Erziehungsmaßnahmen??
ich brauche mal euren Rat: seit 2 Wochen hat nun
Moritz (20 Monate) ein kleines Schwesterchen und
seitdem benimmt er sich total trotzig. Ich habe zwar
vollstes Verständnis dafür, aber oft ist es einfach nur
nervig. Zum Beispiel rüttelt er an Klaras Stubenwagen,
sodass sie einmal fast rausgefallen wäre. Ich sage
ihm immer, immer wieder, dass er das nicht tun darf,
wenn er nach mehrmaligen Ermahnungen noch immer
nicht aufhört, geht es für 1 Minute ab in sein Zimmer.
Das nützt aber eigentlich auch nichts und ich finde es
als Erziehungsmaßnahme nicht so toll. Von Klapsen
halte ich noch weniger. Ich frage mich nun, wie ich ihm
beibringen kann, dass er das nicht darf. Hat jemand
einen Tip? Oder wie macht ihr das?
lg
Sandra
Re: Erziehungsmaßnahmen??
Er braucht zur Zeit die Bestätigung, dass du ihn immer noch genauso liebst wie vorher - eine Auszeit in seinem Zimmer bestätigt ihn dagegen in seiner Meinung: Er ist wird nicht mehr so geliebt. Das waren so meine Gedanken beim Lesen deines Postings. LG Janet
Re: Erziehungsmaßnahmen??
ja, wahrscheinlich hast du schon recht. Ich versuche
zwar, ihn überall miteinzubeziehen und er darf sie oft
streicheln und angucken, was er sehr gerne macht. Er
ist ganz vernarrt in sie. Auch nehme ich mir die Zeit,
wenn Klara schläft, ganz für ihn da zu sein, damit er
nicht das Gefühl hat, zurückgestossen zu werden. Auch
kümmert sich sein Papa verstärkt um ihn. Also hier
glaube ich nicht, dass wir mehr geben könnten.
Natürlich habe ich aber jetzt nicht mehr soo viel Zeit für
ihn wie früher, das geht auch gar nicht. Und die Auszeit
in seinem Zimmer passt mir auch nicht, nur weiß ich
anders wirklich nicht was ich noch tun kann, und alles
durchgehen lassen geht ja auch nicht.
lg
Sandra
Re: Erziehungsmaßnahmen??
Viel Verständnis und Liebe hilft wohl am besten - und trotzdem klare Grenzen und Konsequenz. Aber trotzdem den kleinen Mann verstehen... LG JAnet
Re: Erziehungsmaßnahmen??
Naomi ist 2 Jahre alt und Delia 11 Wochen. Wir hatten zum Glück nie solche Probleme, doch ich war am Anfang ganz tolerant wenn es um Lärm und andere ungefährlichen Dinge ging. Gefährliches habe ich konsequent verobten oder Naomi sofort abgelenkt. Nun gehöhrt Delia schon so zu uns dass ich Naomi wieder normal behandeln kann. Ich denke auch viel Zuneigung und Liebe ist wohl das einzige was du tun kannst und lass viel Zeit vergehen, es wird sicher besser. Ich habe Naomi oft angeboten mir beim Wickeln zu helfen oder Salbe einzuschmieren, sie wollte aber am Anfang nicht und hatte sehr grossen Respekt und auch etwas Angst vor dem stets brüllenden Baby. Bei uns war es noch erschwerend dass ich Delia fast den ganzen Tag im Tragtuch hatte und so Naomi nicht mehr richtig an mich ran kam, ich war immer schon besetzt. Dies war aber die einzige Möglichkeit ein paar ruhige Minuten mit Naomi zu haben, denn Delia schrie immer. Nun ja ich hoffe es geht bei euch bald wieder besser.
Gruss
Karin
Re: Erziehungsmaßnahmen??
ich habe ja auch zwei altersnahe kinder (zwischen der geburt von caro und jule liegen grade mal 16 monate). meine grosse ist zwar nicht eifersüchtig auf jule (9 wochen alt), hatte aber zwischendurch auch mal ganz kurz solche anwandlungen. ich hab sie dann eher abgelenkt als geschimpft. diese aggressions-momente haben sich dann auch bald gelegt. ich glaube, so kompensieren die kleinen ihren frust, der mit der neuen situation einhergeht.
und wenn das mit dem ablenken nichts nützt, dann machst du da mit dem deutlichen nein-sagen und nach mehreren ermahnungen aufs zimmer schicken schon richtig. ich glaube, solche erziehungsmassnahmen greifen nicht schnell; deine konsequenz zahlt sich erst nach längerer zeit aus. ich gehe mit caro in trotzsituationen (die bei uns meistens nichts mit jule zu tun haben) auch so um und finde das auch die logischste vorgehensweise. klapsen kommt übrigens bei uns auch nicht in frage.
viele grüsse,
sep
Re: Erziehungsmaßnahmen??
So wie du es schreibst, sucht er ja deine Aufmerksamkeit und bekommt sie auch. Ich weiss, hört sich blöde an, ist aber gaaaanz oft so. Wenn er also nur damit erreicht, dass du dich noch mehr um die Schwester kümmert, hat die Aktion keinen Sinn mehr. Und galube mir, das schaffe ich auch niemals immer. Klappt aber, wenn man den kurzen Moment innehält, um dann nicht zu schimpfen, sondern nur das Baby zu nehmen, wunderbar. Mit etwas Zeit. Und dann kann man danach dem Grossen auch noch erklären, dass man ihn natürlich auch ganz lieb hat, dass Mama manchmal abgelenkt ist, dass es für ihn eine neue Situation ist usw. Ich glaube, mit 20 Monaten verstehen sie davon schon einiges.
Und ein letztes. Mit 20 Monaten ist er natürlich auch vollkommen in seiner "Ich"-Findung. Nicht einfach für die Kleinen.
Hört sich doch aber so an, als machst du das ganz toll mit deinen Zwei!!!! Alles Gute weiterhin
LG
Ike
Re: Erziehungsmaßnahmen??
Wenn du mich fragstz, dann hilft da nur Geduld und konsequentes nein. Versuche so viel wie möglich Verständnis für ihn aufzubringen. Er weiß noch nicht, dass das seine Schwester ist! Er kennt es nur alleine mit Mama und jetzt auf einmal ist noch ein Kind da! Das ist schwer für Kinder, vor allem wenn sie noch so klein sind. Versuche ihn ihrgendwie in das Geschehen um das Baby einzubinden, dann fürhlt er sich nicht ausgeschlossen.
Alles Gute, Gloria
PS. Ins Zimmer sperren wird nur eine Abneigung gegen sein Zimmer bringen, das ist dann auch nicht so toll, wenn er nicht mehr rein will...
Re: Erziehungsmaßnahmen??
ich fürchte dein Kind macht es nicht mit Absicht. Vielleicht hat es euch schon mal gesehen, wie ihr sein Schwesterchen im Stubenwagen sanft hin und her schaukelt? Und will das eigentlich auch nur machen und schafft es mit seiner Koordination noch nicht? Das könnte ich mir sehr gut vorstellen. In dem Fall, würde ich sein Arm nehmen und ihm sagen, "Komm Moritz, lass uns Klara ganz langsam schaukeln, damit sie schläft, aber seeeehr langsam, damit sie keine Angst bekommt" oder so ähnlich. Ich bin mir sicher, dass er das mit seinen 20M. sehr gut verstehen kann. Wenn du aber den Eindruck hast, er tut es aus Eifersucht oder um Aufmerksamkeit zu bekommen, dann würde ich ihn sofort mit ruhigen Schritten vom Stubenwagen entfernen und ihm sagen, dass er das nicht darf, weil Klara dann weint. Ganz wichtig ist, nicht erst nach mehrmaligen Ermahnungen zu handeln, sondern es sofort zu tun. Versuche ihn immer mithelfen zu lassen. Z.B. komm hol mir mal eine Windel, komm kämme mal ihre Haare, komm streichel sie mal,... Es ist jetzt schwer für ihn dich plötzlich mit einem anderen Kind zu teilen. Nimm ihm diese Angst und räum auch mal Zeiten nur für euch zusammen ein.
Das schaffst du schon :-)
Gruß++
Laubfrosch.
Re: Vielen Dank
Moritz' Handeln nun in einem anderen Licht. Nachdem
er bis auf das Rütteln am Stubenwagen keine
Eifersucht zeigt (im Gegenteil - er ist ganz toll lieb zu
ihr), war mir nicht klar, dass er gerade durch diese
Reaktion zumindest doch auf sein Schwesterchen
reagiert. Es ist ja nicht nur der Stubenwagen, sondern
auch andere Dinge, die er, so kam es mir vor, mit
Absicht macht. Er setzt dabei sein allerschelmischstes
Lächeln auf und freut sich sichtlich, wenn ich ihn
ermahne. Leider kann ich auch nicht immer sofort
darauf reagieren, weil er solche Dinge oft während des
Stillens macht (aber nicht nur). Und ich stille sehr oft
und vor allem lang, weil Klara seeeehr langsam trinkt.
So rüttelt er auch am Stubenwagen, wenn ich Klara
gerade stille und lässt auch nicht locker, wenn ich ihn
ermahne. Das macht das Ganze ja so problematisch -
ich sollte ihn konsequent ablenken und wegnehmen,
kann es aber nicht. Aber es stimmt, damit will er sich
wahrscheinlich meine Aufmerksamkeit verschaffen, die
ich ihm aber während des Stillens außer
Ermahnungen nicht geben kann. Ich bin nun aber
etwas zuversichtlicher, dass er es mit viel Geduld
irgendwann sein lässt und er viel Liebe und
Verständnis in dieser für ihn schwierigen Situation
braucht.
Danke nochmal!
lg
Sandra
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