Ein zweites Kind? (lang)
ich werde dieses Jahr 36 Jahre alt, Ruth wird demnächst drei. Und irgendwie steht seit einiger Zeit immer die Frage im Raum, wann wir denn ein zweites Kind bekommen. Mein Mann möchte gerne noch eins, Ruth wäre total begeistert, weil all ihre Freunde auch Geschwisterchen haben - nur ich kann mich nicht entscheiden.
Ein Argument dagegen wäre, dass der Job meines Mannes bis Ende des Jahres befristet ist und noch nicht sicher ist, wie es dann weitergeht. Aber ansonsten gäbe es rein strukturell keine Probleme: Ich bin im Öffentlichen Dienst und käme ohne weiteres auf meine alte Stelle zurück; für das Geschwisterkind wäre uns der Platz in der KiTa sicher, d.h., ich könnte nach 10 Monaten wieder arbeiten gehen, wenn ich wollte; Platz und Geld hätten wir genug und natürlich alle Liebe der Welt. Aber trotzdem weiß ich einfach nicht, ob ich noch einmal so ganz von vorn anfangen will? Mit Stillen und durchwachten Nächten und Pampers? Mit der Isolation (raus aus dem Beruf, dem Ehrenamt, kaum mehr Kino oder Kneipe etc.), die ich beim ersten Kind als sehr schlimm empfunden habe? Allein vor der Geburt hätte ich schon Horror, wo ich jetzt weiß, wie das ist.
Ich habe mir von meinem Mann Bedenkzeit bis zum Herbst erbeten; bis dahin muss und will ich mich irgendwie entscheiden. Könnt ihr mir helfen?
Dankeschön!
Susanne
Re: Ein zweites Kind? (lang)
helfen kann dir wohl niemand außer du dir selbst. ich glaub, du musst die "sache" aus dem bauch heraus entscheiden, denn mit den rationalen argumenten kommst du ja nciht weit bzw sie reichen dir nicht, denn wie sich das anhört, hört sich das nach einem 2. kind an *gg*.
ich glaube, es ist gut, noch eine weile zu warten, kommt zeit, kommt rat (kommt kind?). das drückst du ja selbst in deinem text aus.
ich hab ähnliche zweifel/ängste/befürchtungen........und lass mir auch einfach noch 1-2 jahre zeit (werde 32).
viel glück bei deiner entscheidnung-
dorit mit jolina (wird im juni 3).
Re: Ein zweites Kind? (lang)
Und der Job eben. Es stellte sich heraus, dass für mich für halbtags nicht genügend zu tun ist. Alle um mich rum plockern wie doof, ich sitz rum. Sehr unbefriedigend, noch dazu durch Teilzeit kaum Kontakt mit den neuen Kollegen (ich habe die Abteilung für den Teilzeitjob gewechselt). ich stellte fest: ich gehe überhaupt nicht mehr gern dahin, wenn ich ehrlich bin, und ich mir selbst in die Tasche lüge, dass ich ja "rauskomme".
Bewahrheitet hat es sich jetzt, wo ich schwanger bin: ob ich nicht noch einen Tag von daheim aus arbeiten könne, man braucht meinen Arbeitsplatz - eine andere Teilzeitkraft kommt nämlich auch donnerstags. Ich habe einen Tag Rotz und Wasser geheult, weil es so deutlich wurde, dass meine Anwesenheit keinen schert, aber jetzt bin ich heilfroh um eine neue Chance: Bis Mai noch hier, dann Elternzeit. Und die nutze ich ausgiebig, um mir einen neuen Job zu suchen. Die Familienplanung ist dann ja schließlich durch!
LG, Frust-Nicole
Re: Ein zweites Kind? (lang)
Re: Ein zweites Kind? (lang)
wenn ich es richtig lese, sind es die eigentlich "nur" die Geburt (da graut mir auch total vor!) und die ersten 10 Monate, die dir die Entscheidung erschweren?
Ich kann dich gut verstehen, so richtig Lust so ganz von vorne anzufangen, habe ich auch nicht, die neu gewonnene Freiheit wieder aufzugeben. Aber ich denke, man kann ja von vornherein versuchen, sich Freiräume zu schaffen.
Isolation habe ich nie verspürt, weil ich von Anfang an viele Kontakte zu anderen Müttern und auch zu meinen alten Freunden hatte. Diese Kinder-Kontakte musst du dir bei dem zweiten gar nicht mehr so schwer aufbauen, ist doch auch ein Vorteil.
Hättest du denn gerne ein zweites Kind in Ruths Alter? Wenn ja, dann stehst du auch die Durststrecken der Schwangerschafts- und Säuglingszeit durch.
Den Spruch fand ich immer blöd, aber es stimmt - die Zeit geht soo schnell um.
Viele Grüße
Claudia
(mit Nele 3 Jahre + ? 7. SSW)
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