Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
mich würde mal interessieren, wie Ihr als Mütter gegenüber unfreiwillig kinderlosen Frauen empfindet.
- Habt Ihr Mitleid
- Fühlt Ihr Euch diesen Frauen in gewisser Weise überlegen,
die Erfahrung einer Schwangerschaft/Geburt gemacht zu
haben
- Kommt es vor, daß Ihr Euch (beruflich oder auch privat)in
manchen Situationen diskriminiert fühlt
- Geht Ihr auf Distanz
- Welche Probleme habt Ihr im Umgang mit kinderlosen
Frauen
- Welche Erfahrungen habt Ihr mit diesem Thema im
Freundeskreis gemacht
Über Eure ehrlich gemeinten Antworten würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße an alle von einer Mitleserin
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
1. mitleid habe ich nur, wenn die frau mit ihrer kinderlosigkeit ein problem hat
2. nein, wieso sollte ich mich überlegen fühlen? es ist eher das gefühl der dankbarkeit "ein glück, dass ich diese schwierigkeiten nie hatte".
3. nein, ich fühle mich weder beruflich noch privat diskrimminiert
4. ich würde nur auf distanz gehen, wenn die betroffene mit mir als mutter ein problem hat
5. im freundes/bekanntenkreis kenne ich einen fall von ungewollter kinderlosigkeit (aber wohl eher aufgrund fehlendem partner/insgesamt psychischer labilität). leider ist diese frau sehr neidisch und zeigt dies auch, indem sie unsere kinder ignoriert und uns oft seltsam behandelt. darum haben wir den kontakt soweit wie möglich eingeschränkt. ansonsten gibt es in unserem freundes-/bekanntenkreis nur wenige, die im fortgeschrittenen alter noch keine kinder haben. und diese haben angeblich kein fruchtbarkeitsproblem, sondern sich bewusst gegen kinder entschieden. sie scheinen glücklich mit ihrer lage zu sein und gehen auch ganz normal mit unseren kindern und uns um.
viele grüsse,
sep
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
2. nein, das waere ja auch superdoof, ich bin dankbar um diese Erfahurngen. Deswegen bin ich aber noch lange nichts besseres.
3.logisch - kinderlose Ehepaare haben schon ihre Vorteile, billigeren Urlaub, da ausserhalb der Ferienzeit, um nur einen zu nennen...
4.nein, ich gehe nicht auf Distanz, wieso auch, die Frauen beissen ja nicht
5.ich habe keine Probleme mit kinderlosen Familien
6.meine Bekannte, die so alt wie ich ist und kinderlos geblieben ist, hat das gut weggesteckt, sie geht ind er Betreuung ihrer Nichte auf, ist aktiv in der Kinder und Jugendarbeit in der Kirche und hat die Gabe, gute Beziehungen zu Kindern aufzubauen und mir als Mutter gibt sie das gute Gefuehl, etwas tolles zu leisten, weil ich viel Zeit in die Kidner investiere.
bist du stille Mitleserin kinderlos?
hast du schlechte Erfahrungen?
LG
PEanut
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
Mitleid habe ich nur, wenn das Paar bzw. die Frau ein Problem mit der Kinderlosigkeit hat.
Wofür überlegen? Wir haben einfach Glück gehabt, Kinder zu wollen u n d zu bekommen. Anders verliefe unser Leben einfach anders, mit allen Vor- und Nachteilen.
Beruflich diskrimiert werde ich nicht. Aber ein Kind an sich schränkt eben schon ein (psychisch wie physisch). Privat einmal: als wir ein Whg. nicht bekamen, weil die Vermieterin keine Kinder wollte....
Oh weh, hätte ich Probleme mit kinderlosen Frauen, hätte ich gar keine Freundinnen... aber generell machen wir viel nicht mehr mit, wegen unserem Sohn. Es wird zwar verstanden, aber da von unseren Freunden keiner Kinder hat, wird eher erwartet, dass wir uns arrangieren.
Leben mit oder ohne Kind ist sehr unterschiedlich. Beides fand/finde ich sehr schön. Als der Kinderwunsch aufkam, war meinem Mann und mir klar, dass auch nichts daraus werden könnte: und es wäre a u c h gut gewesen. Ich finde es nur so schrecklich, wenn Frauen aufgrund ihres - unerfüllten - Wunsches, das Kinderhaben so mystifizieren. Sie nehmen sich dadurch all das Schöne, das man ohne Kinder genießen kann. Aber die Kirschen in Nachbars Garten...
Liebe Grüße, Iris
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
hmmm, mitleid ist ein überstrapaziertes wort - in dem
vorbelasteten sinne - nein.
ich fühle mich kinderlosen (ob nun freiwillig oder nicht) nicht
überlegen. ich denke, dass menschen unterschiedliche
lebensentwürfe haben können. und wenn frauen sich in dieser
gesellschaft gegen kinder entscheiden, ist es nicht sehr
verwunderlich. wenn du aber vor allem die "unfreiwilligen" meinst
- nein, auch bei den frauen fühle ich keine überlegenheit. und
auch keinen drang zu belehrung (nach dem motto "dein leben
läuft einfach nicht _richtig-, änder was, dann klappt dat schon")
ich habe kein problem mit kinderlosen frauen - auch wenn ich
zugeben muss, dass ich mit müttern froh bin die erfahrung des
kindhabens zu teilen. aber das gute gefühl zu einem menschen
ist für mich nicht von seinen mutter oder auch nicht muttersein
abhängig.
wie meinst du das mit der diskriminierung? ich fühle mich
allgemein als frau in dieser gesellschaft diskriminiert. als mutter
dann noch mal. ich hoffe aber, dass ich in der frauenpolitik als
mutter nicht an die "gläserne decke" stosse.
mist, meine hündin hat durchpfiff *hetz*
lg
agnieszka
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
meine beste Freundin ist von Endometriose betroffen und versucht schon seit 4 Jahren Ss zu werden. Es tut mir unheimlich leid für die beiden, vor allem weil halt im engeren Freundeskreis wirklich alle grad Kidner kriegen und die beiden hätten es wirklcih verdient. Es wäre finanziell versorgt und mit Sicherheit hätte dieses Kind ein sehr gutes Zuhause. Sie gehen aber auch sehr locker mit dem Thema um und sind nicht ganz so verbissen wir manch andere. Ich dagegen habe manchmal ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber gehabt. Allerdings sprachen wir darüber und alle meine Bedenken sind weg. Grad wegen dem offenen Gespräch.
Auf deine anderen Fragen kann ich leider nicht antworten. Weil es mich noch nicht betroffen hat.
LG
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
& liebe Grüße
Katharina
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
Mitleid - Eher Mitgefühl, vor allem, wenn es die Frauen sehr belastet keine Kinder bekommen zu können.
Überlegenheit - Keine Spur, es ist ein schönes Gefühl ein Kind zu bekommen und großzuziehen, aber es ist ein Gottesgeschenk, dafür bin ich dankbar, aber nicht besser als andere Frauen.
Diskrimminiert - Weder von Freunden noch im beruftlichen Leben fühle ich mich diskrimminiert. Die Haltung des Staates finde ich allerdings jammerschade, schließlich ziehen wir das Potenzial von morgen groß, das wäre etwas mehr Unterstützung schon wert.
Probleme - Keine sofern sie keine mit mir und meinem Kind haben.
Erfahrungen - Eine Freundin hatte eine stille Geburt in der 40. Woche, alle um sie herum hatten oder bekamen Kinder, sie hat 1,5 Jahre gebraucht um wieder schwanger zu werden. Es war oft schwierig, aber wir haben alle zusammengehalten, sie aufgemuntert und ihr beigestanden so gut es ging. Schließlich hat es geklappt und jetzt als Mutter ist der Umgang viel unkomplizierter geworden.
LG Tanja
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
2. ich bin froh, diese Erfahrungen gemacht zu haben/zu machen, aber ich fühle mich da nicht überlegen
3. nein, eigentlich nicht. Ich fühle mich eher als Nichtraucher diskriminiert, dass ich bei uns in einem Rieseneinkauszentrum keinen vernünftigen NR-Platz in einem Cafe/Restaurant bekomme, die Situation ägert mich mit Kleinkind umso mehr, beruflich bin ich weiter selbständig und habe da gar keine Probleme mit Kind
4. bisher keinerlei Probleme
5. Unser Freundeskreis in der nähreren Umgebung ist außer uns noch völlig kinderlos. Einige beschäftigen sich mit dem Thema und die fragen auch ganz gern nach unseren Erfahrungen und wir erzählen, was bei uns so los ist, aber das Thema "Kind" ist da eins von mehreren. Eine gute Freundin von mir probiert seit 2 Jahren vergeblich schwanger zu werden, das tut mir sehr weh. Wir reden auch darüber, aber es ist für sie nicht einfach, zumal ich jetzt wieder schwanger bin.
LG jula
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
also Mitleid, Mitgefühl, alles eine Suppe. Es tut mir leid für die Frauen, die gern ein Kind möchten, aber keins bekommen können, ich habe selbst 3 Jahre gebraucht um wieder Schwanger werden und es war eine ziemlich harte Zeit.
Überlegen fühlen? Warum denn? Mal ganz ehrlich, ich hab mich tierisch gefreut auf das Baby, das in mir war, aber die Schwangerschaft selbst mit seinen ganzen Zipperlein war nicht gerade etwas, wo ich sagen könnte "jau, ich bin das blühende Leben" und die Geburt, hat weh getan, deswegen überlegen fühlen? Nee, ich bin um eine Erfahrung reicher, aber das sind andere Menschen in anderen Bereichen auch.
Naja, also diskriminiert fühle ich mich nicht, nur, wie jemand anderes auch schon sagte, der Staat ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, wenn man ein Kind bekommt.
Auf Distanz gehe ich nicht zu kinderlosen Frauen, warum auch? Und die Probleme im Umgang mit kinderlosen Frauen sind nicht zwischenmenschlicher Art, sondern eher zeitlicher Art, weil man mit Kind nicht immer so kann, wie man gern möchte, aber das hindert ja nicht an einer Freundschaft.
Ich habe eher die Erfahrungen gemacht, als alle Kinder bekamen und ich nicht. Da ich vorher eine Fehlgeburt hatte, versuchten alle, mich in Watte zu packen, da wurde eine Schwangerschaft verschwiegen, weil der Geburtstermin mit dem von meinem Kind überein stimmte, das Thema Kinder möglichst umgangen und und und, völlig unnötig.
LG
Nicky
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
-Überlegen fühle ich mich nicht, nur um eine Erfahrung reicher, die diesen Frauen noch nicht vergönnt war.
-Ich habe mich weder beruflich noch privat einmal diskrimiert gefühlt.
-Auf Distanz gehe ich nicht zu den Frauen.
-Kenne mehrere Mittdreißigerinnen, die gerne schwanger werden wollen, es aber seit vielen Jahren nicht klappen will. Die sind schon fix und fertig, deren Beziehung leidet sehr darunter und sie sind - was mir aufgefallen ist - ständig am Urlaub machen, weil sie meinen, daß sie in den Ferien besser abschalten können und entspannter sind. Doch leider nützte das alles auch nichts.
-Es gibt bei denen so ein Neidgefühl, daß ich nun ein Baby habe und die nicht. Das sagen die Betroffenen auch ganz ehrlich und frei heraus. Große Probleme haben wir trotz allem nicht mit den Bekannten.
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
2. Überlegen? Nein, es ist kein Verdienst schwanger zuwerden und Kinder zu bekommen, sondern ein Geschenk.
3. Beruflich ja, ich wurde nach dem Mutterschutz an eine schlechter bezahlte Stelle versetzt, da ich mich aber nun selbständig gemacht habe, hat sich das Thema erledigt.
Privat: nie
4.Nein, warum auch?
5. Gar keine
6. In meinem fast kinderlosen Bekanntenkreis sind wir aufgrund unserer nunmehr mangelnden Flexibilität Außenseiter geworden, wir haben allerdings im Gegenzug durch unsere Kinder auch einige Neue kennengelernt. Bei den meisten meiner Freunde fehlt einfach der passende Partner. Meine beste Freundin ist mit ihrem Freund ungewollt kinderlos. Sie hat sich von ihrer Seite her von uns distanziert, was mir sehr weh tut, aber mehr als ihr seelisch- moralischen Beistand leisten kann ich nicht anbieten und wenn sie den nicht animmt...tja, ich weiß da auch nichts besseres, leider.
LG, Birgit
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
1. nein, Mitleid nicht, sonder eine art Mitgefühl
2. nein, überlegen nicht, sondern erfahrener, was SS und Geburt betrifft
3. diskriminert ist vielleicht hart, aber es gibt sicherlich Vor- und Nachteile, wenn man ein Kind hat.
4. keine Distanz, keine Probleme
5. keine negativen Erfahrungen
lg, gloria
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
1. wenn, dann habe ich Mitgefühl mit Kinderlosen, aber kein Mitleid
2. Ich fühle mich nicht überlegen
3. Beruflich habe ich es mit Kind (bin Ärztin) deutlich schlechter als kinderlose Frauen und fühle mich da auch z.T. nicht verstanden - egal ob von kinderlosen Frauen oder Männern.
4. Meine besten Freundinnen sind kinderlos (gewollt) und leben ein vollkommen anderes Leben als ich, trotzdem respektieren sie die Vorgaben, die es in meinem Leben gibt und jeder beneidet jeden ein bißchen ;o)
LG Teddy
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
1. ja, Mitgefühl oder Mitleid habe ich schon, weil sie diese tolle Erfahrung eines eigenes Kindes nicht machen können.
2. Überlegen fühle ich mich ihnen nicht. Warum? Die Erfahrung der Schwangerschaft und Geburt fand ich nicht so prickelnd....ist ja aber zum Glück bei jeder Frau verschieden.
3. diskriminiert fühlr ich mich nicht. Beruflich habe ich damit noch keine Erfahrungen gemacht, weil ich seit Jelto da ist zu Hause bin.
Und Privat? Ne, die Frauen tun mir doch nichts.
4. Ich gehe nicht auf Distanz. Und Erfahrungen zu kinderlosen Frauen (oft weiss ich ja nicht, ob gewollt oder nicht gewollt!) habe ich eigentlich nur gute gemacht. Im Freundeskreis (und auch Familie) sind kinderlose Frauen, aber der Kontakt zu denen ist super. Die gehen sogar immer besonders lieb mit Jelto um - wie gesagt, ich spreche das Thema bei den Frauen aber nicht von mir aus an. Somit weiss ich nicht, ob sie gewollt oder ungewollt kinderlos sind.
LG Luci
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
Ich bin umgeben davon!
- null Mitleid, warum auch - höchstens die mit mir ;-). Das Glück mit Kindern sieht man oft schlecht von außen, und die Beteuerungen werden nicht ganz für voll genommen.
- null Überlegenheit - Kinderkriegen ist so schwer nun nicht
- Distanz hat sich eingestellt, weil man nicht mehr dieselben Erfahrungen teil und eine neue Zeiteinteilung hat.
Das ist schade, meinst Du, das gibt sich wieder, wenn die Kinder aus dem Haus sind?
Im Grunde verstehe ich das voll, wenn eine Frau keine Kinder kriegt. Ein gute Freundin hat schwer Karriere gemacht - sie müßte das aufgeben und hat dazu keinen verläßlichen Partner, eine andere auch nicht ( es fehlt wohl oft an den verläßlichen Männern?.
Gegenüber wohnt ein ungewollt kinderloses Paar - da habe ich schon manchmal so einen Streif Mitleid, weil die das so gerne wollten und ewig viele Abgänge hatten. Das ist einfach fürchterlich.
LG Gala
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
zu deinen Fragen
1. ich habe Mitleid
2.fühle mich in keiner weise überlegen,bin aber froh die Erfahrung gemacht zu ahben
3.Ich bin beruflich und privat nie diskriminiert worden und würde mich dagagen auch wehren wollen
4.Ich würde nie auf istanz gehen,denn kinderlose Frauen sind doch nicht krank
5.Ich ahbe keine Probleme mit kinderlosen Frauen und hoffe sie mit mir auch nicht
6.Wir haben in unseren Bekanntenkreis Paare die sehr lange oder garnicht Kinder bekommen haben.
Sie sehen uns aber als Bereicherung und gönnen uns unser Glück.
Klar ist oft auch Wehmut dabei aber wenn sie kommen und Adrian sehen dann ist das für sie eine art Ersatz.
LG Yvonne
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
ich kenne ein paar kinderlose Frauen in meinem Alter, die sagen, sie
moechten keine Kinder, aus verschiedenen Gruenden. Ehrlich gesagt habe ich
den Verdacht, dass es einfach nicht klappt, da sie auch frueher anderes
gesagt haben, aber weiss nicht, wie und ob ich da mal nachfragen soll.
Ich kann ja auch nicht helfen. Ich wuerde dann nur anders mit ihnen reden,
erst hab ich immer versucht, die schoenen Seiten des Kinderhabens
rauszustellen, aber vielleicht ist es genau das, was die nicht ertragen
koennen zu hoeren. Deswegen rede ich momentan ueberhaupt nicht ueber
Kinder mit diesen Frauen/Paaren. Gibt ja auch andere Themen.
Wir versuchen seit ueber einem Jahr ein zweites Kind zu bekommen, aber es
klappt bis jetzt nicht. Daher habe ich allmaehlich das Gefuehl, den
unfreiwillig kinderlosen Frauen etwas nachempfinden zu koennen.
Mitleid? Weiss ich nicht, ob ich es so nennen wuerde. Frueher haette ich
gesagt, das ist doch nicht so schlimm -- jetzt denke ich, dass es einen
ganz schoen zerfressen kann und ja, vielleicht habe ich Mitleid.
Ueberlegen? Ueberhaupt nicht. Es ist ein Geschenk und nicht jeder kann es
bekommen, leider. Auch wenn ich neulich hier von "Leistung" gesprochen
habe -- sicher ist es ein besonderes Gefuehl, aber ich finde mich nicht
"hochwertiger" als andere deswegen.
Diskriminiert fuehle ich mich nicht, eher gefoerdert, liegt vielleicht an
meinem Beruf. Die Umstaende sind komplizierter geworden. Wenn eine
kinderlose Frau mich aber wegen meines Kindes *diskriminieren* wuerde,
wuerde doch ein Gefuehl der inneren Ueberlegenheit aufkeimen, ja. Aber
ganz bestimmt nicht weil ich Schwangerschaft und Geburt hinter mir habe,
sondern weil ich ein Kind habe, was mir taeglich die Welt zeigt (dieses
Glueck laesst sich durchaus auch durch Adoption erreichen).
Distanz eher nur wenn ich nicht Bescheid weiss. Naja, und wenn ich das
Gefuehl habe, dass die Frau selbst Probleme damit hat, dann bin ich
wahrscheinlich die falsche Ansprechpartnerin und wuerde mich nicht
aufdraengen.
Probleme siehe oben. Nicht Bescheidwissen. Und manche kinderlose Paare in
unserem Umfeld haben ueberhaupt kein Auge fuer Sophia, kein "ach wie
suess" o.ae. beim Begruessen, rein gar nichts fuer den Mutterstolz,
sondern nur spaeter irgendwann ein "Kinder nerven ja manchmal" -- so
erlebt einmal bei einer Feier, wo Sophia eigentlich sehr lieb war. Ich
weiss ja selbst, dass ich auf Kinder anders gucke, seit ich eines habe,
von daher sei ihnen verziehen, aber ich muss dann solche Treffen auch
nicht unbedingt wiederholen. Das Leben ist schon anders mit Kind.
Das war jetzt ein Beispiel fuer Erfahrung im Freundeskreis.
Liebe Gruesse und wenn Du magst, schreib doch auch mal Deine Erfahrungen.
Baerbel
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
Mitleid: auf jeden Fall, besonders, wenn der Kinderwunsch sehr groß ist, denn sie verpassen definitiv etwas.
Überlegen: ein klares Nein, so ist die Natur, es hätte auch mich treffen können! Sicher erlebe ich Dinge, die sie nie erleben dürfen/müssen/können, aber das hat nichts mit Überlegenheit zu tun!
Diskriminiert als Mutter und Alleinerziehende: momentan sogar sehr, was Berufschanchen und staatl. Förderungen anbelangt (monitär, beruflich und betreuungstechnisch)
Distanz: nein, warum sollte ich?
Umgang: einen normalen, da die Faruen, die ich kenne, nur kinderlos sind, weil ihre Männer keine Kinder wollen, also nicht aus biologischen Gründen....
Das Thema wird weitestgehend tabuisiert (ob nun gewollt oder ungewollt ohne Kinder)
Meine Frage: warum interessiert Dich das?
LG Ariane
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
Ich kenne ein Paar, die sind tolle Typen und es klappt schon sehr lange nicht. Mit denen habe ich eigentlich schon Mitleid, wobei ich es schade finde dass die nicht abklären woran es liegt und sich auch nicht so damit ausenandersetzen ob sie mit der Kinderlosigkeit klar kommen oder nicht. Ich habe das Gefühl sie warten einfach und hoffen auf ein Wunder und lassen kostbare Zeit verstreichen. Dann haben wir noch das Paar das sich für Künstliche Befruchtung entschieden hat, die haben nun Zwillinge und total viel Probleme mit denen. Wenn ich denen gegenüber aber mal von meinen kleinen Sorgen spreche, dann habe ich das Gefühl ich wäre undankbar, denn schliesslich haben sie IMMER die grösseren Sorgen und ich bin ja einfach so Schwanger geworden.
Überlegen fühle ich mich nicht, ich bin aber froh dass Kinderlose Paare nicht wissen wie es mit eigenen Kindern wirklich ist, dies würde es wohl noch schlimmer machen.
Ich fühle mich weder als Frau noch als Mutter diskriminiert, dies wohl desshalb weil ich zufrieden bin mit dem was ich mache und keine anderen Ambitionen habe.
Ich habe eigentlich keine Probleme mit Kinderlosen Frauen, doch ich verkehre auch nicht mit vielen. Leider kann ich aber nicht mit Begeisterung die Vorzüge der Kinderlosigkeit aufzählen, desswegen bin ich halt einfach ruhig.
Gruss
Karin
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
2.: Nö
3.: unbedingt. Ein Abteilungsleiter meiner alten Firma sagte mal: Mütter sollten besser nicht in den Beruf zurück. Und dort fand ich es schon schwierig, anderen klar zu machen, dass man als Mutter Prioritäten evtl. anders setzt. Privat eher nicht.
4.: auf Distanz zu kinderlosen? Nein. Nur der Zeitplan sieht oft recht anders aus.
5.: S.O.Die Zeiteintelung stimmt oft nicht. Meine kinderlosen Freundinnen haben einen anderen Rhythmus und es ist oft schwierig, sich zu treffen.
6.: Es ist bei uns so gewesen, dass fast alle Freunde kurz hintereinander Kinder bekommen haben (sowas wie eine Pest?). Daher ergab sich das nicht. Die anderen haben wir zum Teil etwas aus der Sicht verloren. ABer von mir aus nicht, weil ich mich komisch mit ihnen fühlte.
Aber jetzt würde mich interessieren, was bei dir denn los ist? Hört sich nach nem konkreten Fall an.
LG
Ike
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
1. Mitleid habe ich schon, wenn sie drunter leiden.
2. Überlegen gegenüber Nichtmüttern fühle ich mich nicht. 3. Diskriminiert fühle ich mich hier und da bei Kleinigkeiten, fallen mir aber gerade wirklich nicht ein, kann also nicht so schlimm sein. Fühlte mich aber vor der Schwangerschaft als Frau auch schon diskriminiert oder unsachgemäß behandelt :-), so daß das jetzt wahrscheinlich nicht mehr ins Gewicht fällt.
4. nein
5. eher wenig, ansonsten meide ich Frauen, deren Vorstellungen komplett anders sind, da es einfach nicht paßt, ich versteh sie dann nicht, und sie mich nicht
6. Da zeigt sich, wer ein wahrer Freund ist.
LG
Birgit
Re: Eine zwischenmenschliche (Um-)frage
- Nein, Mitleid im herkömmlichen Sinne habe ich nicht, eher habe ich
Mitgefühl. Wie es sich anfühlt, ungewollt kinderlos zu sein, habe ich
selber drei Jahre lang erlebt.
- Überlegen fühle ich mich nicht, aber über die Erfahrungen der
Schwangerschaften, der Geburten und des Kinder-Habens bin ich sehr
glücklich. Mich hat das persönlich unglaublich verändert, darauf bin ich
stolz, aber fühle mich dadurch anderen nicht irgendwie überlegen.
- Nein, diskriminiert fühle ich mich generell nicht. Für eine Frau bin ich
wahrscheinlich ein ziemlicher Chauvi-Typ, und bislang habe ich noch all
das erreicht, was mir wichtig war. Hin und wieder kommen von
außenstehenden Kinderlosen zwar solche Sprüche, ob und wann ich
denn jemals wieder "richtig arbeiten" wolle, aber sowas prallt an mir
weitestgehend ab, ich bin sehr glücklich so.
- In unserem Freundeskreis sind sehr viele ungewollt kinderlose Paare
(einige haben wir auch durch die KiWu-Therapie kennengelernt,
deswegen sind es vielleicht ein paar mehr als Durchschnitt). Es gibt
unterschiedliche Methoden, damit umzugehen. Diejenigen, die offen
darüber sprechen können (was wir damals auch machten) sind
mittlerweile bis auf eine Ausnahme auch Eltern geworden oder werden
es demnächst :o) Da ich sehr offen bin, kann ich mit verschlossenem
Verhalten allgemein weniger gut umgehen und halte automatisch ein
wenig mehr Distanz, wenn meine Mitmenschen "zugeknöpft" sind. Mit
dem Kinderwunsch hat das aber nicht zwingend zu tun. Probleme mit
ungewollt Kinderlosen habe ich nicht, dazu gibt es keinen Grund.
Wenngleich es wirklich nicht leicht war, den ebenfalls kinderlosen
Freunden die frohen Botschaften zu überbringen, als ich schwanger war.
Denn aus eigener Erfahrung wußte ich, daß ich mich zwar für die
werdenden Eltern freute, aber gleichzeitig auch sehr neidisch war und
mich selbst als Versagerin sah...
Stellst Du diese Fragen, weil Du auch ungewollt kinderlos bist? Dann
wünsche ich Dir, dass Du ebenso viel Glück hast wie ich und sich Dein
Wunsch erfüllt :o) LG, Meike
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