Hallo wer auch immer,
Dein Text kommt mir schon irgendwie sehr bekannt vor. Ich finde es beruhigend, daß andere Paare die gleichen Probleme haben und wir keine Ausnahme sind...gottseidank.
Ich bin seit Ende 2001 verheiratet und Mutter eines fast 3-jährigen Sohnes. Ich habe für meinen Sohn den Beruf erstmal auf´s Eis gelegt und bin nur zuhause. Die richtigen, ernsten Streitereien hat es erst gegeben, seit unser Sohn auf der Welt war. Ich habe mich von Anfang an unheimlich alleine gelassen gefühlt, ich war die einzige, die für das Kind da war. Wir haben keine Verwandten in der Nähe, bis auf meine Mutter, die allerdings kein sonderlich großes Interesse an ihrem Enkelkind hat. So hatte ich niemanden, der mir das Kind mal abnahm, außer meinem Mann, aber das war ja sinnlos, denn mit dem wollte ich ja mal was unternehmen - alleine!
Also saß ich Tag und Nacht herum, und hatte dieses mega-anstrengende Kind. Mein Mann merkte dann auch, daß ein Kind zu haben, schön, aber ganz einfach anstrengend ist. Unser Sohn war und ist anspruchsvoll, läßt uns wenig Zeit für uns, spielt niemals alleine, ist hibbelig und superaktiv, ständig auf Achse und niemals still und ruhig. Gut, so ist er halt, aber es war hart zu kapieren, daß wir mit ihm einfach nur mehr beschränkt Zeit für uns haben. Und da wir keine Verwandten haben....bla bla bla. Ein Lichtblick ist nun der Kindergarten. Da ich gekündigt worden bin und es mal anzunehmen ist, daß ich nicht so schnell eine Arbeit finde, habe ich wenigstens mal von 8-14 Uhr ein wenig Ruhe.
Der Stress hat sich auch auf die Partnerbeziehung niedergeschlagen und ich bin immer derart kaputt und müde, daß sexuelle Aktivitäten auch nur alle paar Wochen stattfinden. Meinem Mann stinkt das sicherlich auch, aber er sieht, daß ich einfach Stress habe! Die Streiterein gingen um andere Dinge - mein Mann arbeitet zuviel, ich fühlte mich alleine gelassen - unausgelastet, unterfordert, das ist das richtige Wort! Es ist total hart, nur zuhause zu sein, und zu PUTZEN! KOCHEN! KINDERHINTERN ABZUWISCHEN! Ist doch wahr....
Durch meine eigene Unzufriedenheit habe ich manchmal meinem Mann gegenüber auch schlimme Sachen losgelassen. Sachen, die ich hier nicht unbedingt sagen will, aber ich war kurz vor der Trennung, echt! Ich bin stundenlang im Bett gelegen und habe nachgedacht, warum wieso, weshalb es nicht klappt, woran es liegen könnte usw usw. Eine Scheiss-Situation!
Richtige Tipps kann ich Dir nicht geben. Irgendwann hat´s bei mir geknackst. Ich zwinge mich jetzt auch mal zu Zärtlichkeiten, meinen Mann mal in den Arm nehmen, auch wenn ich vielleicht gar keine Lust dazu habe. Er kommt sich auch nicht mehr wie der Depp, der Geld-Ranschaffer vor.
Ich könnte noch viel schreiben - sprengt aber den Rahmen hier. Wie alt ist denn euer Kind?
Gruß, Kirsten