Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
Unser Max (28 Mon) ist zwar nicht getauft, hat aber Paten und, da ich keine Atheistin sondern ausgetretene Christin *g* bin, möchte ich ihm trotzdem "Gott" nahe bringen. Aber wie?! Bisher haben wir abends noch nicht gebetet, da Max bis vor ein paar Wochen immer so müde war, daß er schlief, kaum daß er die Matratze berührte. Jetzt könnte ich das einführen, da inzwischen vorlesen + singen zum festen Repertoire gehören. Aber: wie fange ich das jetzt, aus heiterem Himmel, am besten an? Max kann schon sehr gut sprechen u. fragt mich Löcher in den Bauch. Einfach mal "los beten" geht nicht, dann sitze ich noch um Mitternacht da, um die Fragen (wer ist Gott? wo wohnt der? was macht der?) zu beantworten ;-)!
Wie bringt ihr Religion/Gott sonst noch in euren Alltag, außer mit beten? Pflegt ihr nur ein Nachtgebet (welches) oder auch Tischgebete?
Ich brauche dringend eure Anregungen!!
Viele Grüße
Nina
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
Ich bin absolut nicht christlich und habe somit mit Gebten und Bibel nix am Hut, aber ich habe meinem Neffen zur Taufe eine wunderschöne Kinderbibel geschenkt. Es sind schöne Bilder drin und einige der "besten" Bibelgeschichten aus dem AT und dem NT. Schau doch mal in einem Buchladen nach, die haben meist mehrere zur Auswahl und wenn du deinem Sohn sowieso jeden Abend vorliest, wieso nicht mal eine Bibelgeschichte?!
LG
Antje
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
wir danken einfach jeden Abend dem lieben Gott für den schönen Tag,
für den Spaziergang an der Sonne mit dem Hund, die feine
Grillbratwurst, den Besuch von Oma und Opa etc. etc. und am Schluss
danken wir dafür, dass der liebe Gott alle behütet und beschützt, die wir
lieben! So kann der Tag "aufgearbeitet" werden und der liebe Gott
bekommt einen Stammplatz.
Regula
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
ich hab mir die selben gedanken gemacht wie du und hab jetzt auch eine kinderbibel gekauft. tolle bilder und kurze geschichten. aleerdings muss man doch viel umerzählen damit es nicht so fremd wirkt!
wir beten auch seit kurzen und danken dem lieben gott so wie regula das beschrieben hat.
ich fand es auch sehr schweierig diese komplizierte wort "gott" zu erklären. aber anna nimmt das alles als selbstverständlich hinn...vielleicht weiß sie ja mehr als ich?!
lg schnee
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
bei uns ist es so wie bei Euch, allerdings gehr meine Sorge ehr andersherum. Wie soll ich dem Kind, wenn es bald in den KiGa geht und dort mit religion quasi überschüttet werden wird erklären dass wir damit nicht wirlich was am Hut haben...
Cara, die vom Tag der Geburt an 'Lieber Gott nun schlaf ich ein' betet. Mehr nicht, das muss reichen :)
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
das ist eine gute Frage, bin ja in genau derselben Position.
ich habe entschieden: nicht beten ( machen wir sonst auch nicht, auch Großeltern nicht) , dafür dezentes und würdiges Heranführen an christliche Inhalte.
Also: Neulich in der Kirche ( Kommunion meiner NIchte) habe ich ihr erklärt, daß Gott hier wohnt. sie: kenn ich den? Ich: noch nicht, der wohnt im Himmel und versucht auf alles aufzupassen.
Das reicht erst mal, meine Tochter ist schließlich kein megabrain.
Und manchmal flechte ich so Sachen ein: Das war aber ein schöner Tag, da müssen wir dem lieben Gott dankbar sein.
Mein Ziel ist: die Basisdinge vermitteln, aus der unsere Kultur gewachsen ist, aber ehrlich und gewissermaßen aufgeklärt dabei bleiben und keinen Zirkus veranstalten ( wenn man selber schon mit Feuerbach großgeworden ist)
LG Gala
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
Viele Grüße,
Christine
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
Also: fang mal ruhig an, "aus heiterem Himmel" zu beten. Vielleicht macht es ihm auch Spaß und es ist auf alle Fälle ein ruhiges Auskling-Ritual...
LG Carmen
Gott erklären - wer ist das?
Erst einmal danke für die zahlreichen Antworten! Kinderbibel für Kleine - da werde ich mich mal umschauen; wir haben eine, aber die ist ab ca. 4 Jahren u. m.E. noch nicht so geeignet.
Abends für den Tag danken (mit eigenen Worten) - ich denke, am besten fange ich einfach mal damit an. ABER: mein Sohn wird mit Sicherheit die Erwähnung von "Gott" nicht einfach so als gegeben hinnehmen.
Deshalb noch einmal die Frage: wie würdet ihr "Gott" kindgerecht erklären?
Auf meinen Mann kann ich da übrigens nicht zählen, er ist "Religionstechnisch" völlig unbeleckt. Im Gegenteil, er mußte mir versprechen, zu unseren Kindern nicht sowas wie "alles Quatsch" oder "gibts nicht" zu sagen! ;-)
Schönen Abend noch!
Nina
Re: Gott erklären - wer ist das?
Das kannst Du doch!
LG Carmen
Ich glaube, ich hab mal irgendwo was gelesen (hier im Forum?), dass es bei Amazon ein Buch gibt, das so ähnlich heisst wie "Wer ist Gott?"....
Re: Gott erklären - wer ist das?
Das mit der Kinderbibel wollte ich auch vorschlagen :-). Ich habe mit Nico darin die Weihnachtsgeschichte "gelesen" und vor kurzem auch die Schöpfungsgeschichte. Die fand er sehr faszinierend, wir haben dann auch gemeinsam Bilder dazu gemalt, uns ans Fenster gestellt und aufgezählt, was Gott alles gemacht hat und ein Lied dazu gesungen ("Du hast uns deine Welt geschenkt").
Bisher kam noch nicht die Frage, wer oder wo Gott überhaupt ist, aber die Erklärung, er ist im Himmel über den Wolken, finde ich irgendwie nicht so gut und auch realitätsfern. Ich würde versuchen zu vermitteln, dass Gott überall ist: In seiner Schöpfung, in uns Menschen, in jedem von uns. Welche Worte ich da finden würde, wie genau ich das erklären würde, weiß ich jetzt noch nicht. Vielleicht hat da jemand noch Ideen...
LG Janet
P.S. Wir beten auch vor jedem Essen sowie abends vor dem Schlafengehen - auch in kindgerechter Form. Im Moment allerdings hat Nico ne Phase, dass er nicht "mitbeten" will und irgendetwas anderes macht. ABER weglassen darf ich es dann auch nicht, dann fordert er es ein :-).
@Jane
LG Carmen
Re: @Jane
Hab mal ein bisschen gegoogelt und das hier gefunden:
"Je nach Alter ist das Vorstellungsvermögen von Kindern sehr stark mystisch - und personifiziert. Das sieht man z.B. daran, dass Kinder selbst Gegenständen eine Identität verleihen. Von Gott als unser aller "Vater" zu sprechen, ist eine Botschaft, die von Kindern akzeptiert wird. Ob der "Himmel" unbedingt "oben" sein muss, lasse ich dahingestellt. Kinder akzeptieren in ihrer Mystik viel leichter eine "Unsichtbarkeits"-Erklärung, als wir Erwachsenen glauben. "Der Himmel (oder Gott) ist überall, er ist hier, wir können ihn nur nicht sehen. Er hat uns alle ganz ganz lieb und passt gut auf uns auf" - das verstehen Kinder eher, als ein Abstraktes "da oben", wo bestimmt danach die Frage nach Flugzeugen & Co. kommt."
DIE Erklärung finde ich sehr sehr gut! (Vor allem, dass dabei rumkommt, dass Gott "unsichtbar" ist.)
LG Janet
Re: @Jane
Vielen Dank und LG von Carmen,die Opa noch rum kriegen muss, die Waschstraße zu bauen :>)
Religiöse Mami und wissenschaftl.fast 3-Jährige...
Lia hat mich heute abend sehr überrascht:
Wir sagen jeden Abend ihrer toten Schwester Sophie im Himmel gute Nacht.
Auf Lias Frage hin, wo Sophie denn sei, hatte ich ihr die Sache mit dem Himmel erzählt. Soweit, sogut - akzeptiert.:-)
Heute abend fragte sie mal wieder, wo denn Sophie sei, und ich gab die Frage einfach an sie zurück, und sie grinste mich an und antwortete: "Im Weltraum!" :-))))
Jaaa, ich hatte auch etwas von Sternen erzählt im Zusammenhang mit Sophie, aber konnte ich denn ahnen, daß Lia einen Hang zur Astronomie hat in diesem Alter???:-)))
LG, Kelly
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
Am letzten Sonntag gab es bei uns Abendmahl und er kommandierte sehr laut in die bedächtige Stille hinein, dass er gefälligst auch ein "Käsebrot" haben will *g*.
Ich mache sonst gar nix extra bisher, Kinderbibel haben wir noch nicht, wird aber demnächst fällig sein. Ach so, doch, ich singe sehr viel in diese Richtung mit ihm. Also keine normalen Kirchenlieder, sondern vielsprachige Gesänge, die eine stark orthodoxe Prägung haben, eingängig sind und endlos wiederholt werden können. Er kann einige davon schon auswendig und es klingt sehr lustig, wenn so ein kleiner Knopf auf der Straße plötzlich anfängt, ein "Confitemini domino, quoniam bonus, confitemini domino, halleluja" zu schmettern *g*. Auch da fragt er nicht, was es zu bedeuten hat, er freut sich einfach am Singen und an den Melodien.
LG, JULI
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
wir haben die Erfahrung gemacht, dass für Kinder der Mensch Jesus sehr viel leichter begreifbar zu machen ist als ein abstrakter Gottesbegriff. Ruth hat schon ganz früh eine Kinderbibel bekommen und kennt alle Geschichten in- und auswendig, ohne dass wir ihr das aufgenötigt hätten. Die Bibelgeschichten faszinieren sie einfach. Ist ja klar, da tut sich ja auch einiges.
Vielleicht geht ihr einfach mal zusammen in eine Kirche und schaut sie euch an; da kannst du viele anfallende Fragen gleich vor Ort klären.
Viel Erfolg!
Susanne
Re: Religiöse Erziehung - wie macht ihr das?
Ich singe schon lange Abends immer ein Lied wo wir darum bitten das Gott ein Engel zu allen Kindern und zu allen Kranken schickt. Naomi hat dann mal gefragt was ein Engel ist und ich habe ihr das erklärt. Der ist wie Luft, er ist da, mann kann ihn spüren aber nicht sehen. Sie erzählte mir dann eine Zeit lang der Engel wäre da auf dem Stuhl und wir begrüssten ihn. Dasselbe machen wir mit Gott. Er ist da für uns und beschützt uns, doch sehen können wir ihn nicht. Wir beten nicht weil ich das als Kind auch nie gemacht habe, doch wir singen viel und auch Gute Nacht Lieder in denen fast immer Gott oder ein Engel vorkommt, also ist das Thema auch gegeben.
Gruss
Karin
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