Ich wollte eigentlich am liebsten 3 Jahre zu Hause bleiben. Aber dafür reicht das Geld nicht. Selbst vom Sozialamt hätte ich aus verschiedenen Gründen nix zu erwarten.
Versteht mich nicht falsch, man könnte meinen dass ich klammere, aber das tue ich gar nicht.
Ich hatte leider nie die Gelegenheit sie rechtzeitig an andere "Aufpasser" zu gewöhnen. Es wohnt keine Oma und auch niemand anderes in der Nähe, der sie hätte hüten können und wollen.
Ich wollte nie, dass sie so schüchtern wird, wie ich es als Kind war. Aber nun ist es passiert und ich möchte es nicht dadurch verschlimmern, sie alleine zulassen. Sie könnte sich total im Stich gelassen fühlen.
Ach Mensch... Mein armes Würmchen. So jetzt hab ich mir alles von der Seele geschrieben. *heul*
Morgen werde ich jede Kita hier in Münster anrufen und schauen ob ich so kurzfristig überhaupt einen Platz bekomme. Vielleicht lassen die mich ja erstmal immer mitrein und ich kann sie so schonend wie nur möglich "abgewöhnen". :(((
Vielleicht denkt Ihr auch ich spinne, weil ich habe ja noch nichtmal eine Ahnung, ob ich überhaupt genommen werde. Am Ende ist alle Aufregung umsonst.
Um die Kita muss ich mich jetzt aber trotzdem schon kümmern, bevor ich weiß, ob ich Absagen bekomme, denn die Stellen wären schon für August, bzw. September frei. Und ich will Laura so früh wie möglich dorthin bringen.
Vielleicht ist dann ja sogar alles umsonst???
Ach Mensch... :((((
Danke fürs Zulesen!
LG
Natalie

Hallo Natalie,
ich weiss ungefähr, wie du dich fühlst. Als mein Grosser so alt war, habe ich angefange Vollzeit zu arbeiten und mein Mann hatte Erziehungsurlaub, war aber weiterhin Teilzeit beschäftigt. Das hiess, wir mussten ihn auch in eine Kindergruppe geben. Ihm ist es total schwer gefallen, sich von mir zu lösen. Er hat oft geweint, wenn ich ging. Aber damals ging es nicht anders und für mich war es toll, wieder was für's Hirn zu tun.
Bis heute überlege ich, ob es richtig war. Aber eine kann ich dir versichern. Obwohl er damals ein ziemliches Mamakind war, ist er heut, mit 6 Jahren ein ungemein aufgeschlossener kleiner (grosser) Junge, der keine Probleme hat mit anderen Kindern oder auch Erwachsenen umzugehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es eher Typfrage ist, ob man schüchtern oder nicht ist.
Und noch etwas. Schaue dir so viele Einrichtungen wie möglich an und fühle, wo du und die Kleine sich am wohlsten fühlen. Sonst wird's nichts.
LG
Ike

Hallo Natalie
Ich versteh dich ja soooo gut. Ich habe vor 3 Monaten todesmutig eine Tagesmutter für Naomi gesucht und auch drei gefunden. Als es dann ans Anrufen ging war ich wie gelähmt. Mein Hirn sagt mir dass es für Naomi das Besste, oder jedenfalls gut, wäre aber mein Herz schreit nein. Manchmal wäre ich auch froh wenn ich nur ne Oma hätte, doch ich hab keine hier und daher muss ich halt auch die schwierigen Zeiten meistern. Bei mir ging es nicht darum einer Arbeit nachzugehen sondern ganz egoistisch einen freien Tag für mich zu haben. Naomi ist auch ein Mamakind aber ich versuche sie auf dem Spielplatz oft zu motivieren beim spielen mit den anderen mitzumachen. Sie wird immer offener und geht sogar auch zu anderen hin.
Allerdings geht es viel besser wenn einmal der schwierige Angang gemeistert ist und du wirst es geniessen. Ich finde das abwägen so schwierig. Ich würde Laura auf jeden Fall schon versuchen an die Kita zu gewöhnen da es dir die Stellensuche sicher erleichtert. Ich werde mich auf jeden fall in einem halben Jahr damit herumschlagen müssen, da ich für Januar ne Lösung haben muss da dann das zweite kommt und ich es sonst nicht schaffe.
Ich glaube man kann sich die kleinen nur abgwöhnen in dem man sie ermutigt und nicht zwingt. Ich kann mir zwar nicht vorstellen dass Laura ein Trauma davon tragen würde, aber schlaflose Nächte hättet ihr allenfalls schon. Überleg dir nochmals was überwiegt. Ich hoffe du findest die richtige Entscheidung.
Gruss
Karin

Liebe Natalie,
ich stehe im Moment vor einer ganz ähnlichen Entscheidung. Zwar geht es bei mir nicht vorrangig ums Arbeiten, sondern darum Pheline und mich mal zu "trennen". Wir beide kleben nicht nur aneinander, mein Mann nennt es schon "kleistern", weil wirklich nichts und niemand dazwischen kommt, solange wir nur in einem Raum sind. Bin ich mal einfach nicht da (was selten genug vorkommt), geht es wunderbar, solange sich eben um eine andere für Pheline bekannte und vertraute Person handelt. Diese Abhängigkeit ist auf der einen Seite super-schön, aber auf der anderen Seite saugt es mich ganz schön aus. Daher würde es auf lange Sicht allen guttun, wenn sich Pheline auch an andere Betreuungspersonen gewöhnen würde.
Ich glaube nicht, daß Dein Laurinchen ein Trauma bekommt, ich würde lediglich behutsam vorgehen (in ihrem wie auch in Deinem Sinne). Wahrscheinlich wirst Du mehr unter der Trennung leiden als sie. Die Idee, anfänglich eine Tagesmutter zu nehmen, um eine individuelle Betreuung sicherzustellen, finde ich gut. Wenn sie damit gut klarkommt, kannst Du ja noch immer über die Kita nachdenken.
Auf jeden Fall weiß ich, wie Du Dich fühlst, die Lütten sind sooo tief in unseren Herzen, in jeder Faser, daß sie wirklich ein Teil von einem selbst sind. Aber früher oder später müssen wir alle lernen loszulassen.
Ganz viele mitfühlende Grüße von Bettina, die ZUSAMMENBRECHEN wird, wenn Pheline irgendwann zur Tagesmutter gehen wird.