Hallo Delphia,
ich denke, in dem Fall solltest du versuchen, die Sache nicht gar so persönlich zu nehmen.
Manchen Großeltern ist nicht wirklich bewußt, wie sehr sie die Enkel vergöttern!
Meine Stiefmutter vergöttert ihre Enkel auch so, und ich war auch schon mal geneigt zu schmollen, wenn sie wieder mal nur die lieben Enkel stürmisch begrüßte und mich dann -Ewigkeiten später- zwar auch, aber eben nicht so wirklich herzlich! Sie z.B. hatte nie eigene Kinder und holt jetzt alles nach! Ich habe mich irgendwann zugunsten meiner Kinder damit arrangiert, denn das ist Liebe auf Gegenseitigkeit, das will ich ihnen doch nicht vorenthalten. Und seitdem ist unser Verhältnis auch deutlich intensiver und herzlicher geworden!!
Nun zu Dir:
Wenn Dein Schwiegertiger nicht gerade ein Ausnahmedrachen ist und die Verständigung mit ihr, wenn auch unterkühlt, möglich ist, würde ich versuchen, mich mit ihr zu arrangieren. Denn gerade aufgrund der räumlichen Nähe wirst Du auf Dauer Probleme bekommen, sie Deiner Tochter vorzuenthalten. Und Deine Tochter ist in einem Alter, wo sie mehr und mehr weiß, was sie will und auch einfordert!
Versuche, Deine persönliche Eifersucht auszuklammern, Du bist und bleibst immer einzigartig für Deine Tochter, Eurer Verhältnis ist mit dem zur Oma nicht vergleichbar.
LG Arielle.

Dreh die Situation rum!
Lass die beiden zusammen sein. Oft, so oft es geht. Liefere deine Tochter zum aufpassen ab und mach was für Dich!
Irgendwann in den nächsten Wochen, wird die Schwimu erkennen, daß es mehr arbeit um sie herum gibt und sie auch mal mit dem Mäuschen schimpfen muß und nicht immer nur die Sonnenschein Oma ist. Deine Tochter wird sich freuen dich zu sehen, wenn Du sie abholst. Das ist für Euch beide ein gutes Gefühl. Und die Schwimu fühlt sich nicht mehr in die Ecke gedrängt. Geh zu deiner Schwimu und erkläre Ihr, du willst nicht mehr so egoistisch sein und gönnst Ihr den Enkel nun auch etwas mehr. Sage das es Dir leid tut und glätte die Wogen. Das ist vor allem für das Kind gut!
Was Du am Ende nun tust ist Deine Sache, aber Versöhnung ist immer besser als Streit. Grüße, von Carmen die auch mal seeeehr eifersüchtig war. (Meine Tochter sagte zu meiner Mutter "Mama") ich bin fast ausgeflippt.

Hallo Carmen!
Die Idee hatte ich auch. Das Problem dabei: meine SM hat Bandscheibenvorfall und kann nichts schweres heben. Von daher kann sie auf Emi nicht aufpassen, sie kann nur paar Stunden mit ihr spielen.Und selbst das - nur, wenn ihr Mann anwesend ist, damit er ihr bei Notwendigkeit hilft.
Von daher glaube ich, dass die SM sich eine feste Rolle zugewiesen hat, nämlich "SpassOma, die Dir ALLES erlaubt und DICH über alles liebt".
LG Delphia

Hallo Delphia, willkommen im Club!!! Meine SchwiMu hat sich auf ihr 1. Enkelkind gestürzt wie ein Kannibale. Wohnt auch im gleichen Haus wie wir - der Bruder meines Mannes im Nebenhaus, also alles extrem eng... . Ganz schlimm wurde es, als ich wieder anfing, Teilzeit zu arbeiten und sie meine Tochter (jetzt 20 Monate) zwei Vormittage gehütet (und nach Strich und Faden verwöhnt) hat. Wenn ich sie abholen wollte, hat sie geschrien und sich an Oma geklammert, die diese Situationen echt genossen (und ich unterstelle ihr, auch provoziert) hat! Ich war zwischendurch völlig verzweifelt, aber mit Abstand und ganz objektiv betrachtet bin ich heute der Meinung: Ein Kind kann nicht genug Liebe abbekommen, und wenn sie halt auf ihre Oma steht, wird das ihrer Zuneigung zu der Mutter keinen Abbruch tun. Wenn meine Tochter morgens aufwacht, ruft sie als erstes nach mir und nicht nach Oma! Also, zweifel' nicht an den Gefühlen Deines Kindes für Dich! Im übrigen: die Kleinen sind ja nicht blöd! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kleine - je mehr ich versucht habe, den Kontakt zu meiner SchwieMu zu reduzieren - gerade extra nach der Oma geplärrt hat. Je relaxter ich mit der Situation umgehe, desto uninteressanter wird das ganze "Oma-Thema". Naja, klug gesagt - in der Praxis klappt es auch bei mir nicht immer...aber immer öfter.... Halt die Ohren steif und denk' dran: Du bist die Mutter, und das kann auch die Oma nicht toppen (selbst wenn das ihr größter Wunsch ist)! LG, Barbara

Abend Barbara!
Ich weiss nicht..ich glaube nicht, dass ich "nur" eifersüchtig bin, weil Emilia ihre Oma über alles liebt. Ich gönne meiner Tochter diese Liebe, nur es gibt da eine gewisse Grenze.. Wenn meine Kleine morgens aufwacht, dann ist es kein Wunder mehr, wenn sie den Namen von Oma ruft, obwohl es seit vielen Tagen kein Kontakt da war. Oder wenn es ihr etwas Weh tut und sie weint, dann höre ich durch die Tränen immer wieder "Oma". Und wer bin ich? Ich fühle mich wie eine Dienerin meines Kindes.. :-(
Stell Dir folgende Situation vor und sag, ob Du es normal findest:
wir sind mit der ganzen Familie zu Gast bei Bekannten, auch die Großeltern sind dabei. Emilia verletzt sich beim Spielen und die Wunde blutet. Ich bin sofort bei Emilia und bin gerade dabei, sie zu beruhigen. Auch die SM ist sofort an der Stelle. Sie streckt ihre Hände zu Emi aus und.. die Emilia stößt mich mit der ganzen Kraft ab, ruft "oma", und weg ist sie..auf den Händen der Oma. Ich stehe bloß da und alle Anwesenden können stauen, "was für eine Oma".
Sowas ist die Regel.
Ich lasse mir nichts anmerken, meine SM behält mich ständig im Auge, wenn sie mit der Kleinen schmust. Ich lächele bloß. Aber es ist wirklich hart für mich.
Ich hoffe nur, dass wenn ich das Ganze einfach dulde, mir in der Zukunft nicht das passiert, was ich bei meinen Bekannten erlebt habe, nämlich dass das Kind mit 12 Jahren aus dem Elternhaus zur Oma umgezogen war, weil es mit den Großeltern mehr Spass hatte.
LG Del

Hallo Delphia, ich kann Deinen Frust total gut verstehen. Noch vor drei Monaten habe ich fast täglich meiner Mutter per Telephon die Ohren vollgeheult, weil ich mich von meinem Kind abgelehnt fühlte und Oma (SchwieMu) der Riesenstar war. Das Gefühl, die Dienerin meiner Tochter zu sein, hatte ich auch. Kam mir vor wie der letzte Fußabtreter. Ich hatte vor jeder Familienfeier totale Panik, da meine Tochter nur bei meiner Schwiegermutter hing, nicht auf meinen Schoß wollte und sich bei diesen Gelegenheiten nicht von mir füttern ließ. Und das dann vor großem Publikum. Meine Schwiegermutter ist vor Begeisterung geplatzt - und hat dann immer ganz gönnerhaft - möglichst laut - gesagt: "Soooo, jetzt geh' mal zur Mami. Die ist schon traurig!" Ich hätte in diesen Momenten Kind und Schwiegermutter gemeinsam erwürgen können! Aber immer noch ein freundliches Gesicht gemacht. Und mich im Vorfeld schon geistig auf diese Szenarien eingestellt. Du siehst: mir ging es ähnlich. Aber bei uns - und ich hoffe das gleiche für Dich - hat vor einigen Wochen dieser extreme Oma-Hype nachgelassen und gestern war ich Zeugin, wie meine Tochter bei einem Kurzbesuch bei Oma zu mir sagte: "Nicht Oma gehen. Lieber mit Mama nach oben!" Mensch, das hat mir sooooo gut getan. Allein schon das Gesicht meiner SchwieMu war mit Geld nicht zu bezahlen. Das hätte ich mir noch vor einem Monat nie vorstellen können. Also, ich drück' Dir die Daumen, dass sich bei Euch die Situtation bald ähnlich entspannt. LG, Barbara

Hallo Barbara!
OK, Du hast mich wirklich überzeugt.:-)
Überhaupt - das Gefühl, dass ich mit dem Problem nicht alleine bin, gibt mir viel Kraft, das ganze bißchen lockerer zu sehen.
Ich versuche übrigens seit einiger Tagen, mehr "Bonuspunkte" bei meiner kleinen Tochter zu sammeln.. D.h. ich spiele mit ihr die kreativsten Spielen (die ich mir selbe ausdenke), versuche trotz meines Kummers ganz fröhlich zu wirken. Ich hoffe, sie spürt es. Vielleicht ist es auch kindisch, aber ich muss was tun!
Und ich hoffe auch, dass es bei uns auch wie bei euch, nachlässt. Ich weiss nicht, ob es ein gutes Zeichen ist, aber Emilia ruft schon seit Wochen auf der Straße auch die fremden Frauen mit Oma's Namen. Wenn diese aber Emilia mit Lächeln beschenken, strahlt sie auch und ist kein bißchen traurig, dass es doch nicht die "echte" Oma ist.
Jedenfalls hoffe ich SEHR, dass wenn Emilia ein bißchen "bewußter" wird, dass sich das Blatt wendet..
Del