Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
Also, wir hatten da neulich eine kleine Meinungsverschiedenheit ( kommt eben mal vor, so einmal im Vierteljahr vorzugsweise bei Vollmond ;-).
Das sieht dann so aus, daß wir uns lauter als normal *hüstel* die Meinung sagen und das Kind dazu nicht entfernen können - weil das ja für die Kleine wohl super bedrohlich wäre in so einem MOment auch noch "abgeschoben" zu werden.
Sie weint dann schnell, weil sie schon merkt, daß jetzt dicke Luft ist, dann schreien halt schnell 5 Minuten a l l e.
Natürlich weiß ich, dass es besser wäre, wenn man seinen Zwist n a c h dem Bettgehen des Kindes löst - aber wenn die "Bombe" eben am vormittag platzt habe ich dazu leider nicht die menschliche Größe.
Und ehrlich gesagt: solange das nicht überhand nimmt und die Kleine merkt, daß es nach ner viertel/halben Stunde wieder gut ist --- halte ich es auch für vertretbar.
Sie muß doch nicht in der totalen Harmoniesosse groß werden?
Oder wie seht ihr das ( *typische Sonntagsfrage* ) ?
LG Gala
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
LG Uta
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
Sicher geht das nicht wenigen Kindern so kurz vor einer Scheidung.
Ich meinte aber eben nicht die totale Tragödie, sondern den Alltagsstreit - der wohl ( denke ich zumindest) in vielen Familien mal unter kommt.
Aber: mein Bruder und seine Exfrau haben in 20 Jahren Beziehung nie und schon gar nicht laut gestritten, haben sich höchsten Mal angefaucht und ansonsten geschwiegen.
Die scheidung kam für meine Nichte ( 9) wie aus dem Nichts und als totaler Schock - weil sie eben keinen Streit mitbekommen hatte.
Also was ich damit sagen möchte: ist Streit "light" ( und nat. nur, wenn man mal daneben ist - Sachen zwischen Partnern sollten grundsätzlich "verdeckt" ausgetragen werden?
LG Gala
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
verdecktes Schöngetue ist da vielleicht noch schlimmer...
LG Uta mit schon beglücktem Tom *lol*
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
ja sicher, auch Streit und Meinungsverschiedenheiten gehören schließlich zum Leben dazu, und vieles kann und will ich nicht immer auf Eis legen, bis Anna mal nicht anwesend ist.
Wir streiten meist nicht so heftig, wenn sie dabei ist (machen wir beide automatisch).
Und sie steht dann recht unsicher und ängstlich daneben und beobachtet uns mit großen Augen.
Wichtig ist mir, daß sie auf jeden Fall am Ende mitbekommt, daß wir uns wieder vertragen. Und das machen wir dann auch sehr deutlich (also in den Arm nehmen, etwas liebes sagen, Küsschen geben). Sie wird dann meist mit auf den Arm genommen und darf ne Runde mitschmusen.
Ich finde das ok so, und ich glaube, sie versteht das auch.
LG AnnaL
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
... streiten ist ja selten ein Ruhmesblatt, gesittete Dialoge immer schöner und wünschenswert.
Ich habe Defizite darin, meine Bedürfnisse und meine Grenzen klar festzulegen und zu artikulieren und gerate deshalb manchmal in die "emotional-ketchup-burst"-Situation ( hab ich in irgend Ratgeber gelesen, meint den unkontrollierten, dramatischen Zornesausbruch zur möglichst ungünstigen Situation und Zeit ;-) - wo ich dann eben eine südländische Nummer abziehe...naja, man kann ja an sich arbeiten, nehme ich mir auch vor.
LG Gala
ja
tja, das ist ne schwierige geschichte. streiten vor kindern finde ich komplett ok. sie lernen dadurch ja auch, wie man sich in auseinandersetzungen verhält. wobei da ein perfekt streitendes elternpaar sicher sogar pädagogisch wertvoll wäre *grins*.
leider sind unsere auseinandersetzungen oft wenig konstruktiv. heisst: verbales gefecht, im schlimmsten fall lässt mein mann mich auflaufen, indem er gar nix mehr dazu sagt, die türen knallen, und ich dann noch ne stunde polternd durch die wohnung meckere & schimpfe während er sich megasauer verzieht. carolin hatte bisher zwar nicht geweint, wird dann aber auch laut und brüllt schon mal in die runde "jetzt ist aber schluss!".
wir nehmen uns öfter vor, vor den kindern das nächste mal nicht zu streiten. aber hey, mach das mal... *illusorisch*.
wenigstens vertragen können wir uns prima und einigermassen schnell. und ich denke, wir vermitteln schon den eindruck, dass wir uns trotz der streits lieben. die sicherheit, dass durch den streit nichts kaputtgeht und wir trotzdem zusammenbleiben, scheint mir das wichtigste im zusammenhang mit dem kind zu sein. zudem werfen wir uns selbst in den heftigsten dramen nie respektlosigkeiten a la schlampe oder ähnliches an den kopf, sondern bleiben trotz zorns hoch zehn verbal aufm teppich.
viele grüsse,
sep
Re: ja
na gottseidank gibts noch andere, die sich mal in die Haare kriegen ;-)
Bei uns sieht das g e n a u s o aus!
LG Gala ( muß gerade meine Tochter beglücken.. später ev. merh...
Re: Ich finde es nicht okay ...
... aber wir können es leider nicht immer vermeiden. Wegen des Kindes wird aber nie vor ihm gestreitet.
Ich vertrete eigentlich den Standpunkt, dass man Zwist auch in Harmonie ausdiskutieren kann, aber wenn einmal die Wut kocht, sprudelt sie auch mal.
Mein Motto ist bei allem eigentlich folgender: Wie will ich bei einer bestimmten Situation behandelt werden? Und genau so, versuche ich es meinem Kind zu vermitteln und mit ihm umzugehen, sodass er es so lernt. Das war das Wort zum Sonntag ;-)
Gruß++
Laubfrosch.
Re: Ich finde es nicht okay ...
Meine Eltern glaube ich mich zu erinnern - haben es geschafft, sich NIE vor uns zu streiten!
Ich weiß nur einmal, als ich mich mit meinem Bruder wieder mal gefetzt habe so im Alter von 10 oder älter - da ging ich zurück in die Küche und sah plötzlich meine Mutter, die über dem Abwasch weinte.
Das hat mich so schockiert und beeindruckt ( sie hat sonst nie gezeigt wie ihr das wehtut, wenn wir streiten...für uns Geschwister eh eine harmlose Sache..), daß mir schlagartig ein Stück Kind verloren ging: ich habe mehr Rücksicht genommen auf meine Mutter und das Verhältnis zu meinem Bruder wurde auch "äußerlich" besser.
Was anders ist an der Familiensuituation damals: wir binden unser Kind viel stärker ein ( ob das nun gut ist oder eher nicht!) - in den 70er Jahren waren Kinder noch eher Kinder und Eltern Eltern auf einer eigenen Stufe ( zumindest in Niederbayern) - vielleicht habe ich deshlab auch den Streit nie mitbekommen? Ist eh ein interessante Entwicklung.
LG Gala
Re: Ich finde es nicht okay ...
Meine Eltern haben auch super selten vor uns gestritten. Ich glaube, sie haben jeglichen Streit überhaupt vermieden. Vor 3 Jahren hat mein Vater dann plätzlich ne neue Frau gehabt. Hmmmm, ich weiss nicht, ob _das_ so gesund ist.
LG
Ike
Re: Stop!
heile Welt will ich niemandem vermitteln, sondern nur "vernünftig" irgendwelche Meinungsverschiedenheiten ausdiskutieren.
Wenn ich z.B. meinem Chef eine Meinungsverschiedenheit habe, schreie ich ihn auch nicht an und knalle irgendwelche Türen zu oder noch mehr. Und genau so würde ich meinem Kind auch zeigen wollen, Meinungsverschiedenheiten auszutragen - sei es mit seinem Lehrer, Chef oder seiner Partnerin. Er soll auf alle Fälle lernen, dass es auch andere Meinungen geben kann und wie man sich trotzdem einigt.
Gruß++
Laubfrosch.
PS.:
http://kind.qualimedic.de/Q-4568488.html
http://kind.qualimedic.de/Q-4901760.html
ist das realistisch?
das hört sich alles prima und pädagogisch wertvoll, ja fast lehrreich an. nach der perfekten auseinandersetzung. vorbild zu sein, finde ich zwar löblich. aber ist das nicht graue theorie und in diesem fall realistisch? ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man sich in einer partnerschaft stets nur konstruktiv streiten kann. wo bleiben da die emotionen? also ich wäre da eindeutig zu emotional, mein partner auch. und ich glaube, dass die kinder auch schwächen und emotionen ihrer eltern erleben sollen und nicht stets denken müssen, wie perfekt die eltern doch sind und wie kontrolliert sie sich stets benehmen. meine (immer noch verheirateten) eltern haben sich in meiner kindheit auch gezofft. aber wir wussten, dass solche "gewitter" eben vorkommen, sich bald wieder verziehen und hinterher garantiert wieder die sonne scheint.
übrigens: trotz dieser erfahrung kann ich durchaus konstruktiv streiten - auch mit chefs ;-).
viele grüsse,
sep
Re: "graue Theorie"
ja, bei uns ist es leider auch "graue Theorie" :-( Aber ich würde es mir zutrauen - obwohl ich auch nicht wenig emotional bin ;-) - und wünschen.
Gegen lauter werden habe ich ja nichts, das bringt einfach die Situation mit sich, aber laut werden, finde ich, muss nicht sein. Für mich ist das ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Mir geht es _nicht_ darum, dass jemand/mein Kind denkt, wie perfekt kontrolliert ich doch ein Konflikt meistern kann, sondern es geht mir vor allem um die Achtung vor dem Anderen, die bei solchen mehr als Lautwerdstreits verloren geht. Die Beleidigungen, die man zu hören bekommt etc. Ich mag so was nicht und es geht in mir echt jedesmal etwas kaputt, auch wenn wir uns anschließend wieder vertragen. Sorry, aber das Gelabere "mir ist wichtig, dass das Kind sieht, dass wir uns trotzdem wieder liebhaben und vertragen" finde _ich_ lächerlich. Ich hatte mal eine Freundin, die sich mit ihrem Partner immer wegen jeder Kleinigkeit zoffte. Keine 2 Minuten später klebten sie wieder aneinander und es war wieder alles gut. Ungelogen, während eines Nachmittags waren 5 heftige Streits und Vertragen nicht selten. Bei denen war es zur Routine geworden. Ich weiß nicht, wie du dich fühlst, wenn in deiner Gegenward andere streiten, aber ich würde am liebsten immer flüchten, weil mir das unangenehm ist. Als ich sie mal darauf angesprochen habe, konnte sie mich gar nicht verstehen. "Wieso? Wir vertragen uns doch danach wieder", meinte sie. Na ja, jeder ist/denkt verschieden *g*
Schön, dass du/man auch konstruktiv streiten kannst/kann, warum kannst/kann du's/man's dann nicht mit deinem/seinem Partner machen? WAS ist der Unterschied? Ich erkenne keinen...
Gruß++
Laubfrosch.
ich finde emotionen nicht lächerlich
naja, wir streiten nun wahrlich nicht fünfmal am tag und vertragen uns wieder - wie deine freundin. nicht mal fünf mal in der woche. selten fünfmal im monat :-).
und respektlos geht es schon gar nicht zu - wir bleiben, wie im obigen beitrag erwähnt, verbal IMMER auf dem teppich. lauter wird es. ok, aber ich bin halb-italienerin, wir sehen das nicht soooo eng. und, dass mal eine tür knallt, finden sowohl mein mann als auch ich als völlig ok. es geschieht ja aus der emotion heraus, die in solchen momenten in einem brodelt. das nimmt keiner persönlich, sondern sieht es als ausdruck "mir reicht es jetzt - ich habe keinen bedarf mehr an weiteren diskussionen!".
ich finde es auch überhaupt nicht lächerlich, sich vor dem kind zu vertragen. genauso wenig wie generell gefühle vor dem kind zu zeigen. als meine eltern sich früher in unserer gegenwart gestritten haben, haben wir uns entweder genervt verdrückt oder interessiert zugehört. je nachdem, worum es ging. es war einfach teil des familienlebens. konstruktiv streiten kann ich mich mit meinem chef, weil ich zu ihm eine komplett andere beziehung habe als zu meinem partner und ich mich mit ihm über ganz andere, wesentlich banalere dinge auseinandersetzen muss.
viele grüsse,
sep
Re: ich finde emotionen nicht lächerlich
Ich kenn das ja von mir, man baut in der Beziehung heimlichen Groll auf - der oft s e h r irrational ist, aber wenn er NIE ausgesprochen wird wächst er STETS weiter. Einmal ausgeprochen steht er zwar da wie Graf Drakula - darf sich aber dann auch echt verabschieden... und ich glaube Laubi Du hast Sep falsch verstanden in Bezug auf das "Streiten um des Streiten Willens": ich kenne da auch ein Pärchen, die mußten sich immer, wenn sie bei uns zu Besuch waren , scheidungsreif zoffen. In Wirklichkeit war es nur ein "Spleen" von denen, es ging darum, sich zu inszenieren und Schlagfertigkeiten zu erproben. Mir ist DAS auf die Nerven gegangen und ich hab den Kontakt reduziert - weil ich "Streiten" schon sehr ernst und klamm nehme und die gesagten Dinge nicht Show sind - wiewohl sie sich eben später "neutralisieren" können.
LG Gala
du bringst es auf den punkt
kann dir da nur zustimmen!!!
war jedenfalls eine interessante diskussion.
liebe grüsse,
sep
Re: ich finde emotionen nicht lächerlich
ich meinte eigentlich nicht Sep, sondern Allgemein.
Außerdem ist es zumindestens bei uns so, dass wenn man mal damit angefangen hat, die Hemmschwelle für den Beginn des nächsten Streites und dessen Inhalt niedriger.
Na ja, egal. Jeder hat so seine Meinung und Erfahrungen mit diesem Thema.
Gruß++
Laubfrosch.
Re: Nochwas...
vertragen kann ich auch viel, aber ich WILL nicht, weil es eigentlich auch anders gehen könnte! Ich muss mir nicht von einer anderen Person - sei es meinem Mann - auf irgendwelche "schlimmen Sachen" anhören! Es geht alles auch anders.
Klar, wenn's draußen ist, ist man erleichtert und man meint in dem Moment nicht anders zu können, aber danach? Es ist bei mir genauso, wie wenn ich mein Kind anschreien würde. Danach haben wir doch alle ein ungutes Gefühl, oder nicht?
Gruß++
Laubfrosch.
Re: Nochwas...
na ich glaube man kann das nicht vergleichen, wir haben sicher verschiedene Dinge im Kopf, meine bsp auch nicht schlimme Sachen sondenr im Ernstfall eine andere Prspektive als die meine, die halt auhc mal weh tun kann.
Außerdem ist jeder ja nun wirklich verschieden und es gibt ja auch wieder Formen von Offenheit, die sehr zerstörerisch sein können.
LG Gala
Re: Stop!
Mal abgesehen davon, streiten wir höchst selten und noch seltener laut. Ich glaube nur, dass der Vergleich mit Chef und Lehrer hinkt.
LG
Ike
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
mitunter ja, obwohl ich es nicht sonderlich schön finde. Aber das zwingt
mich dann wenigstens dazu, sorgfältiger zu formulieren und weniger
aufbrausend zu sein - was an sich nicht schadet ;o))) Solange die Kleinen
mitkriegen, daß man nicht lange herumgnatzt und Dinge auch verzeihen
bzw. sich wieder versöhnen kann, ist das m. M. nach eher gut, dadurch
lernen sie doch auch, wie man sich in Konfliktsituationen verhalten kann.
So ist das Leben nun mal - ab und an muss man sich auch mal gepflegt
aufregen können ;o) Kurzum: ich sehe das ähnlich wie Du. LG, Meike
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
ich hab ja keinen Männe zum Streiten in greifbarer Nähe *g*, aber dadurch, dass ich mit meinen Eltern unter einem Dach lebe, wirds schon mal - wenn auch selten - lauter. Ellinor schimpft dann immer denjenigen an, der rummotzt ;o)
Richtige Streits, die manchmal mit meinem Ex entstehen, passieren nur in Abwesenheit von der Lütten, denn da gehts dann richtig zur Sache und das will ich ihr ersparen.
Also Alltagsstreitereien finde ich sogar wichtig, bloß keinen Harmonie-Brei, wo es dann unter der Decke kräftig brodelt.
Meine Schwägerin ist in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre Eltern sich nie gestritten hätten und konnte mit Auseinandersetztungen mit ihrem Partner nicht umgehen und hat alles, was unharmonisch war, als falsch empfunden. Keine gesunde Einstellung m.M.
Wichtig ist halt auch nach so einem Streit, dass das Kind sieht, das und wie man sich wieder versöhnt.
LG Ariane
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
Aber ich finde das auch ok, so lange sich das im Rahmen hält! Wir streiten dann (auch schon mal lauter), aber dann istes auch wieder gut. Das sieht Jonah dann auch! Und natürlich wird nicht über oder wegen Jonah gestritten (was aber eh eigentlich nie vorkommt).
Ich finde, ein Kind kann ruhig mitbekommen, das Eltern auch nur Menschen sind. Die Gefühle haben und die sich auch mal streiten! Die sich dann auch wieder vertragen.
LG
Anja
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
Ich fände es zumindest fürchterlich, dem Kind immer "heile Welt" vorzugaukeln, wenn es nicht so ist.
Richtige heftige Streits hatten wir noch nie vor Nico. Haben wir generell nur sehr sehr selten. Meinungsverschiedenheiten aber doch ab und zu. Wir reden dann in normaler Lautstärke, vielleicht mit dem ein oder anderen "Unterton", aber eben kein Gebrüll etc. Türen knallen o.ä. machen wir auch nicht. Sind wir beide nicht der Typ für.
Ich habe beobachtet, dass Nico wirklich völlig normal weiterspielt in solchen Momenten. Kein Erschrecken, Weinen etc. Das zeigt mir, dass es völlig o.k. ist, wie es bei uns läuft.
Wie sollen Kinder lernen, Konflikte zu bewältigen, wenn sie nie sehen, wie andere es machen?
LG Janet
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
auch ich finde streiten vor den Kindern völlig OK solange man nicht handgreiflich wird.
Klar geht einem irgendwann der Hut hoch und man muß halt dann explodieren und nicht erst ein paar Stunden später.
Ich finde das gehört zum Leben dazu und Kinder müssen auch damit umgehen können.
Wir streiten eher selten und wenn dann auch nicht lauthals Dafür ist mein mann zu ruhig *g
Ich kenne es aus meiner Kindheit das alle Probleme dann diskutiert wurden wenn wir im Bett, dann aber meist so lautstark das wir es trotzdem hörten und nicht einschlafen konnten. Und unsere Eltern uns immer die Harmoniesosse (wie Du es so schön nennst) vorgaukelten.
Das empfand ich immer als schlimm, dann lieber offen und ehrlich.
GLG Nina, die das Vertragen eh immer am schönsten findet *kicher
ja
da ich ein Temperamentsbündel bin, liegt es häufig an mir, daß ich mit meinen Sachen gleich "rausplatze", statt erstmal inne zu halten. Dann nölen wir uns an; werden etwas lauter - hinterher gibts wieder ein Versöhnungsbussi und alles ist o.k.
Lieber soll sie es so ab und zu mal mitbekommen, als dass sie in einer Scheinwelt groß wird und später nicht mit Meinungsverschiedenheiten umgehen kann!
LG hexle
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
ja, machen wir, auch wenn ich sagen kann, wir führen eine glückliche Ehe. Ab und zu wird "nur" etwas lauter gesprochen mit einem gewissen Ton in der Stimme. Aber dann gibt es auch Situationen, da explodier ich (oder mein Mann). Dann wird auch schon mal lauter gebrüllt inkl. Türen knallen (wir prügeln uns natürlich nicht um Gottes Willen, auch beschimpfen wir uns nicht in der Art "du ar....", das find ich sehr schlimm). Wir sind leider beide nicht der Typ, der dann Stunden warten kann bis Benjamin im Bett liegt und dann in aller Ruhe diskutiert wird. Wenn´s raus muss, muss es raus. Nun ja, Benjamin schaut dann immer ganz gespannt zu. Denke nicht, dass er einen Schaden davonträgt, schließlich vertragen wir uns hinterher auch wieder. Und das bekommt Benjamin ja dann auch mit. Mein Mann und ich drücken uns und geben Küßchen und alles ist vergessen.
Halte nix davon alles unter den Teppich zu kehren und heile Welt vorzugaukeln. Die gibt es nicht. Und Eltern sind auch nur Menschen.
LG
mogli
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
Aber nach ein paar Minuten ist die Welt wieder in Ordnung und das merkt er ja auch.
Ich finde Kinder müssen auch mal mitbekommen dass nicht immer alles eitel Sonnenschein ist und dass es normal ist auch mal zu zanken.
Glaube nicht dass das schadet ;-)
LG Mel (die sich aber nicht so oft mit Männe zankt)
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
einmal im Vierteljahr??? Also meine Kinder machen das mind. einmal die Woche mit, obwohl mein Mann wochentags gar nicht bei uns ist! Aber vielleicht haben sie daher mehr Routine, sie weinen nicht. Meine Große fragt mich manchmal (ich erkenne meinen Tonfall sehr gut wieder ;o)) ) hinterher "Mama, sag mal, warum hast du schon wieder mit Papa gestritten?". Aber dazu bekommt sie dann auch eine Erklärung incl. Vorschläge wie ich (wir) das Problem besser hätten lösen können.
Ich finde es wichtig, dass Kinder Streit mitbekommen (es gibt keine heile Welt!), aber auch, dass si elernen, dass es bessere Lösungen gibt. Und dass wir (alle) uns bemühen (sollten) diese Lösungen anzustreben.
Liebe Grüße
Katrin
Re: Streitet Ihr Euch vor den Kindern?
ich habe da so meine theorie. zunächst mal versuchen wir schon seit jahren "normal" zu streiten, man soll das nicht alles unterdrücken, weil konstruktives streiten wichtig und gut ist, man muß eine gute streit-kultur erlernen. wenn man das kann, dann finde ich es wichtig, dass das kind ab und zu es auch mitbekommt, natürlich sind das mehr auseinandersetzungen, aber was hat das kind davon, wenn ihm heile welt vorgespielt wird und wenn es im bett liegt, fliegen die fetzen. abgesehen davon, dass sie sowieso dicke luft spüren und es irgendwann im zimmer auch dann hören, wenn sie älter sind. ich trage keinen streit vor meinem kind aus, aber manchmal wird es halt lauter, aber er bekommt auch immer mit, dass wir und nach dem abkühlen wirder vertragen. meistens gibt es auch eine umarmung und einen versöhnungskuß, oder wir reden darüber. diesen mittelweg finde ich ok, wobei ich sagen muß, dass wir auch diese situationen nicht regelmäßig oder täglich haben.
lg, gloria
nachtrag
egal, ich will mich jetzt nicht an diesem wort festhalten, vielleicht hat es doch eine andere meinung, als ich denke. jedenfalls meinte ich damit, dass wir uns nicht schlagen oder beleidigen (z.b. a...loch, schlampe usw.), sowas gibt es absolut nicht. es kommt schon manchmal dazu, dass wir uns auch kurz gegenseitig anschreien, aber langes gegenseitiges anbrüllen vor dem kind gibt es nicht, aber auch sonst fast garnicht. da muß ich sagen, zügle ich mich sehr, weil ich aus meiner kindheit geschädigt bin. ich schimfe noch murmelnd dann vor mich hin, schaue aber, dass ich den raum wechsle, bevor mein arges temprament ausbricht, aber das mache ich auch mittlerwiele, wenn wir zu zweit streiten. ich habe gelernt, dass es einfach sinnvoller ist, kruz wegzugehen und den kopf auszukühlen, bevor man sachen sagt, die man später bereut - weil da finde ich hat laubfrosch recht, auch wenn man sich versöht, bleiben manche dinge hängen....
Re: nachtrag
du scheinst die Einzige zu sein, die mich versteht *g*
Wenn ich von Beleidigungen spreche muss das noch nicht einmal solche erniedrigenden Wörter sein, meistens treffen andere Dinge heftiger.
Gruß++
Laubfrosch.
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