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Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes...

Hallo Ihr Lieben,
Nach 2 Schlüsselsituationen letzte Woche würde mich mal interessieren, wie ihr zwischen den Bedürfnissen Eures Kindes (Austoben, Laufen, Rennen, ...) und den Bedürfnissen der Umwelt (Ruhe, Bequemlichkeit,...) abwägt.
Aaaalso: 1. Situation: eine Freundin hat sich über weinende Babys bei einem Trauungsgottesdienst beschwert (meine Meinung: ich wäre in der Sekunde, in der Julian anfängt zu weinen, rausgegangen). Hier hätte also Rücksicht vor in diesem Fall meinen Bedürfnissen gesiegt.
2. Situation: Wir waren beim Schuhkauf für meinen Mann. Julian ist völlig begeistert durch den Schuhladen gerannt, hat fremde Menschen angestrahlt, sich ab und zu vor Begeisterung auf den Hosenboden gesetzt und "Papa Papa" gerufen und diesem seine alten Schuhe wiedergebracht. Eine Verkäuferin fing ihn bei seinen Streifzügen (ich immer 5 Meter hinterher) ab und meinte: "wo ist denn Deine Mami, nicht dass Du alleine Aufzug fährst" und eine meinte bei den Plumpsversuchen: "huch, tu Dir nicht weh", eine brachte einen Luftballon. Als ich meiner Mutter davon erzählte, meinte sie: "als wir noch einen Laden hatten, haben wir uns über solche Kinder aufgeregt, die alles aus den Regalen ziehen". Äh, Thema verfehlt? Julian hat NICHTS durcheinandergebracht, ausser dass er mal ein paar Käufern vor die Füsse gelaufen ist. Also meine Meinung: so lange er nichts durcheinander bringt, niemanden ärgert oder ernsthaft beim Schuhkauf stört, ist das ok.
ff
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Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

Generell ist Rücksicht für mich ein wichtiges Thema. Das heißt zum Beispiel, dass wir im Restaurant schon ab und zu nacheinander statt gleichzeitig gegessen haben. Wenn Julian nicht mehr stillsitzen konnte, ist eben einer von uns mit ihm rumspaziert, um ein Theater zu vermeiden. Oder wir gehen halt früher.
Außerdem lernt Julian (im Rahmen seiner Möglichkeiten als 17monatiger) auch Manieren. Gegessen wird bei uns nur am Tisch, aber wenn er fertig ist, kann ich nicht erwarten, dass er nochmal 30 Minuten ruhig sitzt.
Julian ist ein super-freundliches Kind (winkt jedem zu und ruft beim Weggehen "Düs", sagt fast immer unaufgefordert "Dakke", wenn er was bekommt), aber eben auch sehr bewegungsfreudig und immer auf Erkundungstour.
Eigentlich bin ich mit uns ganz zufrieden, wenn mich nur diese Einmischungen nicht stutzig machen würden. Ich habe dann Angst, dass ich alles rosarot sehe (weil's eben mein eigenes Kind betrifft) und wir uns für die Rest-Welt zu einer Nervensägen-Familie entwickeln...
Wie seht Ihr das, wann nehmt Ihr Rücksicht auf die Bedürfnisse Eures Kindes (bzw. Eure) und wann auf die Bedürfnisse der "Welt"?
Sorry, dass es so lang geworden ist!
LG, Tanja

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

Hallo Tanja,
ich sehe das eigentlich wie du, ich lasse Annika durch Schuhläden etc. flitzen und habe bisher eigentlich nur gute Erfahrungen damit gemacht (=positive und neutrale, aber niemand hat sich aufgeregt...). Es gibt natürlich Situationen wo ich Annika auch mal zurücknehme... das Beispiel mit dem Gottesdienst war nicht schlecht. Bei einer Hochzeit sind wir nunmal nicht die Hauptpersonen und da kann ich mir schon vorstellen, daß ein brüllendes Kind dem Hochzeitspaar die Laune vermiest.
Ich glaube, du machst das ganz richtig, zumindest halte ich es genauso. Wenn ich merke, daß ihr Verhalten wirklich von jemandem als störend empfunden wird, dann lenke ich ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes... allerdings nur, wenn es sich nicht um normales Spielen oder so handelt. Das lassen wir uns nicht vermiesen ;-)
LG Claudia

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

Hallo Claudia,
Schön, mal wieder von Dir zu lesen. Und danke für Deine Antwort. Das beruhigt mich ja!
Beim Thema Hochzeit geht es mir genauso wie Dir: als Julian 3 Monate war, waren wir bei der Hochzeit meiner Schwägerin. Ich wollte mich in die letzte Reihe setzen, um gleich draußen zu sein, aber Schwiegermami bestand auf der 1. Reihe wegen Familie. Saß dann sprungbereit am Rand, aber Julian hat sich vorbildlich benommen (ist sogar eingeschlafen). Das waren noch Zeiten :-)))
LG,
Tanja

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

Hallo Tanja,
ich entscheide das immer situationsbedingt. Immerhin ist Jannis ein ziemlicher Wirbelwind und kein "pflegeleichtes" Kind, welches sich wie eine Puppe in eine Ecke setzen läßt und Däumchen dreht.....(was es in meinem Bekanntenkreis übringens gibt)
Ich achte halt darauf, wie der Rest der Welt auf Jannis reagiert. Bisher habe ich noch keinen bösen Blick geerntet. Wahrscheinlich liegt das an seinen unwiderstehlichen Flirtkünsten.....grins
Eher höre ich, nu lassen sie ihn mal, ist doch ein Kind....
LG, Anke

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

Hallo, also bei der Sache mit dem Gottesdienst wäre oder würde ich rausgehen, wenn Julia, 17 Monate, anfangen würde Rabatz zu schlagen. Wenn ich jetzt kein Kind hätte und ein Kind würde während der Zeremonie wirklich lange weinen würde ich mir vermutlich schon denken, dass man wohl besser mit dem Kleinen rausgehen sollte. Ansonsten darf Julia in Läden (nicht unbedingt in einem Glasladen;-))) auch rumlaufen, wenn sie wirklich was aus den Regalen holt legt sie es entweder auf meine Aufforderung hin selbst wieder zurück oder ich tu es. Und die Bemerkungen wie das Liftfahren finde ich nett gemeint. Wenn ich allerdings merke Julia wird übermütig ist es vorbei mit Lustig und sie kommt auf den Arm. Wenn wir essen gehen ist sie von sich aus meist sehr brav und ist viel ordentlicher als zu Hause. Wenn sie fertig ist darf sie auch, im Rahmen natürlich, rumlaufen. Sie ist wie euer Kleiner ein sehr aufgeschlossenes und freundliches Wesen, dass andere Leute liebt. Ich achte einfach darauf dass gewisse Regeln, die auch wir Erwachsenen beachten müssen, auch für Kinder gelten. Sie darf z. B. nicht den ganzen Tag mit Holzkugeln oder dem Bobbycar durch die Wohnung donnern, da wir unter uns unseren Mieter haben, der soll es nicht unbedingt an die Nerven kriegen;-)). Dann gehts halt vors Haus. LG CLaudia

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

Im Traugottesdienst wäre ich auch rausgegangen bzw. waren wir in einem Tarugottesdienst mit Leon (war da 8 mon alt) und als er begann zu quengeln, habe ich ihn hinten krabbeln gelassen, hat keiner bemerkt und es war wieder ruhig :-)
Im Restaurant waren wir einmal mit Leon und einem befreundeten Paar. Gottseidank waren die Leute an den Nebentischen alle sehr kinderfreundlich, denn sonst wäre ich nach wenigen Minuten schon wieder gegangen. Leon meinte nämlich dass er mit allen Leuten Männekes machen müsste etc.
Sowas lassen wir in Zukunft also lieber sein ;-)
Also auch hier eher Rücksicht auf die Umwelt als auf Leon´s Spieldrang im Restaurant.
In Geschäften darf er rumlaufen und gucken, solange er nicht die Regale ausräumt. Funktioniert i.d.R. ohne Probleme und wenn doch, dann nehme ich ihn auf den Arm oder setze ihn in den Buggy. Also auch hier Rücksicht auf andere, bzw. gehört das für mich zu einem gutem Benehmen.
Wo ich allerdings keine Rücksicht nehme sondern erwarte ist in unserem Garten. Wir haben einen schönen grossen Garten in einem Kleingartenverein und da kann Leon Toben und tun und lassen was er will. Und wenn er da mal etwas lauter ist und Krach macht, ist es mir egal. Da lasse ich walten. Wenn es jemanden stört: Pech! Ich kann mein Kind ja nicht abschalten. Irgendwo muss er sich ja austoben können.
Bisher kamen aber keine Beschwerden und ich denke auch nicht dass welche kommen werden, dort sind alle sehr kinderfreunlich.Da also Rücksicht auf Leon!
LG Mel

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

Hallo Tanja,
ich finde Deine "Einstellung" recht gut. Es gibt auch Situationen wo mich andere Kinder stören, so quasi als abschreckendes Beispiel für mich, "ne solche Kinder will ich nicht haben!" Egal in welchen Geschäft man unterwegs ist, solange sie nicht lauthals brüllend durch den laden toben, hat niemand einen Grund sich aufzuregen. Klar schleppen sie vielleicht auch mal was an, dann legen sie es entweder wieder selbst zurück oder ich erledige das.
Kommt auch mal vor das mein kleiner laut rufend seinen großen Bruder sucht, mal rufen ist ja ok - aber wenn es zuviel wird, ermahne ich ihn dann schon - nicht so laut zu sein. Auch in Restaurant, meine bleiben lange sitzen und ich achte da eher darauf was in dem Lokal los ist, wenn sie rumlaufen können ohne den Betrieb zu stören, dann finde ich es ok. Wenn aber Großbetrieb herrscht und sie der Bedienung andauernd vor die Füsse laufen, dann müssen sie sich wieder hinsetzen und wir gehen auch zügiger wieder heim. Wir haben einen großen Garten, so quasi ohne Nachbarn und da haben sie schon etwas Narrenfreiheit bis mein Trommelfell nach Erleichterung schreit :-) Kinder brauchen auch einen Platz zum austoben und rumalbern. Sie lernen schnell das zu trennen, wo man sich benehmen sollte und wo sie dann auch mal toben dürfen.
Ich meine auch, wenn sie einen Platz zum austoben haben, desto leichter fällt es ihnen auch mal still zu sitzen.
Zumindest bei meinen ist es so.
Liebe Grüsse
Sabine

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

Ne ne, mach dir mal keine Sorgen. Deine Einstellung ist genau richtig. Wenn ich z.B. mit Leon bei DM einkaufen gehe, dann räumt er da ständig rum, oder kletter auf rumstehende Leitern etc. Ich lasse ihn erstmal gewähren und wenn ich alles eingekauft habe räume ich alles an seinen Platz und fange meinen Sohn ein :-) Ich lasse Leon auch überall rumrennen, solange er keinen anderen Leute wirklich stört. WEnn der Kellner im Eiskaffee genervt ist weil überlall KiWa rumstehen und die Kinder rumrennen hat er den Beruf verfehlt. Anders ist es in einem Restaurant, da achte ich dann etwas mehr auf Leon. Aber eigentlich gehe ich eh nur da hin wo die Leute auch kinderfreundlich sind und Verständnis haben.
LG Melle

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes 2

hi tanja,
ich sehe das ähnlich wie du und versuche, abzuwägen. ich denke sowieso, dass es quark ist, kleinkinder in einen gottesdienst mitzunehmen und zu erwarten, dass sie ruhig sind. bzw. erwarten, dass die anderen die schreierei tolerieren. als bei uns eine taufe im bekanntenkreis anstand, ist mein mann mit caro aus der kirche gegangen, als sie zappelig wurde. ist für sie auch die bessere lösung. beim essen soll sie sich satt essen und darf dann aufstehen. wenn sie älter ist, dann werden wir schritt für schritt darauf bestehen, dass sie etwas länger am tisch bleibt. aber nur so lange, wie es für das jeweilige alter ok ist. manieren sind wichtig (bitte, danke, tschüss -> macht caro manchmal, aber nur so wie sie möchte. und das ist derzeit auch noch ok), aber man sollte doch auch bedenken, welches verständnis ein kind in der jeweiligen altersstufe besitzt.
viele grüsse,
sep

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kinde

bei deinem schuhkauf-erlebnis musste ich mit
schrecken an unsere letztes erinnern!! also linus reisst
immer alles aus den regalen- egal welches geschaeft.
und es sollen mir mal die oberklugen grossmuetter
und verkaeuferinnen veraten wie ich ihm das
abgewoehnen kann!! mit strenge? denkste, das
beeindruckt ihm seeehr wenig.... ich kann ihn nur fuer
eine gewisse zeit im kiwagen anbinden, obwohl es
mich nervt- denn ich haette auch gerne, dass er sich in
freiheit, wie all die anderen kinder bewegen kann!
so kann ich nur auf´s aelter werden hoffen.
schoene gruesse an deine mutter: aber kunde ist wohl
mal kunde- und die sind ja bekanntlich alle potentielle
kunden! kann nur von mir sprechen- denn ausserdem
sind wir schnellkaeufer, weil jeder einkauf zu einem
amoklauf ausartet. wennt jemand meint, ich solle
ueben-- das tun wir, jeden tag in lm-geschaeft und es
wird nicht wirklich besser- eher schlimmer ;-)).
wenn mir aber einer bloed kommen wuerde, waere ich
wohl das letzte mal dort kund gewesen! d.h. nicht,
dass ich linus alles machen lasse- ganz im gegenteil!
nur bei seinem tempo gelingt´s mir oft nicht mehr. aber
ich raeume immer ganz brav all die katzendosen,
sweets, spielzeug,etc. wieder an ihren platz zurueck!!!
lg nana , die immer ihren mann aus der kirche mit linus
gehen ließ(jetzt ist er brav-routinier!)

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes...

Hallo Chicago,
ich denke Du hast ein ganz gutes Gefühl was geht und was nicht - oft haben aber andere Leute wohl ein gestörtes Verhältnis zu Kindern oder wie erklärtst Du Dir, daß Hunde überall hinkacken dürfen und Katzen durch meinen Garten streunen (und kacken) dürfen und wenn Kinder laut sind oder was anstellen sich die halbe Welt aufregt?
Klingt so als wäre ich ein Tierhasser oder? Nee eigentlich nicht, aber ich habe im Moment das Problem, daß ich, weil ich nicht gegen Toxoplasmose immun bin, nicht mal die Karotten aus meinem Garten essen kann (weil mein Nachbar gegenüber 3 Katzen hat) und den Buddelkasten meines Sohnes immer abdecken muß.... paßt nicht so ganz zu Deiner Frage, aber mich regt es auf, wenn Kinder in diesem Lande scheinbar in der Priorität recht weit hinten stehen und die Mütter immernoch brav auf andere Rücksicht nehmen und ein schlechtes Gewisssen haben, wenn das Kind eben Kind ist - im Restaurant , im Laden..... vermutlich regen sich mehr Leute über ein schreiendes Kind auf, als über einen bellenden Hund oder????
Ich hoffe, ich habe keinem Tierbesitzer auf den Schlips getreten...?
LG Petra

Re: Rücksicht auf andere und Bedürfnisse des Kindes...

Hallo Tanja,
ich sehe das genau so wie Du. Solange die Freiheit der anderen Menschen nicht eingeschränkt wird, darf Stella rumtollen soviel sie will. Beim Gottesdient ist es wirklich kritisch. Z.B. auch, wenn der Nachbar im Gebet versunken ist und Stella lauthals schreit - aus diesem Grund gehen wir mit Stella schon gar nicht in die Kirche. Aber am rumtollen kann sich wohl keiner stören. Wem´s nicht passt, muss halt wegeschauen. ;-)
Liebe Grüße,
Elke
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