Ich habe 2 Meerschweinchen, aber die Tiere sind sich ja in Art und Haltung recht ähnlich.
Also der Käfig sollte mindestens 100-120cm breit sein (absolutes Mindestmaß), ich habe für meine 2 Meeries den Ferplast Rabbit 100 und Kaninchen werden ja noch grösser als Meeries....
Auslauf/Freilauf brauchen sie jeden Tag mehrere Stunden. Ist bei uns nicht machbar, leider. Leon ist nur hinterher und Lilly und Lotte sitzen dann nur zitternd unter´m Tisch. Also kommen sie bei mir leider absolut nicht artgerecht nur raus wenn Leon schläft oder zwischendurch mal kurz wenn ich Zeit habe dabei zu sein und aufzupassen.
Tipps oder Hinweise....hmmmm...also immer min. zu zweit halten, viel Nass-Futter (Gemüse etc.) und wenig Trockenfutter (Meeries kommen sogar nur mit Gemüse und Heu aus). Im Sommer sind sie gern draussen auf Gras (Käfig oder Freigehege)....
Viele Infos findest Du im Nageforum von Fressnapf.
LG Mel

Kaninchen
Haltung:
Kaninchen sind sehr soziale Gruppentiere und sollten daher immer mindestens zu zweit gehalten werden. Die beste Kombination ist bei einer Pärchenhaltung kastrierter Rammler und Weibchen. Zwei kastrierte Rammler können sich verstehen, es klappt aber nicht immer. Noch seltener klappt die Haltung von zwei Weibchen. Da Weibchen wesentlich revierbezogener als Rammler sind, kommt es da öfters zu blutigen Kämpfen.
Anschaffung:
Wenn man Kaninchen halten möchte, sollte man immer zuerst im Tierheim nachfragen. Dort gibt es viele liebenswerte Kaninchen aller Alterstufen und Rassen, die auf ein neues Zuhause warten. Erst an zweiter Stelle sollten private Anzeigen (aus Zeitungen, schwarzen Brettern usw.) stehen. Bei Züchtern sollte man nur welche holen, wenn es nirgendwo anders welche gibt. Dort sollte man aber sehr gut beobachten, wie der Züchter die Tiere hält und in welchem Alter er sie abgibt. In Zoogeschäften sollte man niemals Kaninchen holen. Die Tiere werden viel zu jung verkauft und meist stammen sie entweder aus Kinderzimmerzüchtungen oder es ist der "Ausschuß" von Züchtern.
Generell gilt: Kaninchen sollten erst mit 10 Wochen abgegeben werden. Solange benötigen sie noch die Mutter und ihre Geschwister, um das richtige Sozialverhalten zu lernen und damit das Immunsystem stark genug wird.
Ernährung:
Das Hauptnahrungsmittel für Kaninchen ist Heu, Heu und nochmals Heu. Heu besteht aus langfaserigen, rohfaserreichen und energiearmen Komponenten. Nur dieses dient zum optimalen Zahnabrieb und sorgt für eine reibungslose Verdauung. Außerdem enthält gutes Heu alle Nährstoffe, die ein Kaninchen braucht. Zusätzlich noch Grünfutter, Zweige, Kräuter und ab und zu als Leckerchen Obst.
Trockenfutter ist bei einer Heimtierhaltung unnötig, da es Stoffe enthält die für die Kaninchenverdauung nicht geeignet sind (Getreide, aufgepoppter und eingefärbter Mais usw.).
Auch sollte auf sogenannte Snacks (Drops, Knabberstangen, Rollies usw.) aus dem Handel oder Selbstgebackenes verzichtet werden. Sie sorgen nur dafür, dass die Tiere zu dick werden, dass sie Verdauungs- und Zahnprobleme bekommen.
Ebenso ist Brot, Knäckebrot und Zwieback abzulehnen. Zum Einen enthalten sie Inhaltsstoffe, die gesundheitsschädigend sind, wie: Getreide, Hefe, ggfs. Zucker, Milch usw., zum Anderen dienen sie nicht im geringsten zum Zahnabrieb. Es wird einmal kurz abgebissen, weicht im Mäulchen auf und wird ungekaut heruntergeschluckt.
Unterbringung:
Generell sollte Käfighaltung abgelehnt werden. Wenn man bedenkt, dass Wildkaninchen pro Tag ca. 3 km zurücklegen ist es eine Qual so lauffreudige Tiere in einen Käfig zu sperren, auch wenn sie täglich Auslauf bekommen.
Pro Kaninchen rechnet man mit 2 qm Platz, d.h. für 2 Kaninchen sollten ständig 4 qm zur Verfügung stehen.
Ein Gehege in dieser Größe ist schnell gebaut. Man nehme Holzlatten, Kaninchendraht und einen PVC-Boden in dieser Größe. Eine Zimmerecke wird dafür abgeteilt, das Gegege dort aufgebaut und die Kaninchen können einziehen. Die Höhe des Geheges sollte mindestens 1,20 - 1,50 m betragen.
Trotz eines 4 qm Geheges darf der tägliche, mehrstündige (mindestens 4 - 5 Stunden) Auslauf nicht fehlen.
Als Einrichtung kann man für die Toilette einen ausrangierten Käfigboden (z.B. 80 x 50 cm) nehmen, ausgehöhlte Baumstämme, Baumstümpfe, eine Holztruhe usw. aufbauen. In die ausgehöhlten Baumstämme können sie sich zurückziehen, wenn sie ihre Ruhe brauchen, auf die Truhe können sie sich legen, wenn sie ihre Rundumsicht genießen wollen.
Einstreu:
Als Einstreu eignen sich Strohpellets, Hanfpellets oder Hanfeinstreu. Die Kleintierstreu sollte man nicht verwenden, da sie zu sehr staubt und die Schleimhäute (Nase, Augen) reizt.
Gesundheit:
Kaninchen zeigen leider fast immer zu spät, wenn sie krank sind. Es ist eine natürliche Verhaltensweise, da kranke Tiere das Rudel gefährden und leichter Raubtiere anziehen.
Deshalb sollte man immer ein wachsames Auge auf seine Tiere haben. Kommen alle zum fressen? Sind sie an ihrer Umgebung interessiert? Fressen sie normal? Sollte sich ein Tier nicht normal verhalten oder es fallen einem Krankheitsanzeichen auf die man nicht kennt, SOLLTE DER ERSTE GANG IMMER ZUM TIERARZT SEIN. Nicht im Forum fragen und auf Antwort warten, keine Selbstmedikation! Je schneller das Tier beim Tierarzt ist, desto größer die Chance, dass ihm geholfen werden kann!
Deshalb sollte man seine Tiere mindestens einmal in der Wochen gründlich untersuchen und folgende Punkte beachten:
- Hat die Haut schorfige oder kahle Stellen?? Das könnte auf Milben oder einen Pilzbefall hinweisen. Sofort zum Tierarzt!
- Ist das Fell gesträubt, stumpf oder glanzlos (dieses kann aber auch auf ein hohes Alter hinweisen)?
- Sind die Augen klar und sauber? Verklebte Augen können auf Bindehautentzündung, Abszesse, Zahnprobleme usw. hinweisen. Sofort zum Tierarzt
- Stehen die Schneidezähne sauber aufeinander? Schiefe oder zu lange Zähne können auf eine Zahnfehlstellung bzw. falsche Fütterung hinweisen. Backenzähne können nur vom Tierarzt kontrolliert werden. Anzeichen für Probleme mit den Backenzähnen können sabbern, nasses bzw. verklebtes Kinn sein oder das Kaninchen versucht mit den Pfoten etwas aus dem Mäulchen zu entfernen usw. In beiden Fällen: sofort zum Tierarzt!
- Sind die Krallen zu lang? Dann müssen sie gekürzt werden. Die Grenze des Krallenwachstums ist der Ansatz, an dem die Krallen aus dem Fell wachsen. Das erste Mal Krallenschneiden sollte man sich auf jeden Fall vom Tierarzt zeigen lassen.
- Ist der After sauber? Ist er dreckig und verklebt, kann das Kaninchen Durchfall haben. Damit sofort zum Tierarzt gehen! Ist das Kaninchen dauernd schmutzig, liegt es entweder an der falschen Fütterung und/oder der Käfig/das Gehege sollte öfters gereinigt werden.
- Bei allen anderen Anzeichen, die von der Normalität abweichen: sofort zum Tierarzt gehen!
Man sollte lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig zum Tierarzt gehen. Dadurch, dass Kaninchen ihre Krankheiten sehr gut verbergen, entscheiden oft Minuten über Leben und Tod.
Notwendige Impfungen:
- RHD (Chinaseuche) wird einmal im Jahr geimpft. Diese Krankheit kann von blutsaugenden Insekten, Gemüse, Grünfutter von der Wiese, Dreck an den eigenen Schuhen, Kontakt mit erkrankten Tieren usw. übertragen werden. Deshalb sollte diese Impfung immer gemacht werden.
- Myxomatose wird zweimal im Jahr geimpft. Diese Krankheit wird von Wildkaninchen durch stechende Insekten übertragen. D.h., dass diese Impfung nur dort notwendig ist, wo auch Wildkaninchen leben.
Eine Impfung gegen eine Schnupfenerkrankung ist sehr umstritten. Es kann nur gegen Pasteurellen und Bordetellen geimpft werden. Es gibt aber wesentlich mehr Schnupfenerreger, die nicht erforscht sind. Die Impfung bietet keinen ausreichenden Impfschutz. Ein Tier mit geschwächten Imunsystem kann durch diese Impfung erst richtig Schnupfen bekommen. Und, ein geimpftes Tier wird zum Träger dieser Krankheit. D.h., es kann andere Kaninchen, die nicht geimpft sind anstecken.