Nochmal @ alle wg. Ausländeranteil im KiGa
also, ich danke (wieder) für die zahlreichen Antworten.
Aber ich möchte gerne nochmal was klarstellen:
1) Ich habe NIE und NIEMANDEM vorgeworfen, ausländerfeindlich zu sein, "nur" weil er/sie Bedenken hat, sein/ihr Kind in einen KiGa mit hohem Ausländeranteil zu geben.
2) Ich halte mich NICHT für "blauäugig" was dieses Thema angeht. Ich hatte lediglich die FRAGE aufgeworfen (nämlich die, ob und WARUM ein hoher Ausländeranteil GEGEN den einen oder anderen KiGa spricht) -- und diese Frage ist mir ja nun ausführlich beantwortet worden !
Ich finde es auch nicht gut, wenn die Zahl der Ausländerkinder HÖHER ist als die der deutschen und wenn dann nur noch türkisch/italienisch/arabisch oder sonstwas gesprochen wird anstatt deutsch.
Es hat mich einfach "nur" Eure Meinung dazu interessiert !!
Also nochmals DANKE für die rege Beteiligung !
Liebe Grüße
Moon
Re: Nochmal @ alle wg. Ausländeranteil im KiGa
Ich denke, ein hoher Auslaenderanteil allein ist nichts schlechtes, kann sogar gut sein, man denke an gewollt mehrsprachige Kindergaerten in Diplomatenvierteln oder bei Grossforschungsanlagen....
"Hoher Auslaenderanteil" hat immer den Touch von "sozial schwach" und das ist es, was man sich halt genauer angucken sollte. Unabhaengig ob deutsch oder nicht, behagt mir der Gedanke nicht, dass Sophia ihren Tag mit Kindern aus Alkoholiker-, Fremdgeher- und Schlaegerfamilien verbringt, wo die Kinder mit Fernsehen und Ballerspielen ruhiggestellt werden.
Wenn die Erzieher(innen) entsprechend ausgebildet und zahlreich vorhanden sind, dann spricht doch auch nichts gegen eine Extremform eines (z.B.) deutsch-englischen, deutsch-franzoesischen, deutsch-tuerkischen, deutsch-arabischen, deutsch-russischen ;-) oder deutsch-sonstwas Kindergarten. Oder sogar ohne "deutsch" dabei. Zweisprachige Erziehung und Nahebringen fremder Kulturen wird ueberall positiv gesehen. Abgesehen davon, dass es mich wurmt, dass es dabei "gute" und "schlechte" Kulturen gibt -- und es gibt nicht viele, die sich mit einem deutsch-russischen Kindergarten genauso gut anfreunden koennten, wie mit einem deutsch-franzoesischen...
Man muss sich halt genauer angucken, wie das in dem entsprechenden Kindergarten gehandhabt wird (und ob da im schlimmsten Fall ueberhaupt von "Handhabung" die Rede sein kann...) und kann wie immer pauschal irgendwie wenig urteilen.
LG, Baerbel
Re: Nochmal @ alle wg. Ausländeranteil im KiGa
Ein Satz von dir erinnert mich an meine Kindheit: "Unabhaengig ob deutsch oder nicht, behagt mir der Gedanke nicht, dass Sophia ihren Tag mit Kindern aus Alkoholiker-, Fremdgeher- und Schlaegerfamilien verbringt, wo die Kinder mit Fernsehen und Ballerspielen ruhiggestellt werden."
Zu uns kam früher öfter mal ein Junge aus einer sozial schwachen Familie, der mit meinem Bruder spielen wollte. Dieses Kind war super ungepflegt, hatte dreckige Klamotten an etc. - man merkte, dass die Eltern sich nicht wirklich kümmerten. Meine Eltern kümmerten sich übrigens auch nicht: Kommentar meiner Mutter: "Spiel nicht mit dem Hosenscheißer! Der ist dreckig etc."
An diese Szene musste ich gerade denken, als ich deinen Satz las.
Ich denke, dass die Kinder ja dafür können wie ihre Eltern sind - man sollte sie deshalb nicht verurteilen.
Ich fände es nicht schlimm, wenn Nico auch mit solchen Kinder spielt (nicht nur, klar). Toleranz sollte man vorleben. LG Janet, die als Sonderschullehrerin viele Kinder aus den von dir beschriebenen Familien kennt und deshalb nicht alle in einen Topf schmeißen würde
!!! TOLERANZ SOLLTE MAN VORLEBEN !!!
du hast glaube ich ein NICHTS in deinem Satz vergessen, gell? Denn, anders macht der Satz keinen Sinn ;-)
"Ich denke, dass die Kinder ja NICHTS dafür können wie ihre Eltern sind - man sollte sie nicht verurteilen."
Ich habe den ganzen Tag überlegt und viele verschiedene Postings angefangen und alle verworfen. Ich kann einfach nicht glauben, wie intolerant hier viele Mütter sind!
Viele Aussagen vermischten sich hier und sehr oft hatte ich den Eindruck, dass man sich hinter der Aussage versteckt "Ich will, dass mein Kind vernünftig Deutsch lernt".
Nichtsdestotrotz kann ich erahnen wovor viele hier Angst haben. Nämlich davor, dass ihr Kind in die sozial untere Schicht rutscht. Ich bin der Meinung, das ist unbegründet, denn es ist Aufgabe der Eltern und Erzieher evtl. auftretende Probleme wie Schlagen, Nicht-Deutsch-Können, Fäkalausdrücke etc. wenigstens im KiGa oder Schule zu verhindern. Wie war das? Jedes Kind kann Regeln lernen - auch ausländische Kinder. Wenn die Eltern und die Erzieher es sich nicht zu einfach machen, sind das keine Probleme, die nicht zu bewältigen wären!
Gruß++
Laubfrosch.
natürlich fehlt ein "nichts" :-)
Re: !!! TOLERANZ SOLLTE MAN VORLEBEN !!!
ich habe das Gefuehl mit Euch einer Meinung zu sein, vielleicht kann ich mich nur nicht richtig ausdruecken. Laubfrosch hat einen Teil so formuliert, wie ich es meinte, naemlich dass Aussagen vermischt werden und oft Auslaender mit sozial unterer Schicht gleichgesetzt wird. Und da wollte ich eigentlich was gegen geschrieben haben.
Janet, ich bin auch so aufgewachsen, unser Garten war staendig voll mit Kindern aus allen Schichten und wirklich alle, das Hafenviertel von Bremen ist nicht ohne, mein "Verlobter" (da war ich fuenf) hat Plakatwaende abgefackelt, usw. Niemalsnicht haben meine Eltern gesagt, "spiel nicht mit dem" oder so. Und ich werde sowas auch nie Sophia sagen! Ich denke allerdings, das mir wohler waere, wenn die Kinder (aus besagten Schlaeger- Alkoholiker, usw. Familien) zu uns kommen, als das Sophia dorthin geht, aber ich werde sie sicher auch gucken lassen, ohne vorher eine Meinung zu sagen. Ich werde sie auch *immer* in die Schule geben, die zu unserem Wohnort gehoert, unabhaengig von der Zusammensetzung der Schueler dort. Wenn sie mit einem Lehrer nicht klarkommt, das waere ein Grund, sich das anders zu ueberlegen, aber sonst nichts.
Wobei ich auch an der Stelle mit Laubfrosch uebereinstimme, die Erzieher haben hier auch eine grosse Aufgabe und das weiss ich eben auch aus meiner Erfahrung in diesem Viertel. Es geht nicht um "abwaelzen", aber es *ist* halt kompliziert. Und ja, auch die Eltern sollten es sich nicht zu einfach machen.
Und vor allem sollte man *nie* alle in einen Topf schmeissen, weder Auslaender, noch sozial schwache, noch einbeinige oder blonde ;-)
In diesem Sinne...
LG, Baerbel
Re: !!! TOLERANZ SOLLTE MAN VORLEBEN !!!
Abgesehen davon, dass dieser "Familien-Topf" nicht unbedingt was mit dem Kind zu tun hat, will sagen, man soll die Kinder nicht nach den Eltern beurteilen und die Vorbehalte oder Vorurteile, die man moeglicherweise bestimmten Eltern (konkreten Menschen jetzt, keinen "Schubladen") gegenueber hat, nicht auf die Kinder uebertragen.
So, und jetzt lese ich die Antworten, die Laubfrosch weiter oben erhalten hat. Heisses Thema, was auch mich oft aufregt. Und offenbar sind sich doch nicht alle, auch nicht theoretisch, einig...
LG, Baerbel
Re: Nochmal @ alle wg. Ausländeranteil im KiGa
habe die Diskussion noch gar nicht gelesen... Aber: vor kurzem sind wir nach England gezogen und ich werde für meine Tochter auch einen KiGa bevorzugen, in dem meist englischsprachige Kinder sind - einfach damit meine Süße englisch sprechen lernt, da sie hier wahrscheinlich auch eingeschult werden wird (meine Kenntnisse sind da nicht so erbaulich ) - insofern bin ich jetzt möglicherweise sogar doppelt rassistisch, oder ;-))).
LG, Meiki
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