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Manchmal ist es noch schwer....

Gerade ist der Film "Philadelphia" aus und ich denke wieder an die Ereignisse in meiner Kindheit/Jugend.
Warum ich das hier schreibe? Keine Ahnung ich glaube ich muss es loswerden und vielleicht mir was von der Seele schreiben, aber keinem in diesem Forum Angst machen.
Ich hoffe ihr versteht es nicht so!
Ich habe 2 Brüder einer ist nun fast 23 Jahre alt und mein kleinster Bruder wäre am 18. November 20 Jahre alt geworden.
Leider starb er im Alter von 5,5 Jahren. Damals war ich ca. 12 Jahre alt.
Er starb an Neuroblastom, Krebs.
Wir hatten viele schöne Momente, an die ich mich jedoch nicht mehr so gut erinnern kann, da ich jünger und oft auch sehr eifersüchtig war... meine Eltern hatten in dieser Zeit wenig Zeit für uns (mein anderer Bruder und ich) da der jüngste in Gießen in Behandlung war. Wir wohnen in Bayern.
Jedoch wusste er wahnsinnig viel für sein Alter, gab nie auf, jedoch musste er auch oft viele Schmerzen, Behandlungen und auch Ratlosigkeit über sich ergehen lassen.
Ich weiss nicht wie ihr darüber denkt oder was ihr nun über mich denkt, da ihr mich ja nicht "richtig" kennt, aber ich glaube nicht, dass ein Kind mit 5 Jahren einschätzen kann was ein Leben nach dem Tod bedeutet. ER wusste es:
Er malte Bilder aus denen er aus dem Haus flog und wir zurückbleiben mussten, er stieg eine Leiter in den Himmel hinauf und sagte dass es dort besser und heller sei als hier, dort es keine Schmerzen,kein Leid und keine negativen Dinge gibt.
Als meine Eltern ihn f
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Re: Manchmal ist es noch schwer....Teil II

...fragten warum wir hier bleiben müssen, sagte er nur, dass wir uns später wieder dort oben sehen werden, aber dass wir noch zu lernen, zu erleben müssen und dass Zeit noch vergehen wird.
Oft war ich in diesen Jahren danach nicht in Meinem Körper...ich besuchte meinen Bruder und ging in die "Elusch". Ich hatte in der Krankheitszeit meines Bruders einen enormen Hass auf meinen Bruder der mir später und auch heute total weh tut, aber ich weiss, dass er das versteht und verzeiht.
Doch an Tagen vor Weihnachten, im November (da hatte er Geburtstag) .... da kommen diese Erinnerungen wieder und ich bin wie heute (nach diesem Film) froh darum.
Denn auch dieses viel zu kurze Leben hat Sinn.
Welchen? Das kann man oft nur fühlen und es ist für jeden Menschen der zurück bleibt anders. Aber ich weiss:
Mein Bruder ist mein Bruder und er ist jeden Tag, wenn ich es mir wünsche oder wenn es mir schlecht und gut geht,um mich herum, ich kann ihn heute nicht mehr real in meine Arme nehmen und sagen:
Es ist schön dass es dich gibt!
Oder: Tut mir leid, dass ich damals so einen Hass auf dich hatte! *seufz*
Aber ich weiss, tief in meinem Herzen, dass er mir schon lange verziehen hat.
Im Gedenken an Ralf und Oksana
(und natürlich alle meine anderen verstorbenen Verwandten)
"ICH LIEBE EUCH!"
Eure Alexa

Re: Manchmal ist es noch schwer....Teil II

hallo alexa, ich denke zu einer bestimmten zeit braucht man dieses in sich gehen. ich habe das selbe zwar nicht mit einem geschwisterteil, aber mit meinem grossvater erlebt. er ist schon so viele jahre tot aber in gedanken immer bei mir. oftmals wenn ich verzweifelt bin, richte ich das wort an ihn und bitte ihn mir zu helfen. ich habe mir (als er starb war ich 15) lange vorwürfe gemacht, er sei aus kummer über mich gestorben. er wusste es irgendwie das er sterben würde und bat mich ihn doch besuchen zu kommen. ich habe es versäumt und damit seinen letzten wunsch nicht erfüllt. ich habe lange gebraucht um dieses gefühl des schuldsein loszubekommen und auch heute noch und auch jetzt kommen mir die tränen. ich denke , es ist ganz wichtig, unsere trauer nicht zu unterdrücken, sondern mit ihr zu leben.
ich wünsche dir, das du deinen bruder im herzen in die arme nehmen kannst, ihn drücken kannst und ich bin mir sicher, das alle die soetwas erlebt haben genauso fühlen. und ich weiss das sie uns beobachten und uns auf unserem weg begleiten. ein stern am himmel ist die seele und sie leuchten nur für uns. in gedenken katina

Re: Manchmal ist es noch schwer....Teil III

Hallo Ihr 2 und alle anderen!
Es ist immer schwer einen geliebten menschen zu verlieren,
doch sie leben immer in uns weiter!
Mein Vater ist vor 3 Jahren verstorben, er hat es selber so gewollt, aus Liebe zu meiner Mutter und zu seinen Kindern!
Das war / ist schwer zu verstehen, für uns alle!
Ich denke sehr oft an ihn und für mich ist er ein Stern am Himmel,der mich immer und überall hin begleitet!
Immer da!
In Liebe
Anke

Re: Manchmal ist es noch schwer....Teil III

Hallo Oksana!
Ich habe vor 1,5 Jahren meine "große Liebe" verloren. Er hatte einen Radunfall ich fuhr noch mit ihm im Rettungswagen mit doch leider waren seine Kopfverletzungen so arg, dass er nach 5 Tagen gestorben ist.(Ich hatte es irgendwie gespürt, dass sein irdisches Leben wohl jetzt enden wird.
Seither träume ich immer wieder von ihm, er erscheint mir in meinen Träumen und spricht mit mir über sein jetziges Leben. (es muß wundervoll sein,hell, leicht ohne Sorgen. Er hat auch einmal gesagt, er braucht jetzt nichts mehr zum Essen und zum Trinken)
Es ist immer schwer den Tod eines Menschen zu begreifen, da er ja gerade zum "Be-Greifen" nicht mehr da ist. Doch irgendwann werden wir uns wiedersehen und die Zeit die dazwischen verging wird uns im Nachhinein wie einige Minuten vorkommen.
Denkt an eure Verstorbenen - sie sind mitten unter uns - ihr Geist und ihre Seele - man muß nur seine "Fühler" schärfen und solche Gedanken für sich selbst zulassen.
Alles Liebe und Gute- Chris

Re: Liebe Oksana

Gerade eben habe ich Dein Posting gelesen und nun sitze ich hier vor dem PC und mir laufen nur so die Tränen über die Wangen......!!
Es war herzzerreissend und doch wunderschön, was du geschrieben hast.
Ich kenne das Gefühl noch nicht, einen lieben Menschen durch den Tod zu verlieren, hab aber jetzt schon Angst vor diesem Moment.
Oksana, ich bin sicher, dass dir Dein Bruder verziehen hat, falls es überhaupt etwas zu verzeihen gibt.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und viel Kraft, auch für diese Advents- und Weihnachtszeit Dein Bruder in guter Erinnerung zu haben.
LG von der total gerührten Angi

Re: Manchmal ist es noch schwer....Teil II

liebe alexa,
es ist wichtig, dass du dir all das von der seele schreibst. und es nicht verdrängst. ich denke, auch dazu sind wir da.
weißt du, ich war mit meiner tochter stammgast im st. anna kinderspital in wien, ein spezialkrankenhaus für krebskranke kinder und hatte dort wochenlange aufenthalte. nein, meine tochter hatte nie krebs, obwohl wir zwischendurch die verdachtsdiagnose auf gehirntumor bekamen. aber in dieser zeit lernte ich viele kinder und deren mütter ganz intensiv kennen und mit ihrer krankheit mitleben. und es ist für aussenstehende so erschreckend, wie weise und klug diese oft nur 4 oder 5jährigen kinder sind und wie sehr sie sich der tatsache bewusst sind, dass sie vielleicht sterben müssen.
und tapfer gehen sie ihren weg, gequält von chemotherapie, blutuntersuchungen, rückenmarkspunktionen und diversen operationen.
und sehr oft steht am ende dieses so tapfer gegangen weges ein grabhügel, ganz klein und wunderschön und liebevoll geschmückt.
viele kinder, die ich kennen lernte, starben. und noch heute bewundere ich diese kleinen wesen und deren eltern, die es immer wieder schafften, den blick nach vorne zu richten.
schön, dass auch du auf diese art und weise an deinen bruder denkst und ihm auch all deinen respekt zollst, den er sich für seinen kampf gegen die krankheit erworben hat.
gerlinde, die im moment mit tränen in den augen an all diese tapferen kinder und eltern denkt und die sehr dankbar ist,dass ihr all dies persönlich erspart blieb
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