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80 Minuten Trotzanfall - kann nicht mehr....

Hallo Ihr Lieben,
wie verhaltet ihr Euch bei Trotzanfällen (oder gibt es die bei Euch nicht?) ?
Mal der Reihe nach: Heute abend war der Auslöser des Anfalles eine Kleinigkeit - wie immer: Finja kam um 18.40 Uhr aus dem Nachbarsgarten vom Spielen nach Hause und musste Pipi - das wollte sie aber nicht drinnen machen, sondern im Garten. Wollte ich aber nicht, da erstens unnötig, zweitens schon zu kühl (Hamburg...) und drittens hatte ich ihren kleinen Bruder auf dem Arm, der schon mal gar nicht für draußen angezogen war. Die Diskussionen ums Schuhe ausziehen und reinkommen gingen dann so lange, bis Hose, Strümpfe und Schuhe nass waren :-(((( Danach habe ich denn Nils zu Seite gelegt (sofortiges leises Protestgeschrei), Finja reingeholt und ihr die nassen Klamotten ausgezogen (sofortiges ohrenbetäubendes Gebrüll). Danach ging gar nichts mehr, alles war "NEIN, NEIN!" Sie wollte wieder raus, die Zeit zurückdrehen und Pipi ins Gras machen...Nachdem ich sie unter protest ins Badezimmer gebracht hatte habe ich etwa 15 min innen bei ihr vor der Tür gesessen und ihr mit einer Engelsgeduld erklärt dass wir erst raus gehen, wenn sie geduscht und abgetrocknet ist. Genützt hat's nix (sie hat weiter getobt). Schließlich habe Ich sie unter die Dusche gestellt, waas die Situation nicht wesentlich verbesserte :-( Den REst spar ich Euch...Beruhigt und im Bett hatte ich sie dann um 20.30 Uhr.
Und jetzt quengelt Nils...LG, Meritxell
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Re: 80 Minuten Trotzanfall - kann nicht mehr....

*g* kenn ich... wobei ich das eher als "meinungsverschiedenheit" einstufen würde als als Trotzanfall - ich habe festgestellt, daß diese Situationen am leichtesten entschärft werden, wenn man die Nerven hat und völlig ruhig bleibt und einfach raus geht und sagt: ich komme wieder wenn Du Dich beruhigt hast - sagt bescheid oder so.
Wie alt sind Deine Kinder? Marc hat diese Woche wieder gehäufte "Pannen" (auch im Garten) obwohl es schon wochenlang gut klappte.
LG Petra + Marc 30 Mo. + Isabell 8 Wochen

Re: 80 Minuten Trotzanfall - kann nicht mehr....

Finja ist auch 30 Monate alt und Nils 5 Wochen - die Nerven habe ich (größtenteils, denke ich) behalten, aber mit "einfach raus geht und sagt: ich komme wieder wenn Du Dich beruhigt hast - sagt bescheid oder so", das klappt eben nicht. Das hab ich heute nach 15 Minuten im Bad mit ihr zusammen probiert - danach hab ich sie in ihr Zimmer gesteckt und bin mit eben diesen Worten raus gegangen, aber da kommt sie brüllend hinterher. Tür zuhalten bringt's auch nicht wirklich, da ihr Zorn so schlimm ist, dass sie sich auch schon mal selber verletzt. Mit ihr im Zimmer bleiben schien mir bisher die beste Lösung - aber da sind heute einfach 80 Minuten bei rausgekommen; und die eine zusätzliche Stunde nervt mich einfach.
LG, Merit

Re: 80 Minuten Trotzanfall - kann nicht mehr....

Hallo Meritxell,
wenn die zwei Drähtchen im Kopf zusammenkommen, dann leiten die Ohren keine menschlichen Worte mehr weiter.
LG Uta

wohl wahr...

...aber wie kriegt man den Kurzschluss wieder weg????
LG Meritxell
P.S.: Schön, mal wieder von Dir zu lesen, Uta!

Re: wohl wahr...

Hallo Meritxell,
wie man das wieder wegbekommt, ist sicher vom Kind und von der Situation abhängig.
Mal paar Beispiele:
Tom wollte sich vorhin keine Windel anziehen lassen, weil er schon zu übermüdet war. d.h. Er wollte schon eine anziehen, aber stehend im Wohnzimmer. Ich hatte aber keine Pampers mehr und Stoffwindeln gehen im stehen schon gleich gar nicht ran.
Ich bestand auf liegend im Kinderzimmer und Tom auf stehend im Wohnzimmer.
Mir war das zu doof und ich habe in der Küche meinen Kuchen weiter gebacken. Als ich dann nach Tom schaute, war er auf dem Sofa eingeschlafen und hat sich problemlos wickeln lassen.
Meistens hilft bei mir weggehen (gestern habe ich mich sogar mal 10 Sekunden eingesperrt) oder ich sage, er soll das selber machen oder ich gehe mit ihm raus auf die Wiese. Wenn Papa da ist, sag ich: Das ist dein Kind. ;-)
LG Uta
PS: Ich bin doch immer (noch) hier. ;-)

Wiederholungszwang

.. Trotzanfall würde ich das nicht nennen *g*
Meine hat das Phänomen "zeit zurückdrehen " auch immer: sie gibt erst dann Ruhe, wenn die Versuchsanordnung wieder so ist, wie sie war, bis ICH glaube eingreifen zu müssen ;-)
Das "Bild" kann beim zweiten Versuch gerne kleine Patzer haben - mir fällt leider grad kein Beispiel ein - es reicht meist, wenn sie spürt, sie darf die Sache "perfekt" wiederholen ( wahrscheinlich ebne ich meiner Tochter den sicheren weg in die Zwangsphobie ... oder ist es vielmehr so, daß Zwangsphobiker NIE perfekte Handlungen vollbirngen durfen *hihi*? ) .
Also ... ich hätte Finja ( wenn der Schalter schon umgelegt und Nachdenken ausgeschlossen ist...) im Garten pinkeln lassen, es dauert eh nicht lange, bis sie bei der Kälte wieder drinnen ist...
LG Gala

Re: Wiederholungszwang

Ja aber - wer hat dann seinen Willen durchgesetzt und wird es dann beim nächsten "Kampf" nicht schlimmer??
Habe kürzlich ein sehr gutes Buch gelesen - da ging es darum, das Kinder am besten aus den "logischen Folgen" lernen z.B. wenn sie abends trödeln ist keine Zeit mehr zum Vorlesen... habe es öfter probiert und oft war das Ergebnis gut -am besten, wenn ich ganz ruhig war - leider gibt es nicht immer (passende) logische Folgen (wobei da Einpullern ja schon Folge vom Trödeln beim Ausziehen war).
Ich denke, mit dem Wiederholen lassen nimmt man ihr sogar die Erkenntnis welche Folgen ihr tun hat????
LG Petra

schwierig, schwierig...

.. das denke ich zwar auch, ABER: Ich hätte sie im Garten pipi machen lassen können, und sie DANACH in Ruhe duschen und ins Bett bringen können (so hat es ewig gedauert, sie ist halb dreckig, hat ungeputzte Zähne und kein Abendbrot im Bauc´h). Diese Situationen treten leider gehäuft abends vorm zu bett gehen auf, und durch "Entschärfung" der Situation wird das schneller, schöner, einfacher. Hab' bei anderen Situationen das "auslösende Moment" auch schon wiederholt und so den Abend gerettet - weiß also, was Gala meint. Und prinzipiell habe ich ja auch gar nichts dagegen, dass sie in den Garten macht - nur zu diesm Zeitpunkt war es einfach schlecht, und das ist für eine 2 1/2 jährige vielleicht einfach zu schwer zu verstehen?
LG Meritxell
P.S. Wie hieß denn das Buch und von wem?

Re: schwierig, schwierig...

Habe das Buch leider wieder zurückgegeben (war nur geborgt von einer (Kita-)Erzieherin) - ich glaub es hieß: wie Kinder aus Folgen lernen oder so.
Na wir können ja leider nicht hellsehen - wie solltest Du ahnen, daß aus dieser recht "harmlosen" Situation so etwas werden kann? Marc macht manchmal bei noch viel merkwürdigeren Dingen ein Riesentheater - wer soll denn immer vorher wissen wann der nächtse Knaller aus der Knallerdose losgeht ;-))
Bei Dingen die ich für wichtig halte versuche ich konsequent zu bleiben - bei Dingen die er für wichtig hält - überlege ich dann schon, ob ich auch ihn zu gehe. Aber es ist schwierig - die ersten Wochen mit dem Baby waren meine Nerven oft dünn und die guten Vorsätze oft schnell weg ;-((
LG Petra (die sich sicher ist, daß die Kinder das viel lockerer sehen als wir)

Re: schwierig, schwierig...

Hallo Meri,
ich denke schon, dass eine 2 1/2 Jährige das sehr gut versteht. Es geht eben um _ihren_ Willen und Mama spielt da nicht mit. Macht ja auch wirklich grantig, wenn man merkt, dass man so gar keine Chanche hat ;o)
Mir ist aufgefallen, dass diese Wut-/Kreisch-/Ich-will-jetzt-aber-unbedingt- Ausbrüche dann am heftigsten sind, wenn Ellinor müde ist.
So geschehen heute gegen 18 Uhr als wir vom Spielplatz los wollten. Elli müde, total durchnässt *mist* und nicht Willens, ihren Kram (Eimer, Schaufel & co.) selbst zum Auto zu tragen. Ein Gekreische, sag ich Dir....Sie schmeisst den Eimer hin und zeigt böse drauf und kreischt "Neiiiin, DU trägst das!!!". Ok, ich war inkonsequent, wollte schnell nach hause, weil Kind pattschnass und überhaupt.
Grundsätzlich versuche ich, Kompromisse einzugehen oder mir eine logische Konsequenz auszudenken.
Aber weißt Du, manchmal denk ich auch "Was sabbel ich mir hier eigentlich einen ab!" Und agiere - dann streng, wenns sein muss.
Wenn es auffallend abends auftritt, dann könntest Du dafür sorgen, dass die letzte Stunde eher ruhig abläuft, kein Gehetze etc.
"Jedes Kind kann Regeln lernen" hört sich schlimmer an als es ist ;o) Schau mal bei Amazon.
LG Ariane
p.s.: na, Du hast mir ja nen Floh ins Ohr gesetzt *g* (oder zwischen die Zähne *lol*)...womögl. komme ich auf Dein Angebot zurück!

Re: schwierig, schwierig...

.. so ist das eben, manchmal reicht die Zeit/Nerven nicht und Du hast z w e i Kinder.
Ich finde aber wirklich, daß ein Trotzanfall nichts b e s s e r macht- für mich ist das eher das "Ende der Kommunikation" - das Kind dreht durch, weil es nicht anders mehr deutlich machen kann, was es ursprünglich wollte.
Und von wegen aus den Folgen lernen: das wäre eigentlich, sie spüren zu lassen, daß es hübsch kalt ist nachts in den Garten zu pinkeln...
Aber ist alles Theorie, ich werde auch oft genug energisch und "diskussionsunwillig" , wenn ich sie ENDLICH im Bett haben will ( sie geht ja eh erst gegen 22 Uhr ). Aber es gibt eben "müde" Bett-Ablenkungsversuche und "essentielle" ( bei nicht erfüllen ... trotzreaktion) .
Aber versteh mich nicht falsch: völlig OK , wie es bei Euch lief ( auch ein Erkenntnisgewinn für Finja!!) - ich würds nur nicht in die Richtung steigern oder irgendwelceh Schlüsse daraus ziehen ( "Mein Kind ist in der Trotzphase")
LG Gala

Re: schwierig, schwierig...

Hallo Gala,
ein letztes noch dazu - mein "Ablenkungsversuch" (nach dem Dusch und Abtrocknungsk(r)ampf in der "ich-will-mich-nicht-anziehen"-Phase) und unser kompromiss war dann, dass sie, vor die Wahl gestellt ob Windel oder Unterhose, ""pumphose" (= Strumpfhose, Anm. d.Ü.) sagte und diese dann auch anziehen durfte. Alleine natürlich und daher ´mit dem po nach vorne, aber bitte. Jetzt liegt sie ohne windel, aber mit Strumpfhose im Bett, vorher hat sie mir noch vom Besuch bei ihrer Freundin erzählt (wo sie "Gaaaanz viele Bonbons" bekommen habe (daher auch kein appetit aufs Abendbrot) und der Frieden ist wieder hergestellt.
Und zum Thema meine Nerven leis mal mein Posting im Stillforum, dann weißt du bescheid (die sind im Moment wirklich nicht die besten, aber ich fand, ich hab mich dafür tapfer geschlagen in puncto "ruhig bleiben")
LG und Gute Nacht!

Re: Wiederholungszwang

Hi Petra,
es wird nicht schlimmer, es wird besser: weil das Kind dann weiß, daß ich wirklich nur ganz selten Nein sage. Also im Prinzip immer "hinter ihr" stehe - kein Grund, mit mir zu kämpfen.
... aber das ist nur theorie, mein Einwand war so etwas wie "inspiration ";-)
LG Gala

Re: Wiederholungszwang

Beispiel: Mein Marc hat beim Essen oft einen "Rappel" - er klopft mit der Gabel auf den Teller (er weiß, daß er das nicht darf ) ich denke es ist sozusagen eine Art "negative" Suche nach Aufmerksamkeit - es geht so weiter: entweder er hört nach der Androhung die Gabel wegzunehmen auf oder die Gabel ist dann weg... --> Geheul
Wir spielen dieses "Spiel" bestimmt 2-3 mal die Woche - er tut es trotzdem - nach der Wiederholungstherorie müßte ich ihm die Gabel wiedergeben oder? Klappt aber auch nicht er testet dann nämlich aus, ob die Gabel wieder wegkommt.
Was ist nun richtig oder besser noch "weise"???
LG Petra

Re: Wiederholungszwang

Hi Petra,
typischer Fall: meine hatte das auch ein /zwei Tage - ich habs aber ignoriert, wie ich fast alles ZU TISCH ignoriere ( da soll es schmecken und sonst nichts).
Ich würde an Deiner Stelle ( wo es schon eine "Geschichte" hat) jetzt höchstens mal mit auf den Teller hauen und ordentlich Krach machen und das ganze mal SEHR lustig finden ;-)) Vielleicht ist ihm die Stimmung zu ernst beim Essen??
R i c h t i g ist vor allem für mich: solchem "Kak" nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Das halte ich nämlich auch für wichtig: dass die Kinder merken, nicht alles, was sie tun und toll finden, kommt gleich in die Tagesschau.
Ganz persönlich finde ich solche Ratgeber MANCHMAL schädlich, man gerät - habe ich erfahren - in eine "Erziehungshokuspokusfalle" weil ein fremdes System ins eigene kreuzt und letztlich Verkrampfungen bewirkt.
Gilt aber auch nicht für immer - manchmal inspiriert ein gutes Buch eben auch.
So - wieder sehr hilfreich ;-)
LG gala

Re: Wiederholungszwang

Hallo Gala,
das schaffst Du ? Alles ignoerieren? Habe ich schon mal probiert - mit mäßigem Erfolg - leider macht er mit solcher Klopferei eben auch seine Schwester wach und dann ist für mich leider Schluß mit Essen. Ich kann es auch nicht so richtig tolerieren - wenn er Essen auf den Boden wirft - das zum haben wir wegbekommen. Bei uns ist es beim Essen eigentlich oft lustig - jedenfalls kann man reden und auch mal kaspern - aber irgendwo muß ich Grenzen setzen, sonst kriegt er wenn er wieder in die Kita geht ernsthafte Probleme - dort ist man diesbezüglich ziemlich streng und dort würde er sowas auch nicht machen - stellt sich die Frage, was machen die anders als ich???
Ich sehe im allgemeinen solche Ratgeber auch als Inspiration - genauso wie Erfahrungen anderer (so wie Deine).
LG und gute Nacht
Petra

Re: Kampf

Hallo Petra,
"Kampf" ist kein schönes Wort.
LG Uta

@gala

Hallo Gala,
das trötet mich ja sehr, dass auch andere das Phänomen "Wiederholungszwang" kennen...
Ja, das "im Garten pinkeln lassen" hätte die Sache wahrscheinlich (nein: sicher!) verkürzt - siehste, das "ausheulen" hier im Forum hilft doch, nämlich dabei, Erziehungsmethoden, die man selber erfahren hat, zu überdenken. Meine Mutter setzt und setzte ihren Willen zwar nie mit Gewalt durch, aber durch Manipulation (Ablenkungsmanöver), Drohung ("dann fährt die Oma weg und kommt nicht wieder") und Bestechung (Geschenke, Belohnungssüssigkeit).

Re: @gala

.. bei mir daheim war auch "Willen-Brechen" angesagt, weil sies nicht besser wußten.
Ich fahre aber echt gut damit, das nicht zu tun und ihr in so Schlüsselsituationen eine gaaaaanz lange Leine zu lassen.
Deswegen kann ich das nur empfehlen: das Vertrauen des Kindes ist immens, wenn man es "so-oft-wie-möglich" gewähren läßt ( es wird ja "gehört")- die Alltagshöflichkeit ( die ja immer so beweiskräftig ist für die wohlerzogenheit ) leidet nicht: Kinder sind meiner Erfahrung nach eh extrem spießig und sozial, wollen eh alles nachmachen und dazugehören...
Es sind extrem viele Ebenen, die da zusammenspielen. Sein Kind in manchen Situationen was TUN zu lassen und dann wieder klare Grenzen zu setzen - das schafft man nur als Mutter/Vater, wenn man das GANZE im Auge hat.
Und auch nur dann, wenns gerade gut läuft ;-))
LG Gala

Re: @gala

Die Anfänge der "Trotzphasen" waren noch einfach - regulär ging ich auf den Willen ein - das, das, das - manchmal gab es Situationen, da ging es nicht und da mußte ich sie mir schnappen und vom Ort des Geschehens wegtragen und hatte ein weinendes Kind auf dem Arm, was ich dann getröstet hatte, obwohl ich Nein gesagt hatte - meinem Mann passte das damals schon nicht, dass ich nach dem Nein-sagen sie tröstete, aber sie ließ sich trösten und da fingen dann auch die Machtkämpfe mit meinem Mann an, der vorher 2 Jahre sich nie einmischte, alles egal war und auf einmal wollte er mitreden, aus meiner Sicht ging das nicht mehr und ich ziehe mein Ding durch und somit, wenn er dann mal da ist, gibt es zwei Erziehungsstile und manchmal halte ich mich raus. Vor ein paar Wochen kam die Steigerung der Trotzphase, wenn es Nein heißt, dann läßt sie sich nicht trösten, dreht sich am Boden, bekommt sich nach 10 Minuten nicht ein und nach ein paar Malen lernte ich daraus, dass ich sie alleine lassen muss, nur das führt dazu, dass sie sich reinsteigert und einmal dauerte es 30 Minuten an einem Stück weinen, treten, bis ich sie mir auf den Arm schnappte und meinte, jetzt ist aber mal gut, 15 Minuten ging es weiter und dann hatte sie sich gefangen. Regulär lasse ich sehr viel gewehren und versuche dass, was sie mir mit ihren wenigen Worten versucht mir begreiflich zu machen auch zu gewähren, denn dadurch lerne ich sie besser kennen und weiß, was sie will - ich lerne mein Kind immer mehr kennen, a

Re: @gala

auch wenn ich anfangs nicht immer so schnell dahinter komme und es gab jetzt zweimal eine Situation, wo sie die Anfälle hatte und alle fragten, was den los wäre, ich hatte irgendwo gar keine Lust noch zu erklären, warum sie dann anfing, was der Auslöser war und wie und in welcher Phase sie sich beruhigte und dann wieder erneut aufflammte, dass mache ich nicht mehr. Ich hätte echt nie gedacht, dass das die heftigste Phase aller Phasen ist, davor weinte sie ab und an schon mal viel und lange, aber das war jetzt so die Steigerung und ich bin froh für die Kleine, wenn sie es geschafft hat, denn ich merke selber, wie sehr ihr das zu schaffen macht. SIE will nicht getröstet werden, zumindest nicht immer und je mehr ich weniger Nein sage, desto einfacher und glücklicher ist sie - aber bald haben wir das hinter uns und dann ist jeder froh, dass es vorbei ist . Jetzt weiß ich auch, warum diese Phase so berüchtigt ist. Jedes Kind ist anders.

Re: @gala

...und wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern heute - fühlst du dich im großen Ganzen vertstanden und akzeptiert wie du bist? Oder hat das Vertrauensverhältnis gelitten?
Und wie bust du zu deinen "Erziehungseinsichten" gekommen?
Neugierigen Gruß, Meritxell

Re: @gala

Hi Meri,
meine Mutter hat einen Januskopf - sie war immer schon "so-wie-ich", aber dann manchmal mit diesen "Willensbrecher" und anderen Extremsätzen ausgerüstet. Eine Seite, die mein Vater unterstützt hat, obwohl er wieder ganz anders gestrickt ist ( Familien!!)
In den letzten Jahren erlebe ich sie nur noch sanft - die Seite, die mir zusetzte, öffnet sich nicht gegenüber ihrer Enkelin.
Ich selbst bin einen manchmal sehr extremen Protestkurs gefahren, war auch schon mal kurz davor, die Eltern-Beziehung zukündigen. Mit der Geburt meines Kindes kippten die Verhältnisse: meine Eltern haben plötzlich ( nach 10 Jahren ;-) meinen Partner ganz akzeptiert, alles war "in rosa" - nur ich hatte keine Gefühle mehr für sie. Was mir Angst machte, weil ich selber eine Tochter hatte und den "Tod der Liebe zur Mutter" als bedrohlich empfand. Es war aber nur ein Übergang, inzwischen liebe ich sie wieder sehr.
Mein Vater ist zu komplex, als das ich das hier kurz schildern könnte. Er ist ein unmöglicher Skorpion, aber auch ein absolut verläßlicher Typ.
Meine Erziehungseinsichten beruhen - wie bei allen anderen auch!! denke ich - ganz auf meiner Kindheit. Das wichtigste ist mir "Zeitlupe" ( kein vermeidbarer Stress) und Verstehen-versuchen.
Ich wäre aber wohl ein schwankender Kandidat, wenn ich nicht meinen Mann hätte. Der ist immer extrem für die softe Linie, auch wenn er schon manchmal austickt.
Aber das schreib ich so - es ist in Wirklichkeit komplexer.
LG Gala

Re: @gala

Hi Gala,
danke für deine ausführliche Antwort! Ich glaube, es ist normal, dass die eigenen Eltern gegenüber ihren Enkeln sanft und nachsichtig sind - irgendwie bekommen sie ja die Zeit mit ihren Kindern nochmal "geschenkt", aber ohne die Verantwortung, es "richtig" machen zu müssen (denn die Erziehungsverantwortung liegt ja nun bei uns), und außerdem haben sie ja auch schon "erfahrung" mit uns gesammelt. Meine Mutter ist herzallerliebst im Umgang mit ihrer Enkelin (was bei mir in der Anfangszeit tatsächlich so was wie Eifersucht ausgelöst hat - denn die Aufmerksamkeit, die Finja zuteil wurden, hätte ich mir als Jugendliche oft von meiner Mutter gewünscht), aber sie hat extreme Probleme (immer noch, finde ich) ihre Gefühle spontan zu äußern - ich weiß nicht, wann sie MICH das letzte Mal - Begrüßung und Abschied mal ausgenommen - in den Arm genommen hat, zum Beispiel, oder wenn ihr etwas nicht passt, dann schluckt sie es solange, bis das Fass überläuft und sie explodiert.
Das wiederum beruht mit Sicherheit auf ihrer eigenen Erfahrung mit ihrer Mutter, die jetzt von meiner Mutter in einem Altersheim untergebracht wurde, wo meine Mutter sie regelmäßig besucht und sich kümmert, aber auf eine Art und Weise, wie ich es hoffentlich nie tun werde - auch alles sehr kompliziert und komplex...
LG, Meri

Re: 80 Minuten Trotzanfall - kann nicht mehr....

Hi Meritxell!
Ja, so etwas kenne ich auch. 80 Minuten hatten wir zwar noch nicht, aber 30 auch schon öfter. Was bei uns meist hilft: Entweder sich in die Kizi-Ecke zu setzen und einfach eins seiner Bücher zu lesen (dann kommt er irgendwann an und liest mit *g*) oder (noch besser): Eine Geschichte erzählen, in der jemand (bei uns ist es zur Zeit ein kleiner Elefant *g*) GENAU DAS GLEICHE erlebt wie Nico gerade inkl. Trotzanfall und allem. Und dann natürlich ein schönes Ende erfinden (Elefant und Mama kuscheln z.B.). Diese Geschichten kann er dann immer und immer wieder hören und verarbeitet so das Ganze (denke ich).
LG JAnet
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