Mein Kaiserschnittbericht....
da man mir hier so toll geholfen hat, wollte ich doch auch mal kurz meine Kaiserschnitterfahrung zum Besten geben...
Mein erstes Kind kam spontan auf die Welt (schwere Geburt mit Saugglocke).
Mein zweites Kind hat sich leider nicht gedreht. Ein Wenungsversuch in der Klinik brachte keinen Erfolg. Zuerst wollte ich spontan entbinden, hatte dann aber doch zu viel Angst, dass dem Kind dabei etwas passieren könnte. Also habe ich mich schweren Herzens für einen Kaiserschnitt entschieden, vor dem ich mächtig Bammel hatte.... Und zu recht. Ehrlich gesagt kann ich überhaupt nicht verstehen oder nachvollziehen, wie man sich freiwillig für eine Bauch-OP entscheiden kann, das ist soooooooo viel schlimmer als eine normale Geburt (und meine erste war ja auch kein Zuckerschlecken).
Der Kaiserschnitt selbst tut natürlich nicht arg weh, aber allein diese ganze Atmosphäre in diesem kalten OP-Saal mit den vielen grünen Männchen um einen rum. Dazu noch der super unbequeme OP-Tisch, dann werden die Hände und Füße fest geschnallt, uaaaaaaaaaaah, ich kam mir vor wie in der Folterkammer. Klar, alle waren super nett und lieb, aber ich fand es einfach nur furchtbar! Die Spinalanästhesie fand ich nicht arg schlimm, auch nicht das Legen des Blasenkatheters. Aber man ist dabei so hilflos, so passiv, kann nichts tun und weiss genau: "Jetzt schneiden sie Dir den Bauch auf". Das Kind bekommt man nicht wie bei einer normalen Geburt auf den Bauch gelegt, sondern es wird erst mal weggebracht.
Nach dem Nähen, lag ich dann in einem Beobachtungsraum, dort habe ich meinen Sohn das erste Mal angelegt. Das Stillen klappte von Anfang an super gut. Aber die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt sind schon doll. Klar, ich habe gleich Schmerzinfusionen und später Zäpfchen bekommen. Aber man kann sich kaum bewegen, sein Kind nicht selbst aus dem Bettchen holen, wenn es weint, und die ersten 2 Tage ist schon der Gang zur Toilette eine Qual. Da beneidet man dann alle Frauen, die schon wieder quietschfidel über die Krankenhausflure hüpfen. Am dritten Tag ging es mir dann auch wieder schlechter, weil sich in meinem Bauch Wundsekret bildete. Um die Narbe herum schwoll alles an, und es sah aus wie eine Känguruhtasche. Es hat 3 Wochen gedauert, bis die Schwellung zurück ging. Die Ärzte überlegten, ob sie es punktieren sollen, entschieden sich dann aber dagegen. Dann ging die Naht auch an einer Stelle noch mal auf, heilte aber wieder von alleine zu.
Um die Narbe ist der ganze Bauch ganz taub. Es fühlt sich an, als ob diese Region nicht zu meinem Körper gehört. Laut Hebamme und Ärzte ist das bei jeder Frau nach einem Kaiserschnitt so, weil die ganzen Nerven durchtrennt werden. Das dauert mind. 6 Monate, bis man am Unterbauch wieder ein normales Gefühl bekommt. Bei manchen kommt es wohl auch nie wieder....
Also ganz ehrlich: Ich möchte NIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEe wieder einen Kaiserschnitt bekommen müssen. Lieber eine normale Geburt mit PDA. Da hat man auch kaum Schmerzen und ist hinterher wieder ganz schnell fit und hat nicht das Risiko der schlechten Wundheilung oder dass sich Verwachsungen im Bauchraum bilden etc. Ein Kaiserschnitt ist und bleibt eine Bauch-OP, bei der 4 Hautschichten durchtrennt und wieder vernäht werden müssen.
Das wollte ich nur mal noch von meiner Seite hier zum Besten geben!
LG und alles Gute!
Alex (der es nach 4 Wochen mittlerweile aber wieder ganz gut geht)
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
tut mir leid daß Du so ein schlechtes Geburtserlebniss hattest. Da kann man mal wieder sehen daß ein WKS oft ganz anders erlebt und empfunden wird als ein KS mit medizinischer Indikation.
Ich habe es ganz anders erlebt.
Trotzdem natürlich alles Gute für Dich und Dein Baby,
LG Nicole
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
worin liegt denn deiner Meinung nach der Unterscheid zwischen einem WKS und einem KS mit med. Indikation?
Beides ist in solch einem Fall geplant, dass eine auf Wunsch, dass andere weil es medizinisch nötig ist.
Ein (geplanter) KS wegen med. Indikation ist ja kein Not-KS, wo alles schnell schnell gehen muss...
LG Sandra
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
ich denke, Sie meinte, dass, wenn man sich einen Kaiserschnitt wünscht (auch wenn eine normale Geburt möglich ist), dann hat man ja seine Gründe, z.B. Angst vor einer langen schmerzhaften Geburt oder was auch immer, so dass man eben von vornherein evtl. positiver eingestellt ist, und weil man es ja so wollte, es dann evtl. auch einfach anders erlebt, als wenn man sich eigentlich eine normale Geburt gewünscht hat, das aber leider nicht möglich ist. Dann hadert man ja schon von vorherein mit seinem "Schicksal" und erlebt es vielleicht negativer?
So jedenfalls habe ich es verstanden...
LG, Alex
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
ja so meinte ich es auch.
Beispielsweise wenn das Kind herausgeholt wird: Man spürt natürlich das Ruckeln und den Druck. Das empfand ich als unangenehm aber ich habe es in Kauf genommen ohne zu jammern und zu meckern weil ich es vorher schon wußte, von Erzählungen und vom Anästhesisten der mich warnte.
Oder viele fühlen sich einfach total unwohl, da ein OP Saal natürlich kein Wohnzimmer und die Atmosphäre eben kühl ist. Für mich war es normal und ich empfand es nachher nicht als schlimm. Natürlich wäre es am schönsten gewesen wenn ich meinen Sohn gleich hätte halten können nachdem er zur Welt kam. Aber wie sollte das gehen im OP? Konnte ihn daher erst im Kreissaal nachher halten und ich fand es okay daß mein Mann ihn hielt der gleich hinter mir saß.Er ist schließlich der Vater und somit war es okay für mich.
Das sind so Dinge die halt jeder anders empfindet und wenn man eben den KS wollte dann nimmt man z.B. diese Sachen in Kauf.
LG Nicole
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
ich denke daß es schon ein Unterschied ist ob man selber mit KS entbinden möchte ( aus verschiedensten Gründen )oder ob man nun muß und keine Wahl hat. Meinst Du nicht?
LG Nicole
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
Ein KS, egal ob auf Wunsch oder medizinisch nötig, bleibt ein KS mit allen Risiken.
Ich meine keinen Not-KS!
LG Sandra
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
Daß ein KS auch Risiken mit sich bringt ist wohl jedem klar. Bei einer Geburt kann immer etwas passieren.
LG Nicole
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
kann mich meiner Vorrdnerin nur anschließen.
Ich hatte Anfang Dezember einen WKS mit Vollnarkose, da ich unter Panikattacken leide und alles andere für mich der pure Horror gewesen wäre. Dieser WKS war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich konnte bereits 3-4 Stunden nach der OP aufstehen und ein bißchen herumlaufen. Das Glücksgefühl nach dem Aufwachen mein Baby im Arm halten zu können, war unbeschreiblich. Ich habe bis heute nie das Gefühl gehabt, etwas verpaßt zu haben. Klar ist man die ersten zwei Tage nicht so fit wie nach einer reibungslos verlaufenen Spontangeburt, aber es war schön, daß mein Mann dadurch erstmal die Chance hatte, die Kleine direkt intensiv kennenlernen zu können.
Aber so ist halt jeder anders. Es ist sehr schade, daß du deine Geburt(en) nicht in so schöner Erinnerung behalten kannst. Ansonsten denke ich, daß es eben wichtig ist, daß man genau in sich hinein horcht, was das Beste für einen ist. Und auf dieser Basis eine Entscheidung trifft.
Liebe Grüße,
Nina
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
mir geht es genauso wie Dir. Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe eine schwere normale Geburt hinter mir. 21 Stunden, großes Kind (4230g), Riesenkopf (38,5 cm) und großer Damnnschnitt. Nr. 2 wurde dann wegen BEL per KS geholt, vor 6 Monaten habe ich dann Kind Nr. 3 wegen Gefahr einer Unterusruptur leider ebenfalls per KS bekommen müssen) und ich kann echt nicht verstehen, wie man freiwillig einen KS haben möchte. Ich hatte wirklich keine leichte normale Geburt, aber es war trotzdem ein überwältigendes Erlebnis, ein Erlebnis, das wohl immer das schönste uns intensivste meines Lebens bleiben wird.
Bei den KS war das anders. Kalter OP, erst fassen das Kind mal 3-4 fremde Leute an, bevor man es selbst das erste Mal anfassen kann. Dann wird genäht... Ok, die Narbe ist gut verheilt, aber bis das Gefühl um die Narbe herum wieder kam, dauerte ewig. Mein Dammschnitt dagegen ist damals trotz seiner Größe ganz schnell verheilt.
Für mich ist ein KS keine schöne Begrüßung für ein Kind in dieser Welt. Kälte im OP (waren nur 17 Grad dort), die grellen Lichter, der Absaugeschlauch etc.). Unsere Familienplanung ist nun beendet und ich ibn sehr traurig, daß ich zwei KS erleben mußte, ich hätte um so vieles lieber normale Geburten erlebt.
LG
Sabine mit Jannik (fast 5), MOritz (2 1/2) und Annika (6 MOnate)
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
es war und ist auch fuer mich ganz genauso wie du es geschildert hast! Musste mein erstes Kind auch wegen BEL per KS bekommen. Ich hatte Todesangst, eben weil es eine OP ist und auch was schiefgehen kann. Mein Narbe ist zum Glueck etwas unkomplizierter verheilt als deine, aber schoener ist sie deswegen auch nicht. Haette nie vorher gedacht, dass mir das soviel ausmachen wuerde, da ich immer eine so gute Wund- und Narbenheilung hatte. Na ja bzgl. des Taubheitsgefuehls sag' ich jetzt mal lieber nichts. Jede Frau muss letzten Endes fuer sich diese Entscheidung treffen, aber freiwillig wuerde ich das nie mitmachen wollen.
Mittlerweile sind wir Nr. 2 angegangen, aber es klappt einfach nicht. Wer weiss, vielleicht die Psyche (Angst vor erneutem KS oder Ruptur) oder doch Verwachsungen?
Aber nun ist es ueberstanden und einzig das Nachvorneblicken bringt einen wirklich weiter.
Euch viel Glueck und eine schoene Zeit
LG
Nessa
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
Ich sag jetzt mal nichts zu Postings a la ich konnte 3 Stunden nach der OP rumlaufen. Ich hatte bei beiden KS ebenfalls KS-Mütter auf dem Zimmer und davon ist NIEMAND wenige Stunden nach der OP aufgestanden.
Ich hatte auch erst 5 Stunden nach der OP wieder das volle Gefühl in meinen Beinen.
LG Kim
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
da du dich offensichtlich auf mein Posting beziehst ;-) - tut mir leid, aber ich habe es nicht als soo schlimm empfunden. Und ich bin tatsächlich kurz nach der OP aufgestanden - auch auf Wunsch der Krankenschwestern hin. Das magst du glauben oder nicht, aber ich hätte es nicht nötig, daß zu schreiben, wenn es nicht so gewesen wäre. Mal abgesehen davon, daß ich das nicht als besondere Leistung meinerseits ansehe. Und: natürlich gab es auch Leute mit KS bei mir auf der Station, denen es leider nicht so gut ging danach. Ist halt, wie alles andere bei einer Geburt auch, reine Glückssache.
Beste Grüße,
Nina
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
Wollte nur mal sagen, dass ich eine Stunden nach dem Kaiserschnitt volle beweglichkeit in den Beine hatte und ebenfals enige Stunden nachher ausgestanden und einwenig rumgelaufen bin.
Mir ging es sogar so gut,dass ich am dritten Tag danach nachause gegangen bin.
Und eines weiß ich genau, mein zweites Kind bekomme ich auf jeden Fall wieder per Wunschkaiserschnitt.
Liebe Grüße
marion
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
Lg, Alex
Re: Mein Kaiserschnittbericht....
ich würde auch eine normale Entbindung einem Kaiserschnitt vorziehen und habe auch beides ausprobiert. Insgesamt fand ich den Kaiserschnitt aber nicht schlimm und das ganze drumherum eher belustigend. Allerdings war es bei mir im OP auch voll wie auf einem Marktplatz. Zu dem normalen OP-Team kamen bei mir noch pro Kind ein Kinderarzt und eine Hebamme, als 6 Personen. Dazu war noch eine Hebammenschülerin mit unserem Fotoapparat dabei. War schon ziemlich voll, sie mussten aufpassen, sich nicht gegenseitig auf die Füße zu treten. Leider durften meine Zwerge nicht bei mir im OP bleiben, waren ja Frühchen, die versorgt werden mussten.
Ich konnte allerdings trotz Not-OP wegen Nachblutung am dritten Tag wieder über den Flur laufen (hüpfen war nicht drin) und meine Zwerge besuchen. Das Taubheitsgefühl war bei mir nach gut 6 Wochen weg.
LG
Tuffi mit
Räuber 05.10.02 und
Mäuserich, Maus und Mäuschen 15.07.04
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