr ganz in unsere heutige Lebenmswelt und zu unseren Erziehungsidealen. Der pädagogische Sinn trifft also nicht unbedingt ins Schwarze.
David mag ihn aber trotzdem, für ihn ist das wohl eine Art "Horrorbuch".
SO halte ich es auch mit Märchen, die Moral in vielen Märchen ist mehr als Zweifelhaft (denkt nu daran was sie mit dem armen WOlf bei den 7 Geislein gemacht haben), aber Kinder können durchaus Märchen von Realität unterscheiden und können mit klaren Enden (wo der "gute" gewinnt) mehr anfangen als mit einer "Nicht-Urteil-Pädagosch-Politisch-Korrekt" Überlegung
Ach ja, mein Prof liebt den Struwwelpeter aber trotzdem weil er in kurzform eine vielzahl der häufigsten Verhaltensstörungen dokumentiert (ADS; Magersucht usw.)
Re: Pädagogen gesabbel von mir...
LG
Ike
Re: Pädagogen gesabbel von mir...
Man muss es ja nicht nehmen, und so gesehen ist es ja auch eher für Erwachsene Interessant. Wenn David mag darf er den Struwwelpeter kucken, aber die "Moral" darin wird dann schon noch mal angesprochen. Aber wie gesagt, er findet es eher "aufregend". Meine Oma gehört zu einer Generation die diese Aussagen vertreten hat, wir nicht. Ich glaube die Kinder wissen das auch und nehmen die Geschichtchen nicht so ernst
LG Sabine
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Meine Mutter hat letzten Freitag die Bilderbücher hervorgekramt und da kam doch noch der Struwelpeter zum Vorschein! Ich habe dann gesagt dass sei wohl auch nicht mehr ganz Zeitgemäss und sie meinte zu Naomi, wir versorgen das ganz schnell wieder, das gefällt mir gar nicht! Na ja es liegt da noch rum und wird wohl auch mal angeschaut, aber ich finde es der Horror und würde es aus meinem Haus verbannen. Ich habe Daumen gelutscht bis ich 12 war, (glaube ich jedenfalls) trotz Struwelpeter, ich war so erzogen worden dass ich es als Schwachsinn abtun konnte was da drin stand. Ich habe das nie auf mich bezogen, komisch irgendwie. Na ja wie auch immer, ich schliesse mich dir da voll und ganz an.
Gruss
Karin
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Ich habe dagegen die Struwelliese geliebt (habe auch keine schlechten Erinnerungen daran, weiß aber auch nicht mehr so wirklich, was drin vorkam...) Muß mal auf dem Dachboden stöbern... Vielleicht finde ich sie da ja wieder?!
AUF DER STRASSE NOCH ZU LESEN IST NOCH NIEMALS GUT GEWESEN. Hört sich doch recht vernünftig an!? *lol*
LG Anja
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Fand ich aber auch immer schön, ich habe es erst mit etwa 18 kennengelernt, meine damals 5jährige Schwester konnte das ganze Buch auswendig und später dann meine Tochter Hannah. Sie war immer sehr empört darüber, wie Liese sich in dem Buch verhält.
Lieben Gruß
Alethia (10 nach 8 da kommt sie an, lümmelt auf die Bank sich dann, gähnt und streckt sich, gibt nicht acht, hat die Aufgab' nicht gemacht, kleckst mit Tinte alles voll, schreibt nicht, wie sie schreiben soll, kurz: sie stört den Unterricht, aber lernen tut sie nicht! ... Friedlich steht das Radio, Liese plagt die Neugier so, Vater hat's zwar nicht erlaubt, doch nun wird dran rumgeschraubt :))
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Ich habe mich als Kind schrecklich gegruselt vor dem Stuwwelpeter, deshalb habe ich keine Lust, Nina das vorzulesen. Weiß nicht wie es ihr gefallen würde, ich mag ihn nicht. LG tine
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
ich habe es schon als kind gehaßt wir hatten es nicht daheim aber oma
max und moritz genauso furchtbar auf solche ideen wäre ich eh nie gekommen
allerdings finde ich pokemon und diese ganzen gewaltverherrlichenden trickfilme auch eckelhaft
auch harry potter halte ich für kinder total unmöglich
verherrlichung von okkultismus und spirtismus in kinderfilmen ist echt abstoßend
lg luna + emely
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
wir haben uns den Struwwelpeter vor ein paar Jahren selbst gekauft, in Kindheitserinnerungen schwelgend.. Nochmal reingeschaut, grausam gefunden, gelacht und ins Regal gestellt. Seit Maxi da ist, steht das Buch auf dem Dachboden - und da bleibt es vorerst auch. Mir ist das auch zu grausam. Aber ich würde ihr schon, wenn sie äter ist, Grimms Märchen erzählen - die ja auch grausam sind. Einfach weil ich denke, dass in der deutschen Sprache immer wieder Andeutungen kommen, die aus dieses Märchen stammen - der böse Wolf z.B. Aber ich werde da noch ne ganze Weile mit warten.
LG Croco
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
aus der Erfahrung gesprochen: Meiner Hannah (9 1/2) hat es offensichtlich nicht geschadet, Struwwelpeter, Max und Moritz und Struwwelliese vorgelesen bekommen zu haben. Sie hat das immer gern gemocht, hat Teile auch auswendig gekonnt und hatte nie Angst davor. Trotz Suppenkaspar war sie immer ein schlechter Esser, die Geschichten hatten nie Einfluss auf das 'richtige Leben' und sie konnte eigentlich immer unterscheiden, was Wahrheit und Fiktion ist.
Ein Körnchen Wahrheit ist eigentlich in all den (stark überzogenen) Geschichten zu finden, und das zu sehen und den Kindern zu vermitteln ist die Sache der Eltern.
Wer von uns möchte schon, dass unser Kind Tiere quält, beim Essen am Tisch herumzappelt, oder gar mit Streichhölzern herumspielt. Ich hätte ein Kind ja NIEMALS Paulina/Pauline/Paula genannt, schon wegen Struwwelpeter ;).
Die Kinder beziehen die Geschichten nicht auf sich, sie sehen den Übeltäter. Und ihnen macht es keine Angst, wenn Robert am Ende davon fliegt, der darf nämlich die Welt erkunden!
Solange die Bücher nicht als Drohmittel eingesetzt werden, finde ich sie in Ordnung :). Und Max und Moritz ist von der Sprache her gesehen ein Genuss.
Lieben Gruß
Alethia (die sich noch gut daran erinnern kann, wie ihre damals etwa 4jährige Schwester das Gedicht vom Daumenlutscher Konrad dramaturgisch perfekt vortragen konnte ... Bautz, da geht die Türe auf, und herein in schnellem Lauf springt der Schneider in die Stub' zu dem Daumenlutscherbub)
Re: Umfrage: Der Struwwelpeter - Klassiker?
Abgesehen davon, dass es rassistisch ist und ich nicht will, dass mein Sohn irgendwann zu einem farbigen Menschen "Mohr" sagt, weiß ich noch, dass dieses Buch bei mir als Kind immer einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat, nachdem der Suppenkasper und das Gretchen gestorben sind.
Früher war es halt leider üblich, die rigiden Erziehungsmethoden mittels solcher schwarz-weiß-kategorisierten Geschichten (isst Du Deine Suppe nicht, stirbst Du) zu untermauern, für die Erziehung meines Sohnes möchte ich sowas nicht.
Gruß, C.
-
Wann ist der Eisprung? Wichtige Symptome...
Wenn eine Frau ein Baby möchte, ist das Wissen rund um den Eisprung ein zentraler Punkt. → Weiterlesen
-
8. SSW: Jetzt steht der erste Ultraschall...
Dein Körper ist voll und ganz mit "Umbauarbeiten" beschäftigt und der Embryo heißt ab jetzt Fötus! → Weiterlesen
-
7. SSW: Erster Ultraschall zeigt Babys...
Was in dieser Woche genau passiert. → Weiterlesen
-
Bauchumfang in der Schwangerschaft: Wie...
Du bist schwanger? Dann dreht sich jetzt alles um deinen Bauch. Wie groß er wird und was seinen Umfang beeinflusst. → Weiterlesen
-
Geschlecht des Babys: Wie und ab wann es...
Wusstest du, dass schon im Augenblick der Befruchtung das Geschlecht des Babys festgelegt wird? Doch ab wann lässt es sich erkennen? → Weiterlesen
-
Femurlänge: Größe des Babys berechnen
Größe, Gewicht und Entwicklungsstand beim Baby bestimmen: Das bedeuten die Messwerte der Femurlänge! → Weiterlesen
-
Anzeichen für die Geburt: So erkennst du,...
Geht es jetzt endlich los oder doch noch nicht? Auf diese Symptome solltest du achten. → Weiterlesen
-
6. SSW: Ab dieser Woche schlägt das Herz...
In der 6. Schwangerschaftswoche entwickelt sich dein Baby rasant weiter. → Weiterlesen
-
Ultraschall: Messdaten (Sonodaten)...
KU, AU, APD, ATD, BPD & Co.: Vergleiche hier die Ultraschallwerte & Babys Gewicht mit Durchschnittswerten für jede SSW! → Weiterlesen
-
Einnistung: Was dabei genau passiert
Die Einnistung erfolgt etwa fünf bis zehn Tage nach der Befruchtung der Eizelle. → Weiterlesen