Bin ich zu lasch? Härtere Maßnahmen?
heute morgen hatte ich eine längere diskussion mit meinem mann über erziehung. wollte mal eure meinung dazu wissen. er meint, ich würde viel zu lieb und lasch auf cedrics derzeit echt anstrengendes verhalten reagieren. er heult wie ein schloßhund, wenn er was nicht darf, man ihm etwas wegnimmt oder so. wenn er trotzig und bockig ist, neme ich ihn auch am schlawittchen, setze ihn woanders hin und lasse ihn weinen und schimpfe auch. aber mein mann meint, ich würde immer sofort auf ihn reagieren. wenn ich z.b. mal ausschlafe und er ihn betreut, dann rennt er rum, erledigt seinen kram und kümmert sich nicht um ihn und cedric rennt genervt und schreiend hinterher. das finde ich ätzend!
okay, er ist laut (schrilles kreischen oder schreien), er testet grenzen extrem aus (geht immer noch an pflanzen und anlage, haut mit harten gegenständen gegen glastür usw.), er kann sich kaum alleine beschäftigen und will sehr sehr oft auf den arm, weil er sehen will, was da oben (in der küche z.b. beim kochen/spülen) vor sich geht. mich nervt das ja auch, aber ich habe eh schon das gefühl, dass ich den halben tag schimpfe und nein sage und ich habe fast alles weggeräumt, aber manche sachen wie anlage/fernseher kann ich nunmal nicht wegräumen und das mus er ja auch mal lernen. wie reagiert ihr auf das verhalten, z.b. wenn ihr aufräumt und kind hängt und zerrt am hosenbein und heult?
ich beziehe ihn so oft es geht ein, er darf die waschmaschine einräumen, saugen, im bett toben wenn
Re: Bin ich zu lasch? Härtere Maßnahmen? teil 2
aber wie geht man mit dieser dauerhaften unzufriedenheit/quengelei/flegelei um, ohne den ganzen tag zu schimpfen oder es zu ignorieren?
lieeb grüße und danke für jeden tipp, zenobia
Re: Bin ich zu lasch? Härtere Maßnahmen? teil 2
nein, ich finde Dich nicht zu lasch. Natürlich ist es für uns als Eltern eine wichtige Aufgabe, unsere Kinder zu erziehen, aber auch, mit ihnen zu leben und sie anzuleiten. Genau wie Du beziehe ich Pheline mit ein, egal was ich mache. Das dauert dann zwar oft sehr viel länger, aber es geht ohne Gequängel und Geschrei ab - und ich denke, Pheline lernt auch jede Menge dabei. Abgesehen davon ist es auch für mich witzig und macht Spaß, wenn ich dabei sehen kann, wie sehr sich Pheline entwickelt (wir lassen mal die schlechten Tage außer Acht, an denen ich ausflippen könnte, weil ich nichts geregelt bekomme). Ich denke, unsere Lütten sind momentan in einer Phase, in der ganz viel in ihnen vor sich geht un sie jede Menge lernen. Das ist für uns manchmal ein Härtetest und eine Geduldsprobe, aber wenn wir versuchen, es aus der Sicht unserer Lütten zu sehen, ist ihr Verhalten doch sogar verständlich, oder?
Ich versuche so weit es mir möglich ist auf Pheline einzugehen und Verständnis für ihr Verhalten zu haben (auch für ihr Nölen). An manchen Tagen kann ich es nicht, das muß Pheline dann auch lernen: sie ist eben nicht alleine auf der Welt und ihr Freiraum hört auf, wo die Grenzen von anderen beginnen. Hach, so Kindererziehung ist wirklich nicht ganz einfach. Liebe Grüße, BEttina
PS: Dein Mann kann ja mal eine komplette Woche mit Eurem Sohnemann verbringen und seine Ignorier-Nummer durchziehen. Ich wette, er geht bereits nach 24 h auf dem Zahnfleisch ;o)
Re: Bin ich zu lasch? Härtere Maßnahmen? teil 2
Und ganz abgesehen davon, dass man es nervlich nicht einen ganzen Tag aushält, was genau sollen denn die vom Männe vorgeschlagenen härteren Massnahmen bringen? Glaubt er wirklich, dass es gut für Cedric ist, wenn er nicht beachtet wird, weil ihm was nicht passt? Soll er das ganze Leben seine klappe halten, wenn ihm was quer kommt oder soll er da auch eher mal was sagen?
Ich würde es einfach so weiter machen und mit viel erklären versuchen klein Cedric dazu zu bringen, eben keine Scheiben mehr kaputt zu schlagen.
LG
Ike (die ein grosses Fest hinter sich hat, puh)
Re: Bin ich zu lasch? Härtere Maßnahmen?
im Moment ist meine Lütte auch mal wieder eine Oberklette und da "muß" sie mir auch ein bißchen im Haushalt helfen, damit der Tag rumgeht. Wenigstens dann ist sie nämlich etwas ausgeglichener und heult nicht dauernd rum. Mir geht dieses Gequengel nämlich auch total auf den Zeiger. Allein spielen - Fehlanzeige. Also gibt es den Tag lang hart zu schuften: Geschirrspüler ausräumen, Waschmaschine ein - und ausräumen, Wäsche sortieren, Kartoffeln sortieren, Mittagsgemüse heraussuchen usw.usf. Zwischendrin immer mal wieder eine geballte Ladung Extrazuwendung auf dem Schoß. Wenn ich sie (versuche) zu ignorieren, geht der Schuß eher nach hinten los - und ich darf das "verbotene" Bücherregal zwanzigmal am Tag neu dekorieren und da komme ich auch nicht schneller vorwärts. Mal abgesehen davon, daß ich dann richtig schlechte Laune bekomme und Rebecca nur noch "Nein´s" um die Ohren gefeuert bekommt.
Leider kommen bei uns jetzt wohl auch die ersten richtigen Wutanfälle dazu, aber noch lasse ich ihr ihren Willen, solange ich es vertretbar halte (z.B. wird dann die schmutzige Socke, die sie erbeutet hat und nicht wieder hergeben kann, dann in der nächsten Maschine mitgewaschen - warum sollte ich hier meine eigene Energie vergeuden und darauf bestehen, daß sie die Socke sofort wieder rausrückt???). Dafür bin ich dann konsequent + unerbittlich, wenn ich die Sache für wirklich gefährlich/ unangenehm halte und lasse mich auch vom lautesten Geheule nicht beeindrucken...
LG,Meiki
Nein, find ich nicht!
Er räumt die Waschmaschine ein und aus, rührt beim Kochen um oder gibt die Deckel auf die Töpfe, putzt mit, gießt die Blumen (manches mal mit seiner Trinkflasche), schält seine Mandarinen selber, trägt sein Jogurt zum Kühlschrank, versucht sein Butterbrot selbst zu streichen, rennt beim Einkaufen unaufgefordert hinter mir her,...undsoweiter. Für ihn sind das die tollsten Spiele. Zwar spielt er oft auch mit seinem Bagger und kann da auch mal eine Stunde lang nur mit Kastanienbaggern beschäftigt sein.
Für meinen Mann ist das auch nichts, der schimpft viel mehr als ich und ständig wird am Kleinen rumgenörgelt (Wochenende ist deshalb immer super anstrengend für uns alle). Arthur darf dann so vieles nicht und ist dann natürlich zu recht quengelig. Obwohl mein Mann nicht wirklich streng ist, aber er traut ihm halt so Vieles nicht zu.
Wenn er zu mir auf den Arm will, kommt er da natürlich auch hin.
lg dea
Kann mich den anderen nur anschließen!
ich zweifle manchmal auch an mir, ob ich zu viel durchgehen lasse oder sie zu sehr betütel. Ich habe nicht immer die Kraft, ständig hier nein - da nein, Machtkämpfe, schreien lassen. Dann geb ich mal nach und beide sind wir zufrieden. Und darum geht es wohl auch: Zufriedenheit! Die Lütten entdecken jetzt ihren eigenen Willen, und den sollten wir auch unterstützen soweit es eben geht und möglich ist, nicht immer ausbremsen und nur nach unserem Gusto befehlen. Grenzen brauchen sie natürlich genau so gut. Den richtigen Mittelweg zu finden ist nicht immer leicht. Und wer zweifelt da nicht mal.
Wie auch immer: Papa erzieht etwas strenger, Mama geht mehr aufs Kind ein - ganz typische Rollenkonstellation. Was auch ok ist, wenn der Unterschied nicht zu krass ausfällt oder die Eltern sich gegenseitig behindern, blockieren oder sich vor dem Kind uneinig sind. Das verwirrt. Bei Oma und Opa läuft der Hase ja noch mal ganz anders.
Mach mal das, was Du instinktiv für richtig hälst und womit Du und Cedric am besten klar kommt! Dein Mann hat eben einen anderen Stil...er hat auch stärkere Nerven, weil er Cedric ja nur am WE intensiver um sich hat.
Heute hat meine Mutter mir erzählt, was für ein ruhiges und ausgeglichenes Kind ich doch war, selten geweint (ach, Mama....) und zufrieden. Kein Wunder aber, weil ich mit 5 Erwachsenen groß geworden bin. Da hatte immer jemand Zeit für mich ;o)
Und ich bin kein Tyrann geworden und weiß mich zu benehmen *g*.
LG, Ariane
JAAAA !! Zeig ihm wo der Bartl den Most holt!!!!
Tja - ich geb es auf. Bin halt Mutti und zu blöd.
LG Gala
<griiins>....ja Mutti und zu blöd, genauso fühl
zeno
Re: Bin ich zu lasch? Härtere Maßnahmen?
interessant, ich hatte unten heute ein ähnliches thema gepostet. bin derzeit auch ziemlich am zweifeln, ob ich das mit der erziehung richtig hinbekommen und nicht zu lasch oder doch zu streng bin. ich denke, was die anderen schreiben, stimmt: wir machen das mit unserer methode (konsequenz, eine gewisse strenge, aber auch zuwendung) genau richtig. dies wurde auch im expertenforum so gesagt. man braucht wohl neben den oben genannten erziehungsmethoden nur auch ständig eine grosse portion nervenstärke.
viele grüsse, sep
Re: Bin ich zu lasch? Härtere Maßnahmen?
Lia gehört im Vergleich zu Cedric wohl eher zu den Pflegeleichten, insofern kenne ich das von Dir beschriebene Verhalten nur in Tages- oder mal Wochenlänge.
Wenn Lia so mies drauf ist, lasse ich den Haushalt Haushalt sein (läuft ja nun wirklich nicht weg, oder?:-) ) und kümmere mich ausschließlich um sie. Wenn auch das nichts hilft, kommt sie in´s Tuch und ist direkt am Haushaltsgeschehen beteiligt. Wutanfälle ignoriere ich auch, und wenn sie Dinge tut, die nun absolut verboten sind, halte ich ihre Hände eindringlich runter, und da sie das haßt, läßt sie die Sache dann auch sein. Also, ich reagiere auch auf sie, aber sie hat auch gelernt, manchmal ganz kurze Zeit zu warten, ohne daß sie austickt.
Aber wie gesagt: Lia ist echt pflegeleicht, was das angeht (dafür schläft sie nicht durch und das Essen ist immer noch ein Witz... - man kann nicht alles haben.:-)) ).
LG, Kelly
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