Hallo Mogli, das ist ein schwieriges Thema. Ich fürchte, ich gehöre zu den Müttern, denen es schwerfällt loszulassen. Wahrscheinlich würde ich meinem Mann und den Grosseltern einen groben Tagesplan und die wichtigsten Sachen aufschreiben und regelmässig anrufen, wie es läuft. Eine Freundin von mir hat schon grössere Kinder. Sie sagt immer, dass man die anderen im grossen und ganzen einfach machen lassen soll. Die Kinder können unterscheiden zwischen "Tagesablauf bei Mama" und "Ausnahmen bei Grosseltern".
Ich kann mir schon vorstellen, dass es einfacher wäre für Deinen Benjamin, wenn Dein Mann bei Deinen Eltern wäre. Dann wären nicht beide Elternteile auf einmal weg.
Ich kann Dir leider keine Ratschläge aus eigener Erfahrung geben, aber ich wünsche Dir, dass Ihr die Situation so meistert, dass Ihr Euch alle dabei wohl fühlt.
LG, Sylvia

Hallo Mogli,
Dein Mann scheint ja von allen Seiten fuer voellig untauglich gehalten zu werden, so als Vater (!). Das klingt irgendwie so, als duerfe er gerade mal zwei Stunden am Tag Vater sein, aber dann wuerden da auch noch seine Eltern mitmischen. Sagt er eigentlich selber, dass er das nicht auf die Reihe kriegt, oder glaubst Du das? Nichts fuer ungut, aber Du scheinst allen Leuten vorschreiben zu wollen, was sie wann wie mit Benjamin und fuer wie lange machen duerfen. Sieh es mal etwas lockerer.... Oder sind die Schwiegies das eigentliche Problem? Dann kannst Du ja wirklcih Deinen Mann bitten, zu Deiner Mutter zu gehen -- aber lass ihn auch mal alleine machen! Rituale sind zwar gut und schoen, aber es darf auch jede Bezugsperson ein anderes Ritual haben! Ich bin jedenfalls immer mal wieder erstaunt, wie gut mein Mann oder unser Au Pair manche Sachen hinkriegen, an denen ich schon verzweifelt waere. Und keine von uns ist als perfekte Mutter geboren und warum sollten die Vaeter das also schlechter koennen?
Also, mein Tipp: Benjamin zu Deiner Mutter fuer 5 Tage und dann leg Dich auf's Sofa und guck entspannt zu, wie Dein Mann das Leben mit Eurem Kind managt! (es sei denn, er ist selbst von der "Weglaeufersorte", dann sorry, dass ich so "hart" geantwortet habe!!)
LG, Baerbel
P.S.: Hab meinen Text gerade nochmal gelesen, klingt boeser als es gemeint ist! Hab vielleicht ein bisschen uebertrieben formuliert, will Dich aber nicht angreifen (warum auch?), nur so als Denkanstoss und damit Du Dir nicht so viele Sorgen machst! Also, falls Du Dich eben ueber mich geaergert hast, lies es nochmal, vielleicht mit einem Augenzwinkern dazu ;-) soll echt nicht boese gemeint sein, ich kenn Dich und Deine Familie ja gar nicht.

Hallo Baerbel,
nein ich bin Dir nicht böse, ich wollte ja auch ehrliche Meinungen. Aber, ich halte meinen Mann nicht für untauglich, nach jetzt mittlerweile 15 Monaten kann (oder will?) er tatsächlich nicht länger mit seinem Sohn alleine sein. Das liegt nicht daran, dass ich ihn dauernd verbessere, wollte es sogar mit der Brechstange mal versuchen, meinen Mann einfach mal mit Benjamin alleine lassen. Nöö, konnte ich vergessen, Männe verweigerte sich. Mittlerweile ist mein Mann aber schon etwas anders und bemüht sich, aber wie gesagt 2 Stunden das reicht für ihn (als Beispiel mein Mann hat in 15 Monaten 2x die Windeln gewechselt). Meine SE sind allerdings ein eigenes Thema. Auch sie "halten es nervlich nicht alleine mit Benjamin länger aus", das ist O-Ton meiner SM. Aber Sprüche haben sie immer parat. Ausserdem halten sie uns sowieso für unfähig und beobachten alles ganz genau. Sie haben teilweise Ansichten, da sträuben sich mir die Haare. Benjamin war 6 Monate alt und ich wollte schnell etwas einkaufen, das ganze dauerte 30 Minuten. Als ich wiederkam hörte ich Benjamin schon auf der Straße herzzerreißend brüllen. Was war? Benjamin wurde schreiend ins Bett gelegt und Schwiegers sitzen nebenan im Zimmer und essen in aller Seelenruhe mit den Worten "der ist müde und schläft gleich". Benjamin lag klitschnaß geschwitzt und fix und fertig im Bett und schrie sich die Seele aus dem Leib. Und sie kennen meine Ansichten und wußten, dass ich Benjamin nicht alleine schreien lasse. Ebenso kommt von meiner SM in letzter Zeit öfter mal der Spruch "dem gehört mal ein Klaps verpasst". Das kommt nun für mich überhaupt nicht in Frage. Das waren mal 2 Beispiele, damit Du verstehst was ich meine. Es geht also nicht darum, dass Großeltern vieles anders machen und auch die Enkelkinder verwöhnen und andere Rituale haben. Ich wäre froh, wenn sie andere Rituale hätten und Benjamin verwöhnen würden, aber es ist eher das Gegenteil. Sie sind ja der Meinung das Kind wäre total verzogen, da er ja noch nicht mal in der Lage ist den GANZEN TAG ALLEINE zu spielen. Und ich weiß genau, dass sie meinem Mann nur hinterherrennen in diesen 5 Tagen und ihm in den Ohren liegen, was er alles falsch macht und das kann vor allem meine SM sehr hartnäckig.
Auf der anderen Seit, haben sie ständig Horrorvorstellungen und Krankheitsängste, die sind wahrscheinlich in den 5 Tagen jeden beim KA wegen einem Pickel oder was weiß ich.
Ich hoffe, ich konnte jetzt etwas besser erklären, warum ich etwas besorgt bin.
Aber ich werde trotzdem versuchen, es lockerer zu sehen und meinem Mann vertrauen, dass er sich ihnen entgegensetzt (so wie er es die letzten Wochen schon tut und hoffentlich beibehält).
LG
mogli

Hallo Mogli,
ja, das hatte ich befuerchtet, dass die Situation ein bisschen komplizierter ist. Schade, dass Dein Mann "es nicht aushaelt", sowas finde ich immer ganz fuerchterlich. Bei meinem Mann waere das Problem, dass er keinen Sonderurlaub nehmen wuerde, aber ansonsten kommt er mit Sophia klar (bis auf die Tatsache, dass er es nicht ertraegt, wenn sie weint...). Mulmig waere mir aber trotzdem, insofern ist mein Spruch "mehr Vertrauen" auch fuer mich ;-)
Heute ist meine Mutter mit Sophia und Au Pair "im Gepaeck" hier wegefahren, die beiden bleiben da zwei Wochen und ich muss beruflich weg und mein Mann kommt mit. Ach, ich vermisse sie jetzt schon, obwohl es nicht das erste Mal ist -- kann Dich schon verstehen...
Alles Gute fuer die Operation und Deiner Mutter ein paar ruhige Tage mit dem Enkel!
LG, Baerbel