Hallo Christine,
da gibts ja in der Apotheke so spezielle Tinkturen zu kaufen. Die sind glaube sehr scharf oder bitter und sollen das Nägelkauen unangenehm machen.
Der Homöopath würde aber dazu sagen: Das bekämpft nur das Symptom, nicht die Ursache. *hmm*
Ich habe sehr lange meine Nagelhäutchen abgekaut und hatte dadurch ständig Nagelbettentzündungen. *urgh* Ich habe dann viel mit Pflastern gearbeitet und habe die Fingerkuppen immer eingecremt (schmeckt eklig). Da war ich aber schon älter als David...
LG Uta

Tja, nach der Ursache frage ich mich auch ... da ich inzwischen seit 4 oder 5 Wochen permanent krank bin (die Kinder schon 3 Wochen länger) sind meine Nerven auch etwas dünn, und ich bin da durchaus schuldbewußt - aber er schafft es manchmal, selbst beim schmusen noch den Finger in den Mund zu stecken.
Viele Grüße,
Christine

Hallo Christine,
hab mal gegoogelt...
LG Uta
Nägelkauen
Von Claudia Mützelfeldt
Psychologen bezeichnen das Nägelkauen als Leerlaufhandlung, eine Angewohnheit, die bei verschiedensten Anlässen auftreten kann und eine gewisse Befriedigung und Entlastung mit sich bringt. Nägelkauen ist immer ein Begleitsymptom, eine Reaktion auf Stress und Überforderung. Hinter dem Nägelkauen ist nicht sofort eine schwere seelische Störung zu vermuten!
Oft beginnt die Angewohnheit bereits im Kindergartenalter, zwischen vier und sechs Jahren. In der Regel handelt es sich um eine vorübergehende Episode.
Ein sofortiges Eingreifen der Eltern ist nicht immer nötig. Kaut ein Kind nur ab und zu oder zupft an den Nagelhäutchen herum, und wird das Nagelbett dabei nicht verletzt, dann kann man getrost ein Auge zudrücken. Allerdings darf man das Thema ruhig ansprechen. Eltern sollten ihr Kind auf keinen Fall ständig ermahnen! Heute weiß man: Einem Kind gegen seinen Willen das Nägelkauen abzugewöhnen ist in den meisten Fällen unmöglich. Drohungen helfen wenig und setzen den Nagelbeißer nur unnötig unter Druck. Es folgt das Versprechen, es nie wieder zu tun, wenn das aber nicht gehalten wird, kommen die Schuldgefühle ? und schwups, sind die Finger wieder im Mund.
Wird allerdings exzessiv geknabbert, der Nagel so weit abgebissen, dass das Nagelbett verletzt wird, anschwillt und Entzündungen entstehen, verändert das die Situation. Dieses Nägelbeißen ist schmerzhaft; es hat einerseits etwas Selbstverletzendes und Aggressives, anderseits aber auch etwas Selbstverzärtelndes. Die Beschäftigung mit sich selbst beruhigt, auch wenn es später weh tut. Ist exzessives Nägelkauen ein vorherrschendes Verhalten, das von dem Kind zwanghaft ausgeübt und nicht mehr kontrolliert werden kann, müssen Eltern eingreifen.
Auslöser für den Rückzug aus einer bedrückenden Situation hin zur Beschäftigung mit sich selbst können die Geburt eines Geschwisters, Schulnöte, Trennungsprobleme bei Scheidungen oder Krankenhausaufenthalte sein.
Eltern sollten darauf in zwei Schritten reagieren
Erstens: dem Kind Zuwendung und Aufmerksamkeit schenken. Die gesteigerte Aufmerksamkeit und Zuwendung trägt dazu bei, das Selbstwertgefühl zu stärken und die Angst vor Versagen oder Ausgeschlossensein zu nehmen. Die Unterstützung der Eltern gibt Rückhalt und damit Kraft, eher mit Frustrationen fertig zu werden.
Zweitens: Hinterfragen Sie die Ursachen der Überforderung, und versuchen Sie, die Probleme mit dem Kind gemeinsam zu lösen.
Vor bitteren Ölen oder Cremes sollte man Kinder bewahren, sie sind allenfalls ein Mittel bei Erwachsenen.
Wichtig ist es, bei Kindern frühzeitig mit der Nagelpflege zu beginnen. Verbindet man die lästige Prozedur mit Fingerspielen und Streicheleinheiten, macht man sie zu einem wohltuenden Ritual.
Das Lacken der Fingernägel ist bei Mädchen und Frauen eine gute Methode, um zu verhindern, die bunte Pracht durch Kauen zu zerstören.
Kaut man oft unbewusst an den Fingernägeln, kann man Familie und Freunde bitten, einen immer wieder darauf hinzuweisen. Und bei allgemeiner Nervosität können Sport und Bewegung im Freien die innere Spannung abbauen.
Kauen Sie aus Langeweile? Dann lenken Sie sich ab, indem Sie etwas Nützliches tun. Betroffene Kinder sinnvoll beschäftigen, zum Beispiel beim Tischdecken helfen lassen. Bei Nägelkauen aus Aufregung ? zum Beispiel während eines spannenden Fernsehfilms ? reicht oft ein Kaugummi oder Bonbon zur Ablenkung.
Literatur:
Ylva Ellneby
Kinder unter Stress
Und was wir dagegen tun können
Beust, 2001
ISBN 3-89530-069-1
Preis: 15,90 Euro
Wie steht es um die Unbeschwertheit unserer Kinder und was können Eltern tun, um Stressfaktoren bei Kindern zu reduzieren? Immer mehr Kinder zeigen sich im Alltag passiv, sind unruhig und scheinen an einer Art Burn-out-Syndrom zu leiden. Die Autorin beschreibt, wie Kinder auf den Stress, der durch Streit innerhalb der Familie, Leistungsdruck oder verplante Freizeit ausgelöst wird, reagieren. Sie macht viele praktische Vorschläge, wie Eltern durch Spielen und Meditationen die Stresssituationen bewältigen können. (Quelle: Beust Verlag)

Hallo,
ich hab mal irgendwo gelesen (weiß auch nicht mehr, ob das eine qualifizierte Stelle war ;-)), dass die Ursache sein soll, dass ein Kind sich nicht mit Regeln/Grenzen/Situationen abfinden will. Außerdem hab ich gehört, dass man das Nägelkauen auf keinen Fall tolerieren darf, sondern jetzt mit den schärfsten Mitteln dagegen angehen soll, weil es sonst lange bleibt. Also streng verbieten oder Tinkturen schmieren oder ähnliches. Joseph tut es zum Glück nicht, obwohl seine Eltern stark vorbelastet sind...Das Kind meiner Freundin reißt seine Nägel ab (2,5 Jahre). Vielleicht hat es was mit der neuen Rolle als Geschwisterkind zu tun.
Das war jetzt wohl keine große Hilfe, weil du an der Situation nichts ändern kannst. Ich glaube, ich würd es einfach irgendwie unterbinden. Wie, weiß ich leider auch icht!
Alles Gute!
Astrid