Beziehung: auch auf die Gefahr, dass ich euch
"Der Mann, das unbekannte Wesen"
Tei I siehe Posting letzte Woche
Teil II
Habe dann am Freitag endlich die passenden Steine für das Grab meiner Mutter gefunden. Und B. dann noch mal darauf angesprochen, ob er sich zum Thema helfen was überlegt hätte. Stirnrunzel seinerseits. Er: "wenn ich deine Ideologie nicht teilen kann, bin ich auch nicht bereit, dich darin zu unterstützen" Ich: "Du weißt doch, was meine Mutter für mich bedeutet hat, warum kannst du mir nicht einfach helfen, Steine von A nach B zu tragen? Ich laß dir deine Ansicht zu Trauerarbeit, laß mir meine Art bitte auch"
Ich heule. B. sitzt da, glotzt mich an, kalt wie ein Fisch ich:" wie kannst du sagen, dass du mich liebst, wenn du so mit mir umgehst?"
Ich war völlig fertig am Samstag, seitdem Funkstille.
Mein Vater habe ich kurz davon erzählt, der meinte, nimm das nicht so ernst. Frag einfach jemand anders, der dir hilft. ? Männer?!
In solchen Momenten frage ich mich ernsthaft, ob ich diese Beziehung noch will, ob ein Mann, der derart rational/gefühlskalt ist, meine Art bewertet und zu einem anderen Ergebnis kommt, richtig für mich ist. Ich stelle dann alles in Frage? Andererseits, sonst, bin ich glücklich mit ihm, dann ist er zärtlich, ernsthaft und mitdenkend. Dieses Auf und Ab in unserer Beziehung zieht mich alle paar Wochen runter?
Was soll ich tun? Kerstin
PS Danke für eure Geduld, auch wenn's nicht direkt zum Thema gehört
Nein, Du nervst nicht... Teil I
Erst mal finde ich die Reaktion von Deinem Männe ehrlich gesagt SCHEISSE (sorry, aber so ist es nunmal). Weißt Du, ich sehe das nämlich so, in einer Beziehung gibt es mit Sicherheit unterschiedliche Interessen und Anschauungen, aber selbst wenn ich nicht die gleichen Interessen habe, wie mein Mann (Beispiel Motorad) so unterstütze ich ihn trotzdem dabei, höre ihm zu, wenn er mir was zu dem Thema zu sagen hat und wenn er mal unentschieden ist, z.B. welchen Helm er kaufen soll, dann versuche ich ihm bei seiner Entscheidung zu helfen. Und anders rum interessiert sich mein Mann z.B. nicht für's Nähen und Dekorieren und trotzdem hat er den Stoff für mein "Lebenswerk" ausgewählt. Bei Dir sehe ich überhaupt keine Unterstützung, Du kämpfst Deine Sachen, egal worum es geht, alleine aus und das ist nicht gut. Selbst wenn ich einen anderen Standpunkt habe, wie mein Gegenüber, so kann ich doch versuchen, den anderen zu verstehen und etwas zu unterstüzen, wenn man mal ein Projekt in Angriff nimmt, wo man Unterstützung gebrauchen kann.
Du schreibst, es zieht Dich "alle paar Wochen" runter. Dem muß ich leider wiedersprechen. Kerstin, wir haben schon oft zusammen gepostet wegen Deinem Männe und das nicht "alle paar Wochen" sondern mehrmals in EINER Woche. Ganz ehrlich gesagt frage ich mich, wieviel glückliche Stunden Du mit ihm zusammen -->
Re: Nein, Du nervst nicht... Teil II
Gut, meiner ist auch manchmal ein "Eiskalter Ekel" aber es sind die angenehmen Stunden, die überwiegen, bei Dir liegt es anscheinend andersrum. Vielleicht solltest Du Dir ernsthaft Gedanken machen, ob es so wie es ist richtig ist, Dein Leben. Es ist niemals zu früh und selten zu spät für Veränderungen. Und selbst wenn Du ss bist und ein Kind da sein sollte, meinst Du, ER wird sich dann ändern? Du hast dann fast ausschließlich nur noch Dein Kind im Herzen und Eure ohnehin schon angeschlagene Beziehung wird dieser Belastung nicht unbedingt standhalten, glaube ich zumindest.
Ich kann Dir nur raten, für Dich die richtige Entscheidung zu treffen, mit allen Konsequenzen - denn Dein Kind, was ich Dir trotz allem wünsche, soll ja nicht unter der zeitweisen "Gefühlskälte" der Eltern leiden, oder? Ich sehe an meinem Mann, was bei solchen Atmospären der Eltern rauskommt.
Egal, wie Du Dich entscheidest, Du wirst hier immer auf Zuhörer und -leser treffen, die Dich versuchen zu verstehen.
LG Doreen *drückdichganzfest*
Re: Nein, Du nervst nicht... Teil II
Eure Antworten haben mich schon ganz schön nachdenklich gemacht, aber ich weiß auch, dass ihr nur einen kleinen Teil unsrer Beziehung kennen lernt.
Ja, wir leben sehr individualistisch. Ich bin gerne alleine, und unternehme viel mit Freundinnen. B. und ich haben einige eigene Interessen, und das finde ich auch nicht weiter schlimm.
B. ist sehr unkonventionell, und sagt immer offen und ehrlich seine Meinung, er setzt sich intensiv mit meinen Problemen auseinander, und sagt mit, dass aus seiner Sicht für mich Beste. Nur, sehr oft zur falschen Zeit und nicht sehr einfühlsam. Er ist absoluter Rationalist. Ich habe dann damit meine Probleme. Mir hätte es gereicht, wenn er einfach gesagt hätte, ok. ich helf dir. Das man auch nach vorne schauen muss, sich nicht am Vergangenen orientieren soll, und wieder Freude im Leben an sich ranlassen soll, ist ja alles richtig, nur das wollte ich nicht hören. Mir haben auch schon andere gesagt, dass ich es mit dem Friedhof übertreibe.
Hab mich eben hingesetzt und einen ausführlichen Brief geschrieben, so als Resumée unserer Beziehung und zum Gedanken ordnen. Ich könnte ab Sonntag für zwei Wochen bei meinem Vater wohnen, da er in Urlaub ist. Vielleicht gebe ich B. den Brief und gebe ihm dann diese zwei Wochen Bedenkzeit. Bin mir noch nicht ganz sicher.
Schön, dass es euch hier gibt, danke nochmal lG Kerstin
Re: Beziehung: auch auf die Gefahr, dass ich euch
Re: Beziehung: auch auf die Gefahr, dass ich euch
natürlich hat sich B. in der ersten Zeit um mich gekümmert, er hat sich auch Zeit genommen und mich unterstützt. Der Tod meiner Mutter ist jetzt 1/2 Jahr her. Er sagt mir halt offen seine Meinung, ohne Einfühlungsvermögen. Ich brauche halt mehr Zeit. Er denkt immer ausführlich über eine Sache nach, und sagt mir das für mich Beste, aus seiner Sicht. Er tut sich schwer, bei Dingen, die total entgegen seiner eigenen Sicht der Dinge stehen, das mal so zu lassen.
Und das erscheint mir gefühlskalt. Weißt du, als er 1o war, hat er seinen Vater verloren, wer weiß wie seine Mutter (damals in unserem Alter) mit ihm dabei umgegangen ist.
Erstmal vielen, lieben Dank für deine Mails und Postings. Bleiben weiter im Gespräch, ja?
LG Kerstin
Re: Beziehung: auch auf die Gefahr, dass ich euch
Und ob es das Beste für Dich ist, die Steine selbst zu schleppen, bezweifele ich. Du lügst Dir selbst in die Tasche. Ich weiß, wenn man etwas negatives über den Partner sagt, automatisch eine Verteidigung aufgebaut wird.
Man ist ja schließlich nicht mit einem A. zusammen. Aber denke nochmal in Ruhe nach. Und andere können Dir doch nicht vorschreiben, wie Du lebst ! Und wenn Du Dir ein Zelt auf dem Friedhof aufbaust- es ist DEINE Sache.
Ich glaube, wir müsse wirklich mal einen Glühwein zusammen schlürfen. :) Wenn ich zuviel quake, sage es mir, ja ?
So, jetzt muss ich aber wirklich....
Grüsse Beau
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