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Zusammen mit Mutter bzw, Großmutter in einem Haus?

Hallo Leute,
ich muss mal meinen Frust ablassen. Wer von Euch lebt mit seiner Mutter bzw. wie ich mit seiner Großmutter in einem Haus und muss sich auch immer Kommentare zur Erziehung anhören?
Meine Oma ist wirklich noch eine taffe Frau und es hat auch Vorteile´, dass wir zusammen in einem Haus wohnen, denn so können wir abends problemlos weggehen, weil sie über Davis Schlaf wacht. Aber was mich nervt und mich richtig fertig macht, ist ihre dauernde Belehrung und Sprüche: ? Zieh dem Jungen was an, es ist zu heiß?, ?Der Kleine bekommt ja schon ein Hohlkreuz?, ?Lass die Windel weg, er bekommt O-Beine?, "Wenn Du vormittags weg bist schreit David nie" oder "Du beschäftigst Dich viel zu viel mit dem Kleinen". Natürlich spiele ich nachmittags mit Davi, gehe spazieren u.ä. Nebenbei mache ich aber dann noch den Haushalt oder koche abends. Also in meinen Augen ganz normal. Auch ist richtig, dass Davi bei mir mehr schreit, weil ich vielleicht rigoroser durchgreife und er auch mal zurückstecken muss und vor allem, weil er wohl seine Emotionen vornehmlich an mir austestet. Aber mit unter habe ich das Gefühl ich sei eine schlechte Mutter.
Das zweite Extrem ist meine Mutter. Sie war mal Sonderschullehrerin und kann mit Kindern und Behinderten prima umgehen. Wenn sie kommt, flippt Davi völlig aus vor Freunde. Sie macht auch jeglichen Quatsch mit ihm, wozu ich manchmal einfach keinen Nerv habe. Ich freue mich auch darüber, aber was mich ?Verletzt? ist, dass er sie Mama nennt.
So jetzt geht´s mir besser, wo ich meinen Frust abgelassen habe.
Zum Schluss eine gewagte Theorie: Mein Sohn nervt am meisten (oder ich reagiere am genervten) mit dem Beginn meiner Tage.
LG Schicki
Bisherige Antworten

Re: Zusammen mit Mutter bzw, Großmutter in einem Haus?

Hallo Schicki, wenn's Dich beruhigt: bei uns sieht's genau so aus. Wir leben mit meiner Schwiegermutter unter einem Dach, und die kümmert sich auch an zwei Vormittagen während ich arbeite um unsere Kleine. Und da kommen auch solche Sprüche! In der Regel versuche ich, die Kommentare zu überhören, was mir je nach Tagesform besser oder schlechter gelingt. Woran ich mehr zu knabbern habe, ist die Tatsache, dass auch meine Tochter total auf ihre Oma fixiert ist und bei ihr auch erheblich weniger weint als bei mir. Aber die Erklärung für dieses Verhalten hast Du in Deinem Posting ja schon selber gegeben. Das Zusammenleben unter einem Dach birgt sicher viele Vorteile (abends ausgehen, wieder dem Job nachgehen können), da muss man dann tatsächlich die Nachteile in Kauf nehmen - auch wenn's schwer fällt!
Ach ja: Deine Theorie trifft auf mich nicht zu ;-)
LG, Barbara

Re: Zusammen mit Mutter bzw, Großmutter in einem H

hallo schicki,
wir wohnen zwar alleine, trotzdem kann ich einige parallelen zwischen euch und mir feststellen. seit ich wieder arbeiten gehe, passen auch die großeltern abwechselnd auf unsere kleine auf ( 2 tage die woche ) . manchmal habe ich das gefühl, daß laura viel ausgeglichener ist bei den omis, mittlerweile glaube ich aber, daß das daran liegt, daß die omis sich am 'laura-tag' einfahc nichts anderes vornehmen und sich 100% und nur um ihr enkelkind kümmern. wenn laura bei mir ist, dann läuft halt auch nebenher noch einiges an haushalt usw.
also ich denke, es ist für die kinder eine absolute bereicherung, wenn sie bei den großeltern sein können. wir müssen halt versuchen, über gut gemeinte erziehungsratschläge hinwegzusehen, wenn wir nach unserem gefühl handeln und dem kind halt kein zusätzliches hemdchen wegen der kälte anzehen (ggg) dann ist das voll in ordnung !
viele grüße nicolina

Re: Zusammen mit Mutter bzw, Großmutter in einem Haus?

hi,
andersrum: ich habe es als kind geniessen dürfen, mit eltern und großeltern zusammen unter einem dach zu leben. für kinder ist dieser zustand natürlich ideal. auch ich hing damals immer sehr an meiner oma, die wesentlich geduldiger schien und mehr zeit für mich aufbrachte als meine hektische mutter, die dauernd den putzlumpen schwang. aus heutiger sicht stellt sich das ganze natürlich anders dar: meine mutter war eben nicht so gelassen, weil sie neben uns drei kindern noch ne menge arbeit im haus hatte und freiberuflich auch noch gearbeitet hat. wirklich entspannt konnte sie bei all dem stress nicht sein, und dies hat sich sehr auf uns kinder übertragen. meine oma, bei der ich eben nur ab und an mal war, hatte da natürlich ein leichteres leben und konnte daher so gelassen sein. es gab sogar zeiten, da war ich lieber bei meiner oma als bei meiner mutter und hatte das gefühl, meine oma versteht mich viel besser. ich glaube, das hat meiner mutter auch weh getan. heute ist meine mutter eine tolle oma und kann so gelassen sein wie sie es als mutter nie war. ich glaube, das ist eben einfach so. wir mütter haben eben die stressige aufgabe und wenn es uns mal zu viel wird, merken die kinder unseren frust.
viele grüsse,
sep *die zwar nicht mit eltern/schwieeltern unter einem dach leben möchte, aber andererseits auch die ganzen vorteile nicht hat, die das zusammenleben bringt*

Re: Zusammen mit Mutter bzw, Großmutter in einem Haus?

Hallo September,
Danke für Deinen Zuspruch. Ich war einfach nur frustiert, aber im Grunde weiß ich ja woran es liegt und gönne Davi den Vorzug seine Uroma intensiv zu erleben, für mich hatte sie als Kind nicht soviel Zeit und war immer recht kühl und streng und darauf bedacht, dass ich nicht zu dick werde und mich manierlich (vor allem als Mädchen) benehme. Bei Davi ist sie wirklich lieb und ich glaube sie sieht etwas ihren Sohn(meinen Vater,der vor fünf Jahren gestorben ist) in ihm.
Aber ich würde Dich gern mal fragen, ob Du aus dem Zusammenleben mit Deiner Mutter damlas "gelernt" hast und es bei Deinen beiden heute anders machst (machen kannst)?
LG Schicki

Re: Zusammen mit Mutter bzw, Großmutter in einem Haus?

hallo,
theoretisch habe ich aus dem zusammenleben gelernt und möchte viele dinge anders machen, was praktisch leider oft nicht gelingt. mein grosses vorbild in sachen kindererziehung ist die mutter eines exfreundes (ich habe dort eine zeitlang im haus gelebt und wir hatten ein sehr inniges verhältnis). sie hat drei kinder großgezogen (jeweils höchstens anderthalb jahre unterschied) und hatte mit dem eigenen haus eine menge arbeit. trotzdem war sie total gelassen, liebevoll, geduldig und hatte immer zeit für ihre kinder. ich lebte total gern dort, da sie sehr ausgeglichen war, wärme ausstrahlte, immer zeit für einen kaffee hatte und nie unruhig wurde, weil dies und das im haushalt nicht gemacht waren. kurz und gut: ich versuche, meinen kindern eine ähnliche entspannte mutter zu sein, die sich zeit nimmt und sich mit ihnen beschäftigt, bzw. auch in nervigen situationen nicht die fassung verliert. das ist die theorie. praktisch komme ich doch eher nach meiner mutter: bin schnell genervt und ungeduldig, brauche auch meine eigene zeit und kann leider nicht so hingebungsvoll die kinder betüteln wie ich es gerne möchte. tendenziell hektisch bin ich auch noch :-(.
aber ich tröste mich, dass ich dann hoffentlich eine gute oma sein werde :-). ich finde, es ist schon prima, dass man die wurzeln des frustes kennt. man sollte vielleicht daran arbeiten, in manchen situationen entspannter zu sein. aber aus seine haut kann man wohl nicht komplett schlüpfen.
viele grüsse,
sep
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