... habe ich Plätzchen gebacken. Heute Abend wollten wir Fondue machen mit allen Großeltern bei meinen Eltern daheim. Berliner hatten wir bestellt, und ich wollte eben noch Plätzchen dazu backen. Meine Mutter hat ein bisschen den Teig geknetet und wir haben über irgendwas gelacht, was Tabea gesagt oder getan hatte. Keine Ahnunng. Dann ging meine Mutter ins Badezimmer, um sich die Hände zu waschen, glaube ich. Aber sie brach einfach zusammen. Einfach so. Mein Vater legte sie auf's Bett und während er einen kalten Waschlappen holte krallte sie ihre Finger in meinen Nacken und sagte, da tue es weh. Und in den Schläfen. Sie zitterte schrecklich und die Augen flackerten die ganze Zeit. Sie sah alles doppelt, sagte sie dem Notarzt. In der Notaufnahme haben sie ihr Morphium gegeben, nachdem sie das CTG gesehen hatten. Im Kopf meiner Mutter ist ein Anorisma geplatzt, und sie haben sie in ein künstliches Koma gelegt. Bis sie operiert werden kann. Wann das sein wird, entscheiden sie heute Mittag. Inzwischen ist sie in der Neurochrirugie und wird künstlich beatmet. Natürlich, bei Koma. Die Ärztin wirkte sehr betroffen und war nicht viel älter als ich, glaube ich. Sie sagte, zunächst würden sie punktieren und Hirnwasser abfließen lassen, weil das Blut alles blockiere und der Druck zu groß würde. Die Gefahr eines Hirnschlags sei recht groß, die ganze Zeit, auch nach der OP noch. Und jetzt sitzen wir hier und warten. Und wissen nicht, was wir dem Kind sagen sollen. ...