Hi Schnüffel!
Rein vom medizinischen Aspekt gesehen ist ein Kaiserschnitt eine Operation und somit immer auch mit einem gewissen Risiko für die Mutter verbunden, das man nicht eingehen will.
Vom psychologischen Aspekt ist die normale Geburt ein aktives Loslassen des Babys und somit des Abschiednehmens, während ein Kaiserschnitt eine passive Angelegenheit ist, bei der das Baby der Mutter "entrissen" wird, falls Du verstehst, was ich meine....?
Und letztendlich reicht es mir persönlich, daß die seelische Wunde verheilen muß. Auf die Heilung einer zusätzlichen, körperlichen Wunde kann ich gerne verzichten. Zumal ich mit Kaiserschnitt noch ca. 3 weitere Tage hätte im KH bleiben müssen! So konnte ich jedoch sofort wieder nachhause in mein kleines Reich und zu meiner Tochter, und mein Mann und ich können uns gemeinsam um das Begräbnis kümmern.....
Für mich hätte absolut alles gegen einen KS gesprochen!!
Liebe Grüße, Kelly

Hallo Kelly,
danke, ich habe mir dieselbe Frage gestellt. Hast Du gut erklärt und jetzt kann ich mich auch reinversetzen. Hättest Du allerdings einen KS gewünscht, hätten sie aber einen gemacht, oder?

Hallo,
nicht unbedingt. Nur wenn es eine dringende medizinische Indikation unumgänglich macht wird ein KS gemacht. Die Nachteile überwiegen einfach und man muß auch bedenken, dass jeder KS auch das Risiko für eine Folgeschwangerschaft ein bisschen erhöht. LG Sabine

Hallo Kelly
Ich habe mir das auch so vorgestellt. Ich hoffe deine seelischen Wunden heilen gut, schnell wird es wohl nicht gehen, trotzdem wünsche ich dir alles Gute und viel Kraft dabei.
Lieben Gruss
Karin

für diese logische aufklärung, denn mein mann fragte mich gestern dasselbe und ich habe auch erstmal so reagiert wie schnüffel....
steht der begräbnistermin bereits fest?
lg zeno

Hallo Kelly,
obwohl mich auch die Vorstellung x Stunden mit einem leblosen Baby bis zur stillen Geburt schaudern lässt, würde ich sie einer KS-Narbe vorziehen, die einen noch zusätzlich ein Leben lang daran erinnert.
Gruß++
Laubfrosch.

Genau das habe ich meinem Mann auch geantwortet als wir darüber sparchen und er auch auf einen KS plädierte.
Vor allem das "entreissen" fände ich ganz schlimm. Dramatisch genug dass das Baby nicht mehr lebt, aber es dann noch einfach rauszuholen und wegzunehmen fände ich unerträglich.
Ich hoffe, Dir geht es einigermassen liebe Kelly...
Ich denke ganz viel an Euch, auch wenn mir der Gedanke an "sowas" verdammte Angst macht.
Liebe Grüße
Mel(anie)

hallo schnüffel, das gleiche habe ich mich damals auch gefragt und war ganz entsetzt, als die ärzte darauf bestanden, daß ich das kind auf "natürlichem wege" zur welt bringe. ich dachte, ich schaff´ das nie. aber: im nachhinein muß ich sagen, daß es gut so war. so habe ich das ganze geschehen besser begriffen und verarbeitet. ich hatte zeit, mich zu "verabschieden", meinem kopf das ganze irgendwie begreiflich zu machen, es als tatsache zu akzeptieren (wenn auch nicht zu verstehen) und die schmerzen waren teil des abschied nehmens. es ist schwer zu beschreiben. wenn es ein KS gewesen wäre, hätte ich eine vollnarkose bekommen, wäre eingeschlafen und ohne babybauch wieder aufgewacht. man hätte mich irgendwie "beraubt" und ich denke mal, dieses ohnmächtige gefühl wäre noch größer gewesen. man fragt sich sowieso ständig "warum? warum gerade wir? was hat das alles für einen sinn? ..." und durch diese "normale" geburt hatte ich dann im nachhinein das gefühl, mich aktiv von ihm verabschiedet zu haben, ihm und mir wenigstens etwas "normalität" ermöglicht zu haben. ...
tut mir leid, man kann es so schwer beschreiben. es kommt gerade wieder alles hoch und krümeline inside tritt kräftig als wollte sie sagen: mach' dir keine sorgen, mir geht es gut.
liebe grüße sam mit marvin (bald 3) und krümeline (31.SSW)

Hi Schnüffel.
Vielleicht sieht das jede/r anders!
Ich sehe das genau so und bin froh, daß meine MA in der 18. SSW ausgeschabt werden konnte. Ich hätte mich ansonsten auch gegen eine Geburt und für einen KS entschieden. Insofern kann ich Dich gut verstehen.
LG Arielle.