Ich habe Angst los zulassen....
LG Kerstin
Re: Ich habe Angst los zulassen....
mmh schwierige Frage. Ich habe damals als Amelie etwa 9 Monate alt war zulassen müssen, dass sie mal eine Nacht bei meinen Eltern übernachtet. Das war soo hart. HAbe kein Auge zugetan und ständig nur aufs Telefon gestarrt. Ich weiß niht was mich fertiger gemacht hat, die Angst dass was passiert, oder die Eifersucht dass alles so schön klappt *lach*.
Mittlerweile ist Amelie 16 Monate alt und schläft regelmäßig 2 Tage im Monat bei meinen Eltern. Ist immer noch schwierig, gerade momentan wo ich schwnager bin spielen die Hormone der Sehnsucht doch sehr verrückt.
Wie wäre es denn, wenn Du nicht direkt das volle Programm fährst, sondern erstmal das Loslassen für 1 Stunden am Morgen oder am Nachmittag wenn Dein Mann da ist in Betracht ziehst? In der zeit gehst Du eine Runde um den Block, einen Kaffee trinken oder einkaufen. Wie auch immer. So dass ihr Euch beide stückchenweise dran gewöhnen könnt?
Gruß
Sil mit Amelie *13.08.04 und Krümel 13+0
Re: Ich habe Angst los zulassen....
das kenne ich zu gut!! Ich habe Alina auch NIE aus den Augen gelassen. Hab am Anfang noch nicht mal mein Mann mit ihr zum einkaufen gelassen. Ich wußte das er aufpaßt und vertraue ihm auch - aber man weiß ja nie. Ich dachte auch wie Du: Wenn ich bei ihr bin weiß ich wenigstens wie es ihr geht und ich passe immer auf unsere kleine Maus auf!
Nun war ich wieder schwanger und mir graute es schon vor den 3 Tagen KH - also kam nur eine ambulante Entbindung in Frage. Aber wie sollte es kommen? Svenja kam 4 Wochen zu früh per KS - alles nicht so geplant. Ich mußte von jetzt auf gleich ins KH und dort 7 Tage bleiben. Meine Maus war bei Papa, Omas und Opas untergebracht. Es hat mir soooooo weh getan. Wenn sie mich im KH besucht hat und wieder gegangen ist habe ich jedes mal alles zusammen geweint (wenn ich daran denke bekomme ich grade schon wieder feuchte Augen).
Aber es hat mir geholfen. Jetzt kann ich Alina auch mal "allein" lassen d.h. mal mit Papa einkaufen schicken, mit Oma oder Opa spazieren schicken oder mal Papa, Alina und Svenja ins Kinderzimmer schicken und ich bin froh über ein paar Minuten "ruhe" - das hätte ich vor 4 Monaten noch nicht gedacht!!!!
Ich kann Dir dazu wirklich keinen Rat geben. Wäre ich nicht so schnell ins KH gekommen würde ich Alina mit sicherheit noch immer so "fest halten".
Svenja war heute zum ersten mal allein mit ihrem Papa bei den Schwiegereltern (Alina ist krank daher mußte einer von uns daheim bleiben mit ihr). Und ich habe meinem Mann voll vertraut und bin mir sicher das es Svenja gut ging!!
Sorry für den langen Text!!
Liebe Grüße
Andrea mit Alina *24.07.2004 und Svenja *25.08.2005
Re: Ich habe Angst los zulassen....
ich bin genauso wie Du und finde es eigentlich auch ganz normal. Mein Sohn ist 18 Monate und ist eigentlich nur bei mir. Ich habe ihn jetzt schon mal mit Oma und Opa für 3-4 Stunden hier alleine gelassen und war auch schon abends 3x weg auch jeweils so für 4 Stunden, aber über nacht oder den ganzen Tag nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es viel einfacher wird, wenn die Kleinen sprechen können. Dann können sie nämlich sagen was sie möchten und einem auch sagen, wenn etwas nicht ok ist. Dann hätte ich kein schlechtes Gefühl dabei. Ich kenne aber auch viele Mütter die gar kein Problem damit haben ihre Kinder gleich eine ganze Woche wegzugeben. Wenn es für sie ok ist.
Also, wenn Du unbedingt aus finaziellen Gründen arbeiten musst, dann fang doch langsam an zu üben dein Kind immer mal wieder für eine Stunde abzugeben. Am besten wäre natürlich n der Kita, wo sie mal hin soll. Erzähl den Kindergärtnerinnin doch einfach von deinem Problem, die können dir bestimmt auch helfen. Wenn es irgendwie geht, dann bleib noch ein weinig mit deiner Tochter zu Hause. Ist ja auch noch ganz schön früh für die KITA.
LG
Alexandra
Re: Ich habe Angst los zulassen....
bist du aus Vorarlberg???
Mir geht es ähnlich, ich werde ab März wieder arbeiten und Marja kommt zu einer Tagesmutter. Bisher war sie auch quasi 24 h bei mir (abgesehen von ein paar Stunden Kinderbetreuung während meinem Kurs an der FH - da war sie allerdings räumlich bloß ca. 30 m weg)
Ich weiß zwar, dass sie gern bei anderen Kindern ist und auch gut ohne mich kann, aber dennoch ist es für mich ein etwas komisches Gefühl, sie nicht in meiner Nähe zu wissen, obwohl ich mich total auf's Arbeiten freue und auch wieder mal nicht 'nur' Mutter zu sein, wenn du verstehst was ich meine.
LG Tina
Re: Ich habe Angst los zulassen....
*einschleich*
wenn es Dir hilft, kann ich Dir das von der anderen Seite berichten. Ich habe eine Mutter, die klammert. Ich bin fast 34 Jahre alt, und sie ruft jeden Tag an. Nicht einmal. Fünfmal. Meine Mutter will in alles einbezogen werden, was wir tun. Sie hat noch bis weit in mein Studium hinein jeden Schritt kontrolliert, den ich getan habe.
Ich liebe meine Mutter. Ich habe nichts gegen Nähe. Aber ihr Kontrollwahn hat dazu geführt, daß ich mir lange Zeit nicht viel zugetraut habe. Für alles brauchte ich das Placet meiner Mutter. Zu den meisten Parties durfte ich nicht gehen, weil etwas passieren könnte. (Das heißt nicht, daß ich nicht trotzdem hingegangen bin.)
Als ich nach dem Abitur ausgezogen bin (und ich konnte gar nicht schnell genug meine Klamotten packen), haben wir uns wochenlang nur gestritten, weil sie nicht ertragen konnte, daß ich erwachsen geworden bin und gehe.
Der Erfolg war, daß ich mich über meine Mutter hinweg gesetzt habe. Ich habe ihr eine Zeit lang GAR nichts mehr erzählt, bin bei jeder Gelegenheit verschwunden. Damit hat sie das komplette Gegenteil erreicht. Sie hatte dann gar keinen Zugriff mehr auf mich. Und ich? Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Denn ich habe sie weggestoßen, obwohl sie mir angezüchtet hatte, sie bei allem und jedem nach ihrer Meinung zu fragen.
Mittlerweile hat sich das Ganze normalisiert. Sie wird nie aufhören, mich täglich anzurufen, aber ansonsten hat sie gelernt, mich leben zu lassen.
Halte Dir das vor Augen. Möchtest Du das für Astrid? Und möchtest Du das für Dich?
Inzwischen habe ich selbst einen Sohn (wird in drei Wochen ein Jahr alt). Ich bringe ihn zur Tagesmutter, gebe ihm einen Kuß und gehe Arbeiten. Viermal die Woche. Er nimmt's gelassen. Er freut sich, wenn ich wiederkomme, aber er hat noch nie geweint, wenn ich gegangen bin. Ich weiß auch, daß ihm schlimme Dinge passieren können. Er hat eine Fehlbildung und braucht diesbezüglich besonderen Schutz. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Schutz und Kontrolle.
Wie wäre es, wenn Astrid und Dein Mann erstmal einen Nachmittag in der Woche so'n Vater-Tochter-Ding hätten? Du könntest Dich mit Freundinnen verabreden oder sonstwas. und vielleicht ist es die ersten Male ein klammes Gefühl, aber es wird immer besser werden. Und je sicherer Du wirst, desto sicherer wird auch Astrid, daß Du wiederkommst. Und wenn Du diese Tage genießen und Dich darauf freuen kannst, dann ist es Zeit, über andere Betreuungsmöglichkeiten nachzudenken. Vorher bringt das wahrscheinlich nichts.
Ganz liebe Grüße und viel Erfolg
Lena, deren Sohn heute morgen auf der Stelle bei der Tagesmutter ins Spielzimmer gerobbt ist und sie keines Blickes mehr gewürdigt hat
Re: Ich habe Angst los zulassen....
ich bin heute Strohwitwe, mein Mann ist mit unserer Tochter den Tag über unterwegs und ich bin allein zu Haus. Ich vermisse sie und denke auch gerade daran, was die beiden wohl gerade machen. Aber ich habe mich auch sehr darauf gefreut, den Tag heute für mich zu haben. Und wir sind auch gerade dabei, sie bei einer Tagesmutter einzugewöhnen, sie soll dann 10 Stunden die Woche dorthin gehen und ich möchte mir die Zeit nehmen, mich auch wieder aufs Berufsleben vorzubereiten.
Ich frage mich auch, was du davon hast, sie so an dich zu binden. Wem nützt das denn? Du leidest jetzt schon bei dem Gedanken, Astrid abzugeben. Aber der Moment wird spätestens in der Schule kommen, da kannst du auch nicht dabei bleiben. Was meinst du denn, was passieren würde, wenn du nicht ständig bei ihr bist? Meinst du wirklich, nur du kannst optimal für Astrid sorgen? Und tust du Astrid wirklich einen Gefallen damit? Ich habe eher das Gefühl, sie lernt, dass sie nicht selbständig werden darf, dass die Welt außerhalb von euch beiden schlecht und böse ist. Wie soll sie da lernen, zu vertrauen, Freundschaften zu schließen und sich mit sich selbst sicher zu sein?
So, dass war jetzt mein "Rundumschlag". Ich weiß, du willst nur das Beste für Astrid und du meinst es gut, aber ist das, was du als gut empfindest, auch wirklich gut für Astrid?
LG Katrin, heute ohne Kind
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