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Familienprobleme-Kindsvater - brauche Rat :-( (1)

Ich euch gern eine Familienfrage stellen, die aber leider etwas ausschweifend formuliert werden muss. Und auch aus meiner Sicht erzählt ist, die ich in diese Familie "eingeheiratet" habe.
Mein Mann hat noch einen Bruder, die Eltern sind eher "altmodisch konservativ". Mein Mann hat seinen Weg gemacht, gute Ausbildung etc. - sein Bruder war immer wohl der Rebell, verstockt, verschlossen. Hat zwei Ausbildungen abgebrochen, ist jetzt Krankenpfleger (erfolgreiche Prüfung). Er ist uns mit 25 nach München gefolgt, wohnt also auch weit weg von Mama, aber eben in unserer Nähe. Vorher hat er noch daheim gewohnt.
Meine SchwieMu hält unser Leben für den Idealfall: Ausbildung, Heiraten, Kind, Reihenhäuschen. Schön spießig. Ihr älterer Sohn macht also immer alles richtig. Der "Kleine" ist aber nun "nur" Krankenpfleger, gibt sein Geld gern aus, geht weg, trinkt auch mal ein Bier in der Kneipe, macht verrückte Kurztrips, und seit er öfters bei uns ist, chattet er auch ab und an und trifft sich mit Mädels daher und so. Ich verstehe mich mit meinem Schwager prima, denn ich habe was übrig für Rebellen. Er ist in seinem Inneren SEHR schüchtern und unsicher, wohl weil ihm immer suggeriert wurde, er macht alles falsch. Er redet mit mir, und NUR mit mir, über seine Probleme. Und seit ein paar Wochen gehen wir auch mal gemeinsam auf die Rolle, weil mir hier auch oft die Decke auf den Kopf fiel - mein Mann ist nicht so für Disco und muss auch viel arbeiten.
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Familienprobleme-Kindsvater - brauche Rat :-( (2)

Meine Schwiegermutter "nervt" mich oft am Telefon, ich soll meinem Schwager doch mal sagen, dass er - nur als Beispiel - mal Gardinen an seine Fenster hängen soll. Sie versucht, mich dazu zu bringen, ihre Idealvorstellungen durchzusetzen. Bei uns versucht sie das natürlich auch, aber im Vergleich zu ihrem zweiten Sohn kommen wir immer noch ganz gut raus...
Und jetzt zum eigentlichen Problem:
Mein Schwager hatte wohl über längere Zeit eine Art "Verhältnis" mit einer Kollegin, eher kumpelhaft wohl, aber ab und zu auch mal "mehr". Für ihn war das wohl eine Art lockerer Kuschelersatz, weil er sich einsam fühlte. Die Frau aber wollte mehr, er nicht. Nun kam es bei einer feuchtfröhlichen Weihnachtsfeier dazu, dass beide sturzbetrunken miteinander in die Kiste stiegen. Es kam, wie es kommen musste... Seit letztem September ist er Papa. Die Frau hat sich wohl ausgemalt, dann könnte sie endlich richtig mit ihm zusammensein, und er fühlt sich über den Tisch gezogen. Ich kann es natürlich nicht beurteilen, ob sie es darauf angelegt hat. Aber ich denke, eine 31-jährige Frau, die Krankenschwester ist, weiß, wann was geht und wann nicht... auch wenn man das mit besoffenem Kopf durchaus mal vergessen kann. Fakt ist, sie hätte eine Beziehung gewollt. Er kann sich das eben aufgrund dieses "Unfalls" nun gar nicht mehr vorstellen und fühlt sich als der letzte Idiot (O-Ton: sowas sieht man sonst nur in diesen schlechten Talkshows).
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Familienprobleme-Kindsvater - brauche Rat :-( (3)

Also zieht er sich noch mehr runter und fühlt sich als der Depp.
Lange hat er das Ganze total verschwiegen und sich nur einem befreundeten Pfarrer anvertraut. Im Juni vor der Geburt hat er mir alles erzählt - nur mir! Nicht seinem Bruder, nicht den Eltern. War eine saublöde Situation für mich. Ich hab ihm geraten, wenn er Kontakt zu dem Kind haben will, soll er es lieber allen erzählen. Hat er auch gemacht, aber das Desaster nahm seinen Lauf.
Während der Schwangerschaft haben die beiden wohl viel gestritten, er war nicht bei der Geburt dabei (wobei sie auch gesagt hat, sie wollte ihn nicht dabeihaben), aber am Tag der Geburt noch im KH. Den Namen hatten sie sich beide gemeinsam überlegt, Sarah - sie bestimmte einen Zweitnamen, Pauline, und nennt die Tochter nur noch so, also Pauline. Er zahlt für den Unterhalt der Tochter, sie will kein Geld von ihm. Aber: seitdem kriegt er keinen Draht mehr zur Tochter, weil dieses "wie die Tochter entstanden ist" einfach dazwischen hängt. Die Mutter sagt, er könne jederzeit kommen, aber er will halt die Mutter nicht sehen, ein paar Mal war er wohl dort, aber es hat nicht geklappt. Meine Vermittlung hat sie abgelehnt. Beim Jugendamt - Erziehungsstelle oder so - war sie dagegen. Die Frau dort hat gesagt, "er muss sich entscheiden". Meine Schwiegereltern drängen ihn dazu, aber reden nur von "ach, das wird schon, die beiden raufen sich zusammen, Familienglück blablabla". Auch keine Hilfe.
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Re: Familienprobleme-Kindsvater - brauche Rat :-( (3)

Sie sind hellauf begeistert von ihrem zweiten Enkelkind, haben es schon zweimal besucht (ihren Sohn, der im gleichen Haus wohnt, dagegen nicht "er kann ja dazukommen"), die Frau war mit Kind auch schon zweimal bei ihnen. Auch wir waren schon bei ihr.
Nach unserem letzten Besuch bei den Schwiegereltern rief die Frau bei uns an und fragte mich, wie es denn gewesen sei (gehört sie zur Familie??? Nein! Was geht es sie an...) und dass sie auch bald hinfährt und mein Schwager sei ja komisch, er hätte sie zuletzt nicht mal gegrüßt, und ob wir uns nicht mal wieder treffen könnten. Anderthalb Stunden kam ich kaum zu Worte. Sie sprach mit mir wie eine Verwandte, wie schon längst in die Familie integriert. Das war kurz bevor sie zum zweiten Mal zu meinen Schwiegereltern fuhr...
Mein Schwager war dann ein paar Tage später bei seinen Eltern, die ihn natürlich wieder überschütteten, wie nett die Frau doch sei und die Tochter und ob er nicht mal endlich Kontakt kriegen könnte, sie wohnten doch so nah. Er war so hilflos, dass er erst sagte, ob er erst seine Ruhe hätte, wenn er nach Hamburg umzöge, und dann ist er gegangen.
Postwendend hatte ich wieder Schwiemu am Telefon, ich solle ihn doch vor unüberlegten Handlungen abhalten, er hätte doch nur noch uns... Und auch mein Mann schlug in die gleiche Kerbe. Schließlich redet mein schwager mit mir über alles, da könne ich doch versuchen ihm zu helfen.
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Familienprobleme-Kindsvater - brauche Rat :-( (5)

Auch die Brüder haben nur schlechten Draht zueinander, ich denke, aufgrund dieser KOnkurrenzsituation zu Hause.
Alles sehr verworren. Ich habe das Gefühl, alle reden nur mit MIR, als ob ich der Messias sei, der alles lösen kann. Dabei denke ich, ich kann nur so gut mit ihm reden, weil ich ihn so nehme, wie er ist. Mit dem "Fehler" Kind, ich dränge ihn zu nichts, ich mache Vorschläge. Und ich empfinde dieses "Familiengehabe" von seiner Frau da genauso wie er... ich bin vollkommen ratlos. Ich bin sicher, er hätte supergern Kontakt zu seiner Tochter, er liebt Kinder! Und er geht super mit Saskia um, es muss ihn schmerzen, ein Kind aufwachsen zu sehen (meins) und an seins nicht ranzukönnen. Er blockt mittlerweile total ab und verkapselt sich...
Habt ihr einen Rat für mich??????? Bin schon vollkommen durch den Wind durch diesen Druck von außen und würde meinem Schwager so gern helfen....
Nicole
(das längste Posting meiner Karriere hier - wow)

Re: Familienprobleme-Kindsvater - brauche Rat :-( (5)

Liebe Nicole,
direkt vorab: auch mich ernannte man über Jahre hinweg "zur Sorgentante der Nation" und niemand fragte danach, wie es mir dabei ging. Dadurch wird man zwangsläufig in die Haltung ...ich muss/will es jedem möglichst recht machen... gedrängt.
Und von daher möchte ich dir dringend raten, restlos allen (auch deinem Schwager) zu sagen, dass du kein Vermittler bist und nicht weiterhin dazwischen stehen möchtest. Das sie, wenn sie sich etwas zu sagen haben, sich sofort an die jeweilige Person wenden möchten und nicht an dich.
Warum ich dir ganz dringend dazu rate, dass hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, doch DU selber machst dich kaputt dabei und niemand wird sich im nachhinein genau darum kümmern...
Mit lieben Grüssen
Micha (hust...hust...schnief ;-))
uuuuuund...Verhütung ist nicht nur Sache einer Frau, selbst im Vollrausch nicht ;-))

Re: Familienprobleme-Kindsvater - brauche Rat :-( (5)

Diesen Hinweis hab ich schon oft versucht - bislang scheint es niemanden zu interessieren :-/ aber ich geb dir recht, das muss ich sicher noch stärker tun. Und den Hinweis mit seiner Verhütung hab ich vergessen zu tippen. Klar hat er das verpeilt, allerdings weiß ich auch nicht, wie sie "vorher" damit umgegangen sind.
Danke fürs Zulesen, Nicole

Re: Familienprobleme-Kindsvater - brauche Rat :-( (5)

Liebe Nicole,
sehe ich genau so wie Micha (gute Besserung übrigens :-))
Du kannst eine beratende Funktion von Dir aus für Deinen Schwager übernehmen, wenn Du das möchtest, aber keine Vermittlerin spielen, wenn die Leute was zu sagen haben, dann sollen sie gefälligst selbst den Mund aufmachen, denn sonst kommt das irgendwann als Boomerang auf Dich zurück.
Tja, was Deinen Schwager angeht, er muß sich klar werden, was er will. Will er seine Tochter sehen, muß der die Frau wohl in Kauf nehmen, da sie ja nun mal die Mutter ist. Wenn das Kind dann älter ist, dann kann er auch mit der Tochter allein was unternehmen, aber solange muß er sich halt zusammenreissen und die Frau eventuell ignorieren oder so. Hilft alles nichts, dann muß er sich von sich aus vielleicht mal ans Jugendamt wenden, denn auch als lediger Vater hat man Rechte. Allerdings, selbst wenn er tief verletzt und verwirrt ist und sich zurück ziehen möchte, muß er trotzdem den Hintern hochkriegen, denn seine Probleme kann nun mal niemand anders für ihn lösen, daß muß er schon selbst tun.
So, ich weiß nicht ob Du das jetzt hören wolltest *g* Aber ist meine Meinung.
LG und laß Dich nicht zum Spielball machen
Nicky

Re: Dankeschön Nicky ;-) mit Mundschutz *gg* o.T.

halt dich raus!

hi nicole,
ich verstehe dich ganz gut - du bist seine auserwählte, der mensch, dem er vertraut
und sich anvertraut.
allerdings finde ich recht besch... wie er sich der mutter seines kindes
gegenüber verhält. dieses "sie wollte mir ein kind anhängen" ist echt
so mit ziemlich das letzte, was ich von einem mann akzepieren kann.
so hat auch mein vater wohl gedacht. so ein sch...! wer lebt mit dem kind?
wer sorgt sich drum? wessen leben verändert es?
wenn ein mann mit einer frau schläft, muss er sich über diese verantwortung
im klaren sein. oder er sollte lieber zurück zu mutti und mit puppen spielen.
er ist wohl ein verwirrtes kind, denn sein verhalten hat nix mit verantwortung zu tun.
ich hoffe der druck für dich wird nicht zu gross. ich würde mich da raus halten.
lg
agnieszka

erwachsen!

hallo!
also ehrlich gesagt, ich täte mich da raushalten. Schon gar nicht vermittelnd eingreifen. Dein Schwager ist genug alt und soll sich bitteschön auch so verhalten. Wenn er dazu wegziehen soll, dann soll er das bitteschön tun (wäre wohl auch mein erster Schritt in der Situation). Die Situation mit seinem Kind und dessen Mutter soll er ebenso alleine klären, wie die Situation mit seinen Eltern. Sorry, aber irgendwann muss man erwachsen werden.
Ja, ja, DAS wolltest wohl nicht hören. Ich habe in einer ähnlichen Situation jahrelang vermittelt und mich bös in die Nesseln gesetzt. Eines Tages ging es mir so versch... und da habe ich mich komplett abgekapselt und allen Parteien gesagt, dass ich nicht Vermittler bin und sie gefälligst selbst ihr Schicksal in die Hand nehmen sollen. Es rumpelte und knallte, es knatschte und Türen flogen... aber heute können alle Beteiligten "normal" miteinander umgehen und sich akzeptieren (was nicht heisst, dass man einer Meinung sein muss). Alles Gute und... denk' auch an Dich!
Regula
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