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was würdet Ihr machen?

Hallo,
ich suche schon seit einer Weile eine Tagesmutter für Malte, er wird dann acht Monate alt sein. Jetzt stehe ich mit einer Frau im (e-mail-)Kontakt. Hört sich alles sehr gut an, aber sie ist wohl stark schwerhörig, kann aber gut sprechen und Lippen lesen. Jetzt weiß ich nicht - einerseits soll Malte ja sprechen lernen, und er muß ja auch mal Antwort auf seine Brabbeleien bekommen. Außerdem muß er dann ja ständig in Sichtkontakt sein, da sie sonst nicht weiß, ob was passiert. Andererseits ist es nur für zwei oder drei Vormittage in der Woche, da schadet ein anderer Umgang ja auch nicht. Ich hab mich noch nicht mit der Frau getroffen, wenn sie mir sonst sympathisch ist, was soll ich dann machen?
Danke schonmal für die Antworten.
Franziska
Bisherige Antworten

Re: was würdet Ihr machen?

Hallo Franziska!
Ich kenne eine junge Mutter, die taubstumm ist. Sie hat eine 2jährige Tochter die sich ganz normal (auch sprachlich) entwickelt. Die kleine hat ja auch sonst Kontakt zu normal sprechenden Menschen und scheint keine Probleme zu haben.
Wenn diese Frau schon erfahrungen mit Kindern hat, sie dir sympathisch ist und Malte sie auch akzeptiert... dann würde ich sagen, warum nicht mal versuchen.
LG Birgit

Re: was würdet Ihr machen?

Hallo Franziska,
hat sie denn Hörgeräte? Ich bin auch schwerhörig und kann Lippen lesen, aber ich trage Hörgeräte. Da merkt es eigentlich keiner, daß ich eine Hörschwäche habe. Ich kann mich ganz normal unterhalten und war auch in einer ganz normalen Schule. Ich sehe eigentlich keinen Grund, es mit der Tagesmutter nicht mal zu versuchen :-) Treff Dich doch mal und unterhalte Dich mit ihr, da wirst Du ja merken, wie gut sie Dich versteht.
Klar, ich habe Probleme mit dem Kauderwelsch fremder Kinder, die gerade das Sprechen lernen. Aber ich bitte sie dann immer, deutlicher (nicht lauter!) zu sprechen oder den Schnulli rauszunehmen, weil meine Ohren nicht so gut sind. Das klappt meistens prima. Moritz' Gebrabbel werde ich natürlich verstehen (oder versteh ich auch schon jetzt), weil er das von Anfang an so gewohnt sein wird.
Ich glaube, Kinder können sich sehr gut auf Personen einstellen, die sie häufiger sehen. Und nach einer Anfangsphase des Kennenlernens dürfte es keine Probleme mehr geben (wenn es denn überhaupt zu Verständigungsproblemen zu Anfang kommen sollte). Gleichzeitig lernt Malte vielleicht auch, mit Leuten umzugehen, die etwas anders sind wie andere :-)
Übrigens bekommt man als Schwerhöriger auch ein Gespür für Sätze, die man nicht ganz verstanden hat, und kann (wachsweich) darauf antworten. Malte bekommt also bestimmt Antworten auf seine Brabbeleien, vielleicht welche, die ihn zu einer genaueren Aussage anregen ;-)
Liebe Grüße,
Vroni

PS: Ist mir noch eingefallen...

Hast Du Deiner Tagesmutter in spe eigentlich mal Deine Bedenken geschildert? Also ich wäre in keiner Weise darüber böse, wenn Du mit mir darüber reden wolltest. Ganz im Gegenteil, da kann man sehr gut Vorurteile beim anderen abbauen und das tut gut :-)
Liebe Grüße,
Vroni

Re: was würdet Ihr machen?

Hallo Franziska
Ich denke es kommt halt darauf an was sie mit Malte macht. Wenn sie hauptsächlich den Haushalt macht, kann sie sich sicher nicht auf sein gebrabbel einlassen und ihm auch antworten, doch wenn sie sich viel Zeit nehmen kann ist die Betreuung allenfalls besser als bei einer höhrenden. Ich muss dir aber gestehen ich habe als erstes gedacht, ne würde ich nicht machen, doch ich denke bei genauerem überlgen anders darüber. Meine Mutter ist gehbehindert und wir mussten schon als Kinder lernen dass es gewisse Dinge gibt die sie nicht machen kann. Man lernt schon auf andere Rücksicht zu nehmen und lernt dass "normal" ein weiter Begriff ist. Ich würde es versuchen und darauf achten wie sie mit Malte umgeht.
Gruss
Karin

Re: was würdet Ihr machen?

Hallo Franziska,
sofern sie auf Malte eingeht, sehe ich überhaupt kein Problem, wobei das natürlich die Voraussetzung für eine gute Kinderbetreuung ist, unabhängig davon, ob jemand hören kann oder nicht.
Ich finde es eigentlich sogar gut und richtig, daß unsere Kinder auch mit Menschen in (engen) Kontakt kommen, bei denen nicht alles 100% "funktioniert" (bitte nicht falsch verstehen). Wie Karin schon schreibt, definieren sie dann hoffentlich "normal" in einem etwas weiteren und toleranterem Sinne.
Und Sprechen lernt Malte auf jeden Fall. Ganz sicher brabbelt er Dir schon bald die Ohren ab :o)
Liebe Grüße, Bettina
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