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Mein Bericht vom KH - vorsicht ausführlich :o//

Hallo Ihr,
so, nun finde ich endlich mal die Zeit, Euch etwas detaillierter vom KH und der OP zu berichten. Ich warne Euch aber -- es wird nicht in 3 Sätzen abzuhandeln sein.
Am Donnerstag bei der Voruntersuchung hatte man mir gesagt, daß ich am Freitag um 7 Uhr im KH sein soll. Als wir dann dort auftauchten (zusammen mit 3 anderen Frauen inkl. Männern und Taschen ;o)), fragte die Schwester kurz nach unseren Namen und sagte dann zu mir "Super, gleich in dieses Zimmer, dort liegt Ihr OP und Ihre Tablette -- Sie haben noch genau 10 Minuten !" Mir fiel alles aus dem Gesicht ... Einerseits super, daß ich gleich drankam, andererseits mußte Holger Lena erst in die Zwergengruppe bringen und ich wußte, daß er es vor 9:30 Uhr nie schaffen würde, wieder dazusein. D.h. er wäre nicht da, wenn ich aus der Vollnarkose wieder aufwachen würde ...
Ne Viertelstunde später war ich schon im OP -- und hatte ne Sch**ßangst ! Die Anästhesistin war aber ganz lieb und hat mich beruhigt. Und dann ging alles ganz schnell -- Schmerzmittel gespritzt (da wurde es mir schon ziemlich schummerig) und danach dann die Narkose (die übrigens einen ziemlich starken Knoblauch-Geschmack in meinen Mund gezaubert hat -- klingt bizarr, ist aber wohl normal, wie man mir sagte). Dann wurde es innerhalb von Sekunden dunkel um mich .........
Und als ich wieder aufwachte (irgendjemand rief meinen Namen) und mir meine Zunge nur einigermaßen gehorcht hat, hab ich als erstes gefragt, ob mein Eierstock noch "drin" ist. Antwort "Das weiß ich auch nicht, ich war bei Ihrer OP nicht dabei !" Na super :o((
Ich hatte "nur" die 3 kleinen Wunden der Laproskopie, eine im Bauchnabel und eine jeweils rechts und links an der Schamhaargrenze (da wo meine KS-Narbe ist). In einem dieser Einstiche befand sich ein Drainage-Schlauch, der in einem Beutel endete, damit das Wundsekret abfließen konnte.
Als man mich dann wieder nach oben auf die Station brachte (das war um 10.15 Uhr), war mein Mann schon da -- das tat sooooooooooooo gut !!!
Ich war aber noch völlig benebelt, bin immer wieder eingeschlafen. Mittags ist mein Mann dann schnell was essen gegangen -- und ich mußte aufs Klo ! Mit Unterstützung der Schwester hab ich es mit Ach und Krach zum Klo (das leider nicht im Zimmer, sondern auf dem GANG war !) HIN geschafft -- zurück ist mir dann mehrfach der Kreislauf weggesackt und die Schwester hat mich mit Mühe und Not wieder bis zum Bett gebracht.
Auch nachmittags bin ich gar nicht richtig "zu mir" gekommen und bin immer wieder weggepennt. Ganz schlimm, so als wäre man sturzbetrunken ! Und genauso fühlte es sich dann auch "magenmäßig" an -- mir war plötzlich kotzübel. Ich hab mir zwar was geben lassen, aber geholfen hat das nicht. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer ... Und irgendwann kam dann alles hoch, ich hab gek***t wie verrückt -- auch das ist wohl normal, denn die Narkose "muß wieder raus" wie man mir sagte. Danach gings mir dann auch besser -- mir war nicht mehr schlecht und danach konnte ich auch die Augen offenhalten und war halbwegs wach. Später kam noch eine Ärztin und sagte mir, daß mein Eierstock noch drin sei. Und mir fiel ein Stein vom Herzen ...
Normalerweise "sticht" man eine Zyste bei der OP wohl nur an (Punktion) und läßt somit den darin befindlichen "Saft" ab. Da meine Zyste allerdings SEHR groß war, mußte auch die "Hülle" entfernt (also geschnitten) werden, damit sich das Ding nicht nochmal füllt. Und da die Wundfläche dieser Geschichte zu groß war, um es selbst heilen zu lassen, wurde an dieser Stelle der Eierstock genäht ("rekonstruiert"). Außerdem hat man einige (wenige) Verwachsungen im Bauchraum zwischen Eierstock und Darm noch entdeckt und dabei gleich mit entfernt. Also alles in allem okay.
Am nächsten Morgen konnte ich schon alleine aufstehen. Klar tat mir mein Bauch weh, aber es wurde immer ein bißchen besser. Was mit am schlimmsten war -- man bekommt bei dieser OP Gas (!!) in den Bauch gepumpt, damit sich die Bauchdecke schön von den Organgen abhebt und man gut operieren kann. Das sind LITER, die da in einen reingepumpt werden -- bei ganz normalen Blähungen *tschuldigung* sinds nur MILLILITER. Könnt Euch also vorstellen, wie mein Bauch sich anfühlte :o((
Das Problem ist auch, daß es sehr lange dauert, bis dieses Gas sich wieder "abbaut" -- nämlich ungefähr 1 Woche !! Und man glaubt echt nicht, wie WEH das in der Zwischenzeit tut .... Sämtliche Hilfsmittelchen wie Sab Simplex oder Lefax brachten erstmal GAR NICHTS ... Aber irgendwann wurde es besser.
Meine Bettnachbarin (mit der ich übrigens einigermaßen Glück gehabt hatte) und ich haben gewitzelt -- wir kamen uns vor wie alte Weiber: dauernd haben wir über unsere Wehwehchen und unsere Verdauung (inkl. dem Blähbauch) gesprochen -- echt unmöglich ! :o))
Wir hatten ein 3er-Zimmer zu zweit und Marita war "schon" 50, aber lieb und lustig. Hat zwar SEHR viel gequatscht (und das ohne Punkt und Komma) -- ich kannte nach 2 Tagen nicht nur ihre, sondern auch die Lebensgeschichten aller Kinder und Geschwister von ihr. Ich hatte mir 3 Bücher mit ins KH genommen (und gehofft, wenigstens 1 davon zu lesen !!!!!!!!), aber keine Chance :o((
Am Montag war Chefarzt-Visite; dort hab ich dann gesagt, ich müsse am Dienstag wieder nach Hause, damit mein Mann abends seine (recht wichtige) Klausur schreiben kann. Das sei ja schließlich ein wichtiger Grund, sagte der Professor lächelnd ... Man zog mir am Montag auch den Drainage-Schlauch (was übrigens -- entgegen meiner Erfahrung und Befürchtungen -- GAR NICHT wehtat) und ab da war´s eigentlich schon fast super.
Im Laufe des Montag nachmittags bekamen wir dann noch jemanden zu uns ins Zimmer -- eine junge schwangere Frau aus Sri Lanka, die ein bißchen deutsch verstand, aber so gut wie gar kein deutsch sprach. Nachdem ihr niemand irgendwas erklärt oder gezeigt hatte (nichtmal den Notknopf, mit dem man die Schwester rufen kann), haben Marita und ich das übernommen. Und das war auch gut so ... Denn am späten Montag abend bekam sie dann heftige Schmerzen; sie bekam Schmerzmittel, das sie aber nach einiger Zeit in hohem Bogen wieder rausk***te. Das ging dann mehrmals so, die Nachtschwester kam zwar immer wieder, machte aber nicht viel. Die Frau bekam dann heftigste Blutungen und als sie dann immer wieder schrie "Baby kommt", haben wir wieder die Nachtschwester geholt. Diesmal kam auch eine Ärztin hinzu und man schickte uns dann aus dem Zimmer ... Wir gingen draußen auf und ab (was soll man nachts um halb 2 Uhr auch sonst machen ??) und irgendwann lief dann die Schwester hastig über den Flur -- in der Hand 2 Schalen, die sie zusammenhielt. Darauf lag etwas, was sie notdürftig mit einem weißen Tuch abgedeckt hatte .... Details erspare ich Euch an dieser Stelle :o((((((((((( Die Frau hatte ihr Baby also verloren.
Wir durften wieder ins Zimmer, die Frau schlief nun (oder war nicht bei Bewußtsein, keine Ahnung). Die Schwester lächelte und sagte, nun sei alles gut. Auf mein Erstauennen meinte sie, doch doch, denn das sei alles so geplant gewesen -- das Baby der jungen Frau war schwerkrank und da sie schon im 6. Monat war, mußte das Baby auf diesem Wege "raus". Man habe aber nicht damit gerechnet, daß es so schnell ginge -- normalerweise würde das 2 Tage dauern.
Ich war geschockt !!!!!! Denn meiner Meinung nach hätte man diese Frau irgendwo in ein Einzelzimmer legen müssen oder aber sie wenigstens, als es losging, in ein Extra-Zimmer bringen müssen. Stattdessen hat man uns zugemutet, alles live und in allen Einzelheiten mitzuerleben.
Ich war am Ende (immerhin ist meine FG erst 4 Monate her), hab dann irgendwann total geheult. Meine Bettnachbarin hat mich echt lieb getröstet und packte dann 2 Bier aus. Eigentlich trinke ich kein Bier, aber mir war alles egal, es war fast halb 4 Uhr nachts und wir hatten noch keine Minute geschlafen. Aber nach dem Bier gings dann einigermaßen ... begleitet allerdings von entsprechenden Träumen.
Um halb 7 weckte man uns dann wieder, um 8 Uhr war Visite und man sagte mir, ich dürfte heim. Dann kam die Nachuntersuchung, allerdings eher unbefriedigend. Also OP-technisch alles paletti, aber meine Fragen, die ich hatte, wurden nicht wirklich beantwortet. Man kann nicht sagen, woher die Zysten bei mir kommen -- "manche Frauen neigen eben dazu" sagte der Doc *na super*. Auf meine Frage, ob ich denn was machen könne, daß so ein Monstrum nicht wiederkommt, sagte er "Jahaaa ! Die PILLE nehmen !" Ich sagte dem Mann, daß wir uns für unsere Tochter ein Geschwisterchen wünschten und die Pille deshalb eher kontraproduktiv sei. Ob es was anderes gäbe ? Jahaaa -- ganz schnell schwanger werden, war die Antwort. Na prima ... Ich muß nun erstmal vorsichtig sein mit heben; ob wir "zwangspausieren" müssen, konnte mir auch keiner sagen.Ich hab aber morgen gleich nen Termin bei meinem FA und rechne damit, daß ich DORT dann mal gescheite Antworten bekomme.
Lena hat mich in dieser Zeit wohl doch sehr vermißt -- obwohl sie mich ab Samstag jeden Tag besucht und der Papa sich superlieb um sie gekümmert hat. Sie hat immer wieder geweint (nachts wie tags) und wollte ihre Mama wiederhaben. Als sie mich dann abholen kamen, freute sie sich wie verrückt, umarmte und küßte mich immer wieder -- echt schön !!!!
Soooooo -- das war nun mein Bericht. Sehr ausführlich ... hoffe, nicht ZU ausführlich :o)
Wenn ich doch noch irgendwas vergessen habe, fragt ! :o))
An dieser Stelle auch nochmal DANKE an alle, die mir schon vorher so lieb geantwortet hatten, die sich zwischendurch immer wieder nach mir erkundigt haben und die sich gefreut haben, daß ich wieder da bin.
Es ist schön, Euch zu haben !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße
Moon (deren Tastatur nun doch qualmt ;o))
Bisherige Antworten

Re: Mein Bericht vom KH - vorsicht ausführlich :o//

Hallo! Ist ja krass, was Du erlebt hast. ich hffe, Du lebst Dich schnell
wieder ein und bestimmt klappt es bald mit dem Geschwisterchen;-))
immerhin hast Du Deien Eirerstock behalten können.
Übrigens hat Mein Freundin ihr Kind auch im fünften Monat gebären
müssen, Gott sei Dank waren sie und ihr Mann dabei in einem
Einzelzimmer - ich finde dies für beide Seiten nicht zumutbar.
LG und gute Nacht +lichtausknipps*

Re: Mein Bericht vom KH - vorsicht ausführlich :o//

Hallo Moon!
schön, dass es Dir wieder gut geht und... das mit dem Geschwisterchen klappt bestimmt bald. Ich würde mich freuen, wenn wir uns dann im entsprechenden Forum wieder treffen würden. Auch wir arbeiten daran...
Was die Kotzerei nach der Narkose angeht: DA hätte ich Dir was dagegen gewusst. Nux vomica homöopathisch, sobald Du wieder einigermassen wach bist. Half in meinem Umkreis immer bestens!
So, dann wie gesagt, alles Gute weiterhin!
REgula

@ Regula

Hi Regula,
tja, daß mit dem Nux vomica hätte ich wohl vorher wissen müssen ... Aber egal, beim nächsten Mal bin ich schlauer ;o))
Ja, ich hoffe auch, daß es nun irgendwann mit einem Geschwisterchen klappt. Und wenn wir dann im selben ET-Forum landen, das wäre super !!!
Euch auch alles Gute,
liebe Grüße
Moon

Re: Mein Bericht vom KH - vorsicht ausführlich :o//

Hallo Moon,
schön das bei Dir alles gut gegangen ist.
Jetzt schon Dich noch ein bissel, und genieße Dein Schneckenkind.
LG, Mona
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