Autorität und Konsequenz
Lea kann ganz schön wütig sein. Sie schlägt und tritt um sich. Ich versuche immer standhaft zu bleiben, manchmal aber ist es mir einfach zu viel (ist aber eher seltener). Die Wutanfälle nur ignorieren bringt nix. Ich halte ihr teilweise die Hände bzw. Füße fest. Sie weint dann, es wird aber nicht unbedingt besser. Ich glaube, sie sieht in mir keine Autoritätsperson, wenn man in dem Alter überhaupt schon davon sprechen kann. Und manchmal bin ich mit meinem Latein einfach am Ende. Habt ihr auch diese Probleme und wie regelt ihr das?! Ich hab Angst davor, das sie mir irgendwann auf der Nase rumtanzt. Die Ablenkungsmasche funktioniert übrigends prima. Ist das aber Sinn und Zweck???
LG Sybille 17+0 & Lea 15.03.2002
Re: Autorität und Konsequenz
Man muss als Mutter nicht unbedingt eine "Autoritätsperson" sein :-). Das Ziel einer Erziehung, die auf Autorität basiert ist Gehorsam des Kindes und Anpassung an die Erwachsenen. Findest du das erstrebenswert?
Ich denke, man sollte Kindern einen eigenen Willen zugestehen und davor Respekt haben, auch wenn der manchmal in Wutanfällen endet. Wenn man erwartet, dass Kinder ohne sich zu Beklagen einfach blind gehorchen und sie es dann nicht tun, bekommt man wirklich das Gefühl, dass sie einem "auf der Nase herumtanzen".
Wenn man aber von Anfang an davon ausgeht, dass das Kind durchaus sagen darf, was es will oder nicht, sich also auch mal beklagen darf, wenn es etwas nicht bekommt (ohne dass man das gleich als Versagen der eigenen Erziehung betrachtet), dann stellt sich das Problem der "Autoritätsperson" bzw. des "auf der Nase Herumtanzens" nicht.
Respektiere ihren Willen, d.h. sag ihr, dass du ihre Wut verstehst (Ich sing mit Nico z.B. manchmal ein "Wut-Lied"), aber das es trotzdem nicht anders geht, ärger dich nicht über ihre Wutanfälle. Sie macht es nicht, um dich zu ärgern, sondern weil sie die Welt in dem Moment nicht mehr versteht.
Bau eure Beziehung nicht auf Autorität und unbedingten Gehorsam. Zeig ihr gegenüber Respekt und leb ihn ihr vor, dann wird sie dir das irgendwann nachmachen. LG Janet
o.k. dann muß ich mich korrigieren
dann hab ich mich in meinem Beitrag falsch ausgedrückt oder wurde falsch verstanden. Ich will kein "Vorführkind" oder "Wackeldackel" der alles macht was ich sage. Sie darf durchaus ihre eigenen Erfahrungen machen (z.B. manchmal Töpfe umgraben, Schubladen mit Schüsseln ausräumen etc.) und für ihr Alter scheinbar auch recht weit. Sie hat z.B. einen eigenen Schlüsselbund mit Schlüsseln die wir nicht mehr brauchen, mit dem will sie ihr Bobby Car starten, ohne das es ihr irgendjemand vorher zeigte ;-)) Nein was ich sagen wollte ist, das sie manchmal meine Neins ignoriert und das ganze in Wut und Trotz ausartet. Sprich sie drangsaliert den Hund, ich sag Nein, aber sie will weiter machen und schlägt dann nach mir. Ich find das nicht o.k. Versuch ich es ihr zu Erklären warum sie das nicht machen soll stoße ich auf taube Ohren. Oder ich krieg es ab. Da ich SS bin und sie mich z.B. beim wickeln tritt 8in den Bauch) finde ich das weniger witzig. So war mein Beitrag gedacht.
LG
Re: o.k. dann muß ich mich korrigieren
in den Bauch treten würde ich mich auch nicht lassen.
In so einem Falle habe ich Rabenmutter *lol* rabiate Methoden angewandt *gg*. Wenn Tom sich nicht anziehen lassen wollte, habe ich ihn auf den Balkon (im Winter) gestellt. Ursache->Wirkung *gg*
LG Uta
Re: o.k. dann muß ich mich korrigieren
Mit doch ungläubigem Gruss
Micha
Re: o.k. dann muß ich mich korrigieren
er stand ja nur eine hundertstel Sekunde draußen...
Uta
Duhast mich auch falsch verstanden :-)
Sie wehrt sich mit ihren Kräften gegen eure Grenzen. Das gehört dazu, damit sie irgendwann diese Grenzen auch akzeptiert :-). Bezgl. Schlagen und treten: einfach sagen: "Wenn du schlägst, möchte ich nicht mit dir zusammen sein!" - und weggehen. Ist eindrucksvoller und wirksamer als wenn man das Kind wegsetzt.
Deine Kleine ist in einem Alter, wo sie ihre eigenen Wege gehen will - und das ist auch gut so! Da bleiben Reaktionen wie Treten oder schlagen nicht aus, sie sucht Wege, ihre Wut loszuwerden. Sie merkt mittlerweile, dass sie ein eigenständiger Mensch ist und möchte selbst über ihr Leben bestimmen. Möchte bestimmen, wann sie gewickelt wird (oder gar nicht *g*), wann sie ins Bett geht etc. Nur muss sie eben lernen, dass manche Situationen anderes erfordern, als sie gerade will - ein äußerst schmerzhafter Lernprozess für die Kleinen!
Ärger dich nicht darüber, sieh es nicht als Versagen deinerseits o.ä. an, sag ihr einfach ganz ruhig, dass dir das weh tut und geh weg. Für Erläuterungen sind die Kleinen in einer "heißen" Phase meist nicht zugänglich. LG Janet
P.S "Wutkissen"
Dann wird die Wut meist gleich ins Lustige verkehrt :-). LG Janet
@jane
lg
gern geschehen *smile*
Re: lol :-) ... super Idee ;-) o.T.
Re: Autorität und Konsequenz
die Kinder sind nicht "absichtlich" wütend. Sie sind frustriert, weil ihnen etwas nicht gelungen ist. Das ist oft nur eine Kleinigkeit, wo wir Großen uns gar nicht vorstellen können, daß man darüber aus der Fassung fallen kann. Hinterher ist es ihnen eher peinlich, daß sie sich nicht beherrschen konnten. Sich beherrschen können ist ein weiterer Entwicklungsschritt. Das ist wie mit dem Laufen lernen. Es ist unmöglich durch Erziehung ein Baby mit 4 Monaten zum Laufen zu bekommen. Das sieht jeder gerade noch ein, aber dann soll alles gleich perfekt sein....
Wir fahren am besten so:
Versuchen, die Unmut schon zu Beginn zu entkräften mit Ablenkung/Erklärung/Hilfestellung.
Wenn die "Drähtchen" im Kopf Kurzschluß haben, das Kind Kind sein lassen und der eigenen Beschäftigung nachgehen. Man kann das Kind in dem Zustand nicht erreichen. Hinterher nicht weiter darauf eingehen und trösten, wenn es Trost annimmt, es ist dem Kind schon unangenem genug...
LG Uta (Tom 21 Monate)
Kinder sind Gäste....
*unbekannt*
Re: Kinder sind Gäste....
LG
Nicky
Re: Kinder sind Gäste....
LG Uta
Re: Sei doch froh, wenn die Ablenkungsmachse funk
Re: Autorität und Konsequenz
wie du bin ich der Ansicht, dass Kindern - auch im kleinen Alter - Grenzen gesetzt werden müssen. Grenzen setzen bedeutet ja auch das wir ihre Probleme etc. wichtig nehmen und es bedeutet "Du kannst mir Vertrauen". Doch wird es kein Allheilmittel geben, da jedes Kind (habe 3 davon) anders ist und anders reagiert. Vielleicht ist die Ablenkungsmasche genau das i-tüpfelchen für Lea?! Und keine Bange, solange man nicht alles mit sich machen lässt ist es auch nur eine Phase. Hast du schon mal versucht, Lea ganz konsequent zu sagen, dass es dir weh tut wenn sie dich tritt? Juli hatte ab und zu so eine Art Koller und biss alles, was sich bewegte. Ziemlich barsch habe ich ihm dann gesagt "NEIN, du tust mir weh" und siehe da, er begriff und schaute mich mit erstaunten Augen an und meinte ungläubig fragend "Aua?". Ab und an "überkommts" ihn noch, jedoch längst nicht mehr so häufig wie noch vor kurzem.
Mit liebem Gruss und Daumen drück, dass Lea bald ihre Wutanfälle ablegt
Micha
Re: Autorität und Konsequenz
ja das hab ich auch schon gemacht. Auf mein Aua reagiert sie momentan mit weinen. Weiß allerdings nicht ob sie checkt das ich ein Aua habe. *g*
LG
Re: Autorität und Konsequenz
Bei uns kam die Wut zum Glück erst mit 2 Jahren und Naomi versteht mich so schon sehr gut. Ich habe auch so ein Kasperpuppenspiel und dort hat es einen Räuber der hat einen Stock. Ich habe Naomi erklärt mit dem schlägt der Räuber ganz doll auf den Boden wenn er ganz wütend ist und so lässt er seine Wut raus. Nun wenn ich sehe dass sie wütend ist sage ich ihr schnell sie soll ganz fest auf die Polstergruppe schlagen, meist findet sie dies so lustig dass sie die Wut vergisst. Ich war mit 3 Dingen ganz konsequent, die Mama schlägt und tritt man nicht in den Bauch (schon bevor ich Schwanger war), Steckdosen sind verboten und mit dem Essen spielt man nicht. Wenn mich Naomi getreten hat habe ich meinen Arm so vor mich hin gehalten dass sie sich einmal ganz schön weh getan hat, doch ich habe nichts gemacht. Sie hat es ziemlich schnell kapiert und weiss auch dass es meinem Mann egal ist was sie mit ihren Beinen macht. Wenn du dann zwei Kinder hast kannst du eh nur noch das allerwichtigste konsequnet durchziehen, doch ich lasse mir einfach nicht auf der Nase herum tanzen, also kann es Naomi auch nicht.
Gruss
Karin
Re: Autorität und Konsequenz
(das kompetente Kind/Jesper Juule)
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