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Meine Oma schwerkrank (lang)

Hallo,
ich stecke in einer schwierigen Situation wegen meiner Oma. Sie ist mittlerweile 93 Jahre alt und sehr schwer krank, die Ärzte machen keine Hoffnung, daß sie das KKH nochmal verlassen kann. Ich hänge sehr an meiner Oma. Sie lebt seit über 30 Jahren bei meinen Eltern, hat mich und meinen Bruder mit großgezogen und ist einfach die tollste Oma, die man sich vorstellen kann.
Und jetzt kommt mein Problem - ich würde sie gerne nochmal sehen, aber wir wohnen fast 400 km entfernt. Ich bin berufstätig (mein Freund ebenfalls - beide Teilzeit, wir wechseln uns ab) und meine beiden Kinder fahren beide äußerst ungern Auto, so daß wir wegen der Pausen für die einfache Strecke in der Regel 5 - 6 h brauchen. Eine Fahrt nur Sa-So löst bei mir deshalb mittlere Panik aus, weil spätestens bei der Rückfahrt ein Riesentheater veranstaltet wird. Dazu ist absehbar, daß die gleiche Tour nochmal ansteht, wenn die Beerdigung ist.
Alleine fahren kann ich aber auch nicht, weil Sanja noch fast voll gestillt wird und ich keine entsprechende Milchmenge in der TK habe und auf die Schnelle auch nicht zusammen bekomme.
Ein längerer Besuch ist derzeit nicht drin, da zur Zeit mehr oder weniger Urlaubssperre herrscht und mein Freund während des Semesters auch keinen Urlaub bekommt.
Außerdem habe ich Angst davor, sie jetzt nochmal so zu sehen. Bei unserem letzten Besuch ging es ihr so lala, aber sie hat sich noch für alles interessiert. Aber lt. meiner Mama hat sie sich jetzt aufgegeben, interessiert sich für nichts mehr, sieht sehr schlecht aus. Irgendwie würde ich sie lieber so in Erinnerung behalten, wie sie früher aussah. Auf der anderen Seite habe ich Angst, mich nicht von ihr zu verabschieden. Ich würde mich gerne nochmal bedanken für alles, was sie mir mitgegeben hat.
Ich weiß im Moment wirklich nicht, was ich machen soll und die Zeit läuft mir davon.
Die Entscheidung kann mir niemand abnehmen, aber es tut gut, sich mal alles von der Seele zu schreiben.
LG, Beate
Bisherige Antworten

Re: Meine Oma schwerkrank (lang)

Hallo Beate
fahr!!! fahr' in der Nacht oder am frühen Morgen, dann schlafen die
Kinder wenigstens Teilzeit. Erkläre ihnen, dass Du traurig bist und sie
deshalb lieb sein müssen, ich denke mal, Kids spüren das sehr gut. Aber
tu es für Deine Oma. Sie warten vielleicht gerade auf Deinen Besuch!
Alles Gute
Regula

Re: Meine Oma schwerkrank (lang)

Ich kann mich dem was Regula geschrieben hat auf jeden Fall nur anschließen!!!
LG und viel Kraft, Tanja

Re: Meine Oma schwerkrank (lang)

Hallo Beate,
ich würde entweder nachts fahren, oder evtl. fliegen, wenn es finanziell drinsteht.
alles Gute, Martina

Re: Meine Oma schwerkrank (lang)

Hi beate,
es ist schwer, da einen Rat zu geben. aber so wie Du Dich anhörst würde ich fast empfehlen, Deine Oma noch mal zu sehen um einen Abschied zu erleben von ihr und mit ihr.
Das wird mit den Kindern sicher halb so stressig - bleib einfach sooo lange, daß sie bei der Rückfahrt komatös schlafen. Oder nimm so virbucol-Zäpfchen zur Beruhigung mit, dann dösen sie friedlich.
Und leg bei der Hinfahrt eine laaaange Raststättenpause ein und gib Schokolade nach Bedarf ;-))
Warum suchst Du nicht nach einer geeigneten Zugstrecke?
Und auch wenn es nicht klappt: man kann sich auch geistig verabschieden, sie wird das sicher verstehen.
LG Gala

Re: Meine Oma schwerkrank (lang)

hallo beate,
das ist natürlich eine sehr persönliche situation...
ich würde unter diesen umständen fahren. habe mich nicht von meinem "opa" verabschiedet, auch aus ähnlichen gründen. und heute tut es mir leid, obwohl das verhältnis längst nicht so innig war wie das zu deiner oma zu sein scheint. meine oma lag damals auch apathisch im sterben, und hat sich trotzdem sehr gefreut, dass wir sie besuchten. ein arzt meinte (und das denke ich auch), dass manche leute nach solch einer art abschied besser loslassen können und friedlicher sterben.
die entscheidung kann dir aber in der tat niemand abnehmen.
in sachen autofahrten: wie wärs mit einer frühmorgens-fahrt und mit einem korb voller eingepackter kleinigkeiten? ich kenn das problem, zwei autohasser hinter mir sitzen zu haben *nerv*.
dir jedenfalls alles erdenklich gute!
sep

Re: Meine Oma schwerkrank (lang)

Hallo Beate, ich schließe mich den anderen an: fahr noch mal hin. Vielleicht kannst du auch allein mit der Kleinen fahren und das möglichst zu einer Zeit kurz nach dem Stillen, zu der sie sonst immer schläft?
Ich habe meine Oma einen Tag vor einer (eigentlich harmlosen) OP im KH besucht, 2 Tage nach der OP ist sie gestorben, ohne noch einmal aufzuwachen. Ich bin im Nachhinein sehr froh, sie noch einmal besucht zu haben, obwohl keiner davon ausging, daß sie stirbt. Insofern haben wir uns auch nicht voneinander "verabschiedet", aber ich habe sie noch einmal gesehen, mit ihr gesprochen...ich hatte sie auch sehr, sehr gern und war als Kind sehr oft bei ihr.
Alles Gute und LG! Kathi

Re: Meine Oma schwerkrank (lang)

Hallo Beate
Kann mich den anderen nur anschliessen, fahr hin!!! Aus meiner Erfahrung als Krankenschwester kann ich dir sagen das deine Oma sehr wahrscheinlich auf dich wartet um sich verabschieden zu können. Und dir wird es auch gut tun wenn du dich verabschieden kannst, sag ihr alles was dir auf der Seele liegt, dann kann sie beruhigt einschlafen. Und du bist auch ruhiger weil du weißt das du alles gesagt und getan hast was dir wichtig ist.
LG und viel Kraft
Antje
PS: Wie die anderen schon gesagt haben, fahr Nachts oder früh morgens wenn die Kleinen schlafen und nimm Spielsachen mit.
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