Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
ich würde mich sehr über einen Gedankenaustausch freuen, da ich gerade mit mir ringe, ob WKS oder nicht. Ich habe bereits einen Sohn (knapp 2 Jahre), der auf "normalem" Weg geboren wurde. Die Geburt habe ich als sehr traumatisch erlebt. Es ging zwar recht schnell (es wurde lange eingeleitet aber ohne Erfolg, danach wurde die Fruchtblase geöffnet und keine 3 Std später war das Kind da). Aber die Schmerzen waren echt die Hölle, habe geschrieen wie nie in meinem Leben. Über das Schmerzerlebnis komme ich einfach nicht hinweg! Hebamme hat sich nicht um mich gekümmert, da sie mit einer Geburt im Nebenraum beschäftigt war. Mit der PDA wurde ich hingehalten ("das ist noch zu früh" - tja, plötzlich war es dann zu spät!). Die Pressphase fand ich nicht schlimm, nur anstrengend. Nach der Geburt hatte ich dann Probleme mit dem Beckenboden. Noch über 1 Jahr später Schmerzen bei längerem Sitzen; langes Stehen und weitere Spaziergänge waren ebenfalls schwierig.
Hauptgrund für die Überlegung, ob WKS oder nicht sind jedoch die Schmerzen. Jetzt wo ich wieder schwanger bin, kommt die Erinnerung wieder sehr lebhaft hoch und ich kann nachts kaum schlafen.
Bin mir jedoch nicht sicher, ob ein WKS wirklich so eine gute Idee ist. Ein KS ist sicher nicht ohne. Habe gelesen, dass in 10-14% aller Fälle eine Bluttransfusion gemacht werden muss. Da mache mir jetzt natürlich Sorgen wegen Infektionsrisiko u.s.w.
Ich würde mich über einen Gedankenaustauch (gerne auch per Mail) freuen, vielleicht komme ich dann bei der Entscheidungsfindung etwas weiter. Ich will nämlich endlich diese Schwangerschaft geniessen können!
Gruss Carina
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
ich habe meinen Sohn per "Wunsch-KS" ( finde diesen Begriff so bescheuert )entbunden.
Wenn ich Deinen Bericht so lese, weiß ich auch warum und es bestätigt mir selber nochmal, daß ich mich mit dem KS richtig entschieden habe. Ich weiß daß es auch anders laufen kann, aber ich für meine Person, wollte es gar nicht erst "riskieren" ( klingt nun auch bescheuert ;-) ). Eine Entscheidung kann Dir keiner abnehmen. Ich selber habe gute Erfahrungen mit dem KS gemacht, hatte keinerlei Beschwerden, habe das KH frühzeitig verlassen und würde wieder so entscheiden. Ich war in keinster Weise nachher zuhause eingeschränkt ( natürlich habe ich nicht schwer getragen und es alles etwas langsamer angehen lassen ) war in sehr kurzer Zeit schmerzfrei, das heißt, Narbe tat nicht weh, konnte leicht aufstehen und mich hinsetzten/legen, bücken und im Bett umdrehen und so.
So habe ich es erlebt.....LG Nicole
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
ich bin auch gerade mit dem 2. Kind schwanger und hatte eine sehr schnelle erste Geburt, die ich aber Gott-sei-Dank nicht schlimm, sondern schön erlebt habe. Trotzdem ertappe ich mich auch manchmal bei der Erinnerung an die Schmerzen und dabei wird mir schon etwas anders.
Ich würde an deiner Stelle mit einer lieben, aufgeschlossenen Hebamme reden. Ich (eigentlich nicht so der "Hebammen-Typ") habe zufällig im Geburtsvorbereitungskurs eine total supernette Hebamme erwischt, die genau meine Wellenlänge ist. Die hat sehr viel aus ihrem Berufsalltag erzählt und wiederholt immer, dass gerade die zweiten Geburten zu den allerunkompliziertesten gehören. Sie hat auch viel über Schmerzbehandlung gesprochen und uns genau erklärt, was wann gemacht werden kann etc. Seitdem sind meine Befürchtungen vor der Geburt fast auf ein Nichts geschwunden.
Dann hat meine Freundin vor 2 Wochen einen geplanten Ks bekommen und was die so erzählt hat, fand ich schon ganz schön krass (OP-Atmosphäre, Nebenwirkungen der Spinalen, Schmerzen nach der OP, ihre Angst vor den Risiken, das doofe Gefühl, sich nach der Geburt nicht sofort dem Baby widmen zu können, ...), obwohl bei ihr alles eigentlich super gelaufen ist. Sie meinte, das Ganze wäre insgesamt schon ok gewesen, aber "freiwillig" hätte sie den KS nicht gewählt. Da ist natürlich jeder Mensch anders und gerade hier finden sich viele Frauen, die den KS insgesamt als etwas Schönes erlebt haben.
Wie gesagt...ich würde zusehen, dass ich eine nette (aber nicht verbohrte) Hebamme findest, mit der du das ausgiebig besprechen kannst. Wenn du das tust, wird dir deine eigene Position mit Sicherheit auch klarer.
LG;
Cundrie (die einen KS wohl nur wählen würde, wenn er medizinisch notwendig wäre)
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
ich wuerde Dir ein Gespreach mit einer hebamme UND einem Anaesthesisten Deines Wunschentbindungskrankenhauses empfehlen.
Die Zeiten, wo man Schmerzen bei der geburt haben MUSS, sind vorbei und das muss aber zwangslaeufig nicht WKS bedeuten.
Die Zeiten, wo man auf eine definitive Muttermundweite warten musste, um eine PDA zu setzen sind AUCH vorbei. Siehe aktuelle Lehrbuecher Anaesthesie.
Wobei es da sicherlich oft Meinungsverschiedenheiten zwischen Anaesthsie Hebammen gibt.
Noch was zum juristischen Aspekt: Jeder Patient hat ein einklagbares Recht auf Analgesie (Schmerzlinderung).
Ich habe nach ca. 4 h Wehen auf meinen Wunsch hin eine PDA erhalten; diesen Wunsch habe ich auch schon vorher deutlich gemacht ;) Blut war schon rechtzeitig abgenommen worden (zur Bestimmung der Blutgerinnung; wichtig vor Anlage einer PDA).
Danach gabs einen Wehentropf - unter PDA kein Problem, da ja ausreichende Schmerzstillung.
Das Kind kam 9 h nach allererster Wehe.
Lass Dich mal ausfuehrlich informieren im KH :)
LG, Karen
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
ich hatte bei meiner ersten Schwangerschaft eine normale Entbindung und bei der zweiten eine KS, ging nicht anders, da ich Drillinge bekommen habe. Ich würde mich wenn möglich immer für einen normale Entbindung entscheiden! Ich fand den KS im Nachhinein wesentlich schmerzhafter als die normale Entbindung, allerdings hatte ich dabei auch eine PDA. Bei den KS kam es bei mir zu Nachblutungen, so dass nachts um zwei noch eine Not-OP gemacht werden musste. Die Folgen waren natürlich mehrere Transfusionen, außerdem war ich absolut schachmatt, so dass ich nicht zu meinen Kleinen konnte, die auf der Frühchenstation waren. Erkundige dich lieber nach einer Beleghebamme, die dich ins KH begleitet und einer PDA gegenüber aufgeschlossen ist! Extrenm schmerzhaft muss eine GTeburt wirklich nicht mehr sein.
LG
Danke für eure Antworten
Wenn die Panik allerdings zu groß werden sollte, werde ich mir jedoch überlegen, mich für einen KS zu entscheiden (meine FÄ ist da sehr aufgeschlossen).
Viele Grüße und euch noch alles Gute, besonders an Cundrie (vielleicht berichtest du mal, wie die Geburt war)
Carina
Re: Danke für eure Antworten
Wollte mich nur kurz melden.
Unser kleiner Levin ist am 31.12.geboren worden und war ein echter Brocken. :-) 54 cm, knapp 4400 g, Kopfumfang 37,5 cm.
Gerissen ist nichts, geschnitten wurde auch nicht. Puh!
Die Geburt war ähnlich wie bei Jakob, recht schnell (ca 16.30 Uhr "richtige" Wehen, um 20.00 Uhr war er da) und auch vom Ablauf her ähnlich. Die Schmerzen waren natürlich beachtlich, aber ich hab ein kleines Schmerzmittel bekommen, das hat mir zwischendurch super geholfen.
Als der Muttermund bei 7 cm war, haben sie gefragt, ob ich noch ne PDA haben will oder lieber ne Blasensprengung. Ich hab mich für die Blasensprengung entschieden und ne Stunde später war der kleine Kerl da.
Ich glaube, wenn ich gewollt hätte, hätte ich auch eher ne PDA haben können.
Fazit: Während der Geburt fand ich die Schmerzen schon so heftig, dass ich jede Frau mit der Entscheidung "Wunschkaiserschnitt" verstehen konnte. :-) Aber als Levin da da war, war ich wieder so überwältigt, dass es mir den Atem verschlagen hat. Ich bekam ihn sofort auf den Arm und da blieb er dann auch erstmal ne Stunde, ehe überhaupt irgendeiner auf ihn guckte. Diese Zeit, die wir für uns hatten, war so wunderbar und so großartig, dass sie für mich in ihrer Qualität jedes Schmerzerlebnis wettmachte.
Wie ist denn deine Entscheidungsfindung so?
LG,
Cundrie
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
da muß ich doch grad mal meine Kleine ablegen und Dir noch schnell antworten:-)
Ich kann nach Deiner Geburtserfahrung gut verstehen, daß Du über einen WKS nachdenkst. Klar gehen da die Meinungen auseinander....ich kann jedenfalls nur positiv über meine beiden WKS berichten...der zweite WKS ist jetzt genau 4 Wochen her:-))
Beides Mal hat alles gut geklappt, wobei beim ersten Mal die Schmerzen danach stärker waren als diesesmal. Bei meinem zweiten WKS stand ich schon am 2. Tag auf den Beinen und konnte das KH schon nach 4 Tagen verlassen...mir ging und geht es einfach SUPER! Keine Schmerzen....NIX!!! Die Schwestern auf der Station mußten mich buchstäblich bremsen und ich hab auch einen auf den Deckel bekommen, weil ich einfach nicht liegenbleiben wollte...:-))
Ich wollte mir die Strapazen einer normalen Geburt in beiden Fällen nicht zumuten...hatte auch Angst wegen evtl. Problemen bei der Geburt, evtl. "Reißen", etc...da war mir so eine geplante Sache lieber.
Hatte in beiden Fällen eine Spinalanäst. und mein Mann war dabei...war echt kein Problem und Ruck-Zuck ist das Kind in 15 Min. da.
Also, mach Dir keinen Stress und setzt Dich nicht unter Druck...hast ja noch genügend Zeit zu entscheiden:-))
Ganz liebe Grüße von
Lea mit zwei Töchtern (2,5 Jahre und 4 Wochen alt)
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
ich wollte einen WKS,der chefarzt hats mir ausgeredet aber gesagt das er alles fertig macht.sobald ich doch noch einen KS will würde er sofort gemacht.
PUSTEKUCHEN!!!
nach stunden wurde mir eine PDA gelegt-nicht mal vom anästhesisten.(hab heute noch ärger mit der stelle)
nach 3 std war sie durch.nachspritzen?WOZU???
ich bettelte um den KS-nichts!nur blöde sprüche vom arzt-dem ich den feierabebd versaut hatte.war nachts.
hab ihn dann dermassen zusammengeschrien das er die oberärztin kommen lies.(die wohnte 25km weit weg.bis die da war...daurte natürlich.
dann endlich um 5uhr morgens-OP!!
da konnten die auf einmal gas geben.vollnarkose und weg.man war ich froh.
um 6 lag ich auf dem zimmer um 8 hab ich das erste mal was mitgekriegt.war den ganzen tag so zugedröhnt das ich nichts mehr weiss.
schnerzen waren schlimm-aber nichts im vergleich zu den wehen.nach 4 tagen bin ich auf eigene verantwortung raus.
nach 3 wochen saß ich wieder ohne probleme auf dem pferd :-)
den chefarzt hab ich dann auch rundgemacht.bin selber krankenschwester und weiss das es SO nicht laufen darf.
ist jetzt 2 1/2 jahre her.
bin jetzt 16+1
und diese geburt wird ein WKS.da lass ich mich nicht bequatschen.aber definitiev in nem anderen krankenhaus-und mit vollnarkose.denn ich habe trotz PDA noch viel gespürt was ich nicht hätte spüren dürfen
panik vor der geburt hab ich aber trotzdem
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
das ist wirklich eine schlimme Erfahrung, die du machen musstest. Ich habe mich immer noch nicht entschieden, was ich nun tun werde. Es gibt halt die Horrorbericht von "natürlichen" Geburten wie auch vom KS. Eine Garantie auf ein nicht allzu schreckliches Erlebnis gibt es leider nicht... Im Augenblick tendiere ich eher zur "natürlichen" Geburt (in Anführungsstrich, denn so "natürlich" fand ich das alles nicht!). Ich will aber auf jeden Fall eine PDA - leider habe ich schon mehrfach Berichte wie deinen gelesen, wo die PDA nicht ausreichend oder falsch gewirkt hat. Mal schauen, wenn die große Panik gegen Ende der Schwangerschaft aufkommt (bin erst in der 18. Woche) entscheide ich mich ja evtl. noch um.
Ich wünsche dir alles Gute für die zweite Geburt
Carina
@bluedevil
(...hab auch ein Pferd...)
Also - eins kann ich gleich sagen:
dein kommender WKS mit Voll-N. wird suuupereinfach werden - wirst sehen !!! Ich hatte das auch so (wollte nicht den psychischen Streß, eine OP "live" miterleben zu müssen, daher VN; und WKS ohne jede med.Ind. - aus Sicherheitsgründen für das KIND. Ist meine Ansicht.)
Und gleich ein Tip:
immer wieder liest man von "Schmerzen-WKS". Damit meinen alle, die Schmerzen HINTERHER. Aber: an ALLE !!!!
Dagegen gibt es ein ganz ganz einfaches Mittel: VOLTAREN 100 !!! Das kriegt man in jedem KH, und für alljene tapferen Ärzte, die meinen, "das brauche man nicht" (...........), sei gleich mal gesagt: DOCH !!! Man braucht es, die Patienten haben es gefälligst zu kriegen, und zwar sofort, und in ausreichender Menge, denn:
- es gibt doch wohl keinerlei "Suchtgefahr" oder ähnlichen Blödsinn, wenn man in seinem ganzen Leben höchstens zwei oder drei Kinder per WKS bekommt, also sprich 2 oder 3x im ganzen Leben mal ein starkes Schmerzmittel zu sich nimmt!!
Ach. Ich verzweifle noch an dieser ignoranten Welt, echt; voll besetzt mit "Pseudo-Ärzten; = möchtegern-Intellektuelle, die oft keine Ahnung von 2x2 haben....."
Schrecklich.
Ok, entschuldige - bin abgeschweift.
Du brauchst keine Panik zu haben: ich zB habe mir - und zwar NUR auf Grund all dieser schrecklichen Geburtsberichte und wiss. Untersuchungen von Behinderungen/Komplikationen usw - extra einen WKS a) ausgesucht und b) so leicht wie möglich gemacht - und: SUPER ging's!!!
Und ich habe absolut nichts "vesäumt" (außer, ein Trauma zu haben...), ich hatte absolut KEINE SCHMERZEN (kein Wunder: mit Voltaren 100 hat NIEMAND Schmerzen !)
Aber eins muß ich schon sagen:
man muß sich informieren, dann kennt man diese Dinge, und dann muß man sie VERLANGEN. Und NICHT nur auf "wohlgemeinte Ärzte" hören, die in Wahrheit nur jenes machen, "wasimmer- schonso war", selbst aber noch NIE ein Kind gekriegt haben als Mann und daher definintiv keine Ahnung davon haben...... Man muß als Frau gewillt sein, EIGEN-Verantwortung zu übernehmen, und zu hinterfragen. Dann kann man seine Wünsche auch durchsetzen - auch gegen eine ignorante, arrogante, dabei aber leider ZU oft unwissende Ärzteschaft.
Lina's Beitrag zu dieser Welt.
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
danke für deinen Bericht. Super, dass alles so gut gelaufen ist. Ich selbst habe mich noch nicht entschieden (vielleicht regelt sich ja alles von alleine, wenn sich z.B. das Kind nicht dreht ;-)). Eine Frage habe ich noch an dich: Wie wurdest du nach WKS im KKH behandelt. In dem Krankenhaus, in dem ich zur ersten Geburt war waren die Schwestern (und erst recht die Hebammen!) sehr gegen WKS eingestellt. Ich hätte nun Befürchtungen, dass man, z.B. wenn es einem nach dem KS nicht gut geht, schlecht behandelt wird (nach dem Motto "die hat es ja nicht anders gewollt"). Wie sind deine Erfahrungen?
Gruß
Carina
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
ich habe ja beides mal im gleichen KH entbunden und mein Gynäkologe hat den WKS jedes Mal selber durchgeführt...er operiert ja in diesem KH an 2-3 Tagen die Woche.
Irgendwelche Bemerkungen habe ich da also nie gehört, die waren alle sehr nett...ich glaube den Schwestern und Hebammen war das VÖLLIG gleich...denen hätte ich auch was erzählt, wenns anders gewesen wäre...;-))
Berichte dann mal wie Du Dich entschieden hast/wirst...
Liebe Grüße von Lea:-))
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
Du hast meiner Meinung nach eine eindeutige Med. Indikation: Deine Psyche allein schon, ganz zu schweigen von der körperlichen: ein Jahr Probleme nach einer VG sind NICHT "normal", und daher NICHT zu wiederholen. Du solltest mMn einen WKS tatsächlich in Erwägung ziehen - auch wenns natürlich Deine Entscheidung ist - aber: diese Geburt die Du beschreibst, hätte leicht auch noch viel "schiefer" gehen können, und das würde ich keinesfalls ein 2.mal riskieren, und zwar auch für Dein KIND.
Mein Rat: suche Dir einen erfahrenen WKS-Arzt, eine gute Klinik, und dann wird der WKS ein Kinderspiel, so wie bei mir und bei soooo vielen anderen auch.
Lina
Re: Soll ich oder soll ich nicht? (lang)
ich hatte auch eine Einleitung und spaeter Fruchtblasenoeffnung, aber MIT PDA. Die hat schon gut geholfen, ab dem Moment hatte ich keine wirklichen Schmerzen mehr. Trotzdem fand ich die Geburt nicht so, wie ich sie gerne erlebt haette und hatte hinterher daran zu knabbern. Warum? Weil das ganze so fremdbestimmt war, nicht ich habe meine Tochter geboren, sondern das Hebammen/Aerzteteam. Ich lag im Kreissaal, an mir wurde mit Wehenmitteln rummanipuliert, spaeter geschnitten und schliesslich das Baby rausgezogen. Das ist aber fuer mich kein Grund, einen WKS zu bevorzugen, im Gegenteil, das ist fuer mich der Hoehepunkt der "Technisierung" des Geburtsakts und ich halte ihn weder fuer mich noch meine (ungeborenen :-) weiteren Kinder fuer erstrebenswert.
Ich wuerde vor allem darauf achten, dass mich bei der Geburt Menschen begleiten, denen ich vertraue und vor allem: die MIR vertrauen und meiner Faehigkeit, ein Kind zu gebaeren. Dazu gehoert fuer mich, dass der Geburtsbeginn wann immer moeglich meinem Koerper bzw. Kind ueberlassen wird. Dass die Geburtsumgebung mir Sicherheit gibt statt mich zu veraengstigen und ich die Wehen in Position und Weise verarbeiten darf, wie es mir am angenehmsten ist, und dass ich dabei fachkundige aber nicht aufdringliche Hilfe bekomme. Dass ich Schmerzmittel bekomme, wenn und wann ich das will. Dass die Geburtshelfer bemuehen, meine koerperliche Unversehrtheit zu gewaehrleisten und nicht routinemaessig die Messer wetzen. Und eben vor allem, dass sie mich das Kind gebaeren lassen und nur dort helfen und eingreifen, wo es wirklich noetig ist. Nicht umsonst sind Hausgeburtsberichte meist die harmonischsten. Natuerlich hat man auch zu Hause Schmerzen bei einer Geburt. Aber es ist einfacher, mit diesen umzugehen, wenn alles in einer Atmosphaere der Zuversicht geschieht als in einer der staendigen Angst vor Komplikationen, wie es oft im KH der Fall ist. Wenn du im KH gebaeren willst, wuerde ich dir raten, eine Beleghebamme zu waehlen. Dann weisst du bereits vorher, wer dir bei der Geburt hilft und ihr koennt euch gegenseitig kennenlernen und Vertrauen fassen. So eine Hebamme wird dir auch schon in der SS viele Aengste nehmen koennen.
Eine schoene Kugelzeit wuenscht
Berit
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