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Auch mal ne Erziehungsfrage -was meint ihr?

Morgen ihr Hübschen!
Aus aktuellem Anlass, da mein Freund und ich gestern heiss diskutiert haben...
Kennt ihr ja alle: die Lütten machen etwas, wovon sie genau wissen, dass sie es nicht dürfen, werden erwischt und geschimpft. Der Knackpunkt kommt aber jetzt -wenn diese Situation bei mir und Timmi eintritt, und ich schimpfe, schaut er möglichst tiiiief nach unten (*g*), schaut mich nicht an (schlechtes Gewissen ;o)und fängt dann meist an zu weinen. Wenn ich ihm angesehen habe, dass er schon weiss, warum ich geschimpft habe (er ist ja nicht doof), nehme ich ihn dann in den Arm und sage ihm, dass alles wieder gut ist. Genau das sei aber falsch, meint mein lieber Freund, der Hobbykinderpsychologe. *g* Ich solle ihn doch nicht noch durchs Trösten belohnen. Tue ich aber doch nicht, denn das Trösten kommt schliesslich NACH dem Schimpfen und Timmis "Einsicht". Der "Lernvorgang" (das sollst du nicht) ist ja dann schon abgeschlossen. Was meint ihr?
Lieben Gruss, Julia.
Bisherige Antworten

Re: Auch mal ne Erziehungsfrage -was meint ihr?

Hallo,
seh ich auch so. Moritz betreibt das selbe Spiel und ich nehme ihn nachher aus in die Arme und tröste ihn. Er hat es ja eingesehen - sonst würde er nicht weinen - und warum soll ich ihn dann mit seinem Kummer allein lassen...???
Dein Freund sollte sich lieber nicht mit weiblicher Intuition anlegen *g*
LG Ulli

Re: Auch mal ne Erziehungsfrage -was meint ihr?

Ich kann i.d.R. auch nicht anders, als flott trösten.
Andererseits, vielleicht wäre es schon vernünftig, das Kind eine zeitlang (doch wie lange?) noch etwas "leiden" zu lassen. Nun, eine kurze Zeit von sagen wir mal so 1-2 Minuten vielleicht?
LG von der ebenfalls (zu?)schnelltröstenden
Jilli
PS: Ich "zwinge" Hannah übrigens dazu, mir in die Augen zu sehen, wenn ich etwas erkläre und mit ihr schimpfe. Ich bücke mich zu ihr runter, lege die Hand auf eine ihrer Schultern und drehe sie solange zu mir hin, bis wir uns in die Augen sehen...Dann erst rede ich. Ich habe das Gefühl, dass ich so deutlich ernster genommen werde, als wenn sie unter sich schaut und die Gardinenpredigt an sich abprahlen lässt. Versuche das doch mal, bei uns hilft es.

Re: Auch mal ne Erziehungsfrage -was meint ihr?

Hallo Julia,
diese Diskussion führen mein Mann und ich bei jedem sich bietenden Anlass!
Ich bin der Meinung, daß ich einen besseren Draht zu meinen Kindern habe, wenn sie genau wissen, daß sie zwar geschimpft werden, aber daß ich sie trotzdem noch lieb habe!
Mein Sohn kommt mittlerweile schon freiwillig zu mir, wenn er etwas angestellt hat, weil er weiß, daß ich dann nicht schimpfe, sondern normal mit ihm drüber rede und ihm klar mache, warum er es nicht tun soll!
Auch wenn es schon zum 1000 sten mal erklärt werden muß, es sind eben Kinder und wir haben als Kinder auch alles ganz schnell wieder vergessen, was für uns unsinnig war!
Also tröste ruhig weiter und mach ihm aber trotzdem klar, daß es so nicht geht, dann wird aus ihm auf jeden Fall kein junger Mann, dessen Schandtaten Du erst von der Polizei erfährst! Ich glaube, daß das Urvertrauen nur so aufgebaut werden kann! Meine Mom hat das mit mir und meinem Bruder auch so gemacht und sie hat von uns alles erzählt bekommen, was wir angestellt haben, was den Vorteil hatte, daß man vieles schon beheben konnte, bevor es groß heraus kam!
LG Nicci

Re: Auch mal ne Erziehungsfrage -was meint ihr?

Hallo Julia,
ich sehe es genau so wie dein Freund. Ich finde, dass ist keine gerade Linie, die man verfolgt, wenn man das Kind erst schimpf und dann direkt anschließend tröstet. Was denkt denn das Kind dann? Wie würdest du denn reagieren, wenn du von irgendjemandem gerügt wirst und anschließend immer wieder in den Arm genommen wirst? Du bist doch dann total verwirrt, oder? Ich meine du versteht wirklich die richtige Bedeutung der Worte danach, aber dein Kind, obwohl es auch schon viel versteht, wird darin keine gerade Linie erkennen.
Ich bin nun nicht der Meinung, dass man auf das Kind nach einer Ermahnung oder Tat böse sein und ihm das zeigen oder ihn sogar "zappeln" lassen sollte, aber trösten finde ich nicht gut - auch wenn er/sie weint.
Folgendes finde ich gut und das gibt eigentlich genau das gleiche wieder, was du eigentlich erreichen willst. Ermahne ihn und danach wird die Sache einfach wieder vergessen, d.h. du glaubst an ihn und vertraust ihm wieder. Immer wieder erklären ist auch nicht nötig. So wie Jilli beschrieben hat, finde ich es auch gut. Gehe zu ihm in die Knie, berühre ihn und schau ihm in die Augen. Das alles in einem ruhigen aber bestimmten Ton.
Auf meiner HP sind einige Bücher mit Kurzbeschreibungen, die ich persönlich sehr gut finde. http://home.qualimedic.de/~laubfrosch
Gruß++
Laubfrosch.

Ich würde denken...

Hallo Laubfrosch!
Ich würde denken, dass ich etwas falsch gemacht habe und deshalb ausgeschimpft wurde. Aber dass meine Mama mich trotzdem lieb hat und ich deshalb nicht weinen muss. Natürlich wird die Sache vergessen, aber das ist ja auch total unabhängig von der Situation. Hm, schwierig, ich sehe schon. :o)
Na, wir werden es schon alle irgendwie richtig machen. Ich werde ihn weiterhin trösten, denn würde ich das nicht tun, würde ich gegen meinen "Mutterinstinkt" handeln und erfahrungsgemäß ist das immer falsch.
Lieben Gruss und danke für diese contraire Meinung -ich denke, ich verstehe jetzt besser, was mein Freund meint...

Re: Ich würde denken...

Hallo Julia,
ja, letztendlich müsst du das natürlich wissen, aber eins würde ich dennoch ziemlich wichtig finden. Du und dein Freund müsst euch in dieser Sache einig sein. Alles andere führt zu großen Problem auf langer Sicht. Ich spreche aus Erfahrung, glaube mir.
Klar, wir wollen alle das Beste für unsere Kinder. Meist ist auch der Mutterinstinkt das Beste. Vor allem, weil man IMMER so reagiert, weil man daran glaubt und nichts unternehmen muss, was andere für gut befinden einem aber gegen den Strich geht - also immer eine gerade Linie verfolgen kann. Dennoch, hoffe ich nicht, dass dein Kind sich nicht irgendwann mal denkt, "Ach, dann schimpft meine Mama halt mit mir und ich weine kurz und danach bekomme ich sowieseo wieder Streicheleinheiten". Julia, verstehe mich bitte nicht falsch, ich will dich nicht bekehren oder dich und deine Erziehungsmethode in Frage stellen, sondern dir einfach nur Punkte eröffnen, über die du noch mal nachdenken kannst. Okay? Ist wirklich gut gemeint :-)
Ich habe schon relativ viele Erziehungsbücher gelesen (Pro-Kind und Pro-Eltern), auch welche, die ein und dasselbe Verhalten ganz gegensätzlich behandeln, aber nach dem Ausschimpfen noch liebsein zum Kind stand nirgens drin. Aber, bitte sei nicht böse!
Gruß++
Laubfrosch.

Re: Auch mal ne Erziehungsfrage -was meint ihr?

Hm, ich hab mir da noch nie wirklich Gedanken drüber gemacht, aber ich mache es genauso wie Du. Ich schimpfe, wenn Fynn etwas nicht darf, wenn er dann einen Wutanfall kriegt, ignoriere ich ihn, aber wenn er dann eine Schüppe zieht, ganz traurig guckt und anfängt zu weinen, nehme ich ihn nach einer Zeit auch in den Arm und tröste ihn. Ich sehe aber zu, dass ich ihm erst erklärt habe, warum ich geschimpft habe. Wenn ich ihn dann in den Arm nehme, will ich ihm damit zeigen, dass nach dem Schimpfen aber jetzt alles wieder gut und die Sache abgehakt ist. Und die Erfahrung hat auch gezeigt, dass das ganz gut funktioniert. Ich musste bei vielen Sachen zwar oft schimpfen und ihm was verbieten, aber das wird jetzt so nach und nach echt weniger und ich habe manchmal wirklich das unheimliche Gefühl, dass er hört *g*. LG Miriam
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