Hallo Claudia,
red ggf. mit deinen Nachbarn, dass sie nicht gleich das Jugendamt oder die Polizei holen, weil du gerade ein Trotzkind hast - und dann lass sie brüllen. Das mit den Nachbarn ist durchaus mein Ernst, viele vergessen ja gern, dass sie selbst mal kleine Kinder hatten und denken sofort an Missbrauch, wenn ein Kind tagelang stundenweise brüllt. Meine Nachbarn wissen Bescheid, wenn ich z.B. im Garten sage, dass Saskia jetzt baden soll incl. Haarewaschen, dann erwarten sie schon Gebrüll. Es hilft alles nichts, da darf man nicht nachgeben, sonst ist das Brüllen ein Machtinstrument deines Kindes.
Das klingt total nach a) Phase und b) Jähzorn. So einen Brüllwürfel hab ich auch! (Auch wenn Dritte mein Kind immer für schüchtern, lieb und brav halten, sie hat definitiv meinen Jähzorn geerbt und lässt ihn in den eigenen vier Wänden und Mama gegenüber voll raus - und ICH muss aufpassen, dass meine Adern nicht anschwellen). Und bei Saskia hilft gar nichts außer aussitzen. Wenn ich gegenan brülle, ruhig rede, sie festhalte - alles macht es nur noch schlimmer, sie brüllt sich in Extase und ist gar nicht mehr ansprechbar, wenn man ihr nahe kommt, haut oder tritt sie. Bei uns hilft nur Weggehen und ausbrüllen lassen. Ich versuche immer SOFORT, eine Tür zwischen uns zu bringen. Entweder ich geh raus oder ich setze Saskia vor die Tür. Kommt sie wieder und brüllt noch, fliegt sie wieder raus, anfangs ging das Stunden, mittlerweile schreit sie zwar immer noch rum, aber akzeptiert, dass ich ihr nicht dabei zusehe. Mittlerweile kann sie recht gut sprechen und erklärt auch schon mal, was ihr nicht passt, oder sie sagt mir dann, dass es wieder gut ist.
Mach auch kein Theater beim Schlafen. Frag sie, ob sie noch was braucht und sag ihr ggf. dann nach ein, zwei Ausnahmen, dass nun Schluss ist, und dann soll sie doch brüllen. Mein Mann erträgt das auch nicht gut und versucht Diplomatie mit dem Ergebnis, dass Saskia das schamlos ausnutzt und genau weiß, am Ende hat sie mit dem Brüllen Erfolg. Bei mir dauert es abends mittlerweile nur noch so lang wie nötig, weil Saskia genau weiß, Mama kommt nicht wenn Mama sagt, sie kommt nicht, und zwar egal, wie viel Zeter und Mordio geschrien wird. Saskia hat kein Gitterbett mehr, sondern ein Hochbett, und sie darf, wenn sie im Zimmer bleibt, auch durchaus noch spielen oder rumkruschteln, das, seit sie 2 Jahre 4 Monate alt ist. Sie ist halt manchmal einfach noch nicht müde und brüllt dann, weil sie einfach keinen Bock zu schlafen hat. Vielleicht könnt ihr auch so eine Lösung finden?
LG Nicole