Wie schön es doch manchmal ist, anderen Eltern beim Erziehen zuzusehen! Und ehrlich, als unsere Kinder noch nicht da waren, haben wir uns geschworen: Wir werden das ganz anders machen. Auf jeden Fall souverän, niemals hysterisch. Natürlich sollten unsere auf jeden Baum klettern dürfen. Und selbstverständlich (wir machen uns doch nicht zum Affen!) wollten wir uns nicht auf lange Debatten einlassen. Wer keine Schuhe anziehen will, bleibt zu Hause. Wer nicht essen will, hat keinen Hunger! Vierzig Grad Fieber? Ein Wadenwickel muss genügen, Chaos im Kinderzimmer? Na, wenn schon! (Wir sind doch keine Spießer!)
Unsere Kinder sollten in größter Ruhe und Freiheit aufwachsen. Aber Konsequent erzogen. Und dann waren sie da - und unsere Gelassenheit weg! Liebevoll getürmte Legosteine im Gang wurden von (m)einen wütenden Fußtritt in Trümmer gelegt. Ich habe zornbebend zarte Kinderfüße in ihre Sandalen gequetscht. Und war alles andere als cool, als sich zum x-ten Mal ein Milchglas über mein Abendessen ergoss. Gaanz ruhig. Alles wird gut! Ratschläge wie diese kommen uns im Alltag mit den Kindern dann wie blanker Zynismus vor. Aber falsch sind sie deswegen nicht! In unserer Titelgeschichte haben wir die "7 Gründe für mehr Gelassenheit" zusammengefasst. Wenn wir akzeptieren, als Eltern nicht perfekt sein zu müssen, wenn wir die Kinder einfach "lassen", haben sie beste Chancen souverän zu werden. Und wir? Gaanz ruhig.