Nur Probleme, könnt Ihr mir helfen?? Laaang
Ich bin zwar ganz selten hier, (vor allem weil derzeit ziemlich überfordert mit Job, Telearbeit, Kleinkind, Baby mit Mittelohrenzündung usw.usw.). Ich hoffe, dass Ihr mir auf meine Ladung an Problemen trotzdem antworten könnt, da ich mir echt Sorgen um meinen Großen mache, der 2 Jahre lang der liebste Sonnenschein der Welt war und sich jetzt recht bedenklich entwickelt...
Also: Julian ist jetzt 2,5 und Baby ist 5 Monate alt. Von Anfang an hat Julian die Kleine immer mal leicht gehauen (er nennt das "klopf klopf"), aber wir hatten ihn für 3 Monate durch konsequentes Ins-Zimmer-Verfrachten und ausreichend Aufmerksamkeit davon abgebracht. Jetzt ist es schlimmer denn je.
Julian geht seit 4 Wochen in einen Vorkindergarten (3mal 3 Stunden vormittags). Er geht sehr sehr gerne hin und war am Anfang auch dort der Sonnenschein, den ich von zu Hause kannte. Seit 2 Wochen schubst, haut und zwickt er dort allerdings und ich weiß mir keinen Rat.
Leider war ich vor 2 Wochen auch extrem gestresst, da ich in Teilzeit arbeite und einen Teil davon zu Hause. Die Arbeitszeit zu Hause schaffe ich wegen der 2 Kinder kaum noch und war dadurch auch etwas ungeduldig und aggressiv Julian gegenüber. Seit einer Woche habe ich eigentlich den Dampf rausgenommen und wirklich viel mit Julian unternommen, mich ihm zugewendet, aber es bessert sich nach Angabe der Erzieherin kein bisschen.
Ein bisschen habe ich auch Angst, dass sie ihn schon in so eine "Störenfried-Ecke" gestellt haben. Julian erzählt mir jeden Tag von sich aus: heute habe ich geschubst (od. an den Haaren gezogen oder oder). Ich erkläre ihm immer deutlich, dass er das nicht darf, wenn er es bei der Kleinen macht, muss er in sein Zimmer, danach bin ich aber auch wieder genauso lieb zu ihm wie sonst. Gestern seufzte die Erzieherin, dass noch nix besser wird, dass ich aber Geduld haben muss (bis zu einem Jahr!), da dies bei kleinen Kindern mit Babies sehr oft vorkommt. Mir hat er selbst erzählt, dass er heute nicht geschubst, nicht gehauen und nicht gezwickt hat, dass die Erzieherin aber so sauer war, weil er beim Frühstück auf sein Obst gespuckt hat (er albert da immer so mit seiner Spucke rum) und ihn sehr geschimpft hat (das war ganz am Anfang, er hatte es sich also 3 Stunden als wichtigstes gemerkt!). Ich habe den Eindruck, der Kleine versucht sich wirklich anzustrengen, kann es aber niemandem recht machen.
Außerdem kann er sich zur Zeit nie entscheiden, was er will (Brot am Stück oder geschnitten, diesen Weg gehen oder jenen) und brüllt dann bis zu 15 Minuten, wenn ich diesen Entscheidungskampf beende. Desweiteren ist zur Zeit alles "Mama soll das machen". Sowohl bei meinem Mann als auch bei unserer Kinderfrau. Andererseits scheint die Kinderfrau die einzige zu sein, bei der er ein halbwegs normales Verhalten an den Tag legt.
Unsere Überlegung war, auch die Telearbeit durch die Kinderfrau abzudecken, damit ich weniger gestresst bin. Ich hatte auch kurz überlegt, ihn aus der Spielgruppe zu nehmen, aber er geht (trotzdem!) gern dorthin und eine Freundin meinte, das würde für ihn vermutlich nach Strafe aussehen und er hätte dann extreme Probleme, mal gern in den KiGa zu gehen.
Die Arbeit aufgeben möchte ich nicht, da es so aussieht, als wäre es schwer, wieder reinzukommen und mein Mann und ich sehen es auch als Absicherung an, sollte er mal arbeitslos werden.
Bin echt ratlos, ich möchte ihm so gerne helfen und habe richtig Angst, dass aus meinem so lieben, fröhlichen, glücklichen Kind ein unzufriedenes, aggressives Problemkind wird.
Fällt mir übrigens sehr schwer, das alles hier aufzudecken, da ich bisher als das Paradebeispiel "berufstätige Mutter, die alles meistert" galt und nun nicht mehr aus den Problemen raussehe.
Lieben Dank für jeden Tipp, Zuspruch oder auch konstruktive Kritik. Nur extrem unfreundliche Antworten könnte ich jetzt nicht mehr ertragen, dazu liegen meine Nerven schon zu blank.
Liebe Grüße,
Tanja
Re: Nur Probleme, könnt Ihr mir helfen?? Laaang
erst mal ********ganzfestedrück********.
Also ich wüsste nicht warum Dich jemand ausschimpfen sollte, denn was Du leistest soll Dir erst mal jemand nachmachen. Und so eine Überforderung mit Kindern, Job und Haushalt ist normal.Das geht mir manchmal genauso(Vollzeit Beruf, Haushalt und ein Kind). Julian hat wahrscheinlich ein schwierige Phase durchzustehen. Allerdings denke ich dass Du alles soweit richtig machst. Versuche es doch mal Deine Telearbeitszeit durch die Kinderfrau abzudecken. Dann hast du im Job erst mal den Kopf frei. Versuche Dir die Zeiten, wenn Julian vom Kindergarten kommt, so zu legen dass Du ca. 1 Stunde nur für ihn da bist. Und das regelmäßig.So merkt er in der Regelmäßigkeit, Mama ist für mich da.
So habe ich das bei Fabian gemacht als er Probleme macht. Und bei uns hat sich das sehr schnell wieder eingespielt. Ich denke manchmal verlangen wir von unseren Kindern ganz schön viel, oder?
Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen Mut machen. Es wird bestimmt bald wieder besser. Und Du bist nicht alleine.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und durchhaltevermögen.
GGLG Tina, die Dich wirklich gut verstehen kann
Re: Nur Probleme, könnt Ihr mir helfen?? Laaang
das ist wohl ziemlich viel Stress fuer Julian und er fordert jetzt Aufmerksamkeit ein. Abgesehen davon, dass es auch einfach am Alter liegen und eine Phase sein kann...
Poste doch mal bei den berufstaetigen Muettern, vielleicht kommen da noch Tips.
Ich wuerde aber auf jeden FAll die Zeiten, die Du zu Hause arbeitest mit einer anderen Betreuungsperson sprich Kinderfrau oder KiGa abdecken. Alles andere ist fuer alle nur Rumgekrumpel und erzeugt schlechte Laune.
Ausserdem kannst Du Dir vielleicht mal den Luxus goennen, das Baby abzugeben und alleine mit Julian was zu machen?
Wir haben Glueck, Sophia ist lieb mit dem Baby. Allerdings haette ich das Klopfen auhc nicht mit Strafen bewertet, sondern immer eher die Richtung "wenn Du sie streicheln willst, mach das lieber so". Weiss natuerlich nicht, wie das bei Euch war (also sorry fuer die Bemerkung), aber es klingt so streng was Du schreibst, das waere bei Sophia jedenfalls nach hinten los gegangen.
Ich glaube, es ist wichtig, dass *Du* erstmal den Stress loswirst, dann klappt die Erziehung normalerweise auch viel besser. Also nimm Hilfe, zu Zeiten wo Du nicht voll-Mutter bist. Ich arbeite auch fast nur von zu Hause aus, ohne Hilfe wuerde es aber ueberhaupt nicht gehen.
LG, Baerbel
Re: Nur Probleme, könnt Ihr mir helfen?? Laaang
vielleicht kommt Julian ja in die Trotzphase. 2,5 ist genau das Alter dafür. An deiner Berufstätigkeit wird es nicht liegen, aber vielleicht ist zu viel aufregendes in seinem Leben durch Baby, wechselnde Betreuung durch TaMu, KiGa und Spielkreis. Deine Idee, dass er Beachtung bekommt ohne der Störenfried zu sein ist sicher richtig gedacht. Wenn er bisher ein Sonnenschein war, wird er wohl kaum zum Dauerproblemkind mutieren. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und vor allem, dass du ein "Eckchen" für DICH findest, wo du dich erholen kannst. Überlege wer dir helfen kann, z.B. mit der Hausarbeit, damit du dich nicht völlig aufreibst.
Liebe Grüße, Susanne
Re: Nur Probleme, könnt Ihr mir helfen?? Laaang
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Habe nämlich auch einen Telearbeitsplatz zu Hause (30 Wochenstunden) und muß mich daheim dann auch nach dem KiGa um meinen Sohn kümmern. Das ist nicht immer einfach, zumal die Arbeit ja irgendwie erledigt werden muß und nebenbei noch kochen, putzen, waschen, einkaufen, Familie versorgen usw. Ich habe es so gemacht, daß mein Sohn von Montag bis Freitag jeweils 5 Stunden täglich im KiGa ist. Danach betreue ich ihn neben meiner Telearbeit. Meistens spielt er selbst im Kinderzimmer oder sieht auch mal fern. Alle 4 Wochen nimmt meine Mutter den Kleinen dann mal stundenweise oder auch mal tageweise zu sich nach Hause. Diese "kinderfreie" Zeit brauche ich dann aber auch dringend mal, um abschalten zu können und auch um neue Kraft tanken zu können. Es ist nämlich Höchstleistung, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen und "den Laden zu schmeißen". Gerade auch bei 30 Wochenstunden Telearbeit. Ich kann Dich nur zu gut verstehen. Versuche einfach mal, einen Babysitter für die Kinder zu finden. Alleine packst Du das so wohl nicht mehr lange. Du gibst Dir keine Blöße, wenn Du jemanden mal um Hilfe bittest, sondern Du hilfst Dir ja nur selber damit. Wenn ich überfordert bin und meine Nerven blank liegen, suche ich mir immer jemanden, der mal mit anpackt (Wäsche mangeln, Babysitten usw). Vielleicht reduzierst Du Deine Arbeitsstunden vorübergehend. Ich kann Dir aber nur raten, die Arbeitsstelle nicht aufzugeben. Man weiß ja nie, was noch kommt. Besprich Dich am besten mal mit Deinem Mann in Bezug auf Stundenreduzierung (also mehr Zeit für die Kinder zu haben) oder Haushaltshilfe/Babysitter.
LG...Piet
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